Zitat von wir... Hut ab vor der Entscheidung und dass, obwohl Bekannte und Verwandte wohl sehr sauer waren.
Nein, davor muss man keinen Hut ziehen, denn das ist keine "Entscheidung"; das ist eine Art Hilfeschrei. Diese Mutter ist geistig offenbar selbst noch ein Kind und hat keine "Wahl". Wenn junge Menschen auf so eine Bahn geraten, haben in der Regel vorher Erwachsene versagt.
@ Bianka Das oben Gesagte meinte ich mit: "da bin ich froh, dass ich eine "normal" unfähige Mutter war". Bei mir bestand die Unfähigkeit mein Kind zu behalten, alleine aus der Tatsache, dass ich noch minderjährig war und Schande über meine "saubere" Familie brachte.
Zitat von wirSo wenig Bildung auch da ist, Hut ab vor der Entscheidung und dass, obwohl Bekannte und Verwandte wohl sehr sauer waren.
Je länger ich lese und nachdenke, um so unwohler wird mir. Wie soll ich das mit der "Bildung" verstehen? Ist das Abitur erforderlich, damit Eltern "gute Eltern" sein können? Da scheint sich bei dir inzwischen doch ein ziemlicher Berg an Voreingenomenheiten angesammelt zu haben. Offensichtlich scheint das zuständige Jugendamt sich auch schwer zu tun, mit einer Entscheidung. In vielen mir bekannten Fällen ist das Kind gleich aus dem Kreißsaal zu den künftigen Ado-Eltern gekommen. Die Vermittlung eines Neugeborenen ist ja normaler Weise kein Problem. Das ist hier bisher nicht geschehen. Warum? Wie alt sind die Eltern des Kindes eigentlich? Die Frage des leiblichen Vaters finde ich rührend. Auch ein fünf Wochen altes Kind lässt sich durchaus durch die Lichter eines Weihnachtsbaumes faszinieren. Vielleicht liesse sich dieses junge Paar mit guter und intensiver Hilfestellung durchaus zu einem Leben gemeinsam mit dem Kind motivieren.
Da hast Du schon recht aber die Junge Frau ist keine 21 Jahre mehr. Sie hat mitlerweile 2 Kinder auf die Welt gebracht. Es ist nicht so das sie keine Möglichkeiten hatte sich Hilfe zu suchen, denn Angebote gab es und es hätten weitere gefolgt, wenn ein wenig von ihr gekommen wäre. Man kann an seiner Kindheit nagen aber man kann nicht aufhören zu leben. Diese LM ist erwachsen und nun verantwortlich für 2 Kinder, die sie nicht tragen KANN und WILL.
Ach ja, ich zog den Hut vor der unerwarteten Stärke. Sich so sicher zu sein und gegen Freunde und Verwandte zu entscheiden, find ich eine klasse Leisung, besonders für sie.
Zitat von burkhardVielleicht liesse sich dieses junge Paar mit guter und intensiver Hilfestellung durchaus zu einem Leben gemeinsam mit dem Kind motivieren.
Das kann gut sein. Der Punkt ist doch der, wie man es anstellen muss, dass die Hilfe (die angeboten wurde) angenommen wird. Gut, vielleicht ist noch nicht die richtige Hilfe angeboten worden. Aus der Ferne ist das kaum zu beurteilen, aber sie scheint nicht zu wollen.
Zitat von wirDer LV fragte mich doch alleinernstes ob das Kind Freude am Weihnachtsbaum hatte. Kind war 5 Wochen alt.
So was kommt öfters vor als man denkt. Auch bei intakten Familien, bei denen der Vater sich aber kaum bei den Kindern einbringt.
Also ich denke das irgendwann Schluss sein muss. Sie wußten Beide das sie ein Kind bekommen und was es heißt. Sie sollten 6 Monate Zeit bekommen, vorrausgesetz man sieht das in den ersten 3 die Drogentherapie begonnen wurde, sie in die Elternschule sind und sich beim Amt bemüht haben das der Strom wieder da ist. Ach und 2 Mal die Woche das Kind besuchen Alles nicht geschehen. Wo will man dann ansetzen, hingehen müssen sie schon alleine.
Jetzt geht es um das KInd, sie soll mal in der Lage sein ihr eigenes Kind alleine großzuziehen und nicht in die Fussstapfen ihrer Eltern treten.
Hallo wir, niemand hier kann aus der Ferne beurteilen, ob die junge Frau nicht doch eine gute Mutter sein könnte. Selbst Du, ja sogar das junge Päärchen selbst, können dies nicht beurteilen. Sie können sich zur Zeit wohl nicht vorstellen gute Eltern zu sein. Sie sind scheinbar zur Zeit nicht in der Lage die Hilfsangebote anzunehmen. Also muß eine Entscheidung getroffen werden! Nun frage ich mich aber, ob die Eltern aufgeklärt werden/wurden was Adoption für sie und ihr Kind bedeutet. Wissen sie, dass es kein Zurück mehr geben wird? Auch dann nicht, wenn sie diese Entscheidung einmal bitter bereuen würden? Wissen sie, dass weder sie, noch andere Verwandte jemals Kontakt zu dem Kind haben werden, wenn die Adoptiveltern diesen nicht wollen? Wissen sie, dass dem Kind eine neue Geburtsurkunde ausgestellt wird, wo namen geändert werden? Sind sie sich allen Konsequenzen bewußt? Wissen sie, dass es Adoptierte gibt, die unter ihrem Status leiden? Wenn doch die Verwandten und Bekannten sauer über die Entscheidung zur Adoption sind, gibt es dann nicht eine Möglichkeit, dass diese das Kind aufnehmen? Warum haben sie sich zur Adoption und nicht zur Dauerpflege entschieden?
Liebe Corinna, bitte bezeichne Dich nie wieder als unfähige Mutter!!! Schließlich hattest Du nie die Chance eine gute Mutter für Dein Kind zu sein! Du wärest aber ganz bestimmt eine gute Mutter geworden, wenn Dir diese Chance nicht genommen worden wäre!
Ich denke mal das all das nächste Woche in der Beratung erzählt wird. Weißte Bibi, das Leben besteht aus Entscheidungen, mit diesen muss man dann auch leben. Solange es die eigenen Entscheidungen sind trägt man auch die Verantwortung, so ist es. Wer abtreibt oder das Kind zur Ado gibt muss damit auch klar kommen. Fahre ich ohne angeschnallt zu sein mit dem Auto und habe einen Unfall, dann kann ich nicht sagen, so wollte ich das nict, will raus aus dem Rollstuhl. Wir sind, auch diese Eltern, erwachsen und kein anderer trägt mich mein Leben lang, das muss ich schon selber machen. Schlechte Kindheit (hatte ich auc) hin oder her.
Hallo wir, natürlich hat jeder seine Entscheidungen selbst zu verantworten! Man braucht aber soviel Hintergrundinformationen wie möglich, um sich seiner Entscheidung bewußt zu sein. Damit man hinterher nicht da sitzt und die Entscheidung bereut, weil man nicht wußte was diese Entscheidung für Konsequenzen hat. Als mein Sohn in die Adoption kam, dachte ich für kurze Zeit auch, das einzig richtige getan zu haben. Mich hat niemand über die Folgen aufgeklärt. Und ich frage mich immerzu, ob es anders gekommen wäre, wenn ich mehr gewußt hätte. Vielleicht hätte ich endlich angefangen zu kämpfen? Aber ohne aufzuklären hat man mir damals einfach eine schnelle, einfache Lösung geboten. Dass ich unter dieser Lösung gelitten habe, noch immer leide, das bereitet bestimmt sogar meiner SA heute noch so manch schlaflose Nacht.
ich finde auch, dass es schwierig ist, die Situation aus der Distanz zu beurteilen. Bianka, wenn Du selber das Pärchen aufklären könntest und die blieben bei Ihrer Entscheidung zur Adoption, wäre das dann für Dich OK?
ich finde auch, dass es schwierig ist, die Situation aus der Distanz zu beurteilen. Bianka, wenn Du selber das Pärchen aufklären könntest und die blieben bei Ihrer Entscheidung zur Adoption, wäre das dann für Dich OK?
Flipper
Ja natürlich!!! Ich möchte, dass die Menschen möglichst gut aufgeklärt werden um dann ihre eigene persönliche Entscheidung treffen zu können. Unabhängig davon, ob ich selbst anders entschieden hätte. Jeder soll seinen eigenen Weg gehen! Ich verurteile niemanden für seine Entscheidungen. Das ist so ähnlich auch bei den Abtreibungsgesprächen. Ich persönlich würde nicht abtreiben. Aber wenn eine Frau das tut werde ich sie dafür nicht verurteilen. Dafür lebt jeder sein eigenes Leben und muß selbst mit seiner Entscheidung leben. Ich muß nicht alles gut finden was die Menschen tun. Ich weiß, dass jeder seine Gründe hat so reagieren, wie er reagiert. Ich bin kein Richter! Ich möchte nur dass sich die Menschen über die Konsequenzen ihres Handels bewußt sind.
Bibi, ein wenn und aber hilft nicht wirklich. Ich habe mein 2 Kind mit 35 bekommen und das unter größten Schwierigkeiten. Es war dann durch das Reagenzglas. Dann, kaum 5 Monate später war ich erneut schwanger. Mein Mann irgendwie in Panik hat mir die Entscheidung zwar überlassen, wollte aber nicht. Das 1 Kind, Tochter 12J wollte später ABI machen und wenn der kleine auch ? wie soll das finanziell werden... Er ist, muss ich sagen, 16 Jahre älter als ich, als hab ich abgetrieben. Wie oft ich an dieses Baby denke, wie es schmerzt eine solche Entscheidung getroffen zu haben. Meine Tochter hat das ABI, finanziell wurde es nie eng, wäre also kein Problem geworden. Die Entscheidungszeit gab es, sie wurde getroffen, niemand hat mich gezwungen, meine Entscheidung, mein Schmerz, meine Verantwortung und nicht kann rückgängig gemacht werden, das Leben eben. Kein wenn und aber kann was ändern, es hielft auch nicht. Dein Sohn lebt, meines nicht.
Die Antwort ist nicht selbstverständlich. Ich sehe es auch so, dass jeder in erster Linie für sein Handeln verantwortlich ist. Für einen JA-Mitarbeiter ist das ja auch der einfachste Weg -> richtig aufklären, das war es! Verantwortlich ist der, der die Entscheidung trifft. Aber nicht jeder der eine Entscheidung trifft denkt vorausschauend. Es gilt schließlich die aktuelle Situation zu meistern!
Die vordrigendste Frage ist doch, was für das Kind das Beste ist, denn es kann nicht selber entscheiden.
Wir,
ich finde Deine Äußerung bringt es auf den Punkt. Die Mutter muss nun entscheiden, wie es weiter gehen soll. Vielleicht versteht sie, dass der bisher eingeschlagene Weg nicht weiterführt. Vielen dank für Deine offenen Worte.
Danke Es tat schon lange nicht mehr so weh wie jetzt wieder. Geht aber bald wieder vorbei ist ja schon 9 Jahre her.
Was mich aber dadurch noch mehr wundert, das Ihr den Schmerz so hoch haltet. Der ständige Austausch jier im Forum, das so nie sacken lassen ( nicht vergessen) Hilft das Euch, bringt es Euch weiter ?
ZitatAber nicht jeder der eine Entscheidung trifft denkt vorausschauend.
Deshalb ist es hilfreich aufzuklären, was alles passieren kann, welche anderen Möglichkeiten es gibt und wie die aktuelle Rechtslage ist.
Zitat Die vordrigendste Frage ist doch, was für das Kind das Beste ist, denn es kann nicht selber entscheiden.
Aber wer kann das schon wirklich entscheiden?
ZitatDein Sohn lebt, meines nicht.
Bist Du Dir denn zum Zeitpunkt Deiner Unterschrift darüber nicht bewußt gewesen? Wenn nicht, dann wurdest Du nicht gut genug aufgeklärt! Sorry, aber ich mag es nicht, wenn man versucht einen Schmerz gegen den anderen Schmerz aufzuwiegen! Oder was hat dieser Satz zu bedeuten?
ZitatWas mich aber dadurch noch mehr wundert, das Ihr den Schmerz so hoch haltet. Der ständige Austausch jier im Forum, das so nie sacken lassen ( nicht vergessen) Hilft das Euch, bringt es Euch weiter ?
Wie meinst Du das "den Schmerz hochhalten"? Glaubst Du, dass man vergessen kann, ein Kind zu haben, weil es nicht bei einem lebt? Ja, der Austausch hier bringt was! Und sei es nur anderen den Blickwinkel zu öffnen für das ganze Drumherum was so nicht bedacht wird. Außerdem fühlt man sich nicht mehr so allein. Und Du? warum bist Du hier? Bringt Dir der Austausch was?