Zitatwas machst du jetzt? weißt du wo du sie in ösi erreichen kannst? willst du ihr privat oder über amt schreiben oder wie gehst du vor?
Ich habe ehrlich gesagt noch keine Ahnung, was ich jetzt mache. Die SA konnte mir aus Datenschutz-Gründen die genaue Adresse meiner H-Mutter nicht geben, aber ich will sie auch nicht wirklich wissen, das würde mich nur verwirren.
Ich würde den Brief über das Amt an sie schicken und ihr in dem Brief einen lockeren Kontakt über Brief oder Email anbieten. Denn ich möchte keinen zu engen Kontakt, ich weiß auch gar nicht, ob ich sie mal persönlich treffen werde. Sie ist ja immerhin eine komplett fremde Person für mich. Klar...ich bin ein Teil von ihr und sie war mein Leben lang in meinem Herzen, aber trotzdem...sie ist eine Fremde. Deshalb lieber nur Brief- oder Emailkontakt und wenn wir dann mal beide spüren, dass wir uns sehen wollen, dann soll es so sein. Ich will ihr auch keine Hoffnungen machen, dass sie nun ihre Tochter zurückbekommt, die sie vor so vielen Jahren schweren Herzens loslassen musste. Und ich glaube, das ist auch meine größte Angst: ihr Hoffnungen zu machen, die ich nicht erfüllen kann und will; Aus dem Grund weiß ich auch nicht genau, was ich jetzt machen soll. Denn wenn ich der SA sage, dass sie meine H-Mutter anschreiben soll, dann öffne ich damit eine Türe, die ich nie wieder schließen kann.
Meine SA hat mir zusätzlich noch geschrieben, dass sie für ein weiteres Gespräch bereit wäre. Das Angebot werde ich vermutlich annehmen, keine Ahnung. Im Moment bin ich halt eher ein bissl ratlos und unentschlossen.
Ich hab auch gleich mal ein paar Fragen an die H-Mütter hier: Angenommen ich wäre eure Tochter, die ihr vor 22 Jahren zur Adoption freigeben musstet, weil ihr mich - aus welchen Gründen auch immer - nicht behalten konntet obwohl ihr es unbedingt wolltet. 1) Wie würdet ihr reagieren, wenn nun plötzlich ein Brief vom JA kommt, in dem unter anderem steht, dass eure Tochter euch einen Brief schreiben möchte. 2) Würdet ihr wollen, dass ich euch diesen Brief sende, in dem ich euch zwar u.a. aus ganzem Herzen für mein Leben und euren Mut danke, aber in dem ich euch zugleich sage, dass ich - wenn überhaupt - nur lockeren Kontakt möchte? Oder wäre es euch in dem Falle lieber, wenn ihr erst gar kein Lebenszeichen bekommen würdet? 3) Was würde es in euch auslösen, wenn ihr lest, dass ich nur Brief- oder Emailkontakt und generell nur einen sehr lockeren Kontakt möchte?
Ich muss diese Fragen einfach stellen, auch wenn sie vielleicht hart klingen. Aber ich brauche eure Sicht, nämlich die Sicht von H-Müttern, denn ich stehe ja auf der anderen Seite der "Adoptions-Brücke". Also wenn eine von euch so lieb wäre, mir diese Fragen ehrlich zu beantworten, dann würde mir das sehr weiterhelfen.
Liebe Riddle, ich finde es schön wie bedacht Du an die ganze Sache ran gehst. Denn es kann ja wirklich zu vielen Verletzungen kommen.
Zitat1) Wie würdet ihr reagieren, wenn nun plötzlich ein Brief vom JA kommt, in dem unter anderem steht, dass eure Tochter euch einen Brief schreiben möchte. 2) Würdet ihr wollen, dass ich euch diesen Brief sende, in dem ich euch zwar u.a. aus ganzem Herzen für mein Leben und euren Mut danke, aber in dem ich euch zugleich sage, dass ich - wenn überhaupt - nur lockeren Kontakt möchte? Oder wäre es euch in dem Falle lieber, wenn ihr erst gar kein Lebenszeichen bekommen würdet? 3) Was würde es in euch auslösen, wenn ihr lest, dass ich nur Brief- oder Emailkontakt und generell nur einen sehr lockeren Kontakt möchte?
Ich beantworte Dir die Fragen gerne, aber Du darfst auch nicht vergessen, dass Deine leibliche Mutter vielleicht ganz anders denkt, fühlt und reagiert. Da ich persönlich immer auf ein Lebenszeichen meines Sohnes gehofft hatte, wäre ich wahrscheinlich vor Freude in die Luft gesprungen, wenn mich so ein Brief erreicht hätte. Natürlich hätte ich gewollt, dass er den Brief schickt. Dankbarkeit hätte ich nicht erwartet. Zunächst wäre ich sicherlich auch über das Angebot eines losen Kontaktes erfreut gewesen. Ich gebe aber zu, dass sich in mir da schon die Hoffnung aufgebaut hätte, dass der Kontakt enger werden könnte, später, wenn man sich besser kennt. Ob ein loser Kontakt besser ist als gar kein Lebenszeichen weiß ich nicht. Kommt auch darauf an, was man Deiner leiblichen Mutter damals erzählt hat. Wenn sie davon ausgeht, dass Du sie bestimmt irgendwann einmal suchen wirst, wartet sie bestimmt auf ein Zeichen. Wenn man ihr aber eingeredet hat, dass es besser sei damit abzuschließen, könnte es sein, dass kein Lebenszeichen besser ist. Das weiß man eben nie. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich mir schon manches Mal gewünscht habe, mein Sohn hätte sich nie gemeldet. Dieser Wunsch ist aber nicht ehrlich, denn ich hätte meine rechte Hand dafür gegeben ihn wenigstens einmal zu sehen!
Was ich nicht verstehe, wenn Du sie doch all die Jahre im Herzen hattest und sogar dankbar bist, warum schließt Du dann ein Kennenlernen aus?
DANKE Bianka für deine Antworten! Da werd ich sicher viel drüber nachdenken die nächsten Tage! Und ich weiß natürlich, dass meine H-Mutter ganz anders denken/reagieren könnte, das werde ich natürlich berücksichtigen.
Die Frage habe ich erwartet. XD Das ist übrigens schon die indirekte Antwort darauf:
ZitatZunächst wäre ich sicherlich auch über das Angebot eines losen Kontaktes erfreut gewesen. Ich gebe aber zu, dass sich in mir da schon die Hoffnung aufgebaut hätte, dass der Kontakt enger werden könnte, später, wenn man sich besser kennt.
Um genauer zu sein: Meine größte Angst ist, dass meine H-Mutter Dinge erwartet, die ich ihr nicht geben kann und will. Meine A-Familie ist meine Familie und meine A-Mutter ist für mich meine Mutter. Ich bin glücklich, wo ich bin. Und meine H-Mutter soll nicht glauben, dass sie nun ihre Tochter zurückbekommt. Meine H-Mutter würde mich dadurch aber quasi ein zweites Mal verlieren und diesen Schmerz will ich ihr nicht antun. Zugleich glaube ich aber schon, dass sie darauf wartet, dass ich mich melde. Sie wäre doch bestimmt auch froh, zu erfahren, dass es mir gut geht oder? Meine SA (die ja auch ihre SA damals war) hat mir auch gesagt, dass es vielleicht für beide Parteien besser wäre, wenn man sich zumindest einmal sieht. Damit man weiß, wie die andere Person aussieht und was aus ihr geworden ist. Allerdings bin ich für ein Treffen (noch?) nicht offen. Ich möchte einfach alles langsam angehen und erstmals alle Bremsen ziehen und sehen, wie sich alles entwickelt. Und wenn man sich dann eben mal kennen gelernt hat über Briefe oder Emails, sieht man ja, ob man sich sehen möchte oder nicht. Aber ich bin lieber zuerst zurückhaltend und werde dann im Falle offener, als umgekehrt.
Die Sache mit dem Dank... Das ist einfach ein Gefühl. Ich bin ihr dankbar, denn ohne sie gäbe es mich nicht. Seit ich auf dem JA war, empfinde ich auch einen großen Respekt vor meiner H-Mutter. So eine mutige Frau, die ihren eigenen Schmerz zurückstellt, um das zu tun, was für ihre Kinder das Beste ist - toll!
ZitatMeine größte Angst ist, dass meine H-Mutter Dinge erwartet, die ich ihr nicht geben kann und will.
Soll ich Dir mal sagen, was ich von meinem Sohn erwartet habe? Ich habe erwartet, dass er es nicht verstehen würde und mir ins Gesicht spuckt. Das war meine größte Angst. Ich glaube viele Menschen erwarten nichts außer Ehrlichkeit und ein wenig Einfühlungsvermögen. Und ich denke beides hast Du!
ZitatMeine A-Familie ist meine Familie und meine A-Mutter ist für mich meine Mutter.
Ja natürlich! Und das ist auch richtig so! Es ist ein Zeichen dafür, dass Du eine gute Kindheit hattest. Was kann sich eine Herkunftsmutter denn besseres wünschen?
ZitatIch bin glücklich, wo ich bin. Und meine H-Mutter soll nicht glauben, dass sie nun ihre Tochter zurückbekommt.
Ich bin an verschiedenen Orten glücklich. Meine Welt ist offen. Dieses "Zurückbekommen" bedeutet ja nicht, dass das Kind bei der leiblichen Mutter einziehen soll. Allein der Kontakt zu meinem Sohn gab mir soviel Verlorenes zurück. Es geht ja nicht darum, dass man in eine andere Familienzugehörigkeit kommt. Da ist etwas, was einen verbindet. Dadurch kann man sich kennen lernen. Und entweder man bekommt einen lieben Menschen dazu; oder man geht sich wieder aus dem Weg.
ZitatMeine H-Mutter würde mich dadurch aber quasi ein zweites Mal verlieren und diesen Schmerz will ich ihr nicht antun.
Das lobt Dich sehr! Um ehrlich zu sein, wünsche ich diesen Schmerz auch wirklich niemanden! Du merkst, ich befinde mich zur Zeit selbst auch mal wieder in einer Aufarbeitungswelle. Warum glaubst Du, dass Du von dir aus keinen dauerhaften, vielleicht freundschaftlichen Kontakt halten wirst? Du würdest mir wirklich sehr helfen, wenn Du das erklären könntest!
Ich weiß natürlich, dass ich nicht wieder bei meiner H-Mutter einziehen werde oder ähnliches. Vermutlich hab ich momentan einfach nur Angst, weil ich nicht annähernd einschätzen kann, wie alles ausgeht. Es gibt so viele Möglichkeiten.
Oh und ich verstehe, dass du diese Erwartungen an deinen Sohn hattest. Nämlich, dass er dir Vorwürfe macht. Ich hab gelesen, dass das vielen H-Müttern so geht und auch meine SA hat gemeint, dass sich viele H-Mütter auf das Schreiben vom JA nicht melden, weil sie Angst vor Vorwürfen ihrer Kinder haben. Deshalb hab ich mir auch überlegt, dass ich meiner SA sage, dass sie in dem Schreiben unbedingt hinzufügen soll, dass sie mit mir gesprochen hat und sie (meine H-Mutter) keine Angst vor Vorwürfen oder ähnlichem haben müsse.
ZitatWarum glaubst Du, dass Du von dir aus keinen dauerhaften, vielleicht freundschaftlichen Kontakt halten wirst?
Eine extrem schwierige Frage, weil es eher ein Gefühl ist, als ein logischer Gedanke. Aber vielleicht kann ich es doch irgendwie in Worte fassen:
Ich habe keinen Platz für eine zweite Familie und ich habe Angst, dass meine H-Mutter vielleicht zu klammern beginnt. Ich habe Angst, dass sie, wenn ich ihr den kleinen Finger reiche, die ganze Hand möchte. Und die kann ich ihr nicht geben. Ich habe Angst, dass, wenn wir uns auf einen nicht ZU engen, freundschaftlichen Kontakt einigen, sie trotzdem noch insgeheim Erwartungen hat. Auch hab ich hier im Forum immer wieder mal gelesen, dass H-Mütter Kontakt mit ihren Kindern hatten und diese sich dann plötzlich nicht mehr meldeten und die H-Mütter dann ganz arg enttäuscht und traurig waren. Vor so einer Situation hab ich auch Angst. Denn sobald ich merke, dass meine H-Mutter zu klammern beginnt, würde ich mich zurückziehen. Klar würde ich vorher ehrlich mit ihr darüber reden und wahrscheinlich würde sie ihr Verhalten dann ändern, aber insgeheim würde sie sich trotzdem noch mehr wünschen und das könnte ich nicht ertragen.
Wie ist das eigentlich? Sieht eine H-Mutter das Kind, welches sie zur Adoption freigegeben hat, ein Leben lang als IHR Kind an? Denn ich als (glücklich) Adoptierte weiß, dass ich meine H-Mutter nicht als meine Mutter sehe, was ja logisch ist, weil ich mit einer anderen Familie groß geworden bin. Aber das trifft ja für meine H-Mutter nicht zu. Ich war für sie wohl immer das Kind, das sie wollte, aber nicht haben konnte.
Hmm...beantwortet das deine Frage? Tut mir sehr leid, wenn nicht...
liebe riddle, danke dir für deine ausführliche antwort.
Zitat[....] weil ich mit einer anderen Familie groß geworden bin. Aber das trifft ja für meine H-Mutter nicht zu. Ich war für sie wohl immer das Kind, das sie wollte, aber nicht haben konnte.
aus dieser sicht hab ich es bisher noch nicht gesehen, klingt jedoch logisch. ein anderes kind kann kein ersatz für das abgegebene sein. dazu kommt noch, daß man sich (wenn) in einem alter wiedertrifft, in der die kindheit gelaufen ist, in dem sinne keine eltern mehr braucht. kann allerdings ebenso umgekehrt sein.... wenn adoptierten die zugehörigkeit zur h-familie nicht mehr eingeräumt wird. war bei mir so.
ja ich würde die abgabe ebenfalls positiver und tröstlicher empfinden, wenn ich erfahren hätte, daß meine mutter meinen vater wenigstens gemocht hat, liebe mit im spiel war. das ließe das nicht-behalten-können/worden-sein insgesamt nicht mehr so hart erscheinen, etwas in den hintergrund treten.
weißt du, ich bin jemand, der immer an möglichst alle Möglichkeiten denken möchte und irgendwann kam mir halt dann der Gedanke, den du zitiert hast. Es freut mich, dass ich dir dadurch eine neue Sicht der Dinge ermöglichen konnte.
Ich weiß leider, dass einer der Gründe für meine Abgabe war, dass mein H-Vater meine H-Mutter nicht sonderlich unterstützt hat mit den Kindern oder der Erziehung und auch finanziell. Natürlich kann ich nicht sagen, ob meine H-Eltern sich geliebt haben, aber...für mich sieht Liebe anders aus als das, was man mir im JA gesagt hat. Ich bin aber niemandem böse oder so, auch nicht meinem H-Vater, er wusste es halt nicht besser und war vielleicht einfach auch etwas zu überfordert. Keine Ahnung.
Liebe Riddle, ich verstehe einfach manche Deiner Gedankengänge nicht, und ich würde sie so gerne verstehen.
ZitatIch habe keinen Platz für eine zweite Familie...
Warum nicht? Was bedeutet es keinen Platz für andere Menschen zu haben? Du schriebst doch, dass sie einen Platz in Deinem Herzen hatte. Für mich hört sich der zitierte Satz so ablehnend an, und da passen Deine Aussagen nicht zusammen. Du wirst doch in Deinem Leben sicherlich noch mehr Menschen kennen lernen. Wenn man heiratet bekommt man eine Familie dazu. Bei manchen Freundschaften entwickelt es sich so, dass man die dazugehörige Familie auch kennen lernt. Räumst Du denen dann auch keinen Platz in Deinem Leben ein?
Zitat...ich habe Angst, dass meine H-Mutter vielleicht zu klammern beginnt. Ich habe Angst, dass sie, wenn ich ihr den kleinen Finger reiche, die ganze Hand möchte. Und die kann ich ihr nicht geben. Ich habe Angst, dass, wenn wir uns auf einen nicht ZU engen, freundschaftlichen Kontakt einigen, sie trotzdem noch insgeheim Erwartungen hat.
Ja, kann sein, dass sie mehr will, als Du zu geben bereit bist. Es kann aber auch genau umgekehrt sein. Was ist, wenn sie glaubt keinen Platz für eine Tochter zu haben? Was ist, wenn Du sie magst und wider erwarten doch mehr willst? Dann kann sie Deine Erwartungen vielleicht auch nicht erfüllen. Ich hatte vom ersten Zusammentreffen an verdammte Angst meinen Sohn wieder zu verlieren. Aber vielleicht war genau das der Grund, warum ich mich auf einen lockeren freundschaftlichen Kontakt einlassen konnte. Adoptierte müssen keine Erwartungen und Wünsche erfüllen. Ich sehe dieses Kennenlernen einfach als einen Anfang einer zwischenmenschliche Beziehung. Und am Anfang kann man nun mal nie einschätzen wie es sich entwickeln wird.
ZitatWie ist das eigentlich? Sieht eine H-Mutter das Kind, welches sie zur Adoption freigegeben hat, ein Leben lang als IHR Kind an? Denn ich als (glücklich) Adoptierte weiß, dass ich meine H-Mutter nicht als meine Mutter sehe, was ja logisch ist, weil ich mit einer anderen Familie groß geworden bin. Aber das trifft ja für meine H-Mutter nicht zu. Ich war für sie wohl immer das Kind, das sie wollte, aber nicht haben konnte
Mein Sohn war und ist auch heute noch das Kind, was ich nicht haben konnte. Natürlich schmerzt dies. Aber da kann er ja nichts dafür. Er ist ein unersetzbares Wesen in meinem Leben! Im Herzen ist er mein Sohn, aber nicht in meinem Leben. Ich fühle mich als seine Mutter, weil ich ihn geboren habe. Aber mir ist auch klar, dass er eine Mutter hat, die ihm eine Mutter ist! Sie allein ist seine reale Mutter. Diese Mutterrolle kann und will ich gar nicht übernehmen. Was bestimmt anders wäre, wenn er eine schlechte Kindheit gehabt hätte und eine Mutter gesucht hätte. Hat er aber nicht. Es ist verzwickt. Wenn wir uns kennen gelernt hätten ohne zu wissen, dass wir Mutter und Sohn sind, würden wir bestimmt gute Freunde sein.
ZitatWarum nicht? Was bedeutet es keinen Platz für andere Menschen zu haben? Du schriebst doch, dass sie einen Platz in Deinem Herzen hatte. Für mich hört sich der zitierte Satz so ablehnend an, und da passen Deine Aussagen nicht zusammen.
Ich kann dir darauf nicht wirklich eine Antwort geben, glaube ich. Mir fehlen einfach die passenden Worte. Ich meine das Ganze auch nicht ablehnend. Ja, sie war immer in meinem Herzen, vor allem während meiner Pubertät, als es mit meinen A-Eltern alles andere als gut lief. Ich habe meine H-Mutter in dieser Zeit sehr idealisiert, mir eingeredet, sie wäre bestimmt tausendmal besser als meine A-Mutter/A-Eltern. Aber das waren eben die Gedanken eines verletzten und verwirrten Teenagers. Und für mich ist es was anderes durch Heirat eine weitere Familie dazu zu bekommen oder eventuell mit der Familie einer guten Freundin engeren Kontakt zu haben (trifft im meinem Fall sogar zu ).
Ich meine, wenn ein Kontakt/Treffen zustande kommen sollte, ergibt es sich vielleicht einfach, dass man sich so sympathisch findet, dass man sich öfter sehen möchte. Das kann ich nicht vorraussehen, was ja auch klar ist. Aber im Moment geht es mir in erster Linie nicht darum, einen weiteren lieben Menschen zu gewinnen. Zugleich will ich auch nicht sagen, dass es mir rein um Infos geht, denn das wäre auch nicht wahr. Für mich ist es eher ein: schauen, was für ein Mensch sie ist und woher ich komme, um einfach einmal Klarheit zu haben. Und natürlich auch, dass sie erfährt, was aus mir geworden ist. Aber ich lege es nicht auf eine Freundschaft an. Es ist natürlich möglich, dass eine Freundschaft und ein engerer Kontakt entsteht, aber es ist nicht mein Ziel und ich hoffe, dass es auch nicht das Ziel meiner H-Mutter wird, sobald der erste Kontakt (in schriftlicher Form) erfolgt ist.
ZitatJa, kann sein, dass sie mehr will, als Du zu geben bereit bist. Es kann aber auch genau umgekehrt sein. Was ist, wenn sie glaubt keinen Platz für eine Tochter zu haben? Was ist, wenn Du sie magst und wider erwarten doch mehr willst? Dann kann sie Deine Erwartungen vielleicht auch nicht erfüllen.
Vielleicht klingt das jetzt doof, weil ich ja nicht in die Zukunft schauen kann. Aber mir wäre es lieber, ICH wäre diejenige mit mehr Erwartungen als umgekehrt. Lieber sehe ich mich leiden, als bei jemand anderem Leiden zu verursachen. Das ist ja mein Dilemma. Und übrigens braucht sie keinen Platz für mich als Tochter zu haben, weil ich gar nicht nach einer (zweiten) Mutter suche.
Ich hoffe, du nimmst meine Worte nicht irgendwie negativ auf. Ich möchte niemanden beleidigen, es sind halt meine momentanen Emotionen. Ich empfinde zur Zeit einfach etwas Angst. Was ja wohl auch ganz normal ist.