Hallo Blümchen Diese Frage stelle ich mir auch oft,und macht mich traurig ,wie dich auch. aber hier wirst du jede Menge Erklärungsversuche bekommen,um lernen zu verstehen,wie der Hintergrund evtl.sein kann . Es war auch ein langer Lernprozess hier für mich.
Zitat von SherrySt... aber hier wirst du jede Menge Erklärungsversuche bekommen,um lernen zu verstehen,wie der Hintergrund evtl.sein kann .
Genau so meine ich das: es sind Erklärungsversuche und natürlich muss das nicht so, sondern kann ganz anders sein. Ich hoffe jedenfalls, dass sich durch die moderneren Zeiten auch die Situation der Adoptierten verbessert, wenn sie sich auf die Suche machen. Diese Behinderungen bei der Faktensuche ist völlig überflüssig, bzw. eher unmoralisch
Zitat von pusteblumeHey Sherry, mein Kopf ist nicht unten, ich finde es halt einfach nur verschenkte Zeit, danach ist die Bahn frei, für wichtigere Dinge. Manchmal, jedenfalls.
Pusteblume
Och Blümchen ,du süße,das war doch nur einfach eine nette Geste von mir an dich. Ja, du hast Recht,es ist verschenkte Zeit,und ich finde diese Ignoranz mancher H-Mütter sowieso recht unverschämt.Meine war 1997 auch nicht anders.Danach fiel ich in tiefe Depris..Da wusste ich aber noch nicht was ich heute weiss..Tja hätte sie doch nur mit mir geredet !Glaub mir ich hätte mit ihr zusammen Krieg gegen das gesamte System geführt.Aber stattdessen bekommt sie nen Nervenzambruch,Heulkrampf und verstibt 1999 im April oder Mai einfach so an Krebs.Ich habe niemals die Chance mehr sie zu befragen!! Aber trotzallem bin ich ihr dankbar,das sie wie eine Heldin gekämpft hat.Lieber hätte ich es ihr selbst gesagt,hätte sie sich doch nur anvertraut ,und geredet!! Wir hätten schon ne Lösung gefunden gemeinsam. So ist das Leid der Hmamas unermesslich oft,und aus Scham verschweigen sie dinge,die exentiell sind für uns. Denn wir Ados mehr wissen können wir mehr unternehmen.Ich hoffe von ganzem Herzen ,dass dieses System untergeht,und ein neues kommt!!!
Zitatich frage mich ob Du, nach dem Scheiß, den Du mit Deiner leiblichen Verwandtschaft erleben mußtest, noch einmal auf die Suche gehen würdest.
Wie denkst Du heute über die Suche ansich?
Ich weiß, dass Dich dieser Kontakt mit allem was dazu gehörte viel (zuviel?) Kraft gekostet hat. Und das Ergebnis ist so niederschmetternd...
ich kann es nur schwer beschreiben bianka, weil letzlich doch alles irgendwo mit geburt, eltern, abgabegründen, bzw. einstellung zur adoption zusammen hängt.
jedenfalls hängt mein kontaktabbruch mit den erfahrungen zusammen, die ich mit ihnen (komm jedesmal ins schleudern wenn ich 'meine familie' schreibe) gemacht habe, wie sie mit der damals, wahrscheinlich kurze, gemeinsame zeit und den folgen heute umgehen. das reißt schon nieder und macht es schwer mich mit ihnen zu identifizieren. sie hatten sogar ziemlich lange die möglichkeit aufzuklären, zogen es vor sich am a-geheimnis zu orientieren .... da bleibt dann nicht viel, auch nicht an zeit.
wir sind alle produkt der vergangenheit, der herkunft, dem weiteren leben und lebenserfahrungen, die möglicherweise vieles im leben verändert haben, o. konnten. und wer weiß schon vorher, wie die h-familie reagiert, später damit umzugehen bereit ist. für meine war adoption offenbar etwas endgültiges.
ich finde das inkognito schürt bei adoptierten schon weit früher mißtrauen und ängste ... was sich dahinter schreckliches verbergen wird, und macht das aufeinanderzugehen später um so schwieriger. ebenfalls weit vorher ranken sich, und nicht nur für adoptierte, mit dem inkognito die merkwürdigsten und wildesten phantasien und vorstellungen um die herkunft, nur nichts konkretes wirkliches. diese inkognito-praxis sollten ein ende haben!
der kontakt mit meiner schwester war nicht gerade auf augenhöhe. abgesehen was sonst war, hab ich als unglaublich verachtend, regelrecht abstoßend empfunden, wie sie menschen in kategorien einteilen konnte: die, die ihre herkunft kennen (dürfen), und diejenigen, denen sie vorenthalten bleiben darf. entsetzlich! damit war sie für mich nicht mehr vertrauenswürdig.
es war ja zunächst eine suche nach erklärungen, überhaupt zu wissen wer meine eltern sind, auch nach stationen im kleinkindalter, die oftmals selbsterklärend sind. darauf hätte sich doch gut aufbauen lassen. die, wenn schon die leibliche familie schweigen, von zuständigen stellen auch noch rechtlich verwehrt bleibt.
es waren diese ewigen identitätskonflikte, ja sicher das fehlende fundament, und unsere, wahrscheinlich kurze, gemeinsame geschichte, die mit dem inkognito einfach weggewischt werden konnte. ich wollte verstehen, begreifen können wie es dazu kam, was mit mir geschehen ist. das ist der punkt, der mich bis heute nicht los läßt. aber nach über einem jahrzehnt zw. hoffnung, streß, hoffnung usw. usf. werde ich in dieser familie sicherlich nicht mehr anklopfen. fazit, verständnis kann noch so viel vorhanden sein, das hilft nicht unbedingt weiter.
dazu kommt:
vor jahrzehnten wurde mit sicherheit noch keine akteneinsicht gewährt, weil die zeit dafür noch nicht reif war. vor ein paar jahren wurden meine anfragen an skf und JÄ so lange hinausgezögert und ausgesessen bis die sog. aufbewahrungsfrist verstrichen war, obwohl es dann immer noch akten geben wird! ich werde nie verstehen, warum sie nicht lebenslang zugänglich sind. das ist alles so unmenschlich.
zudem war KEINE vermittelnde, vor allem dafür qualifizierte hilfe von JÄ und skf zu erwarten, die es wohl auch nicht gibt! der ein oder andere mag glück mit seinen SA gehabt haben. aber wer will sich bei so grundlegenden dingen denn auf zufälle verlassen wollen?
fakt ist: es gibt nach einer adoptionen zu wenig, erst recht keine flechendeckende hilfe und unterstützung für betroffene, weder für adoptierte, und wie ich es aussieht auch nicht für h-eltern. wenn das alles menschlicher ablaufen soll, müßten die, die vermittelt haben dafür zuständig sein, später vermittelnde hilfe zu leisten, und zwar menschliche!, da sie alle beteiligten, den hintergrund und die schritte im adoptionsprozesses kennen, bzw. kannten, die infos besitzen. da adoption jedoch vorwiegend unter gute-tat läuft und ebenso häufig mittel zur familienplanung ist, spielt alles andere eine untergeordnete rolle.
....und wenn man es weiss..dann geht es einem auch nicht aus dem Kopf.Mit seiner Vergangenheit kann man nie ganz abschliessen... Es abschliessen zu wollen ist verständlich ,aber man IST ja diese Vergangenheit.Damit wurde man gross,und hat sich damit entwickelt...
Nein ,nein Süße.Man muss sich nach dem Herausfinden nicht dauernd damit auseinandersetzen. Es ist wahrlich besser,wie davor.Aber was ich meine ,ist ,dass man niemals es vergessen wird. Weisst du,ich bin ganz ehrlich zu dir .Oft wünschte ich mir ,dass ich niemals begonnen hätte. Das ganze Leben fällt ,wie ein Kartenhaus zusammen,wenn man die Wahrheit erfährt.NUR bei mir.KEINE Verallgemeinerung nun.Ich sitze manchmal hier,und verfluche den Tag X,wo ich von heute auf morgen tausende von Leute hatte,die sich mir ehrlich annahmen,mir die Suche schenkten... mir halfen die ganze Zeit ,immer!!! in jeder Sekunde da waren(Bibi,Bonnie und CO) und die mir auch sonst halfen dadurch zu gehen! HEUTE gehts mir schlechter denn je damit.Ich weiss es zwar,aber es bringt mir nur Kummer,Tränen und emense wut. Sicher ist es schön es zu wissen.Ich kenn meinen DADDY den ich mehr als alles andere auf der Welt liebe,ich kenne meine amerikanischen Verwandten,die ich mehr als alles andere auf der Welt liebe,und bis zu meinem Tode liebe werde!! Aber da ist was ,die Gewissheit,das Gefühl,dass sich Verzweiflung nenntz.Zu wissen,dass man als Amerikanerin(die ich bin ) eigentlich NICHT hier leben sollte,macht einen verrückt.Ich sollte eine schöne Kindheit haben ,auf die High-School gehen ,Ausbildung machen und ein amerikanisches Leben leben.So was es geplant .Mein GANZES Leben vermisste ich USA,ohne die Wahrheit zu wissen.Ich leide unter schwerem Heimweh,weil ich hier niemanden habe ,der mich liebt an Familie. Es ist für andere sicher sehr schön,zu wissen woher man kommt und wenn man grosses Glück hat,kann man RE-Unieren und wieder zurückgehen! Ist schon bei ein paar hier gewesen.Die leben in den USA ,Back to mother and Father to Homeland! Das ist schön.
Aber verzweifeln musst du nun nicht daran!Wenn du magst erzähle etwas über den Verlauf bisher zu deiner Herkunftssuche.. Du hast Kontakt ,alle schweigen ?
Natürlich ist es schwer .Nach einer Weile kehrt der Alltag ein ,und man ist so "beisammen" wie man "beisammen" ist. Was sagt denn deine Oma zu dem ganzen,mit der Adoption ? wie reagiert sie genau ?Seht ihr Euch ?Trefft ihr euch ?
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Ach Liebes,ich bin 34 Jahre alt,und habe keine Illousionen,nur Träume und Heimweh.mir ist die Schwere des Desasters schon ewig bewusst,und das es keinen Sinn ergibt alles zumal mein DAD alki ist und und und und,was vieles unmöglich macht. aber wir sind und bleiben eine Familie..Das war immer so,und wird auch immer so bleiben,bis zu meinem Tode.Tief in mir verankert ist er,und er hat nen sicheren Platz dort fürimmer und ewig.Ich weiss ,wie sehr er mich liebt in sich drin .Ich weiss um seine Schmerzen ,die die meinen sind.Mal sehen... Natürlich geht Reunion Wer will ..kommt wieder zusammen ,.und wer will ,der bleibt auch zusammen auf ewig! Kenn da welche die sind wieder zurück ,und es läuft Prächtig wunderbar und die Personen sind Zuhause angekommen,wo sie hingehören. es gibt auch sehr gute Reunionsgeschichten,mit positivem Ausgang!! Das freut mich immerzu!
Das heisst,dass deine leiblichen Eltern aus Westafrica kommen ? Du also eine "Auslandsadoptierte" bist ? Verstehe gerade nicht so ,was du genau damit meinst,und was du damit sagen willst und wer "er" ist,und wer in der Gosse schlafen soll ?! Aber du hast Recht.Eigene Kinder sind ein Antriebsmotor ,weil man dort das erste mal das Gefühl bekommt für diese Adoptionsgefühlssphäre.
Hallo Pusteblume ,danke für deinen Post! Ich habe mich sehr über dich gefreut,bzw deine Sätze. Ja,die islamische Kultur ist für mich mehr als ein rotes Tuch. Ich kann dich daher sehr gut verstehen ,was du fühlst.Lieber Abstand halten,und mal sehen,was da so kommen mag die nächsten Jahre. finde aber sehr gut ,dass du Kontakt hast,und ihn auch hälst nach Möglichkeit. welche Sprache sprichst du denn ,wenn du dort bist ,dort ?
Liebe Pusteblume Es ist schlimm was da pasiert ist zu dem finde ich es gar nicht gut wenn man als Elternteil etwas verschweigt seinen kinder und da meine ich nicht nur die leiblichen eltern auxch viele Addo Eltern tun das und das ist nicht richtig .
Hallo Gabi, habe jetzt nur deinen Post gelesen und die anderen knapp überflogen- also erzähle ich mal kurz meine Geschichte. Ich fasse mich kurz denn sie steht hier irgendwo schon.
Bin direkt nach der Geburt zur Adoption freigegeben worden und habe 19 jahre dort verbracht. Meine Eltern haben mir frühstmöglich gesagt dass ich adoptiert bin und dass auf eine art und weise, dass ich niemals wütend auf meine L-Mutter war. Über meinen l-Vater wussten sie nicht viel, nur dass er asiate ist, was man mir auch ansieht. Eigentlich habe ich mich immer mehr nach meinem vater gefragt als nach meiner mutter. Er war für mich der interessanteste Teil. Mit 18 durfte ich dann beim Jugendamt anrufen. Dort wurde ich auch ziemlich schnell "vermittelt" und 2 wochen später habe ich meine leibliche Mutter kennengelernt. Wir haben sofort unglaublich viele Gemeinsamkeiten entdeckt, und waren voll auf einer Wellenlänge. Das hat sich bis heute nicht geändert. Heute lebe ich bei ihr. schon seit knapp 2 Jahren, bald nicht mehr, da ziehe ich weg wegen Studium. Mein l-vater war eine komplette Enttäuschung.
Zu den Emotionen usw. - Ich habe mich während meiner Kindheit zwar oft gefragt wie meine l-Eltern wohl sind, aber ich habe wirklich stets bei meinen AEltern wohl gefühlt, denn ich habe nichts dort vermisst. Klar damals fand ich sie oft doof und spießig, wie kinder halt gelegentlich über ihre eltern so denken, aber im nachhinein sind sie perfekt und haben damals alles richtig gemacht. Meine lMutter gibt mir viele neue Emotionen, die ich vorher nie kannte. Zu ihr fühle ich mich tiefer verbunden und brauche irgendwo ihre nähe. Das habe ich vorher nicht vermisst, weil ich das gefühl ja einfach nicht kannte. Ich kenne die ganze geschichte inzwischen u.a. durch meine halbgeschwister, die bei ihr aufgewachsen sind. Sie haben teilweise hass auf meine, bzw. unsere Mutter, weil sie nie da war (arbeit) und viel "falsch" gemacht hat, was erziehung usw angeht. Sie wünschen sich manchmal auch adoptiert worden zu sein, denn ich bin nun die einzige in der familie aus der familie mit einem vernünftigen schulabschluss und einem plan für mein leben. Sie sagen und alle anderen Freunde, bekannte usw der familie auch, die adoption sei das beste was mit passieren konnte.
Ja, ist jetzt doch länger geworden als ich wollte, obwohl es schon sehr kurz gefasst ist Mein Fazit: Adoption ist natürlich nicht immer die beste lösung die es gibt, viele aKinder zerreist es innerlich, ebenso wie oft die l-mütter- aber es kann auch etwas gutes sein!
So, das war's wenn fragen sind- einfach fragen! Liebe Grüße, Sara