[quote="bonnie"]so wird es auch für mich schlüssiger englandfan. der gedanke an die bindung, die demnach schon vorher zum kind bestand, kam mir auch. sie hätte wahrscheinlich nur etwas unterstützung (familienhilfe) dabei gebraucht, um ihr kind behalten zu können.
Hallo Bonnie, meintest Du mit Familienhilfe gebraucht unseren Fall ??
unser Sohn hat 2 mal das große Los gezogen, denn ohne das Verständniss seiner leiblichen Mutter hätte auch keine Pause funktionieren können. In BEIDEN Familien steht und stand das Kind und seine Bedürfnisse an erster Stelle!
Wir haben noch eine offene Ado, gleiche Vorzeichen wie bei unserem Sohn, gleiche freiwillige Abgabe des Kindes. Aber nach ein paar Treffen hatte diese leibliche Mutter kein Interesse mehr. Und ich habe mich wirklich zerrissen um diese offene Ado auch am Leben zu halten. Aber es ist mir nicht geglückt. Da war das Bedürfniss des Kindes nicht genügend Priorität. Für mich ist das nicht weniger Egoismuss als Adoeltern so oft vorgeworfen wird.
Meine beiden Kinder wären ohne ihre leiblichen Familien aufgewachsen mit oder ohne Adoptiveltern, aus guten Gründen, aus ihrer herkunftsmütter Sicht. Beiden wurden die Kinder nicht durch irgendwenn abgeschwätzt oder genommen, noch bestand die Gefahr das das passieren würde. Beide sind erwachsene Frauen mit schon eigenen Kindern gewesen bei der Abgabe. Die "seltenen Fälle" sind häufiger als hier wahrgenommen wird. Genau wie funktionierende offene Adoptionen. Die Steinzeit ist vorbei!
Zitat von bonniedanke englandfan. das ergibt die nächste frage angenommen a-eltern schweigen dazu, in welchem dokument wird vermerkt, daß vater und mutter unbekannt sind? ist/wird das adoptierten später problemlos zugänglich?
Das steht in der Geburtsurkunde, die wir als Kopie bekommen haben, um das Kind bei den Behörden, der Krankenkasse etc. anmelden zu können.
@ danke englandfan, wenn ihr die originalurkunde habt, bleibt eurem findelkindern eine suche mit phantomnamen erspart, aber sicher, ob der/dem adoptierten die originalgeburtsurkunde zugänglich wird, ist es vielleicht (bei anderen a-eltern) dann nicht.
@ rühsi, ich stelle mir vor, daß einige adoptionen mit etwas mehr hilfe nicht hätten sein brauchen, denn es ist ein gravierender eingriff in das leben eines menschen, seine herkunft zu verlieren, auch wenn das aufwachsen in einer anderen familie für manch einen die bessere lösung war. da unterscheide ich sowieso in herkunft, die nach bestehenden möglichkeiten real gelebt werden kann, oder eine, die nur auf dem papier besteht. ich find auf jeden fall besser, wenn ein mensch sie nicht deshalb komplett abstreifen muß, um in einer anderen familie aufwachsen zu können. die rechtliche zugehörigkeit sollte er später selber entscheiden können.
wie war das bei euch, haben es die eltern/mutter nicht alleine stemmen können?
du schreibst, du bezweifelst das offene Ado Kindern zwischen 0 und 16 Jahren etwas bringt. Nun, es bringt allen 3 Seiten des Adodreiecks einiges, meiner Meinung nach. Den Kindern das Wissen nicht einfach zur Seite gelegt worden zu sein, nicht mühsam die Nadel im Heuhaufen suchen müssen, med Fakten abfragen zu können und das Wissen bei besuchen Willkommen zu sein und seine Gerschwisterkinder zu kennen. DAS ist eine ganze Menge!
Den Vorteil für leiblichen Eltern, der leiblichen Mutter : Immer zu wissen wie es dem Kind geht. Zu sehen das auch die neuen Eltern nicht perfekt sind (das sind sie durchaus nicht, Adoeltern machen genau so Fehler wie leibliche Eltern denk ich. Das "Perfektgen" läuft in Adofamilien so wenig wie in Anderen) Der soziale Brückenschlag in der Kindheit der Adokinder verhindert das snobistische Verhalten von Adokindern zu ihrer leiblichen Verwantschaft später. Aber auch nicht verdrängen zu können, sich das Gewesene auch nicht anders einreden zu können, denn es gibt "Mitwisser" (Ich sehe das auf lange Sicht als Vorteil für ihre Gesundheit.)
Es hat sogar Vorteile für die Adofamilie, wenn sich eine gute offene Ado zwischen abgebender und aufnehmender Familie entwickelt. Unser Sohn hat mal gebrüllt:" XXX würde mir das aber sicher erlauben!" Ich meinte daraufhin:" Ruf sie an, wenn du Lust auf 2 Körbe in 10 Minuten hast!" Man ist viel weniger emotional erpressbar und man selbst kann auch nicht verdrängen oder sich etwas einreden das so nicht war.
Zitat von PattyNun, es bringt allen 3 Seiten des Adodreiecks einiges, meiner Meinung nach. Den Kindern das Wissen nicht einfach zur Seite gelegt worden zu sein, nicht mühsam die Nadel im Heuhaufen suchen müssen, med Fakten abfragen zu können und das Wissen bei besuchen Willkommen zu sein und seine Gerschwisterkinder zu kennen. DAS ist eine ganze Menge!
Ja, das ist eine Menge, wenn es denn funktioniert. Bei dir ist das so, umso besser. Ich schrieb ja bereits, dass ich höchsten Respekt vor dieser Leistung der Beteiligten habe. Ansonsten hinkt deine Argumentation ein wenig, denn um dem Kind den Kontakt und das Wissen um seine Herkunft zu erhalten, braucht es nicht notwendigerweise den persönlichen Kontakt. Gemessen an dem, was bisher gesetzliche Grundlage, und teilweise auch Praxis ist, wäre ein gesicherter und geregelter Informationsaustausch schon eine enorme Verbesserung!
Die Vorteile die Du aufzählst, sind alle absolut richtig - wenn sie auf alle gleichermaßen zutreffen und genau das bezweifle ich in den meisten Fällen. Wenn das mit dem Ablösen aus der bio-Familie so leicht wäre, warum funktionieren dann Dauerpflegschaften nicht so gut? Weil die Eltern nicht akzeptieren können, dass jetzt andere das Sagen haben.
Ich habe nie erwartet, dass die Ado-Eltern meiner Tochter besser sind als ich - im Gegenteil, aber ich habe zu unserem Herrgott 30 Jahre lang gebetet, dass dem so ist.
ZitatUnser Sohn hat mal gebrüllt:" XXX würde mir das aber sicher erlauben!" Ich meinte daraufhin:" Ruf sie an, wenn du Lust auf 2 Körbe in 10 Minuten hast!"
Ganz ehrlich, die Antwort finde ich völlig unpassend, denn Du instrumentalisierst damit die "anderen" Eltern indem du im Konfliktfall die Front gegen dein Kind mal eben verdoppelst. Wie muss es sich dabei fühlen? Welche positiven Gefühle sollen da bei dem Kind für die bio-Eltern wachsen können?
Wenn Du das unter Gewinn bei einer offenen Ado verstehst, dann sehe ich mich in meiner grundsätzlichen Meinung nur bestätigt. Für das KInd ist das kein Gewinn. Für mich ist ein freier Zugang zu Informationen zwar essentiell, die/der Adoptierte sollte aber über den persönlichen Kontakt selbst entscheiden können. Womit ich kein Problem hätte, wäre z. B ein unverfängliches persönliches Kennenlernen, wenn das Kind noch sehr klein ist und die Eltern/Mutter es gleich nach der Geburt wegegeben hat; es also nie wirklich gesehen oder erlebt hat. Dem Kind würde das zwar nicht viel bringen, aber vielleicht den Eltern/der Mutter, so sie das will/wollen.
Die Eltern meiner Tochter hätten der Adoption sicher nie zugestimmt, hätte ich damals auf so etwas bestanden. Sie haben sie auch sofort nach Erhalt umbenannt und sind noch nicht einmal heute dazu in der Lage die Hand zu reichen.
Nein Cornelia du irrst. Es drückt viel mehr aus wie hoch ich die Kompetenz seiner leiblichen Mutter einschätze.
Sie hätte seine Frage überhaupt nicht beantwortet sondern den Ball an mich zurück gespielt. Wir Mütter lassen uns nämlich nicht gegeneinander ausspielen.
Ich bedauere die Eltern deiner Tochter zutiefst, man muß schon ganz schön unsicher sein um so zu handeln.
Zitatdanke das baut auf . Wir werden auch alles tun damit Bericht wie in diesem Forum in den nächsten Jahren dank aller Virusadoeltern abnehmen werden :-))))
Wer sind die Virusadoeltern? Lese das zum erstenmal und verstehe nur Bahnhof. Man muss ja schließlich wissen, ob man auch dazu gezählt wird.
Zitat von PattySie hätte seine Frage überhaupt nicht beantwortet sondern den Ball an mich zurück gespielt. Wir Mütter lassen uns nämlich nicht gegeneinander ausspielen.
Kann ich ja nicht wissen - als Nicht-Mutter Aber jetzt mal im Ernst: Genau so sollte es ja auch sein. Ich würde mich niemals einmischen.
Hast Du eigentlich eine Ahnung bei wievielen der Dir bekannten Adoeltern es ebenfalls zu einer offenen oder halboffenen Adoption gekommen ist? Oder wieviele leben noch eine alte Inkognito-Adoption?
Hm... da muß ich überlegen wer überhaupt Inlandsados hat aus meinem Bekantenkreis. Also von 7 weiss ich sicher das sie halboffen oder ganz offene Ados haben. 4 haben sicher offene Ados wie unsere. Eine davon kenne ich fast seit der Ado unseres Sohnes also 16 Jahre und die läuft auch gut! Das Kind wurde auch als Baby aufgenommen.
Einige haben Pflegekinder, das sind sicher auch noch mal 7-8, zum Teil in den gleichen Familien. Der Rest meiner Bekannten haben Auslandsados. Inkognitoados Inland kenne ich nur eine persönlich und das ist auch ein Findelkind. Keine der offenen als Säugling adoptierte Adoptionen, (die ich persönlich kenne!) besteht länger als die unseres Sohnes. Ich glaube ab 1994 hat ein Umdenken angefangen. Ich weiss aber von 2 Jugendämtern die nur noch halboffene oder offene Adoptionen durchführen es sei denn die leibliche Mutter sperrt sich total.
das ist wirklich sehr interessant. Bin einmal gespannt wer da noch etwas zum Erfahrungsschatz beisteuert.
Was mich noch wundert ist, dass das mit "offen/halboffen" schon so lange praktiziert wird. Mir ist überhaupt nicht bewußt, dass z. B. hier im Forum da viel drüber berichtet wurde. Umso erfreulicher, dass wir nun mehr darüber erfahren können.
Zitat von bonnie@ danke englandfan, wenn ihr die originalurkunde habt, bleibt eurem findelkindern eine suche mit phantomnamen erspart, aber sicher, ob der/dem adoptierten die originalgeburtsurkunde zugänglich wird, ist es vielleicht (bei anderen a-eltern) dann nicht.
@ rühsi, ich stelle mir vor, daß einige adoptionen mit etwas mehr hilfe nicht hätten sein brauchen, denn es ist ein gravierender eingriff in das leben eines menschen, seine herkunft zu verlieren, auch wenn das aufwachsen in einer anderen familie für manch einen die bessere lösung war. da unterscheide ich sowieso in herkunft, die nach bestehenden möglichkeiten real gelebt werden kann, oder eine, die nur auf dem papier besteht. ich find auf jeden fall besser, wenn ein mensch sie nicht deshalb komplett abstreifen muß, um in einer anderen familie aufwachsen zu können. die rechtliche zugehörigkeit sollte er später selber entscheiden können.
wie war das bei euch, haben es die eltern/mutter nicht alleine stemmen können?
lg bonnie
@bonnie ja die eltern haben es nicht geschafft, haben beide jeweils ( ab Geburt des Kindes , ein Kind davor lebte bereits bei den Großeltern) für ein Jahr in einer betreuten Unterbringung gelebt. Lief aber alles nicht so gut. Mutter war mit der Situation überfordert und zog dann aus. Vater trinkt wohl. Sind beide auch noch sehr jung.Das dritte Kind wurde dann mit der Geburt erst in Pflege und dann zur Ado freigegeben.