@illybidol: danke für den link, das buch von sam jolig werde ich mir besorgen.
@patty: in deiner an mich gerichteten antwort liegt offensichtlich ein kleines missverständnis vor, ich danke dir für deinen hinweis. ich verherrliche die offene ado keineswegs, das glaubte ich verständlich zu machen durch meine worte:"nur in begrünndeten ausnahmefällen", du hast einige beispiele aufgezeigt, wo ich absolut für ein inkognito bin.
trotzdem vertrete ich weiterhin die auffassung: offen da, wo es möglich ist.
ich teile auch die auffassung von mausi, dass "halboffen" ein guter weg wäre um so nach und nach vertrauen zu schaffen, das eine "offene" form zum wohl aller beteiligten möglich wird. das war auch damals meine hoffnung als ich genau diesen weg gegangen bin. leider war es in meinem fall nicht möglich, da die adoeltern mit unterstützung der soza von vornherein nur inkognito wollten und aus angst, ich könnte mich für ein anderes paar entscheiden, dem von mir während der schwangerschaft gewünschten wenigstens halboffenen austausch zuugestimmt hatten.
wie mir die adoeltern später mitteilten, war der kompromiss halboffen ein barmherziger akt ihrerseits des mitleids mir mir, den sie zusammen mit der soza auf höchstens ein halbes jahr begrenzt hatten. sie waren sehr enttäuscht darüber, weil ich sie dafür nicht in den himmel hinauf gelobt habe u. vor lauter dankbarkeit zerflossen bin.
es ist ein erhebendes gefühl, nach jahren die ungeschminkte wahrheit darüber zu erhalten, wie man auf hinterfotzige art und weise über den tisch gezogen wurde, da war man sich - obwohl sooo christlich - zum lügen nicht zu schade.
froh, glücklich und dankbar bin ich aber heute, weil mein und ihr sohn all das gut überstanden hat (aus dem bauch heraus zweifelte ich nie daran, dass er es schafft) und aus ihm ein glücklicher erwachsener geworden ist, der - wie er mir in seinem ersten (bisher einzigen) brief schrieb - gerne auf der erde lebt.
das erkenne ich als sehr gute leistung seine adoeltern an, ehre und respektiere sie sehr.
Ich finde den Begriff. "Herzmama" ganz furchtbar. Benutzen Adoptionsbewerber, -Eltern oder sonstige an Adoptionen beteiligte diesen eigentlich tatsächlich? Abgesehen von Frau johlig?
welchen begriff verwendest du für deine leibliche und für deine adoptivmutter, vantera? bitte meine frage nicht als kritik verstehen, es interessiert mich wirklich, da ich auf der suche nach treffenderen begriffen bin, oder sind sie individuell einfach nur verschieden?
Nur mal schnell ... "Adoption, leicher als sie denken" ist ein für mich ein NO GO Titel. Es klingt als geht das zwischen Frühstück und Mittagessen wenn man auf die richtigen Knöpfe drückt. Wer diesen Weg gehen will sollte nicht falschen Hoffnungen erliegen. ...
Herzmama gab es hier glaube ich nicht als Begriff aber sicher hab ich auch mal gesagt "Du bist halt in meinem Herz gewachsen nicht in meinem Bauch." Schlieslich sind leiblichen Mütter ja nicht Herz los. Bauchmama gab es hier aber schon.
@Maxi
ist ja keine Milch verschüttet, wir denken hier ja nur "laut" und formulieren unsere Gedanken aus. Das sich und seine Einschätzung in Frage zu stellen, seinen Standpunkt zu überdenken (Halte ich es inzwischen für eine gute Sache ALLE Ados ganz offen zu handhaben, was spricht dafür, was dagegen. Ich geh mal ein bisschen im Garten denken ...) ist ja eine gute Sache gewesen. Auch wenn es wegen eines Missverständnisses war :-)
Ich hab deinen Faden inzwischen gelesen. Es tut mir leid was dir passiert ist und ich kann deinen Frust sehr gut verstehen. Respekt ,das sie eueren Sohn zu einem glücklichen Menschen, der mit den Beinen auf dem Boden steht, gemacht haben verdienen sie aber ehren ... (Da muß ich doch glatt noch mal in den Garten ... aber mach wie du wie du denkst :-) Ich hoffe du bekommst noch viele Briefe und Nachrichten von deinem Sohn.
Ich finde Herzmama auch ganz schlimm *grusel* Meine Adoptiveltern heißen für mich ganz klassisch "Mama und Papa", wenn ich sie direkt anspreche, mein HVater nenne ich auch Papa...wenn beide Papas anwesend sind ist das schonmal etwas verwirrden . Bei "internen" (Familie und Freunde) ist die Unterscheidung von meinen beiden Vätern "dein Papa"=leiblich, "dein Vater"=Ado. Bis mein HVater in mein Leben getreten ist habe ich gegenüber dritten von meinen AdoEltern immer als "meine Eltern" gesprochen. Seit es meinen Dad gibt muss ich ja auch anderen ständig "Rechenschaft" ablegen. Seitdem spreche ich von meinen AdoEltern als "meine Adoptiveltern" und zu meiner HFamilie sage ich mein "leiblicher Vater", meine "leibliche Mutter". Meine Geschwister unterscheide ich nicht. Ich habe einen Ado-Bruder und den Rest alles Halbgeschwister, ich sage da aber nur Bruder/Schwester und fertig.
@Patty: Ich finde euer Modell echt toll und ich glaube es ist am menschlichsten für Euer gemeinsames Kind. Ich stelle es mir in der Praxis ziemlich schwer vor da wirklich auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, vorallem die Position der HMutter, die ja keinen direkten Erziehungsauftrag mehr für das abgegebene Kind hat finde ich sehr schwierig zu definieren. Ich kann mir vorstellen, dass es da zu starken Reibungspunkten kommen könnte (so wie es das auch oft bei "reinpfuschenden" Großeltern passiert).
Ansonsten denke ich, dass man das wirklich individuell in jedem Fall betrachten muss. Offen als Allheilmittel zu sehen finde ich falsch. Es kann immer Situationen geben, in denen die zuerst als offene Ado ausgelegte Familienkonstellation für einen der Beteiligten nicht mehr gut ist und dann eben zumindest vorrübergehend abgebrochen werden muss. Ich denke dass dafür eine enge Begleitung vonnöten ist, bezweifle aber, dass das wirklich von den Jugendämtern geleistet werden kann.
@cornelia: nach dem öffnen und lesen der links, musste ich meine meinung revidieren. die gute herzmama glaubt anscheinend, dass ihr sohn ohne wurzeln zur welt gekommen ist. (ein alien vielleicht?)
@martina: entschuldigung angenommen. mir scheint, deine eingangs gestellten fragen hast du mittlerweile selbst beantwortet. ich will mit dir nicht streiten.
@patty: hast du deine gartenrunde erfolgreich beendet? (ist humorvoll gemeint!) ich ehre die adoeltern dafür, dass sie ihrem sohn seine individualität nicht beschnitten haben, ihn nicht in ihr pseudochristliches korsett gezwungen, er genau das studiert was ich gerne studiert hätte, sein vater ihn lehrte, mein lieblingsinstrument zu spielen, er ein gesundes selbstbewusstsein entwickeln konnte. ansonsten liegt mir an weiterem kontakt mit ihnen nichts (mehr).
dass ich noch viele briefe von ihm bekomme, wünsche ich mit sehr, dass daraus später ein wiedersehen wird, noch mehr.
Zitat von Maxi89welchen begriff verwendest du für deine leibliche und für deine adoptivmutter, vantera? bitte meine frage nicht als kritik verstehen, es interessiert mich wirklich, da ich auf der suche nach treffenderen begriffen bin, oder sind sie individuell einfach nur verschieden?
lg annalis
Meine Adoptivmutter ist meine Mama. Meine leibliche Mutter nenne ich auch genau so, wenn ich mit anderen über sie spreche, ansprechen würde ich sie selbst mit dem Vornamen.
oh, nun ist mir born "durchgerutscht", hallo, ich bin ganz deiner meinung, die form der ado muss individuell gewählt werden, zwingen lässt sich da nichts. das jugendamt wäre damit überfordert solange nicht mehr soza´s eingestellt werden. der mehraufwand an zeit und mühe für offene ados ist dort nicht vorgesehen. zudem erzählte mir die nachfolgerin des drachens, der meine adosache bearbeitet hat, dass sie sich durch ihre offene einstellung erhebliche schwierigkeiten mit ihren kollegen eingefangen hat.
hallo vantera, finde ich eine prima idee, das mit den vornamen. ich mache es ebenso und erwartete nie, dass mein sohn mich mama nennt.
Ich selbst finde einfach, die Unterscheidung bauchmama und Herzmama klingt, als habe die bauchmama das Kind nur dort ausgetragen, es aber nicht im Herzen, und das stimmt ja (meistens) so nicht.
Und ich halte die obigen Begriffe auch nicht für geeignet oder notwendig, um kleinen Kindern die Adoption erklären zu können.
Meine Kinder nennen ihre leiblichen Mütter mit Vornamen. Ich glaube das "Bauchmama" kommt durch die Kinderfrage "War ich auch in deinem Bauch?" "Nein, du hast eine Bauchmama und eine Mami" Bei der Frage sind die Zwerge zwischen 2 und 3 Jahre alt. Mit leiblicher Mutter anzufangen ist da etwas , na sagen wir mal, zu Abstrakt. Zumal sie in dem Alter nur wissen wollen wo sie gewachsen sind. Nach mehr Infos fragen sie, wenn sie so weit sind. Nix ist schlimmer als Fakten zu verschweigen aber zuschütten ist auch nicht das wahre. Alles hat seine Zeit. (Einem adofremden Erwachsenen offene Ado wirklich verständlich zu machen dauert ja schon bald ne Ewigkeit ;-)
Zitat von Patty...Meine Kinder nennen ihre leiblichen Mütter mit Vornamen. Ich glaube das "Bauchmama" kommt durch die Kinderfrage "War ich auch in deinem Bauch?" "Nein, du hast eine Bauchmama und eine Mami" Bei der Frage sind die Zwerge zwischen 2 und 3 Jahre alt. Mit leiblicher Mutter anzufangen ist da etwas , na sagen wir mal, zu Abstrakt. Zumal sie in dem Alter nur wissen wollen wo sie gewachsen sind.... Liebe Grüße Patty
Hallo Patty,
Ich bleibe trotzdem dabei, dass man auch 2-3 jährigen erklären kann, dass sie z. B. eben im Bauch von (Vorname der LM) gewachsen sind, ohne in die verlegenheit zu kommen, die Begriffe Herzmama und bauchmama verwenden zu müssen, wenn man das nicht will.
Bei Sam johlig widerstrebt mir übrigens auch furchtbar der Untertitel (Adoption-leichter als sie denken). Klingt so, als könne man das Wort "Adoption" durch "abnehmen" ersetzen - bei diätratgebern find ich solche Titel auch nicht schlimm -suggerieren sie doch den Erfolg gleich mit
Zitat von Patty...Meine Kinder nennen ihre leiblichen Mütter mit Vornamen. Ich glaube das "Bauchmama" kommt durch die Kinderfrage "War ich auch in deinem Bauch?" "Nein, du hast eine Bauchmama und eine Mami" Bei der Frage sind die Zwerge zwischen 2 und 3 Jahre alt. Mit leiblicher Mutter anzufangen ist da etwas , na sagen wir mal, zu Abstrakt. Zumal sie in dem Alter nur wissen wollen wo sie gewachsen sind.... Liebe Grüße Patty
Hallo Patty,
Ich bleibe trotzdem dabei, dass man auch 2-3 jährigen erklären kann, dass sie z. B. eben im Bauch von (Vorname der LM) gewachsen sind, ohne in die verlegenheit zu kommen, die Begriffe Herzmama und bauchmama verwenden zu müssen, wenn man das nicht will.
Bei Sam johlig widerstrebt mir übrigens auch furchtbar der Untertitel (Adoption-leichter als sie denken). Klingt so, als könne man das Wort "Adoption" durch "abnehmen" ersetzen - bei diätratgebern find ich solche Titel auch nicht schlimm -suggerieren sie doch den Erfolg gleich mit
Bei uns wird die H-Mutter auch beim Vornamen benannt, von Anfang an. "Bauchmama" ist für mich so ein typisch blumiger und kitschiger Adoptionsbegriff. Dazu muß ich sagen, daß wir auch nicht unsere Kinder mit Kinderworten behelligt haben, also keine Muh für Kuh und kein I-A für Esel und kein Brummbrumm für Auto. Wir sagen die Worte wie die Dinge heißen und erklären die Fakten, wie sie sind, natürlich kindgerecht.
Unser A-Kind weiß, wenn es den Namen der H-Mutter hört, daß es in dem Bauch gewachsen ist. Das reicht für den Moment.