Hallo liebe Foris, ich möchte eine brisante Fragestellung aufrufen, wo es hoffentlich keine Streitigkeiten gibt . Diese Frage interessiert mich schon sehr lange, und ich muss sie heute stellen.
Wer von Euch hat nach Festellung von "Kinderlosigkeit" eine Psychotherapie gemacht um dieses zu verarbeiten ?! Nach unzähligen Fehlgeburten, was sehr tragisch ist, benötigt man fachmännische Hilfe, die einen aus dem tiefen Loch herausholt.... Ich weiß,dass das sehr schwer sein muss für alle Frauen /Männer .. Es ist so ,als stirbt man selbst tausende Male mit... Man weint und quält sich wochen,- gar monate ,- jahrelang mit hilflosen Gefühlen. Aber am signifikantesten erhebt sich für die Frau " Bin ich eine ganze Frau noch , wenn ich keine Kinder bekommen kann " "Was denken die Nachbarn, Freunde, wenn ich keine Kinder habe?" Es ist manchmal der gesellschaftliche Druck auch von außen, dass eine Frau ohne Kind nichts wert ist ( was vollkommen schwachsinn ist, da jedes Wesen wertvoll ist, egal ob Kind oder nicht Kind). Habt ihr eine Therapie gemacht ?Habt ihr euch Hilfe geholt, und in eine Beratungstelle gegangen danach ? Was habt ihr unternommen seelisch um wieder auf die Beine zu kommen ?! Es ist für mich von Interesse, und da dieses Thema auch sensibel ist, werde ich auch lieb sein, und nicht so wie sonst....
Per se habe ich viel Mitleid mit Frauen/ Männer die Fehlgeburten hinter sich haben , denn das muss einfach schrecklich sein!
Hallo Sherry, Du siehst, dieses Thema ist sehr sensibel, so sensibel, dass sich bis jetzt noch keiner wagt zu antworten?!?
Wieso hast du Interesse dafür, wenn ich fragen darf?!?
Neben den Müttern, die da natürlich bei FG eher angesprochen sind, gibt es aber - gerade zum Thema Kinderlosigkeit- auch noch viele viele Männer, die unfruchtbar sind. Die somit ihre Männlichkeit infrage stellen, oder gestellt fühlen. Die darf man nicht vergessen.
Ich falle nicht in deine Zielgruppe, da wir "nur" eine FG hatten, wir zwar schon lange einen Kinderwunsch hegen, aber erst 1 Jahr in den Reproduktionsmühlen umherirren (viele andere tun dies oft jahrelang......), und, ich hatte bisher nicht das Verlangen eine Therapie zu machen..........unsere "Selbstheilungskräfte" funktionieren wohl sehr gut :-)
Solltest du trotzdem Fragen haben, stelle sie ruhig (ich muß sie ja nicht beantworten ;-) ), ich gehe offen mit dem Thema um.
LG Lucy
PS: Mitleid ist ziemlich ätzend.....Mitgefühl ist wesentlich sympathischer :-)
Meine "Therapie" sah so aus: einige Tage in der alten Heimat (das war die Abschiedsfahrt meiner Oma, aber das wußte da noch keiner), dann die Vorfreude auf einen Urlaub auf Kreta und Santorin - und jetzt kommt's: 4 Wochen "Abenteuer-"Urlaub und Sohnemann abholen - damit war dieses dunkle Kapitel erstmal abgeschlossen - und beim 2. Mal stand für uns fest, wie unser 2. Kind zu uns kommt...
Zitat von LucyInTheSkyHallo Sherry, Du siehst, dieses Thema ist sehr sensibel, so sensibel, dass sich bis jetzt noch keiner wagt zu antworten?!?
Wieso hast du Interesse dafür, wenn ich fragen darf?!?
Neben den Müttern, die da natürlich bei FG eher angesprochen sind, gibt es aber - gerade zum Thema Kinderlosigkeit- auch noch viele viele Männer, die unfruchtbar sind. Die somit ihre Männlichkeit infrage stellen, oder gestellt fühlen. Die darf man nicht vergessen.
Ich falle nicht in deine Zielgruppe, da wir "nur" eine FG hatten, wir zwar schon lange einen Kinderwunsch hegen, aber erst 1 Jahr in den Reproduktionsmühlen umherirren (viele andere tun dies oft jahrelang......), und, ich hatte bisher nicht das Verlangen eine Therapie zu machen..........unsere "Selbstheilungskräfte" funktionieren wohl sehr gut :-)
Solltest du trotzdem Fragen haben, stelle sie ruhig (ich muß sie ja nicht beantworten ;-) ), ich gehe offen mit dem Thema um.
LG Lucy
PS: Mitleid ist ziemlich ätzend.....Mitgefühl ist wesentlich sympathischer :-)
Hallo Lucy , schön dass du mir geantwortet hast. Ich pers. interessiere mich nicht aus Mitleid dafür ( falls du dieses so annimmst,kann dich also beruhigen diesbezüglich). Nein, es interessiert mich einfach psychologie"halber". Wie gehen Frauen UND Männer mit diesem Schicksal um, und wie verdauen sie es. Mir ist mehrfach aufgefallen, dass Kinder "benutzt" werden, um dieses Trauma zu "heilen" , was natürlich ein fataler , für das Kind vernichtender Prozess ist. Nein ,nein ich hacke nicht auf euch rum, sondern ich versuche einfach nur anzufangen zu "verstehen" , wie es zu solchen Verhaltensweisen kommen kann, weil ich selbst weder schwanger war, noch jemals eins haben wollte in meinem Leben. Das ist ja jedem selbst überlassen ob und wiefern es eines Tages "fakt" wird.
Naja "nur" eine FG ist schon ne Menge Traumata finde ich. Ich stelle mir das rein theoretisch sehr schmerzhaft vor, und das es in der Tat so ist , dass man sich selbst verliert..
Fragen habe ich derzeit keine, die du "nicht" beantworten musst... Reproduktionsmühle , wie meinst du das ? Künstliche Befruchtung ?! HA, nu hab ich doch ne Frage...
Meine "Therapie" sah so aus: einige Tage in der alten Heimat (das war die Abschiedsfahrt meiner Oma, aber das wußte da noch keiner), dann die Vorfreude auf einen Urlaub auf Kreta und Santorin - und jetzt kommt's: 4 Wochen "Abenteuer-"Urlaub und Sohnemann abholen - damit war dieses dunkle Kapitel erstmal abgeschlossen - und beim 2. Mal stand für uns fest, wie unser 2. Kind zu uns kommt...
und dazwischen - viiiiiiiiiiiiiel reden
Viele Grüße, Pingsdorf
Jo ich weiss Pingsdorf , dass du dieses so elegant betonst, gerade wenn ich diese Fragen stelle Wie immer halt, aber diese war ernst gemeint und soll keine Quatsch- Dialogreihe zu Folge haben hier, auch wenn es unglaublich erscheint!
Aber du hast ja sowieso ne gute Einstellung dazu, und auch wenn wir uns manchmal ziemlich in den Haaren haben, so finde ich dich immer noch ok, egal was dazwischen war.
ich war nie in psychologischer Behandlung. Unser Leidensweg dauerte 6 Jahre und endete mit dem Wunsch, niemals wieder schwanger zu werden. Einzelheiten möchte ich ersparen, es waren viele Tränen, Op´s und schlaflose Nächte.
Wir wollten als Paar mit Kindern leben. Sicher hätten wir auch ohne leben können, aber wir wünschten uns eben dieses Familienleben. Meine Tochter konnten wir recht schnell adoptieren, und ich kann behaupten, dass ich vorher und nachher keinen leiblichen KiWu mehr hatte. Mir war Schwangerschaft und Geburt alles nicht so wichtig.
Ich wollte Mutter sein.
Künstliche Befruchtung haben wir nie gemacht, wir wollten im Labor kein Kind zeugen, wo es doch soviele Kinder schon gab und gibt. Mein Mann hatte auch kein Verlangen, seine Gene unbedingt weitergeben zu müssen.
Huhu! Naja, du hattest dein Mitleid am Ende deines Beitrages ausgesprochen....darauf bezog sich mein PS
Ja, die FG war hart! Die Zeit danach auch.....mir ging es sehr lange Zeit schlecht. Damals, mit dem positiven Test bekamen wir die Diagnose, dass mein Mann unfruchtbar ist, und diese SS ein Glückstreffer sei. Das Kind haben wir dann in der 11. SSW verloren, kurz vor Weihnachten.
Ich habe allerhand Emotionen durchgemacht, Neid, Wut, Trauer.......man entdeckt aufeinmal Seiten, an sich, die man nicht kannte, und die man vielleicht auch nicht mag......aber die gehören dazu..... Ich denke, dies ist das wichtige, die Emotionen anzunehmen, wie sie kommen, und sich klarmachen, dass sie ok sind. Ich habe mich damals mit viel Gleichgesinnten ausgetauscht......denn dies gehört mit zu solchen Situationen, die nur jemand versteht, der es selber auch mitgemacht hat... Mit dem errechneten Geburtstermin war der "Spuk" dann vorbei, frag mich net warum, ich weiß es nicht. Eigentlich hab ich nie so wirklich den Gedanken gehabt, nicht ganz Frau zu sein weil ich es verloren habe (es war ein genetisch gesundes Mädchen, vermutlich war eine später entdeckte Gerinnungsmacke der Grund.....), und auch nicht an meinem Mann gezweifelt.
Mein Mann und ich gehen mit der Situation "locker" um. Dieser Weg, dieses Schicksal ist eben Teil unseres Lebens! Sicher bleibt da immer ein trauriger Punkt auf unserem Lebenslauf, aber der gehört einfach zu uns, zu unserer Geschichte. Wir nehmen es so an, arrangieren uns mit der Situation,welche andere Möglichkeit haben wir?!?
Und wir sind glücklich! Wir wissen auch, dass wir irgendwann glücklich sein könnten ohne Kind.Ganz klar........ Wir würden uns aber wünschen eine Familie mit Kind zu sein. Und aus dem ganzen Mist ziehen wir auch positive Seiten: nämlich ganz genau zu wissen, wen wir an unserer Seite haben. Nämlich genau den richtigen Menschen, der uns bedingungslos liebt, mit dem wir alles schaffen können. Es hat uns wahnsinnig näher zusammengebracht.
ich war nie in psychologischer Behandlung. Unser Leidensweg dauerte 6 Jahre und endete mit dem Wunsch, niemals wieder schwanger zu werden. Einzelheiten möchte ich ersparen, es waren viele Tränen, Op´s und schlaflose Nächte.
Wir wollten als Paar mit Kindern leben. Sicher hätten wir auch ohne leben können, aber wir wünschten uns eben dieses Familienleben. Meine Tochter konnten wir recht schnell adoptieren, und ich kann behaupten, dass ich vorher und nachher keinen leiblichen KiWu mehr hatte. Mir war Schwangerschaft und Geburt alles nicht so wichtig.
Ich wollte Mutter sein.
Künstliche Befruchtung haben wir nie gemacht, wir wollten im Labor kein Kind zeugen, wo es doch soviele Kinder schon gab und gibt. Mein Mann hatte auch kein Verlangen, seine Gene unbedingt weitergeben zu müssen.
Latitia , möchtest du mir eine Frage beantworten ?! Sie ist etwas "hart" , aber ich möchte sie stellen!
Warum wolltet ihr als Familie leben ? Gab es Probleme in eurer Ehe , was euch nicht mehr ausgefüllt hat. Auch mit der Akzeptanz das es eben nicht sein soll auf biologischem Wege ?
Eine ganz einfache Frage. Ich möchte verstehen lernen, warum man sich nicht damit abfinden kann , eben keine kinder im Leben haben zu können. Nicht hauen , es ist nur so eine Fragestellung.
Zitat von LucyInTheSkyHuhu! Naja, du hattest dein Mitleid am Ende deines Beitrages ausgesprochen....darauf bezog sich mein PS
Ja, die FG war hart! Die Zeit danach auch.....mir ging es sehr lange Zeit schlecht. Damals, mit dem positiven Test bekamen wir die Diagnose, dass mein Mann unfruchtbar ist, und diese SS ein Glückstreffer sei. Das Kind haben wir dann in der 11. SSW verloren, kurz vor Weihnachten.
Ich habe allerhand Emotionen durchgemacht, Neid, Wut, Trauer.......man entdeckt aufeinmal Seiten, an sich, die man nicht kannte, und die man vielleicht auch nicht mag......aber die gehören dazu..... Ich denke, dies ist das wichtige, die Emotionen anzunehmen, wie sie kommen, und sich klarmachen, dass sie ok sind. Ich habe mich damals mit viel Gleichgesinnten ausgetauscht......denn dies gehört mit zu solchen Situationen, die nur jemand versteht, der es selber auch mitgemacht hat... Mit dem errechneten Geburtstermin war der "Spuk" dann vorbei, frag mich net warum, ich weiß es nicht. Eigentlich hab ich nie so wirklich den Gedanken gehabt, nicht ganz Frau zu sein weil ich es verloren habe (es war ein genetisch gesundes Mädchen, vermutlich war eine später entdeckte Gerinnungsmacke der Grund.....), und auch nicht an meinem Mann gezweifelt.
Mein Mann und ich gehen mit der Situation "locker" um. Dieser Weg, dieses Schicksal ist eben Teil unseres Lebens! Sicher bleibt da immer ein trauriger Punkt auf unserem Lebenslauf, aber der gehört einfach zu uns, zu unserer Geschichte. Wir nehmen es so an, arrangieren uns mit der Situation,welche andere Möglichkeit haben wir?!?
Und wir sind glücklich! Wir wissen auch, dass wir irgendwann glücklich sein könnten ohne Kind.Ganz klar........ Wir würden uns aber wünschen eine Familie mit Kind zu sein. Und aus dem ganzen Mist ziehen wir auch positive Seiten: nämlich ganz genau zu wissen, wen wir an unserer Seite haben. Nämlich genau den richtigen Menschen, der uns bedingungslos liebt, mit dem wir alles schaffen können. Es hat uns wahnsinnig näher zusammengebracht.
Und um deine doch noch Frage zu beantworten: JA
Lieben Gruß
Lucy, ich bin sehr müde . Zu dir komme ich dann nach dem Aufstehen noch genauer und präziser. Bis morgen und schönen Dienstag, Danke für die Mühe!
Tja Sherry, KiWu ist schwierig jemanden zu erklären, der diesen Wunsch nicht kennt oder verspürt. Vielleicht gibt es auch Dinge in Deinem Leben, die Du Dir wünschst oder anstrebst. Bei manchen ist es ein TIer oder ein Hobby.
Unsere Beziehung ist gut, mit Höhen und Tiefen. 6 Jahre ungewollte Kinderlosigkeit würden bei einer instabilen Beziehung schnell zum Aus führen.
Ich habe mir immer KInder gewünscht, aber ich habe mir nicht unbedingt eine Schwangerschaft gewünscht. Wir waren zufrieden mit uns, und trotzdem hat etwas gefehlt, sozusagen das I- Tüpfelchen. Kinder empfinde ich als Bereicherung für mein Leben, und es gibt für mich nichts Schöneres als ein glückliches Kindergesicht und leuchtende Augen. Das hört sich vielleicht etwas blumig an, aber anders kann ich es nicht erklären. Unser Leben ist seitdem bunter, aufregender, bescheidener (früher habe ich doch bewusst kein Eichhörnchen gesehen, heute stehe ich stundenlang mit meinen Kindern da und beobachte), aber auch anstrengend.
Natürlich hätte ich mich damit abfinden können, keine Kinder zu bekommen, aber ich musste es ja nicht, denn es gab ja noch viele andere Wege. Und der beste davon liegt oben im Bett und hält Mittagsschlaf
Zitat von LucyInTheSkyHey Lattitia........ das kann ich so unterschreiben (bis auf die Tatsache mit da oben im Bett.......so weit sind wir ja nun noch nicht)
Zitat von LucyInTheSkyNein, noch nicht, aber auf dem Weg dahin........ Bzw, unser "Entschluß" steht fest.......... Ende November haben wir ein Infogespräch beim JA.....
Gut Ding will Weile haben :-)
...dann viel Glück! Ich fand die Zeit total intensiv, weil man sich soviel mit sich und dem Partner auseinandersetzen muss und soviele Hausaufgaben zum Nachdenken seitens des JA bekommt....
ZitatUnser Leben ist seitdem bunter, aufregender, bescheidener (früher habe ich doch bewusst kein Eichhörnchen gesehen, heute stehe ich stundenlang mit meinen Kindern da und beobachte), aber auch anstrengend.
das ist eine Erfahrung, die ich absolut teile und aktuell wieder mit meinen Enkeln mache. Ich liebe Kinder von ganzem Herzen. Ich weiss, dass einige denken, dass das nicht sein kann, weil ich ja eines abgegeben habe. Aber die Liebe zum Kind sollten der einzige Grund sein, Kinder zu wollen ob für Adoptionsbewerber oder Herkunftseltern. Das ist einer der Gründe, warum ich manchmal bei AEltern und Bewerbern so auf den Zahn fühle und so schrecklich stur bohre. Bei sehr vielen bleibt immer mein Gefühl bestehen, dass sie nicht Kinder an sich lieben, sondern nur sich selber in der Rolle als Eltern lieben und sich darin sonnen. Sie sind einfach solche Typen, die auch als leibliche Eltern nicht anders wären. es gibt weiss Gott genug leibliche Eltern, die genauso sind. Leider. Bei dir hab ich noch nie diesen Eindruck gehabt.