ich bin etwas verwundert, dass ihr zwei Jahre gebraucht habt, um überhaupt die Bewerbung abzugeben. Wir haben das direkt nach der Infoveranstaltung gemacht, das Verfahren selbst, mit Seminaren und Gesprächen beim JA hat ja dann auch noch mal eine ganze Weile (ein Jahr bei uns) gedauert. Wart ihr euch noch nicht sicher, ob ihr diesen Weg gehen wollt oder warum hat das so lange gedauert?
Hallo zusammen, nach vier Jahren Wartezeit auf der Liste, konnten wir letzte Woche zum ersten "richtigen" Gespräch zum Jugendamt. Dort gaben wir die, an uns vorher gesendeten, Unterlagen ab ( Attest, Fragebogen, pol. Führungszeugnis) und nach zwei Stunden Gespräch mit dem Sachbearbeiter des JA, verabredeten wir einen Termin zum Hausbesuch, der übernächste Woche statt findet. Wir stehen ja noch nicht auf Platz eins der Liste, aber müssen wohl auch keine vier Jahre mehr warten ;-) Wir sind aufgeregt und voller Vorfreude. Welche Bücher könnt ihr empfehlen oder wer kann erzählen, wie das war, als klar war: das Kind kommt....???
P.S: unser Gespräch beim JA dauerte ebenfalls 2 Stunden, es war ein ungezwungenes, nettes Gespräch, bei dem der JA- Mitarbeiter sehr viel über die Rechte und Pflichten erklärte, das fanden wir sehr wichtig. Nichts an der Zeit war unnütz. Besonders wichtig fand ich die Befragung, was wir persönlich uns zutrauen, bei der Adoption eines Kindes (Behinderungen, Herkunft, etc...) Wir wurden zusammen befragt, auch nochmal die Fragen von vor vier Jahren. Wir müssen bisher so lang warten,weil in dem Landkreis, in dem wir wohnen, es zu viele Bewerber und zu wenig Adoptionen gibt.
Dr. Bettina Bonus "Mit den Augen eines Kindes sehen" Bd 1 und 2. Ansonsten alles, was sich mit der kindlichen Psyche befasst, insbesondere mit Bindung und Beziehung.
Zitat von tanja tdbWir stehen ja noch nicht auf Platz eins der Liste, aber müssen wohl auch keine vier Jahre mehr warten ;-)
Es gibt auf diesen Listen keine Rangordnung - jedenfalls theoretisch nicht. Bei jedem zu vermittelnden Kind wird so lange im Fundus gefischt, bis das passende Paar gefunden ist. Wenn es das "neueste" ist, hat dieses halt Glück gehabt und die anderen gucken in die Röhre. Auf die Liste kommt man in dem Moment drauf, wenn alle Punkte auf der Aufgabenliste erfüllt sind und der SA "ja" zur Bewerbung sagt.
Fall Du etwas über die Herkunftsseite lesen willst, empfehle ich Dir das (leider veraltete) Buch von Frau Swientek "Ich habe mein Kind weggegeben", das es nur noch gebrauchtzu kaufen gibt.
Ansonsten empfehle ich für allgemeine Info über Adoption noch die Seite Besondere Formen von Elternschaft aus dem "Familienhandbuch", das das Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP) online gestellt hat.
Wenn Du lesen willst wie es angeblich heute garantiert nicht mehr passiert, kannst Du ja mal mein Büchlein lesen: Wurzeln für Lisa
Danke, Cornelia, ich suche schon lange nach brauchbarer Literatur über die Herkunftsseite. Vieles, was ich aus dem gesamten Adoptionsdreieck gelesen habe, hat mich wenig überzeugt.
Ich habe ca. 100 Bücher über Adoption im Regal - teilweise Dauerleihgaben, aber noch lange nicht alle gelesen. Von Amazon trifft fast wöchenlich was neues ein :-)
Was mich auch sehr beeindruckt hat, waren die beiden Bücher von Anne Flock. Sie ist selbst adoptiert und beschreibt ihre eigene Geschichte, aber auch die ihrer Adoptiveltern und der Herkunftsmutter, zu der sie, teilweise nur aufgrund von Mißverständnissen, erst wieder engen Kontakt bekam, als ihre Mutter psychisch schwer krank und hoch betagt in einem Heim lebte.
Zitat von mausi51Ich habe ca. 100 Bücher über Adoption im Regal - teilweise Dauerleihgaben, aber noch lange nicht alle gelesen. Von Amazon trifft fast wöchenlich was neues ein :-) Cornelia
Ui, na denn lies dich mal durch. Ich habe aber auch schon viel Schrott in der Hand gehabt und muss einfach auswählen, bei den Büchern, die ich kaufe.
Klar gibt es viel Schrott - so wie zu jedem Thema über das Papier bedruckt wird. Ich kann noch nicht einmal behaupten, dass mein Buch für manche Leute nicht auch Schrott ist. Das sieht man schon an den Amazon-Rezis dazu
Aber auch der "Schrott" birgt eine Botschaft in sich. Um sich eine Meinung zu bilden, ist es immer hilfreich, wenn man möglichst breit gefächert liest. Warum fällt mir gerade jetzt der Werbeslogan der BLÖD ein: "BILD Dir Deine Meinung"
@Cornelia: Jetzt kann ich verstehen, warum Du gegen die Inkognito- Ado. bist. Du hast es ja erlebt... Ich habe gerade kurz mal reingelesen in Wurzeln für Lisa. Liegen die Dinge heute nicht anders als damals?
Zitat von tanja tdb@Cornelia: Jetzt kann ich verstehen, warum Du gegen die Inkognito- Ado. bist. Du hast es ja erlebt... Ich habe gerade kurz mal reingelesen in Wurzeln für Lisa. Liegen die Dinge heute nicht anders als damals?
In der Praxis mögen sie heute teilweise anders liegen, weil das mit dem Verschweigen von Adoption nicht mehr so einfach ist und weil die Adoptiveltern heutzutage ganz anders aufgeklärt werden. Juristisch gesehen hat sich hinsichtlich inkognito gar nichts geändert, denn nur diese Form ist die einzig gültige Ado-Form in Deutschland.
Gerade heute habe ich einen Bericht gelesen, wo eine Herkunftsmutter vor 14 Jahren unter der Bedingung "halboffen" ihr Kind abgegeben hat. Zehn Jahre lang klappte das mit dem Austausch von Informationen, aber als das "Kind" 10 war, haben die Ado-Eltern den Kontakt kommentarlos abgebrochen. Die Herkunftsmutter fiel in ein tiefes Loch, aus dem sie nur mit therapeutischer Hilfe wieder heraus kam.
Umgekehrt gibt es aber auch Fälle wo sich die Herkunftsseite zurückzieht, was dann eher füpr das Kind ein Problem ist, wenn dieses selbst Kontakt hatte. Gehört oder gelesen habe ich allerdings nur von Fällen wo es um Mütter ging. Väter scheinen hier erstaunlicherweise überhaupt keine Rolle zu spielen. Die Rede ist immer nur von "den Müttern", ls Adoption nur diese beträfe.