in einem anderen Thread wurde das Thema diskutiert, wie man als Adoptiveltern die Herkunftseltern benennen soll. Der Begriff "Bauchmama", der uns auch im Vorbereitungsseminar gesagt wurde, sahen einige als veraltet an. Nun ist meine Frage, was man stattdessen sagen soll. Wir wissen nichts über die Herkunft unseres Kindes, können also keinen Vornamen benutzen.
Gruß englandfan
Ich finde man soll bei der Wahrheit bleiben, herkunftseltern sind und bleiben die leiblichen Eltern, Bauchmama klingt nach Fruchtstute. Warum dieses Schicksal mit so billigen Worte verfeinern? Kinder werden älter, und glauben nicht an Märchen, die Zeiten sind vorbei. Die Gesellschaft macht der Gier selber ein Ende, siehe Osterhas und Nikolaus.
in einem anderen Thread wurde das Thema diskutiert, wie man als Adoptiveltern die Herkunftseltern benennen soll. Der Begriff "Bauchmama", der uns auch im Vorbereitungsseminar gesagt wurde, sahen einige als veraltet an. Nun ist meine Frage, was man stattdessen sagen soll. Wir wissen nichts über die Herkunft unseres Kindes, können also keinen Vornamen benutzen.
Gruß englandfan
Ich finde man soll bei der Wahrheit bleiben, herkunftseltern sind und bleiben die leiblichen Eltern, Bauchmama klingt nach Fruchtstute. Warum dieses Schicksal mit so billigen Worte verfeinern? Kinder werden älter, und glauben nicht an Märchen, die Zeiten sind vorbei. Die Gesellschaft macht der Gier selber ein Ende, siehe Osterhas und Nikolaus.
Ich habe zwar keine Ahnung, was der Osterhase mit Adoption zu tun hat, aber in einem muß ich Dir widersprechen.
"Bauchmama" soll nicht billig klingen. JA und A-Eltern sind bemüht, schon kleinen Kindern einen eher verspielten Ausdruck der H-Mutter zu geben, die die Situation der Adoption beinhaltet.
Ich persönlich mag ihn nicht, weil ich denke, daß der Vorname von klein auf benannt werden kann und die Geschichte mit dem Bauch erzählt. Dazu braucht es keinen extra "Titel".
Doch Lattitia! Bauchmam wird verwendet da Adoptivmütter sich schwer tun, mit der Tatsache zu leben, das dies nicht das eigene Kind ist. Einfach bei der Wahrheit sein, und nichts verschönern, ist ja kein Verbrechen, keine Kinder aus zu tragen. Wir leiblichen Eltern müssen schlimmeres ertragen. Osterhase gibt es nicht, und eine leibliche Mutter ist keine Bauchmami, so auf die Art, sie hat es für mich ausgetragen, Das sind Leihmütter, bitte!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Zitat von AdoptionsgegnerinDoch Lattitia! Bauchmam wird verwendet da Adoptivmütter sich schwer tun, mit der Tatsache zu leben, das dies nicht das eigene Kind ist. Einfach bei der Wahrheit sein, und nichts verschönern, ist ja kein Verbrechen, keine Kinder aus zu tragen. !!!!
Adoptionsgegnerin, womit tue ich mich schwer? Ich habe selber ein Kind ausgetragen.
Ich muss sagen, als ich anfangs den Begriff "Bauchmama" hörte, fand ich ihn gar nicht so schlecht. Denn es es war für mich eine Kurzform von "die Mama, in deren Bauch zu warst". Erst durch dieses Forum sehe ich den Begriff kritischer, als ich merkte, dass auch Adoptierte den Begriff ablehnen, weil sie zu einer Frau, die sie gar nicht oder nicht richtig kennen nicht bereit sind Mama zu sagen oder auch durch die Tatsache, dass H-Mütter den Begriff ablehnten, weil er sie in ihren Augen zu "Gebärmaschinen" macht. Mal sehen, wie wir das Problem lösen, was wir sagen werden. Aber danke für eure Denkanstöße :-)
Wisst ihr was, mir ist es langsam egal wie man uns nennt Adoptivkinder haben zwei Mütter und wie man ihnen das beibringt, haben sowieso ihre Eltern zu verantworten - sonst keiner.
Wenn wir "Leiblichen" Glück haben, bekommen wir eventuelle negative Auswirkungen von dieser "Bauchmama"-Aufklärung über unsere Funktion nie mit ... Inkognito hat auch was für sich
Es ist schon schlimm genug, dass in den meisten Fällen sowieso immer nur von den abgebenden Müttern die Rede ist. Ich höre jedenfalls fast immer nur Herkunftsmutter, Bauchmama, leibliche Mutter etc., wenn es um die Herkunft eines Adoptivkindes geht. Hier ist die Strategie der Vermittler offenbar gut aufgegangen, der Frage nach den zweifellos auch vorhandenen Vätern nicht wirklich ernsthaft nachzugehen. Von den vielen (angeblichen) Findelkindern aus fernen Ländern will ich gar nicht erst sprechen.
das nur den Vermittlern anzulasten, dass die Väter oft nicht angegeben werden, finde ich etwas sehr einfach gedacht. Viele Väter wissen nichts von den Kindern, weil die Mütter ihnen nichts sagen - aus welchen Gründen auch immer. Was hat denn ein Jugendamt davon, wenn der Vater nicht angegeben wird? Früher mag das so gewesen sein, aber diese Zeiten sind vorbei, zumindest kann ich das für unser Jugendamt sagen. Es hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass für die Kinder die Möglichkeit zur Wurzelsuche wichtig ist und das funktioniert eben nicht ohne diese Angabe. Mütter müssten sich dieser Verantwortung bewusst sein, was aber leider nicht bei allen der Fall ist - unabhängig von Adoption.
Zitat von mausi51 Herkunftsmutter, Bauchmama, leibliche Mutter etc., wenn es um die Herkunft eines Adoptivkindes geht.
Hallo Cornelia, dann teile uns doch einmal mit, wie Du mit Deinem Status genannt werden möchtest (den ich hier in keinster Weise schmähen will!!!). Hier im Austausch verwandte ich bislang immer die Synonyme: leibliche Mutter oder Herkunftsmutter; für die annehmende: Ado-Mutter. Wie könnte man diese Personen besser, genauer, sympathischer oder den beteiligten Müttern gegenüber genehmer nennen? Evtl. 'die Mutter, die dich geboren hat'?
Übrigens 'Bauchmama' reduziert in meinen Vorstellungen die Mutter zu sehr auf den Bauch; finde ich also auch nicht so prickelnd.
Zitat von englandfanWas hat denn ein Jugendamt davon, wenn der Vater nicht angegeben wird? Früher mag das so gewesen sein, aber diese Zeiten sind vorbei, zumindest kann ich das für unser Jugendamt sagen.
Das Jugendamt spart sich jede Menge Arbeit, wenn die Väter "unbekannt" sind bzw. bleiben, das hat es davon.
Das mit den nicht angegebenen Vätern ist der Witz des Jahrhunderts. Ginge es bei diesen Müttern um Frauen, die um Stütze anfragen, würde schon dafür gesorgt werden, dass die Vaterschaft ermittelt wird, da ein unbekannter Vater auch nicht zahlen kann. Im Falle von Adoption hat das JA dieses Problem aber nicht, denn da zahlen die neuen Kindseltern die Zeche, sobald das Kind in Adoptionspflege kommt!
Außerdem - bleibt der Vater unbekannt, kann er schon nicht gegen die Adoption einschreiten. Warum also sollte ein JA Energie für die Suche nach den Vätern verschwenden? Es ist wie so oft im Leben: jeder denkt an sich, nur ich denke an mich.
Mich erinnert das Gelaber vom unbekannten Vater immer an den beschämenden Fall Görgülü.
ZitatEs hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass für die Kinder die Möglichkeit zur Wurzelsuche wichtig ist und das funktioniert eben nicht ohne diese Angabe. Mütter müssten sich dieser Verantwortung bewusst sein, was aber leider nicht bei allen der Fall ist - unabhängig von Adoption.
Die Erkenntnis kann sich leicht durchsetzen, wenn man sich sicher sein kann, dass ein Großteil der Mütter den Vater lieber verschweigen will. Mich würde in diesem Zusammenhang einmal interessieren, was ein JA unternimmt, um doch an diese Daten zu gelangen. Vielleicht sollten sie einmal bei der Sozialkasse, der Wohlfahrt oder den Steuerbehörden nachfragen wie man das macht.
Zitat von mausi51 Herkunftsmutter, Bauchmama, leibliche Mutter etc., wenn es um die Herkunft eines Adoptivkindes geht.
dann teile uns doch einmal mit, wie Du mit Deinem Status genannt werden möchtest
Jeder der genannten Begriffe ist für mich OK, bis auf Bauchmama und das dann möglichst noch im gleichen Atemzug genannt mit Herzmama. Für mich ist das die übelste Variante. Burkhard hat ja noch als väterliche Variante den "Pimmelpapa" dazu in den Ring geworfen, was ich sehr anschaulich finde. Vielleicht wird dann verständlicher, warum mir und anderen Herkunftsmüttern/-vätern der Begriff "Bauchmama" Bauchschmerzen macht.
Meine obige Aufzählung hat nichts mit einer Wertung der Begriffe zu tun, sondern das waren Beispiel dafür, dass es meistens nur um die weiblichen Formen geht, obwohl jedes Kind auch einen Herkunftsvater oder leiblichen Vater etc. hat. Es wird aber penetrant immer nur von den "Müttern" gesprochen.
meine adoptiveltern sind für mich mama und papa........zu ihnen habe ich die stärkste bindung. ich kann und will mich nicht mit dem begriff "bauchmama" anfreunden, weil es einfach gefühlsmäßig nicht passt. mama und papa sind für mich begriffe , mit denen ich wärme, nähe und zuneigung verbinde. all das habe ich von meiner "m..." nie bekommen. selbst mit dem begriff mutter tu ich mich schwer. ich kann es nicht und ich will es auch nicht.
Zitat von amea... selbst mit dem begriff mutter tu ich mich schwer. ich kann es nicht und ich will es auch nicht.
Ich finde das etwas merkwürdig, denn durch diese Denkart wertest Du den emotionslosen Begriff "Mutter" ja eher noch mehr auf als er eigentlich bedeutet: die rein biologische Tatsache, wo ein Mensch rausgekrochen kam. Kein Mensch, der seine Mama liebt, wird Mutter zu ihr sagen.