Wir hatten heute unser erstes Kennenlerngespräch. War ganz anders als erwartet. Wir können uns kaum vorstellen, dass das alles wirklich so krass ist. Unsere SB sagte, dass die Kinder, die adoptiert werden sollen, aus Inszestfamilien kommen, die Mutter alkoholabhängig ist und das Kind dann so gut wie garantiert Spätfolgen haben wird, also geistig etwas unterentwickelt sein wird. Oder eben Kinder von Drogenabhängigen, die schon kurz nach der Geburt einen Entzug durchmachen müssen. Und dass man immer die Geschichte von dem Kind annehmen muss. Außerdem ist es ja nicht das leibliche Kind und dass man sich erst mal kennenlernen muss, auch wenn es ein Säugling ist. Des Weiteren wurde gefragt, wie man dem Kind (und wann) sagt, dass es adoptiert ist. Wir sind uns im Moment sehr unsicher. Wir wollen kein krankes Kind. Klingt sehr egoistisch aber auf Dauer gesehen...Ich möchte dem Kind das gleiche bieten können, wie meine Mutter es bei mir gemacht hat. Mit viel Freiheiten, spielen, vielen Freunden etc. Aber wenn ich ein krankes Kind habe, welches körperliche oder geistige Einschränkungen hat, wird es von anderen Kindern wohl kaum akzeptiert. Und wie sollen wir damit umgehen? Auch sagte die SB, dass im Jahr 1 -2 Kinder adoptiert werden. Eigentlich möchten wir uns auch nicht soviele Gedanken machen...wer sagt denn, dass es überhaupt klappt? Sie hat uns auf jeden Fall schon mal einen Bewerberbogen mitgegeben -glaube dass das schon mal ein gutes Zeichen ist, obwohl wir ziemlich sprachlos am Ende waren. Dann sagte sie noch was von vielen vielen Gesprächen und einem Wochenendseminar. Und dass sie versuchen wird, dass wir mit einem Adoptivpaar, welches schon Erfolg hatte, in Verbindung treten und uns von denen erzählen lassen, wie das ganze so ist. Mein Mann ist so gut wie abgeschreckt und meint, ich wolle ein Kind "um jeden Preis". Das stimmt aber nicht. Auch wenn ich sehr sehr gerne ein Kind hätte. Eine sehr schwierige Entscheidung. Wie seht Ihr das?
Also...ich bin keine Expertin, wenn es darum geht, ein Kind zu adoptieren. Da kennen sich andere Adoptionsbewerber und Adoptiveltern bestimmt viel besser aus. Aber für mich klingt das alles auch krass! Es geben ja nicht nur drogenabhängige Fraugen Kinder ab, oder Familien mit Inzestfällen.
Allerdings...selbst, wenn du selbst schwanger werden würdest, gäbe es keine Garantie dafür, dass dieses Kind gesund zur Welt kommt. Und es kann ja auch immer später im Leben passieren, dass ein zuvor völlig gesundes Kind plötzlich einen Unfall oder eine Krankheit hat und eine schwere körperliche und/oder geistige Behinderung davonträgt. Und dieses Kind würdest du auch lieben, ganz egal, wie andere Menschen damit umgehen würden. Genauso wenig könnt ihr auch wissen, ob ihr wirklich ein krankes Kind "vorgeschlagen" bekommt oder nicht doch ein gesundes.
Hallo Nanuck, ich schließe mich Riddle an. Deine SA hat Euch ja kräftig auf den Boden der Tatsachen geschmissen. Natürlich ist nicht jedes Kind was zur Adoption kommt von einer Drogenabhängigen oder ein Inzestkind. Da aber heute damit geworben wird, dass Müttern besser geholfen wird ihre Kinder zu behalten, sind ja auch die Wahrscheinlichkeiten größer, dass die zu vermittelnden Kinder eher aus schlechten Verhältnissen sind. Ich nehme an, dass Eure SA Euch all diese Dinge aufgezählt hat, damit ihr Euch darüber bewußt werdet, was ihr wollt und könnt. Klar muß man das Kind mit seiner kompletten Herkunftsgeschichte annehmen. Das Leben des Kindes beginnt ja nicht erst wenn es zu Euch kommt. Klar müßt ihr das Kind erst einmal kennen lernen, so wie leibliche Eltern ihre Kinder auch erst einmal kennen lernen müssen. Nehmt Euch erst einmal die Zeit zu überdenken was ihr beide wirklich wollt und leisten könnt. Es geht nicht darum, dass Euch ein Wunsch erfüllt wird. Es werden Eltern gesucht FÜR das Kind. Nicht umgekehrt. Meiner Meinung nach solltest Du jetzt viel mit Deinem Mann reden. Ohne ihn zu etwas zu zwingen. Seine Reaktion, die Du beschreibst, könnte man deuten, als fühle er sich unter Druck gesetzt. Ihr müßt diesen Weg gemeinsam gehen. Vergiss nicht, dass Kinder, die adoptiert werden schon einmal ihre Eltern verloren haben. Da ist eine Scheidung nochmal schlimmer als sowieso schon bei leiblichen Kindern. Nehmt Euch Zeit! Liebe Grüße, Bianka
Da habt ihr Recht. Ich hab die SA auch gefragt, was denn anders wäre. Ich meine, ich weiß ja nicht ob mein eigenes Kind gesund zur Welt kommen würde, und dass würde ich ja auch lieben. Selbst darauf hatte sie eine Antwort: Ein leibliches Kind trägt man 9 Monate unterm Herzen und in der Zeit "gewöhnt" man sich aneinander und liebt es sofort. Ein Adokind hat aber seine eigene Geschichte und man liebt es nicht vom ersten Moment an (ihre Aussage). Ich hab gesagt, dass der Vater ja nicht schwanger ist und das Kind ja auch liebt....darauf hin sagte sie, dass die Babys dem Vater die ersten Monate sehr ähnlich sehen und dass dadurch so ne Art Bindung entsteht..
Ich hab nicht vor, meinen Mann unter Druck zu setzen, auch wenn ichs gerne täte --im Unterbewusstsein wahrscheinlich. Aber wie gesagt, er (und ich muss zugeben ich auch) war etwas überfordert und es wurden nur schlimme Dinge erzählt und das muss man echt erst verdauen. Das gute ist aber, dass die SA die Kinder für die Adoeltern aussucht. Also sich sehr viele Gedanken macht, welches Kind zu einem passen könnte....dafür gibts dann ja auch die vielen Gespräche. Und ich glaube, sie würde uns kein Kind anvertrauen, dass nicht zu uns passt. Und sie würde uns die ganze Geschichte des Kindes erzählen. Klingt doch gut oder? Im ersten Moment ist man super geschockt, war ja auch krass. Aber das ist ja fast wie auf einem Basar -was wollt ihr, wie stellt ihr es euch vor etc. Da kommt man sich doch etwas komsich vor. Es ist doch eigentlich egal aber so wie sie dass sagte klang es recht plausibel. Wenn wir diesen Weg gehen, der ja auch sehr steinig ist, hoffen wir beide, dass wir dem Kind gute Ersatzeltern sein werden. Es gibt ja in diesem Forum auch viele Adoptierte, die das ganze sehr negativ sehen. Und wir wollen auch nicht ein Kind als Statussymbol und um jeden Preis. Da sind wir uns auf jeden Fall einig. Wir werden jetzt erst einmal ein paar Nächte drüber schlafen und dann drüber sprechen.
Sicherlich kann es solche Kinder geben, die aus Inzest entstanden sind oder auch von drogenabhängigen Müttern. Das es "nur" 1 - 2 Adoptionen im Jahr bei euch gibt, stimmt sicherlich. Das ist, denke ich, Durchschnitt. Wir haben zwei Kinder adoptiert, die beide keine drogenabhängigen Mütter haben, beide nicht durch Inzest entstanden sind und - zumindest der Große -ist keineswegs geistig oder körperlich in irgendeiner Weise zurückgeblieben. Bei der Kleinen ist bis jetzt auch noch nichts erkennbar. Sie ist allerdings noch ein Baby und es könnte sich theoretisch noch etwas herausstellen, sieht aber bislang nicht danach aus. Sicherlich bringen alle Kinder irgendwelche Päckchen mit, manche große und andere kleine und man muss sich gut überlegen, ob man damit und mit Kindern, die man nicht geboren hat und die eine Herkunftsfamilie haben, leben kann. Ich denke, eure SB hat euch erst einmal die negativen Aspekte aufzeigen wollen, damit ihr das ganze nicht zu rosig seht oder habt ihr vielleicht auch nur diese Negativaspekte herausgehört, weil ihr vielleicht ohnehin skeptisch seid? Wir haben diese negativen Seiten jedenfalls nicht erlebt. Du sagst, die SB sucht die Kinder für die Ado-Eltern aus. Das ist falsch herum formuliert. Die SB sucht die Ado-Eltern für die Kinder aus. Es werden Eltern für Kinder gesucht und nicht andersherum. Mag dir jetzt wie Wortklauberei vorkommen, ist aber eine ganz wichtige Nuance im Adoverfahren. Und dass ihr fast wie auf dem Basar "aussuchen" könnt, ist auch nicht der Grund dafür, dass ihr angeben müsst, was für ein Kind ihr euch vorstellen könnt. Sondern es ist doch so, dass es besser ist, wenn für ein Kind Eltern gesucht werden, dass diese dann auf das Profil passen, das die potentiellen Ado-Eltern angegeben haben. Denn ansonsten wüsste die SB ja gar nicht, zu welchen Eltern das gerade zu vermittelnde Kind passt bzw. welche Eltern sich vorstellen können, ein Kind mit den z.B. Krankheiten oder Problemen usw. anzunehmen. Es bringt ja nichts, wenn man z.B. einfach nach Bewerbungszeitpunkt chronologisch die Bewerbungen abarbeiten würde und die jeweiligen Kindern zu irgendwelchen Eltern kämen, die gar nicht zu dem Kind und dessen Profil passen. Wie du schon sagst, schlaft noch einmal ein paar Nächte drüber und sprecht dann über das ganze noch einmal in Ruhe, stellt entweder hier im Forum weitere Fragen oder fragt auch die SB, falls euch noch Fragen einfallen. Aber wie gesagt, ganz so negativ, wie ihr es beschrieben bekommen habt, haben wir es auf keinen Fall erlebt. LG Lena
Ich habe auch das Gefühl, dass man Euch erst einmal vom euphorischen Kinderhimmel stoßen wollte. Ein ganz wichtiger Punkt ist nun mal die Vorgeschichte des Kindes. Ich sehe es aber auch wie die Anderen. Bei uns ist auch alles gesund. Ich kenne zwar ein Baby, was Entzug machen musste. Dieses lebt aber bei einer Pflegefamilie. Dei übrigen Adoptivkinder sind größtenteils kerngesund.
Als Adoptivbewerber muss man sich damit auseinandersetzen, was man sich zutraut. Da müsst Ihr mal als Paar ein paar Stunden in Euch gehen. Wenn das Resultat nacher so aussieht, dass Inzestkinder, Kinder von Drogenabhängigen, Kinder von Prostituierten oder Kinder von lernbehinderten Eltern für Euch nicht in Frage kommen, ist das doch eine klare Aussage. Ihr müßt mit dem Kind später leben und seine Probleme begleiten. Sagt nur das zu, was ihr Euch zutraut. Ein bisschen geht es natürlich um Warscheinlichkeiten. Man wird ja nie für ein Kind ausschließen können, dass es in der Schwangerschaft beraucht oder alkoholisiert wurde. Es geht dann sicherlich um Einschätzung der leiblichen Eltern und deren Situation.
Bitte denkt auch dran, dass man auch Nein sagen kann, wenn man ein Kindervorschlag bekommt.
ich sehe es genauso wie meine Vorredner. Mir ist noch einmal ganz wichtig, euch zu bestärken, dass ihr euch erst für eine Adoption entscheidet, wenn ihr es beide wollt. Bestärke deinen Mann, dass er eine eigenständige Entscheidung trifft, ohne dass er sich von dir beeinflusst fühlt oder den Schritt dir zu Liebe mitgeht. Das wäre fatal für das Kind und für eure Beziehung. Die vielen Gespräche und vor allem auch Vorbereitungsseminare sind ein guter Weg, um herauszufinden, was man will und was man bereit ist, zu tragen. Dieses "Basar"gefühl hatte ich anfangs auch, aber je mehr wir uns mit dem Thema Adoption beschäftigt haben, umso klarer wurde uns, warum das so ist und jetzt wo wir ein Kind haben und gesehen haben, wie schnell das Jugendamt zu einer Entscheidung kommen muss, gerade bei einem Säugling, dann macht das Verfahren im Rückblick sehr viel Sinn.
Mein Mann wäre nie mit zum Gespräch gekommen und hätte auch nicht so viel gefragt, wenn er es nicht selber wollen würde. Ich hoffe, dass Ihr Recht habt, was diese Negative-Aspekte angeht. Es ist schwierig zu entscheiden, womit man leben könnte. Es sind ja alles Wahrscheinlichkeiten, die sein könnten. Aber ich glaube auch, dass man nicht wirklich sagen kann, was wäre wenn es so ist. Man liebt dieses Kind dann doch wie sein eigenes. Man erzieht es nach seinen eigenen Vorstelungen und manches wird sich so ergeben. Wir haben kurz nach dem Gespräch auch mal kurz geredet und mein Mann sagte, er hätte keine Probleme mit bestimmten Sachen. Und wir würden auch die Geschichte des Kindes als unsere Geschichte annehmen können. Wie gesagt, wir stehen noch ganz am Anfang. Es ist aber meiner Meinung nach auch schwierig,, sich über Erziehung etc. Gedanken zu machen. Ich meine, es könnte doch sein, dass es Jahre dauert oder auch nie. Aber wenn ich jetzt schon anfange, über alles nachzudenken, dann richte ich in Gedanken ja schon fast das Kinderzimmer ein. Heißt, ich möchte nicht zu euphorisch an die Sache rangehen. Aber irgendwie glaube ich auch,, dass unsere SA uns nie den Fragebogen mitgegeben hätte, wenn sie es uns nicht zutrauen würde. Ich meine, wir waren so sprachlos von dem was wir gehört haben...dann hätte sie doch auch sagen können, denkt drüber nach und dann ruft noch mal an...oder sehe ich das falsch? Sie hat gesagt, schlaft ein paar Nächte drüber und dann schickt mir den Fragebogen einfach zu...Wie haben denn Eure Männer reagiert? Und wie haben sie das ganze Verfahren durchgestanden?
die SB werden sicherlich bei einem ersten Gespräch nicht entscheiden, ob sie jemand für geeignet halten oder nicht. Ich wollte deinem Mann nicht die Bereitschaft zur Adoption absprechen, aber dein Satz: "Mein Mann ist so gut wie abgeschreckt und meint, ich wolle ein Kind "um jeden Preis"" hat für mich so geklungen, dass der Kinderwunsch auf deiner Seite wesentlich größer ist als auf seiner. Er muss für sich feststellen, ob er das will oder ob er das nur dir zuliebe will. Emotional nicht so einfach voneinander zu trennen, denke ich...
Ansonsten müsst ihr euch darauf einstellen, dass ihr zu jeder einzelnen Erkrankung des Kindes oder "Störung" der leiblichen Mutter noch einmal befragt werdet und dann genau sagen müsst, was ihr euch vorstellen könnt und was nicht. Dabei geht es darum, den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden. Wenn du dir z.B. Krankheit x vorstellen kannst, dein Mann aber nicht, dann werdet ihr kein Kind mit Krankheit x vorgeschlagen bekommen. Das ist eigentlich Sinn des Ganzen, man will euch nicht in die Situation bringen, dass ihr ein Kind vorgeschlagen bekommt, das ihr euch eigentlich gar nicht zutraut. Zumindest sollte es so sein, wenn das Jugendamt seriös arbeitet. Nehmt euch Zeit und sagt ruhig, dass ihr euch den einen oder anderen PUnkt noch einmal überlegen müsst. Teilweise wussten wir gar nicht, was das für Konsequenzen für das Kind haben kann oder wie schlimm eine Krankheit ist, weil wir sie noch nie vorher gehört haben. Dann war es kein Problem, das Thema auf ein nächstes Gespräch zu verschieben. Ich habe in der Zeit viel über die Folgen von Mangeleerscheinungen und Schizophrenie, Alkohol- und Drogenkonsum in der Schwangerschaft, was kann man in den ersten Lebenswochen überhaupt schon feststellen etc. gelernt... Die Ärzte im Bekanntenkreis waren in der Zeit sehr gefragt ;-)
Hast du zufällig ein Buch was du uns empfehlen könntest? Hab unter google mal nach Alkoholkranken Müttern die schwanger sind und die Folgen geguckt und hab nix passendes gefunden. Inszest hab ich "nur" den Gendefekt gefunden aber keine Auswirkungen. Beim Thema Adoption kommen einem viele Gedanken in den Kopf, auch sehr wirre und es ist schwer sich korekt auszudrücken. Sorry dafür. Aber ich halte dieses Forum für sehr wertvoll bei der Enscheidungsfindung weil viele Erfahrungswerte da sind. Deshalb schreibe ich meine wirren Gedanken auch hier rein....
Zitat von nanuckHast du zufällig ein Buch was du uns empfehlen könntest?
ich bin wohl nicht gemeint, aber versuche doch mal das Buch:
Vokler Krolzik (Hrsg.) (2005). Pflegekinder und Adoptivkinder im Fokus. Idstein: Schulz-Kirchner.
In diesem Buch sind verschiedene Beiträge um das Thema Adoption unter anderem auch ein Beitrag zur Alkoholembryopathie (Schädigung des ungeborenes Kindes durch mütterlichen Alkoholkonsums) LG Bilyboy
Ich kenne leider keine Bücher zu diesem Thema, aber andere ja wie man sieht :-) Wie gesagt, ich habe mich damals eher mit einem Freund unterhalten, der Arzt ist und meiner Hausärztin. Das fand ich in dem Moment hilfreicher.
bei klein-putz.net gibt es ein forum für adoption und pflege, da gibt es sehr gute literatur-empfehlung!
flipper hat da m treffendsten ausgedrückt. Ich sage dir, wie es bei uns war. Wir wollen auch das kind nicht um jeden preis, wir haben während des ado-verfahrens beide viel gelesen und viel diskutiert, auch mal gefrustet gewesen, auch mal gezweifelt, ob wir all die päckchen tragen können...... schlussendlich kamen wir beide zu der ansicht, dass wir Alkochol und Drogen in SS defintiv ausschliessen. Google mal nach FAS- fetal alkochol syndrom. Bei Drogen ist es so, es hängt davon ab, was, wie lange und wieviel die LM konsumiert hat, die Schäden beim Kind sind zwar nicht so extrem, wie bei alkochol, da aber drogen-konsum fast immer mit alk.ist, haben wir drogen auch defitiv ausgeschlossen. inzest und prositution waren auch dinge, mit denen wir nicht klar kommen. prositution eher weil die LM in diesem beruf auch oft gezwungen sind zu trinken......
wir haben uns also behandelbare körperliche beeinträchtigung (klumpfüss, nasenscharte,diabetes, etc.pp) akzeptiert und z.b psychische Krankheit bei LM (weil wir selsbt so ein fall in der familie haben) nicht ausgeschlossen. auch sind wir aufgeschlossen einer halboffener oder offener adoption gegenüber und würden auch gerne ausländisch aussehendes kind aufnehmen. Also im grossen und ganzen haben wir einiges offen gelassen und klar unsere Grenzen definiert.....
so, wir haben über kinder-profil lang und breit mit unserer sb diskutiert und wir hatten beide den eindruck, dass sie nun erkannt und akzeptiert hat, was unsere grenzen sind........falsch gedacht! wir haben nähmlich vor anerkennung bereits ein kindervorschlag: ein dauerpflegekind mit option eine adoption...... Das Alkochol Konsum "kann nicht ganz ausgeschlossen sein"....wie es sich herausgestellt hat, war es sehr untertrieben. wir haben von oma nähmlich erfahren, dass die Lm eine starke trinkerin war................das kind hatte alle FAs-anzeichen und deformiertes Kopf ............ich muss dir sicherlich nicht erklären, was für enttäuschung und trauer wir empfunden haben...wir haben den Kivo schwerensherzens abgelehnt...................
unsere SB meinte "ich habe ihnen den Kivo gemacht, weil ich Ihnen mehr zutraue, als sie es selbst tun".... das fand ich nicht gut!!!! wozu sind die ganze gespräche und kinder-profil überlegungen, wenn die SB es dann nach ihrem ermessen doch entscheidet???? ....wenn wir selbst die grenzen aufzeichnen, soll SB das akzeptieren, meiner meinung nach!!!! und nicht versuchen, das kind zu vermittelt, wo es vorne rein klar ist, dass wir mit dem kind überfordert werden udn auf dauer nicht glücklich alle sind
ich habe den eindruck, dass es nicht wenige sb gibts, die versuchen, das kind um jeden preis zu vermitteln...........ohne gross nachzudenken, ob es dem kind was gutes angetan ist, wenn er die eltern hat, die ihn nie vollständig annhemen und begleiten können, und die schnell überfordert werden........und dann womöglich das kind zurückgeben müssen .
Wichtig ist - man muss sich treu bleiben. Ich habe unserer SB gesagt, dass ich das kind nicht um jeden preis haben möchte! wenn nur alkochol und drogengeschädigte Kinder zu vermittlung in den nächsten jahren stehen werden, dann ist es so, dann werden für sie sonderpflegestelle wahrscheinlich gesucht, ich fühle mich nicht in der lage so ein kind zu begleiten......und dann werde ich halt ohne kind bleiben.............
wie du siehst, es ist alles ein prozess, vor enttäuschungen ist keiner sicher. wichtig finde ich, dass ihr beide intensiv mit thema auseinadersettz und ehrlich für euch entscheidet, was ihr tragen könnt und was nicht. es ist keine schande zu sagen, mit verhaltennsauffälligkeiten sex.missbrauch et.cpp komme ich nicht zurecht! Im gegenteil, es zeigt davon, dass ihr verantwortungsvoll mit dem thema umgeht und auch an das wohl des kindes denkt...............
du muss es dir auch so vorstellen, alle kinder haben ihre päckchen, und auch sb kann nicht 100% garnatieren, wie die SS nun verlaufen war. und auch später kann sich noch herausstellen, dass alkochol doch noch im spiel war, aber beim kind sah man das nicht.....Dieses Risiko muss uns allen wohl bewusst sein...... Ich habe mir gesagt, wenn es so ist, erst DANN werde ich mich darüber auseinandersetzten......ABER nicht früher. ich weigere mich jetzt schon sagen, dass Alk. und Drogen für mich kein Problem darstellen.......und das muss jede SB akzeptieren................
nun gut, lang geworden wir warten jetzt auf unser Sozialbericht, sind gespannt, was da alles drin steht.....hoffentlich werden wir anerkannt sein
Wow, vielen Dank. Hälst Du mich auf dem Laufenden wie es bei Euch weitergegangen ist? Ich habe meinem Mann gerade Deine Antwort gezeigt und er meinte, dass eigentlich nur ein "gesundes Kind" in Frage käme. Was sagt Deiner denn zu dem ganzen? Männer denken ja meist etwas anders als wir.
ein gesundes Kind wünscht sich sicher jeder. Aber auch bei einem leiblichen Kind hat man nicht die Garantie darauf, auch, wenn in der Schwangerschaft alles "richtig" gemacht wurde.
Viele Behinderungen und Probleme ergeben sich erst viel später, und es ist wichtig, zu signalisieren, mit dem Kind durch dick und dünn zu gehen, auch wenn es sich nicht so entwickelt, wie das Paar es sich erhofft.
Na, und das berühmte Beispiel mit dem "was würdest Du machen, wenn das Kind einen Unfall hätte und lebenslang behindert ist.." zeigt ja auch nur, dass es im Leben nicht immer so laufen muss wie geplant.
Wir haben in unserem Profil auch einiges ausgeschlossen, aber natürlich ist nicht alles in den ersten Tagen untersuchbar oder zu 100 % bekannt.
Ich finde es im übrigen eine Frechheit und absolute Inkompetenz vom Jugendamt, Kindervorschläge zu machen, die nicht zum Profil des Paares passen.