am 30.07. haben wir nun den ersten Termin beim Jugendamt. Kann mir jemand von euch erzählen, wie das beim ersten Termin alles abläuft? Es wäre super, von euch mal einige Erfahrungen zu lesen.
Ach, und noch was: Habt ihr nach dem Adoptionsantrag schon langsam angefangen, ein Kinderzimmer einzurichten? Klar, wir wissen nicht wie alt das Kind sein wird und wann wir ein Kind kriegen werden, aber z. B. Schränke oder ähnliches können ja für Babysachen genau so gut wie für größere Kindersachen herhalten. Wenn es wirklich stimmt was man hier ab und an liest, dann kann ja eine Adoption - wenn auch in den seltensten Fällen - sehr schnell gehen (also zumindest, dass ein Kind Eltern sucht). Und wenn man dann völlig ohne Möbel fürs Kind da steht ist das natürlich problematisch ... Wie seht ihr das?
jedes JA macht das ein wenig anders. Wenn Ihr z.B. schon einen Fragebogen ausgefüllt habt, geht man den vielleicht mal durch. Wenn Ihr schon einen Lebensbericht o.ä. abgegeben habt (nur nach Aufforderung), dann wird darüber gesprochen. Generell geht es aber um ein Kennenlernen. Wie ist Eure Einstellung zur Adoption, wie denkt Ihr über offene Adoption und Pflege. Man kann dann aber auch sagen, dass man schon etwas gelesen hat und froh wäre mehr zu hören/lernen. Bitte immer ehrlich sein. Man wird auch Fragen, warum Ihr adoptieren wollt, ob Euer leiblicher Kinderwunsch abgeschlossen ist etc. Wenn Ihr Fragen habt, ob Euch irgendeine Sache bei der Adoption hinderlich ist (Alter, zu kleine Wohnung, Einkommen) so würde ich mal Fragen, wie das JA darüber denkt. Also einfach ins Gespräch kommen.
Ich meine, es macht keinen Sinn, ein Kinderzimmer einzurichten. Man weiß ja gar nicht, ob ein Kind jemals einzieht. So ein Raum kann Euch dann auch auf die Dauer etwas weh tun. Nutzt den Platz erst einmal für Euch, aber so, dass man schnell ein Kinderzimmer daraus machen kann (Also bitte keinen 2-Tonnen Tresor vorher auf den Boden stellen). Auch beim übrigen Leben würde ich nicht bei jeder Anschaffung auf ein Kind Rücksicht nehmen, was nicht da ist. Ändern kann man später immer alles. Im Zimmer vielleicht erst einmal weiße Wände. Da kann man schnell später etwas Farbe darüber streichen oder ein Kinderborde aufkleben. Ihr wisst ja gar nicht wie alt das Kind ist. Vielleicht ist es ein 2 jähriges Mädchen, was Prinzessin Lillyfee liebt und ihr habt schon überall Bären gemalt! Dabei wäre ein Lillyfee-Zimmer vielleicht ein guter Einstieg. Vielleicht braucht Ihr ein Kinderbett mit Gittern, oder eben eine Wiege. Was ist mit einem Wickeltisch etc. Ich bin der Meinung, dass es eben stark vom Kind abhängt. Je nach Alter des Kindes hat man 1-2 Tage bis zu einigen Wochen Zeit. Dann muss man im Möbelhaus eben das nehmen was da ist und das übrige läßt sich auch schnell einkaufen (Vielleicht ein paar EUR dafür an die Seite legen). Es macht in jedem Fall Sinn seine Bekannten und Freunde zu fragen. Die helfen in so einer Situation gerne. Die ersten Tage sind dann etwas chaotisch, wird aber schon klappen.
super :-) Vielen Dank für deine Antwort! Beim JA haben wir noch nie vorgesprochen, keinen Lebensbericht erstellt und auch noch keinen Fragebogen ausgefüllt. Wir gehen also komplett "nackig" hin.
Was mich noch interessieren würde: Du bist ja Adoptivpapa. Wie habt ihr das mit dem Arbeitgeber geregelt? Ich kann ja nicht einfach zu meinem Arbeitgeber hingehen und sagen: "Pass mal auf, ich habe da einen Adoptionsantrag zu laufen. Kann sein, dass ich in einer Woche nicht mehr da sein kann." Habt ihr schon mal vorher was angekündigt?
Ach ja, mit dem Zimmer hast du Recht. Platzprobleme haben wir bei fast 300 qm Wohnfläche nicht. Möbel sind in jedem Zimmer auch vorhanden. Ich glaube, ich mache mir da einfach viel zu viele Gedanken und sollte lieber erstmal alles auf uns zukommen lassen.
Hallo Mutzemaus, ihr habt ja noch ein paar tage zeit bis zum Erstgespräch. Ich an Eurer Stelle würde mir vielleicht einen Zettel nehmen und schon mal all meine Fragen aufschreiben. man ist dann ja doch aufgeregt und vergißt schon mal was. Macht Euch aber nicht verrückt. Die SA beißen nicht. Ein Zimmer würde ich persönlich auch noch nicht einrichten. Bei manchen Bewerbern geht es zwar schnell, ich kenne aber z.B. auch ein Paar, dass nun schon mehrere Jahre wartet. Ist halt immer unterschiedlich.
Ab dem Zeitpunkt der in Obhutnahme des Kindes hat man auch Anspruch auf Elternzeit. Da dies kurzfristig geschieht, kann man es auch nicht eher anmelden (Bei der Elternzeit muss man das normalerweise einige Wochen vorher anmelden). Der Arbeitgeber muss dann irgenwie zurecht kommen. Ob Du was sagts, hängt ein bisschen davon ab, wie Dein Verhältnis zum Arbeitgeber ist. Würdest Du ihm auch sagen, dass Du gerade versuchst schwanger zu werden? Vielleicht plant er Dich bei Weiterbildungen oder neu zu besetzenden Stellen nicht mehr ein. Bei uns war es so, dass meine Frau nichts gesagt hat. Ich habe es meinem Chef damals aber gesagt (Ich ging aber auch nicht in Elternzeit). Auch musst Du überlegen, ob Du regelmäßig darauf angesprochen werden willst, ob sich denn bei "der Adoption etwas tut". Das kann ja auch manchmall nerven.
Hallo Mutzemaus Wir stehen auch gerade am Anfang, ein Gespräch beim JA ist auch noch nicht in Sicht, aber der Anfang ist gemacht. Wir haben ein Zimmer für ein Kind vorgesehen, aber im Moment ist es ein gut genutztes Gästezimmer. So steht es nicht ganz leer und wenn es drauf ankommt, kann man s schnell umgestalten.
Ich bin schon seit 14 Jahren in der selben Firma angestellt, deshalb werde ich meinen Chefs auch mitteilen, das wir ein Kind adoptieren möchten. Aber erst, wenn klar ist, das wir als Bewerber angenommen sind. Wir haben vor einiger Zeit zwei Versuche zur künstlichen Befruchtung gehabt, da habe ich meiner Cheffin schon bescheid gesagt.
ich arbeite im ÖD, mein Mann ebenfalls. Beide möchten wir uns dann die Elternzeit teilen und ich werde danach voll Heimarbeit machen. Und genau da ist nämlich der Punkt. Ich arbeite in einer Sonderabteilung bei der Justiz. Ein Heimarbeitsplatz ist dort wahrscheinlich nicht möglich, also müssten Umsetzungen stattfinden. Aber das ist ja dann Sache des Arbeitgebers und diese Umsetzungen können ja bereits während meiner Elternzeit stattfinden. Ich werde mich aber wahrscheinlich mal vom Personalrat beraten lassen. Du hast Recht, Flipper. Ich habe meinem Arbeitgeber ja auch nicht gesagt, dass ich vor ein paar Jahren noch in einer Kinderwunschpraxis Dauerpatientin war.
Bassschlüssel, was meinst du mit "aber der Anfang ist gemacht"? Ich wünsche euch auch viel Glück!
Wir haben vor einiger Zeit beim JA angerufen und erzählt, was wir vorhaben und wollten wissen, wie wir vorgehen sollen. Wir haben dann einen kurzen Fragebogen bekommen, wenn wir diesen ausgefüllt haben, sollten wir diesen zurückschiecken. Dann würde es eine Zeit dauern und wir würden zum Infoseminar eingeladen. Das kommt aber erst zustande, wenn genügend Bewerber zusammen gekommen sind. Nach etwas Zeit kam dann ein Brief zurück, indem stand das unser Fragebogen eingegangen ist, aber leider noch nicht bearbeitet werden kann.Es findet eine personelle umstruckturierung statt und sie würden sich dann wieder bei uns melden. Jetzt warten wir.
Bassschlüssel, das hört sich ja eigenartig an - personelle Umstrukturierung ... Komisches Amt. Bei uns wird auch viel personell umstrukturiert, aber die Arbeit läuft ganz normal weiter.
Bei uns ist es so, dass mein Mann beim Jugendamt angerufen hat und man ihm dort gleich einen Termin für unser Gespräch gab. Vielleicht war es ein kleiner Pluspunkt, dass mein Mann auch beim Landkreis arbeitet. Keine Ahnung.
wir haben von unserem ersten Termin (Infoabend) beim Jugendamt bis zur Adoption (Inland) über drei Jahre gewartet. Es macht daher überhaupt kein Sinn, ein Kinderzimmer einzurichten. Wenn es um eine Inlandsadoption geht, ist ja nicht einmal gesagt, dass es überhaupt jemals klappt. Wir haben damals kaum noch daran geglaubt und waren daher natürlich auch null vorbereitet. Es gab dann in der konkreten Situation aber im Bekanntenkreis viele helfende Hände, sodass wir innerhalb von wenigen Stunden alles beisammen hatten. Wenn es ein Baby ist, das ihr adoptiert, braucht ihr ja auch noch kein komplettes Kinderzimmer. An das erste Gespräch beim Jugendamt würde ich versuchen locker heranzugehen (ich weiß, das ist leichter gesagt als getan) und versuchen möglichst ihr selbst zu sein. Alles andere macht die Herrschaften misstrauisch. Sie wollen keine perfekten Menschen (die es sowieso nicht gibt), sondern authentische Persönlichkeiten. Zumindest war es bei uns so.
Liebe Grüße und fragt, wenn ihr etwas wissen wollt! Englandfan
ich habe meinen Arbeitgeber erst informiert, als klar war, daß wir ein Kind bekommen würden. In der woche, als ich alles besorgte und kaum noch im Büro war, fand ich es an der Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen - na ja, es ist dann auch weitergegangen.
Ein Kinderzimmer hatten wir nicht - ein Kleiderschrank stand drin mehr nicht. Das Kinderbett hatten meine eltern während unserer Abwesenheit gekauft, die Möbel kamen später, von den KollegInnen bekam er dann eine Krabbeldecke, die wir als Wandbehang umfunktioniert haben, und alles weitere kommt peu à peu. Heute ist es ein Jungenzimmer - und eine Räuberhöhle
Was das Erstgespräch beim JA anbelangt - immer schön locker bleiben; ich habe mich mental vorher mit der A. auseinandergesetzt, warum und wieso, und wie sieht das die Umgebung etc., etc,. eure Argumente müssen schlüssig und plausibel sein. Dann wird das schon.
Also, wir hatten seinerzeit auch Angst, aber die SA hat uns weder gefressen, noch gebissen, die ganze Geschichte ging seeeeeeehr ans Eingemachte, aber letzten Endes sind wir irgendwann ans Ziel gekommen - und jetzt besucht uns die SA einmal im Jahr, um zu sehen, ob wir Hilfe brauchen (Biographiearbeit etc.).
Als der Termin vereinbart wurde war ich total aufgeregt. Jetzt aber, wo ich mich Tag für Tag durchs Internet mit Adoption auseinandersetzte, mich halt belese, ist die Aufregung weg. Ist halt ein ganz normaler Behördengang - so sage ich mir das. Mein Mann hat neulich mit seinem Personalratsvorsitzenden gesprochen und dabei kam raus, dass er ein Adoptivvater ist. Von ihm kamen auch einige Tipps.
Nun, wir lassen alles auf uns zukommen. Nichts ist schlimmer als sich zu verstellen ;-)