Ich habe das jetzt noch nicht alles gelesen, werde ich aber noch. Nun steht die Vermittlung vor der Tür und ich bin vom Vorgehen total entsetzt. Lasst mich das jetzt durchlaufen, sehen was ich für das Püppchen nun noch tun kann, habe gerade eine Mail ( war telefonisch nicht zu kriegen) geschrieben.Wenn die Damen beraten haben, na dann danke. Ich habe noch viel im Kopf, später ja
Ich habe meine Meinung nun als Mail verfasst und an die SA des JA und an den Träger geschickt.
Sehr geehrte mmm, hallo hhh!
Wir haben das Bedürfnis, ihnen vom Besuch der Damen der Adoptivvermittlung zu berichten. Kurz vor weg, ich hatte den Eindruck wir leben im Keller, das Auftreten war von Zeit zu Zeit verachtend. KKK wurden nur wenige Blicke gegönnt ansonsten wollten sie hauptsächlich schlechtes Erfahren, kommentierten sie dann mit: muss ja sein, na mal sehen, ob wir sie überhaupt vermitteln können. Die Adoptivbewerber (wenn ich es richtig verstanden habe) kamen 5 Mal in 12 Monaten zu einem Gespräch, nun sind sie vorbereitet(?). Eine Anbahnung soll es nur auf Wunsch der neuen Eltern geben. Zu unseren Bedenken und die klare Aussage, das Kind brauche einige Tagen zum Kennenlernen, hat man Verständnis gezeigt und dennoch gleich auf die mögliche Ungeduld der schon lange wartenden Adoptiveltern hingewiesen. Es war ernüchternd, wie man unsere Familie als unwichtigen Durchgang ansieht und KKK als Baby eigentlich nicht wahrnehmen möchte. Dann kam die flapsige Anfrage, ob sich die zukünftigen Adoptiveltern hier irgendwo einmieten könnten. Ich habe dann gleich angeboten, ihnen eine Möglichkeiten herauszusuchen, was dann aber gleich wieder übergangen wurde. Das war dann wohl eine eher theoretische Frage. Auch die Einstellung zu den leibliche Eltern fand ich unmöglich. Wie Frau GGG und GGG sind wissen wir ja, aber dennoch werden es die leiblichen Eltern bleiben. Als die Damen dann fragten, wie ich zu den leiblichen Eltern meine Dauerpflegekinder stehe, empfand ich bei ihnen Enttäuschung. Wir sehen sie nun mal als Menschen und nicht als etwas Schreckliches. Wenn das die Einstellung der Damen ist, dann haben es Adoptiveltern schwer, etwas anderes zu empfinden und ein möglichen Umgang zu LLL wird es dann wohl eher nicht geben. Auch als ich sagte, die Pflegeeltern des Bruders hätten gerne die Möglichkeit zu einem lockeren Kontakt und diesen dann über die (Träger) laufen zu lassen, fanden die Damen nicht gut.
Kurzum, liebe Frau mmm, hätte ich gerne eine Meinung oder Anweisung wie ich mich verhalten darf oder soll. Beuge ich mich den Wünschen, egal wie sie aussehen oder darf ich auf eine Abbahnungszeit von wenigen Tagen (ich denke so an eine Woche) bestehen. Wir würden uns immer freuen Sie, Frau mmm, und Frau hhh in unserem Haus begrüßen zu dürfen, um sich selbst einen Eindruck zu verschaffen.
Liebe Wir, was soll ich sagen - mich schockt das nicht wirklich, denn in den mittlerweile 40 Jahren Adoptiverfahrung habe ich zu keiner Zeit eine echte Unterstützung seitens eines JA-Mitarbeiters erfahren. Meine dortigen Ansprechpartner haben bei der Adoption meiner Tochter Mist ebenso gebaut wie später bei unserer Wiederfindung, die man als solche ja nicht wirklich bezeichnen kann. Es gibt ganz sicher auch andere JA-Mitarbeiter, die ihre Arbeit sehr gut und mit viel Herzblut verrichten, aber viel zu viele von ihnen handeln belastet von üblen Vorurteilen oder schnödem Frust.
Vielleicht wird Dir jetzt langsam klar, warum hier einige Herkunftseltern bei manchen Aussagen/Mutmaßungen schon mal kurz vor dem Ausrasten sind Glaube mir, "unsereins" ist noch lange nicht in der Gesellschaft angekommen.
Ich wünsche Dir, dass Du für dieses Kind etwas tun kannst, was ihm den Start in das neue Leben erleichtern kann.
fast alles was Du geschreiben hast frustriert mich enorm. Es steht im vollem Gegensatz zu dem, was ich erlebt habe. Ich hatte schon angenommen, das heute mehrheitlich sinnvoll verfahren wird. Dem ist wohl nicht so bzw. ich bete, dass das bei Dir ein Einzelfall ist. Gut, dass Du die Email geschrieben hast! Du müsstes doch eigentlich auch eine Art offizielle Betreuerin haben, die Deine Bereitschaftspflege kordiniert. Kannst Du diese Betreuung nicht hinzuziehen? Je öffentlicher so etwas wird, desto eher merken die Adoptionsvermittler, dass sie etwas falsch machen bzw. werden zum Nachdenken angeregt (hoffentlich). Waren die Adoptivvermittler vom JA oder einem anderen Träger? Gerade die Anbahnungsphase ist doch für das Kind wichtig, Wie kann man da die Bedürfnisse der Adoptiveltern über die des Kindes stellen.
Flipper hat mir da schon einige Gedanken vorweg genommen.
Wird denn bei solchen Situationen nicht zusammen gearbeitet? Für mich wäre es eine Grundvoraussetzung, dass die Vermittlungsstelle mit der Abteilung der Pflegekinder zusammen arbeitet und dieses Kind in dieser Phase gemeinsam Betreut wird und einer ohne das Wissen des anderen nichts unternommen wird. Und wie kann es sein, dass so viel an dir, der Pflegemutti hängen bleibt?
Und wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe, hast du geschrieben, dass du als Pflegemutti geschult wurdest, sogar psycholigisch, um dem Kind die bestmögliche Unterstützung zu geben?
Wo ist denn die phychologische Schulung der fest Angestellten in disem Job?
Ich bin entsetzt und fassungslos.
Ich halte dir die Daumen, dass du es schaffst, die Intressen für das Kind durch zu setzten und der Dame mal die Augen zu öffnen.
Ich bin dran - was dabei heraus kommt - wir werden sehen. Sicher keine Änderung für alle, aber möglich für diesen Fall. Nun muss ich die Augen des Kindes kontrolieren lassen, es wird angenommen das die Sehfähigkeit gering ist, wenn sie jetzt schon als schwer vermittelbar galt, dann hat sich das wohl bald fast ausgeschlossen. Warten wir es ab.
Zitat ... Ich habe damals etwas unterschrieben, was mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt hat. Seit vielen Jahren denke ich anders. Aber als dieses denken kam war es zu spät. Flipper wenn ich hätte vorausschauend denken können, glaubst du dann im Ernst ich würde dann hier sitzen und deine Worte lesen?Nee, dann wäre mein Kind in Pflege gekommen und ich hätte es irgendwann wieder zu mir zurückgeholt.
mein Kind wäre dann nicht einmal in Pflege gekommen, sondern ich hätte auf Unterstützung bestanden dabei es selber zu versorgen
ZitatIhr habt gar keine Ahnung wovon ihr redet. Entschuldigung aber wie wollt ihr wissen wie sich das überhaupt anfühlt? Ihr seid doch in ganz anderen Welten unterwegs. Adopt. kann niemals der einzige Weg sein und es sollte alles andere vorgezogen werden. Im übrigen wird das Kind auch nicht gefragt ob es neue Eltern haben möchte. Nicht nur wir Väter und Mütter fragen unsere Kinder nicht sondern auch alle Ado. Eltern wollen in erster Linie eine Familie werden.
Liebe Schwubi, du bringst es so dermaßen auf den Punkt, dass mir die Tränen kommen. Danke pino
Liebe Wir, durch all das, was du für andere Kinder zu erkämpfen versuchst, wird deins nicht wieder lebendig. Geh mal ganz tief in dich selber hinein, finde den Ort, wo die Erinnerung an die Abtreibung unbearbeitet im Keller liegt. Dann stell dir dein Kind vor, bedanke dich bei seiner Seele, dass sie bereit war, zu dir zu kommen und sich der Erfahrung des Sterbens vor der Geburt zu stellen. Erkläre ihm, wie du dich fühlst und dass du nicht anders handeln konntest, als du gehandelt hast bei der Abtreibung. Nimm es auf, als ob du es auf die Welt bringen würdest, gib ihm seinen inneren Platz ganz offen in der Runde deiner Lieben und dann nabel es ab, lass es frei. Es wird auch dadurch nicht wieder lebendig, aber alles hat seinen richtigen Platz und du kannst deinen Frieden machen. Das würde deine Sicht auf andere hilflose leibliche Eltern vielleicht von Grund auf verändern und Deinem Einsatz für Kinder eine andere Tiefe und Dimension geben.
Ich habe übrigens genug Kiffer über längere Zeiträume erlebt. Solche, die sich davon befreit haben und solche, die es nicht getan haben. Die Antriebslosigkeit, die Interesselosigkeit, das Abhängen bei Kerzenschein, die reduzierte Gefühlswelt und und und........alles Begleiterscheinungen, die vom intensiven Gebrauch von Cannabis kommen. Sie geben keine Auskunft über die Fähigkeiten ein Kind zu lieben und groß zu ziehen. Niemand wäre auf die Idee gekommen Bob Marley sein Kind weg zu nehmen und der war nachweislich ein Kiffer, aber er war prominent und hatte Geld und hat aus seinem Kiffen eine Lebensphilosophie gemacht. Eine Erzieherin im Kindergarten meines Sohnes hat regelmäßig gekifft und selbst ein kleines Kind gehabt. Ich wusste dass, weil ich einen Teil ihres Freundeskreises kannte. Sie hat ihr Kind ganz normal groß gezogen (allein erziehend) und wäre selber niemals auf die Idee gekommen, dass sie ihm nicht gut tut. Soviel ich weiss ist er ein selbstbewusster junger Mann geworden.
Ich will damit keine Lanze fürs Kiffen brechen. Ich will damit sagen, dass das Problem der jungen Eltern woanders liegt, in ihrem Selbstwertgefühl vielleicht und dass sie mit Unterstützung eventuell gute Eltern sein könnten, bei Kerzenschein.
und bevor jemand fragt: Nein, ich kiffe nicht, und Ja, ich hab es probiert, es hat mir nichts gegeben.
Es gibt ohne Frage lieblose, schwer gestörte und brutale Eltern, denen ein Kind weg genommen werden muss, aber mich stören jegliche Pauschalurteile.
Ich habe mich selber übrigens nicht wieder gefangen, ich habe mich befreit. pino