Jeder, der hier aufläuft, stolpert mit mehr oder weniger geschickten Texten herein. Natürlich will ein Bewerber nicht nur altruististich ein Kind adoptieren, sondern es geht um einen Kinderwunsch, den auch andere haben, die ein leibliches Kind wünschen.
Das ganze ist ein Bewerbungsverfahren, die Behörden können doch etwas anderes daraus machen, wenn es nicht mehr um Eigenwerbung gehen soll. Von den Adoptiveltern, die ich kenne, hat man mehr als nur einmal vor den Kopf geguckt, statt in den Kopf, möglicherweise hätten sie das Bewerbungsverfahren nicht bestanden, wenn es nur um Ehrlichkeit gegangen wäre. Aber sie alle gehen verantwortungs- und liebevoll mit ihren Kindern um. Was will man mehr? Was ist so verwerfliches an einem Bewerbungsverfahren, wenn man Eltern für ein Kind sucht, will man doch Eltern haben, die sagen, dass sie das wollen und können und nicht Bewerber, die von ihrem letzten Depressionsschub erzählen.
Jeder Bewerber ist aufgeregt und hat Angst vor den Gesprächen. Die Frage nach Tipps mag da etwas unsensibel klingen, aber nicht jeder Neuling weiß, dass er besser nach dem Ablauf des Verfahrens fragen sollte als um konkrete Tipps zu bitten. Es weiß auch nicht jeder Neuling, wie rauh es hier mitunter zugeht. Zu guter Letz ist auch nicht jeder Bewerber per se ungeeignet ein Kind großzuziehen, der hier den Ton manchmal nicht mag.
Zitat von mausi51 Gibt Dir doch nicht noch Mühe. Den Sinn deiner Anmerkung wird Lalena sowieso nicht begreifen, was einige ihrer sonstigen Beiträge vermuten lassen.
Cornelia,
was soll das? Ist es zu ruhig hier. Gerade in diesem Fall hat Harry4244 auf eine ernsthafte Frage bissig oder zynisch geantwortet. Darf darauf nicht ebenso geantwortet werden?
Golfi
Es hat keiner an der Ernsthaftigkeit der Frage gezweifelt - ganz im Gegenteil! In diesem Fall habe ich vollstes Verständnis für Harald, denn er als Adoptierter sieht das mit den "Tipps" sicher anders als ich, Du oder Lalena.
Ich bin mir sicher, Haralds Reaktion wäre nicht so ausgefallen, hätte man nicht nach "Tipps" gefragt sondern nach Details und Erfahrungen zum Bewerbungsverfahren. Versetze dich einmal in die Lage eines erwachsenen, adoptierten Menschen, der auch noch Kritik an seiner Adoption üben muss, und lies dann die Eingangsfrage noch einmal durch ...
Cornelia
Bei allem Respekt für Harry, aber meines Erachtens ist er nicht durch das JA nach "erfolgreicher Bewerbung" vermittelt worden!? Von daher habe ich, was diesen Punkt angeht, kein Verständnis für seine Reaktion, wohl aber für seine Reaktionen, wenn es um Stiefkindadoptionen geht.
Nochmal: als A-Bewerber ist man am Anfang eines langen Weges, dessen Umfang anfangs nicht übersehbar ist Und das an einem Wort zu bewerten, ist ja was.
Zitat von LattitiaBei allem Respekt für Harry, aber meines Erachtens ist er nicht durch das JA nach "erfolgreicher Bewerbung" vermittelt worden!? Von daher habe ich, was diesen Punkt angeht, kein Verständnis für seine Reaktion, wohl aber für seine Reaktionen, wenn es um Stiefkindadoptionen geht.
Kleine Anmerkung: Als adoptiertes Stiefkind bin ich zwar nicht "vermittelt" worden, allerdings sind dort trotzdem seltsame Dinge vorgegangen, die auf Bestechung hinweisen. In meiner Diskussion mit nancy hatte ich vor einigen Monaten ja mal erwähnt, dass im Zuge der notariellen Beurkundung einfach der Amtsvormund ausgetauscht worden war, nachdem der erste seine Einwilligung verweigert hatte. Obgleich uneheliche Kinder wie ich heute nicht mehr generell unter Amtsvormundschaft stehen, werden sie bei Adoptionsvorhaben immer noch durch einen so genannten Kinderanwalt vertreten, von dessen Integrität und Kompetenz ihr Wohl und Wehe abhängt.
Im Übrigen wollte ich dem Jugendamt gar nichts pauschal unterstellen. Eigentlich hatte ich mich mehr über die Fragestellung lustig gemacht. Jemand, der adoptieren möchte, erkundigt sich doch nicht erst kurz vor dem ersten Termin und dann auch nur so ganz allgemein. Etwas spezifischer könnte nicht schaden. Auch die Formulierung "Gleichgesinnte" kommt mir etwas eigenartig vor.
Zitat von LattitiaBei allem Respekt für Harry, aber meines Erachtens ist er nicht durch das JA nach "erfolgreicher Bewerbung" vermittelt worden!? Von daher habe ich, was diesen Punkt angeht, kein Verständnis für seine Reaktion, wohl aber für seine Reaktionen, wenn es um Stiefkindadoptionen geht.
Egal ob fremdvermittelt oder Stiefkindadoption, das JA ist in jedem Fall maßgeblich beteiligt. Wie wir hier schon mehrfach bei nicht glatt laufenden Stiefkindadoptionen miterleben durfen, kann (und will!) man sehr wohl Einfluß auf das JA nehmen, wenn dieses nicht wunschgemäß reagiert.
Auch wenn Dir das Verständnis für Harald fehlt, ich habe welches.
Zitat von mausi51Auch wenn Dir das Verständnis für Harald fehlt, ich habe welches.
Cornelia
Hallo Cornelia,
danke für Deine Unterstützung. Nochmals möchte ich aber versichern, dass es nicht in meiner Absicht lag, hier jetzt zum Entgleisen des Threads beizutragen.
Allerdings hege ich den Verdacht, dass User wie "Lalena" absichtlich Öl auf kleinste Funken gießen. Wenn meine Beiträge hier als zynisch bezeichnet werden, dann sollte man sich einmal die Sachen von ihr ansehen. So etwas Kaltherziges lässt mich halt erschauern. Anständige Menschen wie seinerzeit der baden-württembergische Ministerpräsident Filbinger sind als furchtbare Juristen verleumdet worden, obgleich sie nur ihre Pflicht getan haben. Wenn man sich ihre heutigen Kollegen (mit dem Halbintellekt der Ostzonen-Volksrichter) so ansieht, dann wird einem erst wirklich schlecht.
Zitat von golfiJeder Bewerber ist aufgeregt und hat Angst vor den Gesprächen. Die Frage nach Tipps mag da etwas unsensibel klingen, aber nicht jeder Neuling weiß, dass er besser nach dem Ablauf des Verfahrens fragen sollte als um konkrete Tipps zu bitten. Es weiß auch nicht jeder Neuling, wie rauh es hier mitunter zugeht.
Wird es nicht langsam langweilig immer wieder auf dem gleichen Thema herumzuklopfen?
Anstatt sofort auf Harald herumzuhacken, hätte Frau Lalena z.B. auch hergehen und den Fragestellern erst einmal eine qualifizierte Antwort zum Erstgespräch geben können. Entweder wollte sie das nicht oder sie war dazu schlicht fachlich nicht in der Lage. Nur Du hast als erfahrene Adoptivmutter auf die Frage sachlich geantwortet und hast auch erkannt worum es Andrea+Matthias ging: sie wollen unbedingt gut da stehen (was ja mehr als verständlich ist; das will sicher jeder, der sich um was auch immer bewirbt), aber im Falle von Adoption ist das der falsche Weg, denn man bindet sich ein Leben lang - anders als bei der Ehe. Deswegen ist hier besonders Ehrlichkeit angesagt - sich selbst und den vermittlern gegenüber. Um das zu wissen, braucht es eigentlich keine Experten, sollte man meinen.
Noch etwas Grundsätzliches dazu:
So wie Harald vermutlich auch, habe ich immer weniger Verständnis für die Unbekümmertheit mit der manche Bewerber an ihr Projekt "Annahme eines fremden Kindes" herangehen. Das Argument, dass man die basics ja nicht vor dem ersten Gespräch wissen kann, ist für mich nicht nachvollziehbar. Kein Bewerber kommt mal eben auf die Idee beim JA Unterlagen anzufordern und einen Termin zu beantragen. Irgendeinen Bezug zu Adoption ruft keiner beim JA an. Deswegen halte ich nicht ein einziges Bewerberpaar/eine(n) Bewerber(in) im Zeitalter des Internets für derart blauäugig! Es wird sich sicher auch keiner ohne vorherige, umfassende Recherche direkt zur KiWu-Behandlung o.ä. begeben.
Wenn sich jemand zum Zeitpunkt des Erstgespräches in einem Adoptionsforum anmeldet und nach Tipps fragt, wird es auch um solche gehen
Zitat von mausi51Anstatt sofort auf Harald herumzuhacken
Ach, Frau Mausi. Man hat also gefälligst unwidersprochen stehen zu lassen, wenn er entscheidet, jemandem grundlos in den Stiefel zu urinieren. Was bei ihm Ausdruck großer Sensibilität ist, ist bei mir "rumhacken". Ich habe im Geburtsurkunden-Thread durchaus versucht, objektiv mit ihm zu diskutieren. Bis er - leicht nachzulesen - dann am Ende doch ziemlich beleidigend wurde.
Ihr seid wahrlich ein neckisches Völkchen hier... Kaltherzige Grüße Frau Lalena
solange auf erste Kontaktaufnahmen so geantwortet wird werde ich auf alte Themen, die durchaus aktuell sind, herumklopfen.
Abgesehen davon, glaubst du wirklich, dass sich die Leute, wenn sie ein Kind adoptieren wollen, erst einmal abschrecken lassen wollen durch die verschiedensten Foren? Die Leute wollen ein Kind adoptieren und sich nicht etwa Probleme ins Haus holen. Dieses Bewusstsein wächst im Laufe des Verfahrens, das häufig zu Recht ein paar Jahre dauert.
Wenn wirklich nur Leute, die keinen Hau weg haben und absolut ehrlich sind, ein Kind adoptieren dürften, dann würden wahrscheinlich min. 75% aller Bewerber durchfallen, auch wenn hier natürlich etwas anderes behauptet wird. Das ist auch keine Bestätigung für viele misslungene Adoptionen, sondern die meisten leiblichen Eltern haben doch auch einen hau weg, ansonsten gäbe es nicht 300.-400.000 körperliche Kindesmisshandlungen im Jahr, Alkohol, sonstige Suchtkrankheiten, Probleme durch Arbeitslosigkeit, Antreiben zur Karriere (Eislaufmuttis), Verwahrlosungen,Kindesmissbrauch.... Bei leiblichen Kindern mag das alles nicht so schlimm sein, die Kinder haben trotzdem danach einen Schaden, den sie weitergeben.
Von Adoptivbewerbern zu erwarten, dass sie die perfekten Menschen sind, dh.h. gemäß den Richtlinien der JA gesund sind, keine Probleme haben, aber schon Lebenskrisen bewältigt haben, einen tollen Beruf haben, den sie bei einer Vermittlung selbstverständlich aufgeben,...ist genauso naiv wie die Bewerber die hier mit den Worten hereinstolpern:"Ach habt ihr noch schnell ein paar Tipps für uns?".
Zitat von mausi51Nur Du hast als erfahrene Adoptivmutter auf die Frage sachlich geantwortet und hast auch erkannt worum es Andrea+Matthias ging: sie wollen unbedingt gut da stehen, aber im Falle von Adoption ist das der falsche Weg, denn man bindet sich ein Leben lang - anders als bei der Ehe. Deswegen ist hier besonders Ehrlichkeit angesagt - sich selbst und den vermittlern gegenüber.
Wozu sind solche Vermittlungen überhaupt gut? Cornelia?
Zitat von golfiAbgesehen davon, glaubst du wirklich, dass sich die Leute, wenn sie ein Kind adoptieren wollen, erst einmal abschrecken lassen wollen durch die verschiedensten Foren?
Und schon wieder argumentierst Du in eine ganz bestimmte Richtung. Was heißt hier "wollen"? Das mit dem Abschrecken kann überall passieren und ist nicht vorhersehbar. Außerdem passiert es doch nur, wenn man eine ziemlich andere Vorstellung hat, als es die Realität eigentlich zulässt. Ich denke da z.B. an Autorenforen; da flieht auch jede(r) Zweite, nachdem er/sie die ersten Kritiken auf den vorgestellten Meistertext bekommen hat
ZitatDie Leute wollen ein Kind adoptieren und sich nicht etwa Probleme ins Haus holen. Dieses Bewusstsein wächst im Laufe des Verfahrens, das häufig zu Recht ein paar Jahre dauert.
Ach so, und dann ist es besser erst einmal mit Scheuklappen an die Sache heranzugehen - das Erwachen kommt noch früh genug ... Ich sehe das ganz anders, denn so ein Verfahren ist hart genug. Wer mit den total falschen Vorstellung anfängt und diese auch noch konserviert, tut sich sicher keinen Gefallen.
ZitatWenn wirklich nur Leute, die keinen Hau weg haben und absolut ehrlich sind, ein Kind adoptieren dürften, dann würden wahrscheinlich min. 75% aller Bewerber durchfallen, auch wenn hier natürlich etwas anderes behauptet wird.
"Seltsame Wortwahl. Was genau meinst Du mit "Hau"? Ich denke, dass nur die durchfallen, die erkennbar als Eltern ungeeignet sind, weil sie z.B. zu oberflächlich sind. Es geht sicher nicht um Macken, ein hohes Bildungsniveau oder Reichtümer. Außerdem bekommen sowieso nicht 100 % der Bewerber ihr Wunschkind, denn so viele gibt es (hierzulande) Gott sei Dank nicht.
ZitatDas ist auch keine Bestätigung für viele misslungene Adoptionen, sondern die meisten leiblichen Eltern haben doch auch einen hau weg, ansonsten gäbe es nicht 300.-400.000 körperliche Kindesmisshandlungen im Jahr, Alkohol, sonstige Suchtkrankheiten, Probleme durch Arbeitslosigkeit, Antreiben zur Karriere (Eislaufmuttis), Verwahrlosungen,Kindesmissbrauch....
Warum kommst Du immer wieder mit den gleichen Totschlagargumenten, wenn es um die Qualifikation von Adoptionsbewerbern geht? Man kann diese nicht 1:1 mit leiblichen Eltern vergleichen; aus genau den Gründen, die Du ja aufführst! Deswegen müssen Adoptiveltern, die ja bereits Ersatzeltern für das Kind sind, eben wirklich verlässlicher und "besser" sein. Es wäre doch verantwortungslos seitens Vermittler, wenn man hier die Chance auf die besondere Auswahl nicht nutzen würde. Reicht es nicht, dass der biologische Zufall genug Kinder in ungeeignete/unfähige Familien schickt? Aus Sicht des Kindes ist die besondere Selektion von Bewerbern doch logisch, oder nicht? Was erzürnt dich immer wieder an dieser Tatsache?
ZitatBei leiblichen Kindern mag das alles nicht so schlimm sein, die Kinder haben trotzdem danach einen Schaden, den sie weitergeben.
Du wirfst mir immer wieder Zynismus vor und tust das Gleiche.
ZitatVon Adoptivbewerbern zu erwarten, dass sie die perfekten Menschen sind, dh.h. gemäß den Richtlinien der JA gesund sind, keine Probleme haben, aber schon Lebenskrisen bewältigt haben, einen tollen Beruf haben, den sie bei einer Vermittlung selbstverständlich aufgeben,...ist genauso naiv wie die Bewerber die hier mit den Worten hereinstolpern:"Ach habt ihr noch schnell ein paar Tipps für uns?".
Siehe oben!
Ich frage mich warum Du so verbittert immer wieder diese unsinnigen Vergleiche ziehst. Du kannst Ersatzeltern nicht mit den ersten Eltern vergleichen, denn die ersten Eltern haben in der Regel, wie auch immer, versagt. Das gilt es durch die Adoption "auszubessern". Mir hat 1969 der JA-Mensch sinngemäß gesagt: "Sie können sich darauf verlassen - ihre Tochter kommt ganz bestimmt zu besseren Eltern als sie es jetzt sein können!" Das war für ihn Grund genug die Adoption durchzuziehen.