Ja ich habe lange nicht geschrieben war aber oft hier und habe mitgelesen.
Ich versuche mal meine Gefühle/Gedanken bezüglich dieser Diskussion nieder zu schreiben.
Also ich habe sehr früh erfahren, dass ich adoptiert bin mit 5, eigentlich eher unfreiwillig. Ein anderes Kind im Kindergarten hat zu mir gesagt, dass da ist gar nicht Deine Mutti die dich da abholen kommt, Deine Mutti sieht ganz anders aus hat meine Mutti gesagt. Tja und dann habe ich eben nachgefragt. Meine A-Eltern haben es mir dann versucht zu erklären immer und immer wieder. Meine A-Mutter ist eine schwierige Person und unser Verhältnis war nie das Beste. Immer wenn ich nicht so gewollt habe wie sie, fielen Worte wie "Du wirst mal wie Deine Mutter, die taugt auch nichts".
Sowas prägt und tut einfach nur weh. Mein A-Papa hingegen war immer für mich da und hat immer sehr sachlich mit mir über die Situation gesprochen und auch immer gesagt wenn ich suchen will hilft er mir.
Ich hab lange, sehr lange überlegt ob ich diesen Schritt gehe. Zum einen aus Angst vor Ablehnung, zum anderen aus Schuldgefühl meinen A-Eltern gegenüber (sie haben mich doch großgezogen und nicht meine leiblichen Eltern). Lange habe ich hin und her überlegt. Ende 2007 bin ich auf dieses Forum hier gestossen und habe auch mal die andere Seite kennengelernt. Damit meine ich das ich hier Herkunftsmütter kennengelernt habe und mit Ihnen gelitten habe. Erst da wurde mir bewusst, dass es meiner Mutter vielleicht auch so gehen könnte und sie mich vielleicht vermissst und sich auch ein Wiedersehen wünscht. Aber nicht nur der Gedanke nach meiner Mutter sonderen auch der wie es wohl meinem Vater geht festigte sich jeden Tag mehr.
Ja und dann habe ich halt all meinen Mut zusammen genommen und beim Jugendamt um Akteneinsicht gebeten. Der Kontakt zu meiner H-Mutter war schnell hergestellt. Und besteht weiterhin, ich habe sie gern aber ich denke wir brauchen viel viel Zeit um alles aufzuarbeiten, wobei ich mittlerweile nicht einmal mehr weiß ob ich überhaupt alles erfahren werde, da ich bei ihr den Eindruck habe sie hat überhaupt nicht die Absicht über das was war jemals zu sprechen. Wenn wir telefonieren dann immer nur sehr oberflächlich und über die Probleme die sie mit den anderen Kindern hat.
Ich habe gelernt es hinzunehmen, denn ich kann nichts erzwingen und ich denke einfach dieses Band wovon hier viele reden ist bei uns einfach im Laufe der Jahre verloren gegangen. Sie spricht auch nicht über meinen Vater, ich weiß nur seinen Namen und mehr nicht. Nichteinmal sein Geburtsdatum, das macht die Suche sehr schwer.
Auch Ihn willl ich auf jeden Fall finden, ob das gut ist kann ich nicht sagen das wird man sehen wenn es soweit ist, sollte ich Ihn jemals finden.
Ich denke auch man versucht viel zu kompensieren was einem in der Kindheit gefehlt hat, aber das kann man nicht oder eben nur selten. Bei mir gibt es momentan Phasen in denen ich so wie es ist gut damit zu recht komme, dann aber wieder gibt es Phasen wo ich mich frage ob es überhaupt Sinn macht das ich den Kontakt gesucht habe.
Ich fühle mich nirgends angekommen weder bei meiner H Mutter noch bei meiner A Mutter. Es gibt mittlerweile nur 3 Personen in meinem Leben, bei denen ich mich wirklich angekommen fühle. Meine A-Papa, mein Mann und meine Schwiegermutter.
Wenn so etwas lese, tut es mir selbst weh. Ich kann es überhaupt nicht verstehen, dass eine Mutter ihr eigenes Kind derart im Regen stehen lässt - zum zweiten Mal. Beim ersten Mal mag man nicht gewusst haben, was man tut, aber nach so vielen Jahren?
Was mich an Deinem Fall wundert: wofür hält sie überhaupt den Kontakt, wenn sie doch gar nichts für Dein Seelenheil beitragen will? Ich würde meiner Tochter jede einzelne Frage beantworten, aber leider hat sie mir noch nie Fragen gestellt.
ja das tut weh, nachts weine ich oft wie ein kleines Kind, das nicht weiß wo es hin soll. Mir wurde hier auch öfters schon gesagt lass Ihr Zeit dränge sie nicht. Dies habe ich beherzigt, aber es ist nun schon über ein Jahr vergangen und das einzigste was sie sagt ist, es war damals eben so..
Ich habe Ihr oft genug gesagt, dass ich Ihr keine Vorwürfe mache. Das tue ich auch nicht, ich denke das ist das Schlimmste was einer Mutter passieren kann und ich denke auch mittlerweile das es nur sehr sehr wenige Mütter gibt, die das machen ohne es jemals zu bereuen. Aber ich möchte so gern verstehen in welcher Situation sie war, ich möchte wissen was sie gefühlt hat, ich möchte wissen was es für sie bedeutet, wenn sie meine Stimme hört. Aber jedesmal wenn wir telefonieren ist es so als ob naja wie soll ich sagen.... sie tut so als wäre nie etwas gewesen und es ist ganz normal das ich wieder da bin. Sie fragt zwar wie es mir geht aber dann redet sie auch nur noch über ihre Enkeltochter und meinen Bruder (die beiden haben derzeit auch keinen Kontakt mehr). Meine Schwester ist mittlerweile auch wieder in der Stadt und kämpft um ihren jüngsten, den sie vielleicht auch nicht behalten darf.
Das tut mir alles furchtbar leid, aber was ist mit mir?? Ich bin Ihre Tochter ich habe auch Kummer und Sorgen wie jeder andere aber das interressiert irgendwie nicht wirklich. Ich will nicht schlecht reden aber ich frage mich manchmal auch warum ruft sie mich an? Sie schreibt auch Karten zu Geburtstagen und Feiertagen. Aber die sind genauso unpersönlich
in der Weihnachtskarte stand nur wünschen XXX, XXX und XXX
Ich weiß nicht was ich von all dem halten soll. Vielleicht erwarte ich auch zuviel. Ich weiß nur das ich sie nicht noch einmal verlieren will und wenn dies die einzigste Möglichkeit ist Kontakt mit Ihr zu haben, dann lieber so als gar nicht. Auch wenn es weh tut.
Sorry liegt wohl auch gerade daran, dass Sylverster morgen ist und das war noch nie ein guter Tag für mich.
Wenn andere gefeiert haben ahbe ich immer nur geheult und jedes Jahr habe ich wirre Gedanken an diesem Tag.
Als ich noch klein war habe ich an Sylverster immer geweint , weil ich wußte das mein Papa wieder ein Jahr älter wird und bald wird er nicht mehr da sein. (klingt nicht normal oder?)
Eigentlich war das vergangene Jahr für mich und meinen Mann sehr schön. Wir sind beide gesund haben unsere Arbeit, sind endlich nach vielen Jahren schuldenfrei und haben uns endlich ein neueres Auto gekauft. Haben mit unserem Verein die Hessenmeisterschaft geholt. Unser Patenkind wächst und hat mit uns viel Spass an den Wochenenden.
Eigentlich habe ich keinen Grund zu klagen, aber wenn ich dann an meine Mutter denke ich weiß nicht irgendwie hatte ich die Hoffnung wir würden dieses jahr wieder einen Schritt mehrer auf einander zugehen.
Naja man kanns eben nicht erzwingen, was solls...
Ich wünsche Euch allen für morgen einen Guten Rutsch und für 2010 viel Gesundheit und Liebe.
gerne möchte ich Dir etwas tröstendes sagen, und hoffe, dass es Dir weiterhilft.
Gefühle und Offenheit zu zeigen, ist manchmal ein langwieriger Prozess. Ich denke, es ist ungefähr so, wie das Laufen oder Sprechen lernen. Je älter man wird, um so schwieriger wird es.
Glaube daran, dass Du in Ihrem Herzen angekommen bist, aber sie hat noch nicht die Wort erlernt, es auszudrücken.
Ihr Lieben alle,
das Jahr neigt sich zum Ende, und ich möchte es nicht versäumen, Euch nochmals für Eure offenen und hilfreichen Beiträge sehr zu danken. Ich wünsche uns allen im wahrsten Sinne aller Worte ein glückreiches 2010!
wenn ich Deine Zeilen lese, bricht es mir fast das Herz, aber wir Hessen müssen doch zusammen halten, gelle Ich habe sieben Jahre darauf gewartet, dass meine Tochter sich einmal mit mir treffen will, aber das wir wohl nie passieren. Das schlimmste an der Warterei ist diese Ungewissheit. Wenn die andere Seite einem wenigsten sagen würde, woran es klemmt, könnte man viel besser damit umgehen, aber dieses Hinhalten ist schrecklich.
Nimm das bloß nicht persönlich, denn all das ist die Auswirkung eines unmenschlichen Verfahrens bei der Umorganisatione von Familien. Bei Adoption wird leider viel zu oft rein "technisch" gedacht und dabei vergessen, dass die betroffenen Menschen auch eine Seele haben und es biologische Bindungen gibt, die man nicht einfach außer acht lassen kann.
Wenn man erst einmal die Prozesse versteht, die mit Adoption zusammen hängen, dann tut es viel weniger weh ...
Ich wünsche Dir trotz all dieser "Schmerzen" einen guten Start in das neue Jahr - und denke dran: es gibt gaaaaanz viel Menschen, die auch unter Adoption leiden und trotzdem Spaß am Leben haben
Zitat von SamantaAber ich möchte so gern verstehen in welcher Situation sie war, ich möchte wissen was sie gefühlt hat, ich möchte wissen was es für sie bedeutet, wenn sie meine Stimme hört. Aber jedesmal wenn wir telefonieren ist es so als ob naja wie soll ich sagen.... sie tut so als wäre nie etwas gewesen und es ist ganz normal das ich wieder da bin.
Liebe Samanta, hast Du ihr diese Fragen denn auch gestellt? Hast Du sie direkt darauf angesprochen? Ich frage das, weil es sein kann, dass ich mich ähnlich verhalte wie Deine leibliche Mutter. Ich hatte beim ersten Treffen mit meinem Sohn eine Art "Aussprache" mit ihm. Dann haben wir im ICQ noch 1 - 2 x über die Vergangenheit geschrieben und das war´s. Seit dem sind unsere Gespräche eher auf die Gegenwart gerichtet. Ich würde ihm seine Fragen beantworten. Aber dazu müßte er erst mal Fragen stellen. Verstehst Du was ich meine?
Erstmal wünsche Ich Euch und Euren Lieben ein gesundes und glückliches Neues Jahr.
Als zweites möchte ich mich gern für Euren Mutzuspruch bedanken.
Und zum dritten: Ja Bibi ich habe Sie gefragt und das nicht nur einmal aber sie lenkt sofort auf ein anderes Thema oder sagt nur es war halt damals so, sie weiß es auch nicht mehr so genau.
Nunja ich werde damit leben müssen, ich habe mir fest vorgenommen sie in diesem Jahr zu besuchen und vielleicht schaffen wir es ja dann noch einmal über alles zu reden.
Wie sagt man so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt.
es tut mir leid, dass Du zu Deiner leiblichen Mutter keinen richtigen Zugang findest, wo Du ihn Dir doch so sehr wünscht. Man kann diese Frauen eigentlich nicht verstehen, sollte man doch annehmen, dass sie die Kinder, die sie geboren hat, als einen Teil von sich selbst ansieht und sie auch so behandelt. Aber vielleicht können diese Frauen sich selbst nicht richtig lieben und akzeptieren und bekommen somit auch nicht den Zugang zu ihren eigenen Kindern. (Das ist nur eine vage Vermutung von mir). Eingentlich sind diese Menschen zu bedauern, geht ihnen doch das Schönste und Wertvollste im Leben verloren. Tragisch ist nur, dass die so verschmähten Kinder unendlich leiden müssen, obwohl eine herzlichere Beziehung für alle ein großes Stück Lebensqualität darstellt. Wie ich bereits Annett Carmmen schrieb, gibt es gar nicht so wenige Menschen, die über ihre Gefühle und Gedanken absolut nicht sprechen möchten und vielleicht auch nicht können. Vielleicht hat das auch gar nicht so viel mit Dir zu tun, sondern mit ihrem eigenen Unvermögen. Vielleicht ist sie darüber auch nicht glücklich, kann aber nicht aus ihrer Haut.
Ich wünsche Dir alles Gute und die Fähigkeit, dass Du die Situation so einordnen kannst, dass Du weniger darunter leidest. Das ist zunächst einmal das Wichtigste für Dich.
.... und immer das Gefühl eigentlich selbst Schuld zu sein.[/quote] auch wenn du mich jetzt nicht gemeint hast ich probiere dir mal zu antworten. ich bin sofort nach meiner Geburt von meiner Mutter veschenkt worden. Ich weiss das ich eigendlich nicht daran schuld sein kann aber meine Gefühle sagen mir ich bin daran schuld das ich verschenkt worden bin. "Ich alleine" aber wähend der Schwangerschaft mit mir kann ich nichts angestellt haben. Wie denn aber egal was mit meiner Hfamilie ist. z.B. Ich anrufe und im hintegrund geschimpft wird auch wenn ich garnicht gemeint bin dann denke ich aber ich bin schuld und es wird über mich geschimpft.Oder wenn ich mich mit meinen Heltern treffe und wir einen Termin abgesprochen haben. und der Termin platzt denke ich sie wollen mich nicht sehen.dann sagen sie das bin ich nicht Schuld daran sie sagen mir dann warum sie nicht können und dann ist das ok. wenn sie das nicht sagen würden würde ich die ganze zeit denken ich wäre schuld.
Mir hat man ja auch immer gesagt ich wäre schuld daran. aber das geht ja garnicht ein ungeborenes Kind kann nicht schuld sein.
ich kann das überhaupt nicht verstehen, dass H-Eltern ihre Kinder so behandeln Warum können diese Leute nicht wenigstens so konsequent sein zu sagen, dass sie keinen Kontakt habern wollen, bzw. was sie übergaupt wollen? Das ist doch immer noch besser, als so ein pubertäres Verhalten, das andere nur verlletzen muss.
ich glaube, das ist ein Phänomen, das viele von uns betrifft, das heißt, liebe Baltoros, Du stehst nicht allein so da. Sicherlich sagt der Verstand, man kann nicht wirklich schuld daran sein, aber es holt ein dann doch sehr oft wieder ein und bei mir eigentlich nur im Zusammenhang mir den Menschen, die einen nahe sind.
Ich denke , das ist ziemlich tief verankert. Ich habe mich jetzt doch eine ganze Weile nicht gemeldet, weil ich einen Strich durch diese Geschichte machen wollte und das abschließen wollte, aber man schafft es nicht.
Ich weiß auch nicht wie man so ein Schuldgefühl abbaut,bzw. los wird, wenn einer einen Tipp hat......
ich kann das überhaupt nicht verstehen, dass H-Eltern ihre Kinder so behandeln Warum können diese Leute nicht wenigstens so konsequent sein zu sagen, dass sie keinen Kontakt habern wollen, bzw. was sie übergaupt wollen? Das ist doch immer noch besser, als so ein pubertäres Verhalten, das andere nur verlletzen muss.
ich kann dir nur sagen das ich denke das meine Heltern selber nicht wissen was sie wollen, einerseits wollen sie den Kontakt der tut dann aber weh und wenn der Kontakt nicht da ist tut das auch weh. Das ist warscheinlich garnicht so gemeint ich weiss nicht ob sie wissen wie das weh tut. LG, Baltoros