bei mir gestaltet sich die Sache mittlerweile einfacher. Mein Sohn ist erwachsen und wohnt nicht mehr bei uns. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass die H-Mutter von irgendwoher die alte Anschrift bekommt und bei uns auftaucht. Dann würde ich meinen Sohn anrufen (habe auch seine Handy-Nr.) und ihm die Situation schildern. Wie er sich dann entscheidet, ist alleine seine Sache.
Ehrlich gestanden, etliche Jahre früher wäre mir im Vorfeld ein Anruf der H-Mutter auch erheblich angenehmer gewesen, als unangemeldet und uneingeladen vor der Tür zu stehen. Bei telef. Vorankündigung kann man sich noch in Ruhe die besten Strategien für ein ein persönliches Treffen überlegen, die keinen der beiden Seiten überrollt und evtl. in Panik geraten läßt.
P.S. Könnte mir vorstellen, dass vielleicht die Situation eine etwas andere ist, wenn mein evtl. abgegebenes Kind vor der Tür stände!!??
Zitat von MartinaP.S. Könnte mir vorstellen, dass vielleicht die Situation eine etwas andere ist, wenn mein evtl. abgegebenes Kind vor der Tür stände!!??
Ich denke, das wäre das Gleiche. Es wird immer Menschen geben, die damit umgehen können, weil sie von Haus aus offen und realistisch denkende Menschen sind, und andere, die sich selbst und andere belügen, Wunschträumen nachhängen oder nur, meistens völlig unbegründet, Angst haben. Man darf auch nicht vergessen, dass es verhaltensgestörte Menschen gibt, die ich jedenfalls nicht gerne unangemeldet vor meiner Türe haben wollte
Danke an alle für die vielen offenen, wirklich zum Nachdenken anregenden Antworten. Es ist natürlich war, dass jeder Mensch anders ist und das auch das eine Rolle spielt. KLeiner Kämpfer hat das Treffen zwischn den Vätern beschrieben. Dieses: Sie sind froh, wenn sie sich nicht begegnen!" Das trifft die Ängste, die ich bei Adoptiveltern herauslese und die anscheinend auch bei Herkunftseltern existieren. Ich denke sie sind auch da, wenn der Kontakt nicht so plötzlich und spontan zustande kommt wie ich es mir ausgedacht habe. Was ist das? Und was können wir alle in unserer jeweiligen Rolle dazu beitragen, dass es leichter wird?
Martina, als meine Tochter das erste Mal vor mir stand, war sie so ein "verhaltensgestörtes" Mädchen, wie Mausi schrieb. Das hat mich irritiert, hat auch Ängste in mir geweckt, aber sie ist eben meine abgegebe Tochter und ich bin mit verantwortlich für den psychischen Knacks, habe ich mir gesagt und sie so angenommen wie sie ist und ihr alles gegeben, was helfen kann, den Knacks zu heilen. Da gibt es eben etwas, das können die Adoptiveltern in dem Fall nicht geben, weil es von der Herkunftsfamilie kommen muss. Ich würde mir sehr wünschen, dass wir tatsächlich alle in erster Linie das Wohl des Adoptierten im Kopf hätten. Das müsste es doch leicht machen zu sagen: "Wir sind eine Art Patchworkfamile, immer vorausgesetzt, dass der/die Adoptierte das will.
@Ami, ich finds toll, dass du den leiblichen Vater einfach reingelassen hast. Ehrlich gesagt würde ich selber nie so einfach plötzlich auf der Matte stehen, oder wenn, dann vielleicht nur einmal aus einem Überschwang heraus. Aber dann fänd ich es nicht mehr Ok, denn wenn der Kontakt dann existiert und wenn die Adoptiveltern dazu bereit sind, dann braucht man doch eigentlich nicht so plötzlich zu erscheinen. Da hat er sich dem Kind gegenüber seltsam verhalten. In meinem Beispiel ging es übrigens NUR um die Adoptiveltern und den Kontakt zu ihnen, nicht um das Kind. LG pino
also, ich wäre erst mal platt - muß aber gestehen, daß unsere H-Mutter von weit her käme und ich ihre Sprache nicht kann. Wenn sie uns aber sagt, sie ist XX, dann - dann würde ich sie hereinbitten, ich würde sie zum Frühstück einladen, sie fragen, wie sie uns gefunden hat und mich freuen, daß sie eine so weite Reise zu uns auf sich genommen (und finanziert) hat. Meine Kinder wäre auch dabei, vielleicht hätten sie vor mir die Tür aufgemacht, ich glaube, es wäre eine Riesenüberraschung, wir müßten unser Tagesprogramm komplett umstellen, aber ich glaube, mit vereinten Kräften bekämen wir das geregelt, incl. Sprachbarrieren.
Auf jeden Fall wäre sie bei uns herzlich willkommen - ich male mir sowieso aus, was wäre wenn ... ich ihr in der Stadt begegnen würde, was würde ich ihr sagen, nun sie würde es uns einfacher machen, in dem sie uns aufsuchen würde, ich würde ihr die Bilder ab Tag X zeigen, unseren Lebensraum, für mich wäre sie keine Fremde (wie beispielsweise die Nachbarn oder Leute aus dem Dorf etc.). (Vielleicht würde ich mich ein bißchen ärgern ,wenn wir uns auf eine schöne Wanderung gefreut und vorbereitet hätten), aber manchmal muß man eben schnell alles über den haufen werfen - und freut sich hinterher, daß alles so gut geklappt hat.
auf jeden Fall kann man sie den Kindern zuliebe nicht wegschicken, egal wer diesbezüglich zu uns käme, ich würde mich (für meine Kinder) freuen, und wünsche mir insgeheim, daß ein solcher Zufall eintritt, nach dem Motto: unverhofft kommt oft...
Außerdem: so eine Begegnung braucht ja ohne Begleitung und Vorbereitung nicht automatisch in die Hose zu gehen, vor allem dann nicht ,wenn Kind mit einem Bein ohnehin in seinem Geb.land steht - und sie auf jeden Fall wissen, daß sie von woanders herkommen.
ich betrachte die L-Mutter nicht als Konkurrentin, sie ist da (in Gedanken), bei meiner Tochter ist das Land immer präsent - dieser Tage habe ich ihr ein Buch darüber geschenkt, allerdings nur in Spanisch, aber zum Bildchengucken reicht's, und da hat sie sich gewundert, wieviel Mehr um ihr Land herum ist. ;-)
Ich betrachte meine Kinder schon als meine Kinder, aber es gibt da einen klitzekleinen Graben, und den erhalte ich. Ich bin ihre Mutter, klar ,aber sie waren nicht in meinem Bauch - ich lasse sie das nicht spüren, aber ihre Wurzeln gehören zu ihnen so wie meine zu mir, und die lass ich mir auch nicht nehmen, die integriere ich so in mein Leben, daß sie mir nicht die Luft zum atmen nehmen oder ich mich nach Sehnsucht verzehren muß.
Das meine ich mit "klitzekleiner" Graben, da bezeichne ich meinen Sohn schon mal als "rothaut", im Scherz, und er findet das auch gar nicht schlimm. Vielleicht ist das der Segen des anderen Aussehens.
Ich gebe aber zu, ich habe schon daran gearbeitet, die H-Mutter nicht als Konkurrentin zu sehen, sie ist sie, und ich bin ich, sie hätte die Kinder garantiert anders erzogen als ich, aber ich gehe davno aus, daß es jeder macht(gemacht hätte) ,wie er es am besten kann und versteht.
Ich hoffe, daß meine Kinder den Spagat schaffen, ohne größere, nennenswerte Probleme, aber man muß sie immer als sie selber sehen, mit ihren Wurzeln, und wenn man sich des klitzekleinen Grabens bewußt ist, dann meine ich, braucht man keine Angst vor der H-Mutter zu haben oder den lebenden Wurzeln. Weil sie dazu gehören.
In diesem Sinne, Euch noch einen schönen Tag (ein Tolles Thema, Pino!)
was ist eigentlich wenn man sich ,,urplötzlich" begegnet, die Ado-Eltern aber in der Vereinbarung keinen persönlichen Kontakt wollen? Ist die Denkweise dann die selbe? Ich stelle mir das vor: ich laufe in einem Ort oder auf einem öffentlichen Straßenfest herum, und plötzlich stehe ich Aug in Aug den Adoptiveltern samt Kind gegenüber! Was tun? Denn vom Jugendamt weiß ich das ein persönliches Treffen nicht gewünscht ist. Würde man mir Spionage vorwerfen, ich hätte das beabsichtigt? Oder würden die einfach an mir vorbeilaufen ohne mich zu beachten? ich kann mir nicht vorstellen das die eine willkommene Gestik machen würden wenn sie doch den Kontakt nicht wünschen. Und das Kind könnten sie auch nicht vorbereiten oder wegschicken. Ich finde man muss schon höllisch aufpassen, und ich kann mir vorstellen das im krassen Fall auch das Jugendamt eingeschalten wird und mir eine Unterlassungsklage droht. Ich freue mich das es viele Ado-Eltern gibt die einen Kontakt wünschen würden und nicht ablehnend reagieren. Aber es gibt ja auch die andere Seite. Genau wie beim inkognito- adoptieren. Angenommen aus einer offenen wird später aufgrund Vorfälle eine anonyme Adoption, ohne weiteren Kontakt, und es käme jahre später zu einem plötzlichen Aufeinander-Treffen. Wie reagieren seitens der Ado-Eltern?
Pino, mal andersrum: ich habe oft an die H- Mutter gedacht, zu Weihnachten, Ostern, Muttertag etc....Da sie eine zeitlang mit Adresse im Telefonbuch stand, bin ich eines Tages mal vorbeigefahren. Zufällig lag ihr Haus direkt an einer Strasse, die ich oft befahre.
Einmal habe ich sie gesehen, und in meinem Kopf schmetterten die Gedanken, soll ich aussteigen, sie inkognito ansprechen oder mich outen. Zu gerne hätte ich sie angeschaut und mit ihr gesprochen.
Ich habe mich dann entschieden zu respektieren, dass sie eine Inkognito- Ado wollte und habe mich daran gehalten.
Später ist sie ausgezogen, und ich habe sie aus den Augen verloren. Es wäre kein Problem gewesen, Nachbarn anzusprechen und auszuquetschen, aber mein Mann bat um Diskretion. So liessen wir den Dingen ihren Lauf.....
Im Gefühlsaffekt passieren manchmal Dinge, die man später bereuen kann. Ich kenne die Gründe für ihre Entscheidung, uns nicht kennenlernen zu wollen, nicht, aber ich akzeptiere sie, weil ich sie vielleicht traumatisieren könnte, ich weiss es ja nicht.
Eine geplantes Kennenlernen ist sicher verantwortungsvoller.
wie die Adoptiveltern sich verhalten ist in Deinem Fall schwer abzuschätzen. In jedem Fall würde ich mir keinen Kopf machen, ob man denkt, dass Du die Begegnung provoziert hast. Zufälle passieren nun mal. Das ist wohl in dem Moment eine Bauchsache, ob man dann noch einen Schritt näher heran geht. In jedem Fall würde ich nicht weggehen, da Du ja eine Kontakt begrüßen würdest. Vielleicht kann man auch ein Gespräch vorsichtig eröffnen mit.
@Lattitia das finde ich hochspannend und zum Nachdenken anregend, dass du das Thema mal umgekehrt dargestellt hast. Spontan hab ich gedacht: Super!! Dann schreibst du, dass die Herkunftsmutter sich ausdrücklich eine Inkognito Adoption gewünscht hatte. Da ist ein spontanes Anklingeln vielleicht nicht so super. Da schließt sich für mich sofort die Frage an: Wer hat euch gesagt, dass die Herkunftsmutter es so gewünscht hatte? Ich frage deshalb, weil ich selber darüber nie befragt wurde und es ganz selbstverständlich eine Inkognito Adoption war, so als gäbs gar nichts anderes (hab ich echt geglaubt). Die Ado-Eltern meiner Tochter hatten damals auf einer Inkognito bestanden. Ich kann nur vermuten, was Adoptionsbewerber dazu bewegt. Ich denke, dass sie befürchten, dass die Herkunftsmutter sich in ihr Leben drängten könnte, dass das Kind dann nicht ganz ihr Kind wäre, so wie sie es sich gewünscht hatten, dass ihnen der Gedanke an Kontakt einfach unangenehm wäre, dass manche vielleicht auch keine gute Meinung von der leiblichen Mutter haben weil sie nicht verstehen, wie man sein Kind abgeben kann........... Aber was bewegt eine Herkunftsmutter, dass Inkognito zu wählen? Mir fällt kein Grund ein.
Wenn die Adoptivmutter meiner Tochter eine solche Anwandlung gehabt hätte wie du, hätte ich das total schön gefunden, und ich hätte sie auf gar keinen Fall weggeschickt. ich muss aber dazu sagen für Flipper und andere, ich hätte es auch besser gefunden, wenn sie vorher anruft. Einfach um nicht gerade mit Putzen, Speicher oder Schränke ausmisten, oder ähnlichem beschäftigt zu sein, oder vielleicht voll fettige Haare zu haben und gerade in die Dusche zu wollen oder gerade das PMS zu haben . Sprich: ich hätte mich natürlich von meiner besten Seite zeigen wollen. Aber es wäre sehr schön gewesen, wenn sie sich überhaupt mal gemeldet hätten, oder wenn sie heute aufhören würden damit, zu ignorieren, dass es mich gibt im Leben unserer Tochter und damit auch in ihrem. Die Ado Mutter hat kürzlich noch gesagt, dass sie findet, dass ich nicht die Oma von dem Kind meiner Tochter bin, sondern nur sie ist die Oma. Klar, rein rechtlich stimmt das ja auch, aber menschlich find ich es daneben. Das ist sicher ein grund, warum ich Adoptivmüttern hier manchmal sehr auf den Zahn fühle . Durch dich und andere hier im Forum war es überhaupt erst möglich, dass ich positive Dinge von Adoptiveltern erlebt oder gelesen habe. Als ich mein Kind abgab, war ich aber ganz positiv eingestellt zu ihnen, bis ich erfuhr wie sie eingestellt sind. LG pino
Aber was bewegt eine Herkunftsmutter, dass Inkognito zu wählen? Mir fällt kein Grund ein.
Zitat
....mir schon: indem sie dadurch verdrängt, dass sie schwanger war und ein Kind geboren hat, z.B. nach Vergewaltigung, Inzucht oder einem anderen suspektem Verhältnis zum H- Vater oder der Umwelt (Familie, Freunde).
Bei meiner Freundin ist es so, dass die H- Mutter ihres Adokindes eine Muslimin ist und um ihr Leben fürchten muss, wenn herauskommt, dass es ein Kind gibt, welches nicht der religiösen Ordnung der Familie entspricht. Sie musste es abgeben, um ihr Leben und das des geborenen Kindes zu schützen.
Bei uns war es so, dass wir mit jeder Form der Adoption einverstanden gewesen wären. Und das war dem JA natürlich bekannt. Aber tatsächlich war es die H- Mutter, die diese Form ausdrücklich gewählt hat. Sie hat unserer Tochter auch keinen Namen gegeben, was wir sehr schade fanden. Ein Klappenkind hätte ich sehr schwierig gefunden, denn wenn man dem Kind später gar nichts sagen kann, ist das schon ziemlich heftig. Das Ado-Mütter so gegen einen Kontakt mauern, kann ich in Einzelfällen sicher verstehen, denke aber, dass es immer schwierig sein wird, dem Kind genau zu erklären, warum man so handelt. Und um das Kind geht es ja schliesslich.
Wir hätten auch nie eine Ado per Gerichtsbeschluss durchgeboxt.
Zitat....mir schon: indem sie dadurch verdrängt, dass sie schwanger war und ein Kind geboren hat, z.B. nach Vergewaltigung, Inzucht oder einem anderen suspektem Verhältnis zum H- Vater oder der Umwelt (Familie, Freunde).
Bei meiner Freundin ist es so, dass die H- Mutter ihres Adokindes eine Muslimin ist und um ihr Leben fürchten muss, wenn herauskommt, dass es ein Kind gibt, welches nicht der religiösen Ordnung der Familie entspricht. Sie musste es abgeben, um ihr Leben und das des geborenen Kindes zu schützen.
danke fürs auf die Sprünge helfen. Du hast natürlich Recht und es sind sehr nachvollziehbare Gründe.
ZitatSie hat unserer Tochter auch keinen Namen gegeben, was wir sehr schade fanden.
Das finde ich jetzt ganz verrückt, weil ich meinem Kind auch keinen Namen gegeben hatte. Ich habe mich zurückgehalten, weil ich die Befürchtung hatte, dass sie den Namen nicht mögen würde und dass das für mein Kind schlecht wäre. Ich hatte ja keine Ahnung von gar nix und wusste nicht dass Adoptiveltern sogar den Namen ändern dürfen. Richtig weh getan hat mir dann, als meine Tochter wissen wollte, wie ich sie genannt hätte und dann meinte, so hätte sie gerne geheißen, und ihren jetzigen Namen blöd fänd.
oft macht man es genau dann verkehrt, wenn man es alles ganz gut machen will. pino
Zitat von LattitiaBei meiner Freundin ist es so, dass die H- Mutter ihres Adokindes eine Muslimin ist und um ihr Leben fürchten muss, wenn herauskommt, dass es ein Kind gibt, welches nicht der religiösen Ordnung der Familie entspricht. Sie musste es abgeben, um ihr Leben und das des geborenen Kindes zu schützen.
Genau solche Gründe sind für mich mit die schlimmsten. Nur weil sich Erwachsene egoistisch oder fanatisch verhalten haben, durfte dieses Kind nicht in seiner natürlichen Umgebung aufwachsen. Es gab weder Not, noch Drogen, noch Unfähigkeit der Mutter. Die junge Mutter kann ich natürlich verstehen; für sie gab es nur diesen Weg, aber es ist ja auch bekannt, dass das bei diesen Familien oft doch auffliegt, weil sich die fanatischen Mitglieder gegenseitig (aus "rein moralischen Gründen") bespitzeln.
ZitatBei uns war es so, dass wir mit jeder Form der Adoption einverstanden gewesen wären. Und das war dem JA natürlich bekannt. Aber tatsächlich war es die H- Mutter, die diese Form ausdrücklich gewählt hat. Sie hat unserer Tochter auch keinen Namen gegeben, was wir sehr schade fanden.
Was erwartet ihr eigentlich von der Herkunftsseite, hier geht es in der Regel um die Mütter alleine? Wenn es so sinnvoll und richtig wäre, dass man sein Kind weggibt, dann wäre sicher jeder zu so einem Konakt bereit. Für mich ist das Festhalten an der Anonymität aber ein deutliches Zeichen dafür, dass diese Mütter ganz erheblich unter ihrem Entschluß leiden und es für sie einfach nicht möglich ist, diesen Leidensdruck ein Leben lang wöchentlich, monatlich zu ertragen. Deswegen bin ich auch klar der Meinung, dass "offen" Unsinn ist. Wenn man so toll miteinander umgehen kann, ist Adoption nicht nötig, denn dann kann man sein Kind auch behalten oder eine schwierige Zeit mit einer vernüftigen Dauerpflege überbrücken. "Halboffen" ist dagegen ganz etwas anderes. Da bleibt der Kontakt bestehen, aber die Familien können erst einmal "in Ruhe" weiterleben und sich sammeln. Was ich verbieten würde, wären aber jegliche Möglichkeiten, den "Kindern" ihr Vorleben auszulöschen; dazu gehört das mit der Vornamensänderung und die oft bis heute schlampige Dokumentation in den Akten.
ZitatEin Klappenkind hätte ich sehr schwierig gefunden, denn wenn man dem Kind später gar nichts sagen kann, ist das schon ziemlich heftig.
Ganz ehrlich? Ich sehe zwischen einm Säugling aus der Babyklappe und einem (angeblichen) "Findelkibd" aus einem Entwicklungsland oder einem (angeblichen) "Waisenkind" aus dem maroden Ostblock de facto fast keinen Unterschied. In dem einen Fall ist es "offiziell", dass es keine Daten gibt, im anderen aus Geschäftsgründen oft nur vorgetäuscht. Aus diesem Grund wurden bereits europaweit Vermittlungsagenturen geschlossen.
dem schließe ich mich an, denn ich finde, es gibt nichts Schlimmeres, als in Ungewißheit zu leben / leben zu müssen, egal aus welchen Gründen.
Es ist schlimm, wenn das Kind fragt, wer ist sie, wie sieht sie aus und habe ich noch Geschwister und ich antworten muß, wir haben nichts, keinen blassen Schimmer, und werden wohl auch nie was rausfinden.
Und ich glaube auch nicht, daß sie uns jemals über den Weg laufen wird - kann sein, aber das ist 1:1.000.000.000. Man muß sich so anderweitig behelfen...
von der Herkunftsseite wird eben erwartet das wir immer alles richtig machen, vielleicht nicht für uns, sondern für die Kinder und die Adoeltern. Es ist eben immer so und das glaube ich wird auch so bleiben das wir eben die Schuldzuweisungen bekommen weil wir unsere Kinder aus welchen Gründen auch immer wegegeben haben. Die meisten interessiert es ja auch nicht wirklich, sie wollen halt einfach nur das die HM nicht mehr in den Köpfen ihrer Kinder rumspucken um halt ihr Familienleben zu führen wo wir nicht dazu gehören und auch nie werden. Wir sind nur dazu da ihnen die Auskünfte zu geben und wenn sie sie haben sind wir wieder abgemeldet. Das Thema glaube ich hatten wir schon einmal. Alles andere was uns betrifft glaube ich interessiert weder wirklich die Adoeltern noch unsere(ehemaligen) Kinder. Es hört sich zwar von Seiten der ADOE immer gut an aber im Endeffekt hat es doch nur ein Ziel, wir sollen aus den Köpfen ihrer Kinder verschwinden wenn sie ihre Infos haben. Vielleicht sehe ich es zu rational, aber emotional werden "wir" auch nicht gesehen.