Zitat von LattitiaEs gibt nur eine Lösung: die Quelle muss versiegen!
Sehe ich auch so, aber mehr in der Prophylaxe, was man Empfängnisverhütung nennt. Das würde viel Leid ersparen.
Nicht alle wegadoptierten Kinder resultieren aus ungeplanten Schwangerschaften oder sind tatsächlich unerwünscht. Nur die könnte man durch Verhütung verhindern.
Was aber ist mit den Kindern, die erst nach der Geburt unerwünscht werden weil z. B. Arbeitslosigkeit kommt, Scheidung oder sonstige Katastrophen - von der sozial schwachen Familien einmal ganz abgesehen, die ganz bewußt ein Kind nachdem anderen in die Welt setzen, obwohl sie es nicht ernähren können?
Verhütung ist sicher ein Weg, löst aber leider nicht das Gesamtproblem.
Verhütung ist sicher ein Weg, löst aber leider nicht das Gesamtproblem.
Sicherlich nicht, aber ein Anfang. Man muß staunen, wie unwissend Jugendliche beim Thema Verhütung sind (von HIV mal ganz zu schweigen), und daraus resultieren dann auch Kinder.
Natürlich muß zuvor in den Familien/Schulen gearbeitet werden, denn tatsächlich gibt es 14-Jährige, die ein Kind planen, um eine eigene Familie zu haben. Das geht in den seltensten Fällen gut, und Oberleidtragende sind die Kinder.
Einige verstehen es einfach noch nicht ganz. Ich fühlte mich in der Pubertät sehr ungeliebt und verlassen. Vorallem war ich sehr verwirrt da ich einfach viele Fragen hatte zu meiner Adoption. Und ich hätte mir gewünscht meine H-Eltern wären bei mir gewesen. Aber Niemand konnte mir jemals wirklich helfen. Was ich all die Jahre durchmachen musste. Und so kam es, dass ich Niemanden mehr an mich heran liess. Kaum Jemand sah hinter meine Maske. Auch noch Heute. Kaum Jemand sah meine Tränen. Sie sahen dann meine Narben und fragten sich, warum ich mir dies antue. In mir klafft ein riesiges Loch. Das Loch der wahren Identität. Das Loch der Sehnsucht. Der Harmonie und Vertrautheit.
Das Leben ist auch so nicht einfach. Warum also noch mehr Probleme und Belastungen künstlich schaffen?
1. Hinschauen auf die Auslandsadoptionsspezifischen Probleme:
Nicht einfach so tun, als wäre die Sache ja erledigt und ich hätte keinerlei Wünsche und Bedürfnisse. Wünsche und Bedürfnisse sind normal und mein gutes Recht.
2. Die Adoptionsbefürworterlobby schwächen:
Das Heimargument zählt nicht wirklich. Da die Medien es immer wieder übertreiben und hochdramatisieren. Es sind nicht alle Heime in Ordnung. Aber es sind ja auch nicht alle Adoptivfamilien in Ordnung. Also Ausnahmen gibt es immer. Sagen die Befürworter ja auch selber.
Zitat von MausEinige verstehen es einfach noch nicht ganz. Ich fühlte mich in der Pubertät sehr ungeliebt und verlassen. Vorallem war ich sehr verwirrt
Das sehe ich aber weniger als adoptionsspezifisches Problem. So geht es sicher den meisten Jugendlichen in der Pubertät. Mir gings auch so - und ich wusste nicht, dass ich adoptiert bin.
Zitat von MausEinige verstehen es einfach noch nicht ganz. Ich fühlte mich in der Pubertät sehr ungeliebt und verlassen. Vorallem war ich sehr verwirrt
Das sehe ich aber weniger als adoptionsspezifisches Problem. So geht es sicher den meisten Jugendlichen in der Pubertät. Mir gings auch so - und ich wusste nicht, dass ich adoptiert bin.
Das ist eine typische, aber unsinnige Aussage. Es hat ja nicht nur mit dem Wissen oder Nichtwissen um die eigene Adoption zu tun, sondern man fühlt intuitiv, dass irgendetwas nicht stimmt. In meinem Fall stellte sich ja auch mit seltener Klarheit heraus, dass das Ungeliebtsein mitnichten auf Einbildung beruhte.
Zitat von MausEinige verstehen es einfach noch nicht ganz. Ich fühlte mich in der Pubertät sehr ungeliebt und verlassen. Vorallem war ich sehr verwirrt
Das sehe ich aber weniger als adoptionsspezifisches Problem. So geht es sicher den meisten Jugendlichen in der Pubertät. Mir gings auch so - und ich wusste nicht, dass ich adoptiert bin.
Ich hatte in meiner Pubertät lange die Vermutung, adoptiert zu sein. Meine Mutter hat auch keine Bilder von ihrer Schwangerschaft mit mir. Ich fühlte mich anders, und ich habe sie gehaßt.
Ich bin ratlos... Wie finde ich die Adresse heraus, von meinen H-Eltern???
Und traurig. Ich weiss nicht mehr weiter. Und es hilft einem fast Niemand. Das ist ja das Schlimme! Das fast Alle so tun, als wüssten sie von Nichts...
Und darum habe ich diese scheiss arrogante Ignoranz so satt!!! Alle tun so als wäre es selbstverständlich. Als wäre es ja NORMAL. Ist es aber NICHT!!!
Und immer dieses Scheiss Inkognitogesetz.
Sie haben mich im Stich gelassen... Sie haben meinen Vater nicht genügend unterstützt. Und ich musste gehen. Es ist immer das Gleiche. Die waren doch einfach froh, dass das Land mich nicht mehr "ernähren" musste. SIE HABEN MICH BELOGEN.
SIE SAGTEN, ICH HÄTTE HIER BESSERE PERSPEKTIVEN.
DABEI: Es geht ihnen doch nur um das Geld. Ich war einer zuviel.
Ich war einst einer von Ihnen. Ich hätte eines Tages die Sprache meiner Vorfahren gesprochen. Ich wäre einst stolz gewesen auf meine Nationalität. Ich hätte das Leuchten in den Augen gehabt. Voller Stolz und Ehrlichkeit.
Doch dann kamen sie. Die Ausländer. Denen ich misstraute. Brutal und mit Kälte stiessen sie mich aus dem Land. Das Land in dem ich hätte stolz sein können.
Noch Heute kommen mir die Tränen. Mit Wehmut sinne ich zurück. Endlos scheint mein Kampf. Einsam blicke ich in die Ferne. Innerlich, ein Teil von mir konnte sich nicht weiterentwickeln.
Tränen. Ich weine sie aus tiefster Aufrichtigkeit. Sie haben mich vergessen.
...das die oberflächlichen Probleme. Diejenigen, welche offensichtlich sind, schlimmer sind, als der Adoptivstatus. Nur wird meistens zuwenig eingesehen, dass die Adoption ein Lebensthema wird. Und die daraus resultierenden Folgen werden oft als "normal und selbstverständlich" angesehen. Und das stört mich.
Mitleid, weil ich aus einem sogenannten Drittweltland stamme, hilft mir auch nicht weiter. Nur das Anerkennen der Fehler gegenüber dem eigenen Volk, fördert nachhaltige Hilfen und Fortschritt. Wenn ich mich auf die Suche begebe, zahle ich entweder, oder ich stosse auf scheinbare Ahnungslosigkeit seitens der Ämter.
Jahr für Jahr ging vorüber, ohne dass mir Jemand die genaue Adresse meiner H-Eltern zukommen liess. Und das ist für mich ein, nicht erfüllt! Ein weiterer Vertrauensbruch. Wieder fehlende Anerkennung und ehrliche Wertschätzung meiner Bemühungen als Adoptierte. Da die Gesetzgeber in ihrem sturren und starren Inkognito-Denken verharren, gibt es nur eine Lösung. Die totale Abschaffung der Auslandsadoptionen. Ich persönlich habe wegen der Adoption und mit Allem was zusammenhängt viel zu viele Probleme bekommen. Und diese lebenlangen Folgen und Probleme möchte ich anderen Menschen ersparen.
Und darum sind mir Adoptivbewerber und Adoptiveltern grundsätzlich unsympatisch. Es liegt einfach daran, dass sie (auch passiv oder unbewusst) das ungerechte Inkognito fördern und unterstützen.
Zitat von Maus Ich bin ratlos... Wie finde ich die Adresse heraus, von meinen H-Eltern???
Welche Daten hast Du denn von Deinen H-Eltern? Namen, frühere Adressen, Geburtsdaten? Oder hast Du überhaupt nichts?
Zitat von Maus Sie haben mich im Stich gelassen... Sie haben meinen Vater nicht genügend unterstützt. Und ich musste gehen. Es ist immer das Gleiche. Die waren doch einfach froh, dass das Land mich nicht mehr "ernähren" musste. DABEI: Es geht ihnen doch nur um das Geld. Ich war einer zuviel.
Du sprichst hier gerade von dem Herkunftsland, in das Du zurück willst, bzw. dessen Sprache Du gern sprechen würdest, wo Du gerne aufgewachsen wärest, in dem man Dich nicht wollte. Dass man Dich in Deinem Herkunftsland nicht wollte, kannst Du keinem Ado-Bewerber dieser Welt vorwerfen!!! Was wäre denn mit Dir passiert, wenn Du dort geblieben wärest? Wärst Du im Heim geblieben? Ja - aber selbst DA wollten sie Dich ja nicht, weil sie Dich ernähren hätten müssen. Hm...
Zitat von Maus Ich war einst einer von Ihnen. Ich hätte eines Tages die Sprache meiner Vorfahren gesprochen. Ich wäre einst stolz gewesen auf meine Nationalität. Ich hätte das Leuchten in den Augen gehabt. Voller Stolz und Ehrlichkeit.
Das wollte Dein Herkunftsland aber offensichtlich nicht. Ich verstehe nicht, warum Du voller Stolz und Ehrlichkeit Leuchten in den Augen hättest, in einem Land, dem Du ein Klotz am Bein warst!
Zitat von Maus Jahr für Jahr ging vorüber, ohne dass mir Jemand die genaue Adresse meiner H-Eltern zukommen liess.
Hast Du diese Daten denn mal konkret irgendwo angefordert? Oder hoffst Du, dass eines Tages ein Brief mit der Adresse Deiner Eltern ins Haus flattert?
Zitat von MausUnd darum sind mir Adoptivbewerber und Adoptiveltern grundsätzlich unsympatisch. Es liegt einfach daran, dass sie (auch passiv oder unbewusst) das ungerechte Inkognito fördern und unterstützen.
Was können Adoptionsbewerber (vor allem die fürs Inland) dafür, dass Dein Land Dich loswerden wollte? Ich verstehe es nicht!
Du nimmst immer die armen Adoptivbewerberlobby in Schutz. Anstatt Leute wie mich... Ihr seid doch krank mit euerem Multikultiwahn.
Es sieht schon schräg aus wenn Weisse ein farbiges Kind rumtragen. Da könnte ich schreien. Und alle sagen, ach das arme Kind. Und wie gut, dass die reichen Weissen so nett sind.