@Sherry: Du sprichst mir in vielen Punkten aus der Seele und beschreibst unser Verhältnis zu unseren Kindern als ob du uns kennen würdest.
Nomi, ich sehe es so, dass unsere Kinder uns eine zeitlang anvertraut sind (so würde ich es mit leiblichen übrigens auch sehen). Wir helfen ihnen, sich ihren Anlagen gemäß zu entwickeln, damit sie ein selbstbestimmtes Leben führen können. Dazu gehört natürlich eine große Portion Liebe, Geduld, Hoffnung, und noch tausend andere Dinge mehr.
Aber dennoch werden die Kinder ihren Weg selbst gehen. Und dieser Weg kann sich gewaltig von dem unterscheiden, was ich mir für meine Kinder wünsche. Das war mir vor der Adoption klar. Du fragst, warum so viele adoptieren, wenn es so schwierig mit den Kindern wird. Ehrlich gesagt glaube ich viele hoffen, dass bestimmte Probleme sie nicht treffen werden. Und dann werden sie mit der Realität konfrontiert. Ich kenne viele Adoptivfamilien, aber nur wenige, in denen es keine Probleme gab. Die Palette ist weit gefächert und reicht von Wahrnehmunsstörungen, Konzentrationsproblemen und Schulschwierigkeiten bis hin zu Süchten, psychischen Krankheiten oder Kriminalität. Und diese Probleme treten genauso in Familien auf, die Babys adoptiert haben.
Als Adoptivfamilie haben wir einen besonderen Status und diese zweite bzw. erste Familie im Leben meines Kindes ist präsent. Und wenn es einem wirklich auf das Wohl des Kindes ankommt, dann integriert man die Herkunftsfamilie in seine Familie so, wie es dem Kind guttut. Das mag individuell sehr unterschiedlich sein und u.a. vom Alter abhängen, aber das Kind wird schon signalisieren, was ihm guttut. Wir als Adoptiveltern sollten da feine Antennen entwickeln.
Sherry, ich geb zu, dass ich oft nicht immer mit dir einer Meinung bin.
Aber ich war echt beeindruckt, als ich deinen Beitrag gelesen habe, weil er sachlich war und an vielen Stellen mein Empfinden spiegelt. Und ich glaube vor allem, dass das Verhältnis zu unseren Kindern nur gefestigt werden kann, wenn wir sie mit ihrer ganzen Geschichte akzeptieren.
Genauso wie ich meine Kinder mit ihren Stärken, aber auch Schwächen und Grenzen annehmen muss. Auch das gilt für leibliche und angenommene Kinder gleichermaßen.
Ich glaube nur, dass Adoptiveltern sich mit den Defiziten ihrer Kinder schwerer tun als leibliche, weil sie so viel Hoffnung in ihre Kinder setzen. Alles muss möglichst perfekt sein. Und dann kommen die Kinder in die Familien und bringen eben ihre Geschichte mit. Eine Geschichte, deren Folgen sowohl Kinder als auch Eltern an ihre Grenzen führen können. Und das sollte allen Adoptionsbewerbern bewusst sein.
Zitat von ChakimausNoch dazu von einer Auslandsadoptionsmutter...
Sherry, ich geb zu, dass ich oft nicht immer mit dir einer Meinung bin.
Aber ich war echt beeindruckt, als ich deinen Beitrag gelesen habe, weil er sachlich war und an vielen Stellen mein Empfinden spiegelt. Und ich glaube vor allem, dass das Verhältnis zu unseren Kindern nur gefestigt werden kann, wenn wir sie mit ihrer ganzen Geschichte akzeptieren.
Hallo Chakimaus, ich erwarte nicht, dass wir gleiche Meinung haben, Ich erwarte und hoffe , dass du mit deinen Kids gut umgehst und ihnen ein wunderbares Daheim schenkst und die Realitäten siehst und all das machst du . Mir geht es immer!! nur um das reine Kindeswohl und nur deren Wohlergehen. Sonst will ich nichts erreichen & wenn jemand eine gute Einstellung ha, ist das doch wunderbar !! Anders soll es nicht laufen und sein.