ich stell mir gerade vor wie es wäre wenn ein Adoptivkind angenommen ein neues Organ braucht, und zufälligerweise einer der Adoptiveltern als Spender in Frage kommt. Hat man da auch das Gefühl jetzt einander näher zu sein als vorher, bzw. seine Eltern dann als biologische Eltern zu betrachten? Es wäre ja wie eine Neugeburt, man wäre viell. gestorben und die Ado-Eltern haben das bestehende Leben neu entfacht. Natürlich ist es Unsinn, man würde selbst dann nicht miteinander biologisch verwandt sein. Aber würde es beim Kind nicht ein Gefühl hinterlassen wie ,,ohne meine Ado-Eltern würde ich nicht leben"? Quasi als wäre man nun doch in gewisser Weise auch biologisch miteinander verbunden, bzw. zu einer der beiden Elternteile? Zum Teil ist das ja auch so, ein fremdes Organ hält das Kind nun am Leben, ein Organ von seiner sozialen Mutter oder Vater. Ein Stück Biologie der Adoeltern lebt nun im Kinde fort. Und wenn dieses Kind noch klein ist, dann könnte irrtümlich schnell der Gedanke aufkommen wie ,,Mama, jetzt hab ich deine Niere, jetzt bin ich mit dir verwandt" (als Bsp). Und die Eltern haben dieses Erlebnis viell. auch als eine Art ,,Neugeburt des eigenen Sohnes oder Tochter" erlebt, ein Gefühl diesmal selbst verantwortlich dafür gewesen zu sein das das eigene Kind ,,lebt". Im Grunde könnte das die Krönung einer ohnehin schon innigen Eltern-Kind-Beziehung sein---und da würde dann viell. gern die Realität etwas verdrängt werden. Vor allem könnte ich mir sowas gut bei Ado-Eltern vorstellen die gerne die ,,einzigen" Eltern wären für ihr Kind. Auch wenn es diese heute eher selten gibt. Mal ganz davon abgesehen das eine Organspende innerhalb der Familie ohnehin schon selten ist, erst recht bei einer Adoptivfamilie. Aber theoretisch wäre es möglich!
Auf was ich hinaus will? Auch wenn es weit hergeholt ist und ein krasser Unterschied, so hat viell. genau dieses Ritual bei der Tochter dieses Gefühl ausgelöst jetzt etwas mit euch gemein zu haben, das eurer Blut ,,vermischt" ist. Ihr gab es das Gefühl das ihr jetzt eine Art 2. biologische Familie geworden seit, und die Realität einfach verdrängt. Denn im Grunde weiß ja jeder das das Blut sich nicht einfach vermischt, und wenn, dann hätte das gesundheitliche Konsequenzen (Rhesus positiv und negativ, Blutkrankheiten die vorher unentdeckt waren). Möglicherweise gab ihr diese Gewissheit den Halt den sie brauchte! Der Rest wurde in die Abgründe des Unterbewusstseins geschleudert! Es war für sie ein Liebesbeweis, ganz klar! Aber vielleicht war es auch noch viel mehr! Gerade weil sie auch nicht fragt und das Thema unter den Teppich kehrt! Gerade mit 8 Jahren kann man ja noch einiges an Fantasie haben was dieser Blutaustausch bewirkt. Manchmal muss man verdrängen um zu überleben! Vielleicht denkt sie sich ,, Nein, ich habe mit meinen sozialen Eltern damals unser Blut ausgetauscht, das war für mich der Beweis und sie sind jetzt dadurch meine echten und einzigen Eltern , und alles andere will ich nicht mehr wissen" Auch wenn sie im Grunde weiß das es nicht so ist! Das mein ich mit Verdrängung! Leider bin ich kein Meister um mich gut genug auszudrücken, ich hoffe jemand hat verstanden auf was ich hinaus will. ich bin auch kein Meister der besten Beispiele! Also entschuldigt bitte den krassen Vergleich!
ich denke auch, dass Loomi den Nagel auf den Kopf getroffen hat, aber dass du das "schön beschrieben" findest, wundert mich etwas. Hast du es genau gelesen? Ein Kind, das etwas verdrängt und "ins Unterbewusstsein schleudert" wird irgendwann davon eingeholt werden. Ich versuche lieber, meinem Kind Liebe, Rückhalt und Selbstbewusstsein zu geben, ohne dass es "Blutsbande" welcher Art auch immer gibt. Die Blutsbande schützen nicht davor verlassen zu werden (ob freiwillig oder nicht), das hat jedes Adoptivkind schon mindestens einmal erlebt. Ich hatte dir auch eine Frage gestellt, welchen Auslöser es gab, dass du dich jetzt mit dieser Geschichte im Forum anmeldest, aber das ist wohl im Harry-Streit untergegangen.
Doch, doch. Ich habe den Beitrag komplett gelesen. Dennoch finde ich, dass er den Nagel auf den Kopf trifft. Denn ich bin der Meinung, dass wir heutzutage alles über-analysieren und krampfhaft versuchen, alles ins bewusste Licht zu rücken. Auch dann, wenn es vielleicht gar nicht notwendig ist.
Da stellt sich nun für mich die Frage, WANN man Deiner Meinung nach etwas analysieren und ins rechte Licht rücken sollte und wann nicht. Vielleicht ist es nicht nötig, aber vielleicht traut sich nur keiner, das heiße Eisen anzufassen.
Ich versuche auch mal zu fragen: In welcher Absicht hast Du Deine Geschichte erzählt? War es 1.) der Tipp, dass Rituale helfen zueinander zu finden? oder 2.) der Gedanke, dass A-Eltern dem Kind einen Beweis ihrer Aufrichtigkeit liefern sollten oder 3.) solle es ein Tipp sein um eventuellen späteren Zweifeln seitens des Kindes vorzubeugen?
Meiner Ansicht nach könnte der Austausch hier interessanter werden, wenn die Grundidee klar würde
Meine Frage, welchen Anlass es gab, diese Geschichte hier zu veröffentlichen, die ich bereits zweimal stellte, zielte in die gleiche Richtung. Scheinbar gibt es aber keine Antworten darauf...
Zitat von englandfanMeine Frage, welchen Anlass es gab, diese Geschichte hier zu veröffentlichen, die ich bereits zweimal stellte, zielte in die gleiche Richtung. Scheinbar gibt es aber keine Antworten darauf...
Gruß englandfan
Ich hatte es zuvor auch schon gefragt. Kann man machen nix
Eure Fragen hatte ich gelesen, auch den Satz von Harry. Ich wollts das nur noch mal aufgreifen, weil ich dachte: kann ja wohl nicht sein, dass das so dermaßen oft überlesen wird?! Hm, dann schließe ich mich Lattitia an: shi katta ga nai, ne