Ich habe da mal eine Frage, wenn eine Mutter ihr Kind zur ADO gibt, muss der uneheliche Vater, also kein Sorgerecht, damit einverstanden sei, unterschreibt dieser etwas ?
Muss der Vater aktiv dafür unterschreiben oder bekommt er den Willen der Mutter mitgeteilt und muss aktiv Widerspruch einlegen, um es zu verhindern ? Ich befürchte in diesem Fall das er einfach nichts tut und ein Richter seine Zustimmung ersetzen muss. Für das Baby ein Drama, denn solange wird sie bei und geparkt
Nach der heutigen Rechtslage muss der nichteheliche Vater ebenfalls die Einwilligung zur Adoption durch Unterschrift vor dem Notar erteilen. In früheren Jahren war die Rechtslage noch anders. Es gab Zeiten, da galt der Vater eines unehelichen Kindes nicht einmal als mit dem Kinde verwandt. Der Vater hat sogar die Möglichkeit seinerseits das alleinige Sorgerecht für das Kind zu beanspruchen und das Kind zu sich zunehmen. Das Jugendamt muss ihn entsprechend belehren und befragen. Sollte das unterbleiben, kann eine Situation entstehen, wie sie zu dem jahrelangen Krieg im Falle Görgülü führte. Unabhängig davon welche Einstellung die Mutter zu dem Vater hat und was ihre Gründe dafür sind, der Vater muss seine Einwilligung zur Adoption erteilen.
"Von weitreichender Bedeutung in diesem ab 1999 anhängigen Fall ist zum einen eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Verpflichtung deutscher Gerichte, die Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zu berücksichtigen, und zum anderen eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs zu den Voraussetzungen, unter denen ein nichtehelicher Vater die alleinige elterliche Sorge für sein Kind erhalten kann, wenn die Mutter das Kind zur Adoption freigegeben hat. Ebenfalls von grundsätzlicher Bedeutung ist die Entscheidung des Oberlandesgerichts Naumburg im Strafverfahren gegen die wegen Rechtsbeugung angeklagten Richter." http://de.wikipedia.org/wiki/Fall_Görgülü
Fall Görgülü“ ist die zusammenfassende Bezeichnung für mehrere deutsche Familienrechtsstreitigkeiten, in welchen ein in Deutschland lebender türkischer ... de.wikipedia.org/wiki/Fall_Görgülü
Hallo Burkhard Nienicht wurde ich die Rolle des Vaters unterschätzen. Mein eigener Ehemann ist ein sehr engagierter Vater und der meinen großen Pflegesohnes tut dem Kind sehr gut. Etwas was ich ihm nie nehmen würde, ganz im Gegenteil zur leiblichen Mutter. Wir versuchen sehr Kindesorietiert zu denken und dass ist nicht immer das was alle Anderen ören wollen.
Das war kein versprecher, sie möchte nicht immer das Gefühl haben Kontakte wahrnehmen zu müssen und wie bei dem älteren Kind dann ein schlechtes Gewissen haben, wenn nicht. Das hat sie seit mehr als 1 Jahr nicht besucht.
Kriesenbaby klingt schlimm. Mich interessiert, welche Unterstützung die leibliche Mutter bekommen hat, psychologischer, praktischer und finanzieller Art. So ganz kann ich das "gerne freigeben" auch nicht nachvollziehen. Hat sie ihr Kind misshandelt und verwahrlosen lassen? Oder ist sie Drogenabhängig, Selbstmordgefährdet, psychotisch oder irgendetwas in der Art, dass man ihr die Kinder weg genommen hat. Oder hat sie sie ohne erkennbare Gründe selber abgegeben? LG pino
Drogen in der Schwangerschaft, kein Strom, keine Bindungsfähigkeit, nach der Geburt abgehauen nach 3 Stunden und Kind im KH gelassen Nie wieder hin gefahren, kein Entzug gemacht (beide nicht) Elternschule nicht hingegangen, 2 x wöchentlich Besuchstermine mit dem Kind, in 10 Wochen 2 mal gekommen.....
Also ein großes "Kind" und ein kleines - traurig, sehr traurig ... Da bin ich richtig froh, dass ich damals nur ein "normal" unfähige Mutter war. Das macht mir das Leben (trotz Adoption) heute einfacher!
Zitat von mausi51 Da bin ich richtig froh, dass ich damals nur ein "normal" unfähige Mutter war. Das macht mir das Leben (trotz Adoption) heute einfacher!
Klingt schlimm. Drogenabhängige sind sehr oft wie "verlassene" Kinder. Als Idealistin, denke ich, dass es Unterstützung für eine solche Mutter geben könnte. Als Realistin weiss ich, dass unsere Gesellschaft das nicht auffängt.
Ich denke, da kommt vieles zusammen. Die Drogen, hier sicher nicht das Hauptproblem des es sind keine Harten. Es ist die wenige Bildung, die Antriebslosigkeit, die fehlende Selbstachtung, das falsche Umfeld... Man kann nur jemanden helfen der das will. Ein Mensch der keine Möglichkeit hatte sich zu binden, der kann das kaum noch lernen.( Therapie wurde dringend angeraten) Weder das erste Kind und dessen Verlust noch das 2 Wunschkind brachte Leben in diese Eltern. Ich habe die Beiden ja gesehen und ich sag Euch, meine 95 jährige Schwiegermutter hatt noch sehr viel Power gegen dieses junge Pärchen. Man hat ihnen ja schon beim ersten Kind geholfen, das hatte die Mutter immerhin 1 Jahr und sie war föllig ahnungslos wie man ein Baby hält, was es braucht... Es ist traurig. Der LV fragte mich doch alleinernstes ob das Kind Freude am Weihnachtsbaum hatte. Kind war 5 Wochen alt. Aber dessen bin ich mir sicher, ist sie bewusst mit der Vorstellung gekommen, das Kind soll adoptiert werden. Heute, eine Woche später, rief sie beim JA an und sagte noch einmal, sie soll zur Adoption. Letzte Woche sagte sie klar, das sie kein weiteres Kind bekommen würde, sie kann das nicht. So wenig Bildung auch da ist, Hut ab vor der Entscheidung und dass, obwohl Bekannte und Verwandte wohl sehr sauer waren.