ich denke, dass es von Fall unterschiedlich zu betrachten ist. Mein Sohn lebt seit vielen Jahren in seiner Familie. Er sieht es so und er lebt es. Er hat Eltern bekommen die ihn lieben und die für ihn da sind. Er hat auch eine Mutter, die ihn irgendwann in andere Hände gegeben hat. Diese Mutter bin ich!
Mein Sohn weiss,dass er adoptiert ist. Wie seine A. Eltern ihn vorbereiten oder ob sie es nicht tun, ist meiner Meinung nach das A und O für sein "Denken" über mich.
Wer noch weitere Kinder hat weiss wovon ich hier spreche.
Zudem kommt es doch auch auf den Fall an. Viele Mütter wissen gar nicht ob ihre Kinder überhaupt noch leben oder wo sie sind. Andere bekommen überhaupt keine Auskünfte. Viele Kinder werden nicht aufgeklärt oder wissen wird zurück gehalten. Hm, jede Geschichte ist eine andere.
Ich wünsche uns allen Kraft und den Mut weiter zu machen.
Allen ein tolles Weihnachtsfest. Werde für Euch alle eine Kerze anzünden.
frei nach dem motto, der ton macht die musik - und wie man in den wald reinruft, so schallt's auch wieder raus.
also wünsche ich euch / uns allen ein friedliches weihnachten - und daß sich im kommenden jahr die verworrenen schicksalsfäden zu eurer / unserer aller zufriedenheit auflösen.
ich habe mich jetzt länger nicht zu Wort gemeldet, da ich mit diesen vielen, offenen Beiträge viel zu verarbeiten hatte. Wirklich toll und vielen, herzlichen Dank dafür.
Ich möchte mich noch mal gezielt an die hier beteiligten Adoptivkinder wenden, in dem ich meiner Anfangsfrage noch etwas hinzufüge, welches mir in den Sinn kam, als ich las, dass das Verhältnis zu Hvater bzw. Hmutter differenziert zu betrachten ist.
Könnte es sein, dass man unbewusster Maßen sein Verhältnis z.B. zur Amutter auf die Hmutter überträgt? Also, ist es gut sucht man auch die Nähe eher bei der Hmutter als beim Vater, oder anderes Denkmodell, versucht man Defizite z.B. zu kompensieren. Es es beim AVater distanziert sucht man mehr Nähe beim HVater? Oder gibt es solche Einflüsse nicht?
Lieben Dank für weitere Ansichten und Einsichten.
Hallo Trollkarlen,ich lasse mein Herz entscheiden,niemals irgendwelche "dummen" Vergleiche gegenüber A"Eltern" oder sowas. alleine das Gefühl entscheidet,wen man mehr liebt,oder nicht. Geld und Reichtum und ein Haus machen noch lange keine guten Ersatzeltern.
Zitat von trollkarlenIch möchte mich noch mal gezielt an die hier beteiligten Adoptivkinder wenden, in dem ich meiner Anfangsfrage noch etwas hinzufüge, welches mir in den Sinn kam, als ich las, dass das Verhältnis zu Hvater bzw. Hmutter differenziert zu betrachten ist.
Könnte es sein, dass man unbewusster Maßen sein Verhältnis z.B. zur Amutter auf die Hmutter überträgt? Also, ist es gut sucht man auch die Nähe eher bei der Hmutter als beim Vater, oder anderes Denkmodell, versucht man Defizite z.B. zu kompensieren. Es es beim AVater distanziert sucht man mehr Nähe beim HVater? Oder gibt es solche Einflüsse nicht?
Lieben Dank für weitere Ansichten und Einsichten.
Hallo Trollkarlen !
Ich antworte erst jetzt, weil ich wirklich lange nachgedacht habe. Deine Frage ist schwer, denn sie zielt auf das Unterbewusstsein. Was sich im Unterbewussten abspielt, ist nur schwer rational nachvollziehbar. Durch meine Therapie hab ich einen kleinen Einblick in diese Schichten erhalten. Mir wurde das so erklärt, dass deine Vermutungen richtig sein könnten. Aber das streitet ein Adoptivkind ab. Eben weil es ja unterbewusst stattfindet.
Ich kann dir nur sagen, wie es bei mir ist: Ich habe eine A-Vater, den ich eigentlich sehr gern habe. Aber er ist ein sehr stiller Typ, tiefgreifende Gespräche sind eigentlich unmöglich. Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass er mehr weiß als er sagt. Er ist unkompliziert. Ebenso mein L-Vater. Der ist etwas chatotisch und einfach ein Halodri, aber total unkompliziert. Er verletzt mich nicht. Er nimmt die Dinge einfach so, wie sie sind und macht das Beste draus.
Bei den Müttern sieht es anders aus. Eine völlig andere Welt. Das Verhältnis zu meiner A-Mutter war nie das Beste. Hier passt einfach das Klischee, das Mutter und Tochter sich fetzen. Meine A-Mutter ist sehr egoistisch, nachtragend, einfach nur kompliziert. Es ist schwer, ihr was rechtzumachen. (Gilt nicht nur für mich. Sagen auch andere in ihrer Umgebung). Als ich meine H-Mutter fand, hab ich versucht, dieses Defizit zu kompensieren. Ich habe mich ihr untergeordnet, ihren Kontakt gesucht. Ich wollte auch eine Mutter!!! (So wurde mir das von der Psychologen erklärt). Hat aber nicht funktioniert. Zum einen weil meine leibliche Mutter einfach nicht in der Lage ist, dieser Rolle gerecht zu werden. Zum anderen, weil niemand in der Kindheit Versäumtes im Erwachsenenalter kompensieren kann.
Und auch umgekehrt passiert da was unbewusst: All die Enttäuschung, als kleines Kind allein gelassen zu werden, kann sich auch gegen die A-Mutter entladen obwohl eigentlich die H-Mutter die Zielscheibe sein müsste, aber auf Grund der Adoption einfach nicht verfügbar ist.
Wie gesagt: Das passiert unterbewusst (!!!), daher werden die meisten A-Kinder hier im Forum und auch sonst wo diese Thesen leugnen. Ist ja auch kein schönes Gefühl, wenn man sich diese "Projektionen" (so nennt der Fachmann das) eingesteht. Ich hab auch erst gesagt: Das stimmt nicht. Aber wenn ich ganz ehrlich in mich hineinschaue und mich an gewisse Situationen erinneren, dann stimmt es doch.
@ Kleiner Kämpfer Das, was Du da berichtest, glaube ich Dir aufs Wort! Es wäre wirklich sehr gut, wenn diese möglichen Denkmuster seitens JÄ mehr Beachtung finden würden und das bereits bei Beginn einer jeden Adoption!
Es wäre für alle Beteilgten sicher sehr hilfreich, wenn all diese Denkmuster jedem bekannt wären, denn das würde so machnes Mißverständis von Anfang an verhindern.
ich habe nun hier emsig gelesen und stelle mir vor, die mutter unserer tochter hätte sich dagegen ausgesprochen unserere adoptivtochter zu treffen ich denke dann wäre töchterlein nicht so liebevoll und anhänglich meinem mann und mir gegenüber sie hat aber nun die postive einstellung und die offenen arme ihrer mutter in ihren gedanken und das schenkt ihr inneren frieden und zuversicht in die "zunft der eltern"
meinem mann und mir bringt das wohl auch inneren frieden, wenn ich mir vorstelle welches elternbild sie sonst hätte, gleich zweimal von ihrer mutter "zurückgewiesen", damit kann ein mensch ja überhaupt nicht klarkommen und sicher würde sie uns zweiteltern das zu spüren geben
Ganz gewiß nicht, Urmeli, weil man an deinem beispiel sieht, wie es laufen kann, und wenn alle an einem strick ziehen, dann wird's was. dabei ist der innere frieden ganz entscheidend. infolgedessen fand ich es richtig, daß ihr mit eurem töchterlein in ihr herkunftsland gefahren seid.
aus meiner eigenen erfahrung kann ich sagen, daß es für die kinder enorm wichtig ist, wie man zum herkunftsland steht und ob man die fremde herkunft zuläßt - meine kinder dürfen das sein, was sie sind und sein wollen.
und obwohl unsere tochter momentan nicht müde wird, uns zu sagen, wir seien nicht ihre "richtigen" Eltern und ihr Bruder ist nicht ihr "richtiger" bruder, habe ich trotzdem den eindruck, daß es ihr guttut, daß wir an einer erneuten kontaktaufnahme zu ihren l-geschwistern arbeiten bzw. dran interessiert sind (ich meine, das wirkt sich auch auf die noten aus, die in der letzten zeit recht ordentlich waren).
auch ich habe hier viel dazugelernt - vor allem in bezug auf herkunft und wurzeln. dafür danke ich euch allen!!
Zitatund obwohl unsere tochter momentan nicht müde wird, uns zu sagen, wir seien nicht ihre "richtigen" Eltern und ihr Bruder ist nicht ihr "richtiger" bruder,
Hallo Pingsdorf,
oh jechen, da hast du ja eine heikle Phase (hoffentlich nur Phase).
Aus deinen bisherigen Beiträgen hatte ich immer das Gefühl, dass dein Sohn mit seiner Ado ganz gut zurecht kommt. Aber wie geht ihm jetzt damit? Ich hätte jetzt die Befürchtungen, dass da so ein Funke deiner Tochter überspringt und er auf einmal auch in, ich nenne es mal Tief, zieht. Da musst du sicher gutes Fingerspitzengefühl haben. Und wie reagierst du auf diese Aussage deiner Tochter? Ich wüsste erstmal gar nicht, was richtig ist in diesem Moment.
Das A- Kind sagt Ich hatte auch das Angebot meiner A- Eltern mich bei der Suche zu unterstützen. Sie haben meine H- Eltern nicht schlecht gemacht, sondern die Fakten, die sie vom JA hatten mir weitergegeben. Erst jetzt bin ich dazu bereit gewesen auf Spurensuche zu gehen. Ich wollte meinen A- Eltern nicht weh tun und eine große Angst vor einer Enttäuschung war auch vorhanden. Irgendwie fühlte ich mich auch für eine Suche nicht reif. Das der Hauptgrund meiner Adoption ein ganz anderer (pol. Verfolgung meines H- Vaters) konnte man damals nicht ahnen. Diese hätte ich zu DDR_ Zeiten woghl auch nicht rausbekommen. Dass meine H- Mutter überlastet war zur damaligen Zeit ist für mich nachvollziebar. Die fragen, nach wem komme ich? und ähnliche stellten sich mir auch. Ich muß sagen, dass meine A- Eltern mit mir darüber gesprochen haben und auch auch ehrlich waren, aber es war für sie ein unangenehmes Thema. der Kontakt zu meiner H- Mutter scheitert zur Zeit an der nicht vorhandenen Offenheit und auch Ehrlichkeit meiner L. Mutter.
Die A-Mutter sagt: Es sollte immer offen und ehrlich mit dem Thema umgegangen werden. Das ist in meinen Augen das A und O. Es ist nicht das Thema, über welches man gerne spricht aber es ist für das Kind sehr wichtig. Ich habe meiner Tochter immer meine Hilfe bei der Herkunftssuch angeboten. Wir haben wenn, dann immer ein offenes Verhältnis in diesem Theme gehabt und haben es immer noch. Die Suche nach ihrem Vater verlief erfolgreich. Auch diese Familie geht sehr lorial mit dem Thema Adoption um, darin sehe ich den Hauptpunkt einer erfolgreichen Kontaktufnahme. Ich habe damals den Erstkontakt hergestellt und war bei zwei Besuchen mit bei. Ein komisches Gefühl ist es zwar gewesen aber es hat alles sehr gut funktioniert. Na und die Geschwister (2 Halbbrüder) die verstehen sich einfach nur blendend. Aber wir suchen immer noch 14 Halbgeschwister von ihr. Den Kontakt zu ihrer L.Mutter kam bis jetzt noch nicht zu stande, da meine Tochter, nachdem was sie gehöhrt ha, nicht möchte. Ausf die Suchanfrage vom Kirchlichen Suchdiemst antwortet sie auch nicht.
Fazid
Ohne gegenseitiges Verständnis aller Beteiligten, Offenheit, Ehrlichkeit und Lojalität funktioniert das nicht.
Zitat von sheelamiauErst jetzt bin ich dazu bereit gewesen auf Spurensuche zu gehen. Ich wollte meinen A- Eltern nicht weh tun und eine große Angst vor einer Enttäuschung war auch vorhanden. Irgendwie fühlte ich mich auch für eine Suche nicht reif.
Magst Du uns Dein Alter verraten, und in welchem Alter Du zu Deiner A-Familie kamst?