Wir sind Adoptivbewerber und haben nun die Möglichkeit, eventuell wirklich bald ein Kind zu adoptieren. Die Eltern möchten die Adoption als "offene Adoption" gestalten und wir stehen dem eigentlich auch ganz positiv gegenüber, da das "Drumherum" so weit wir es bisher beurteilen können so zu sein scheint, dass man sich das vorstellen kann.
Gibt es hier unter Euch Leute, die das gemacht haben? Wie sind Eure Erfahrungen hiermit / würdet Ihr das mit dem heutigen Wissen wieder so machen?
Warum legt ihr das nicht als "halboffen" an. probiert es eine Weile und vertieft den dann ev. vorhandenen Kontakt in Richtung echtem "offen"? Juristisch besteht sowieso null Unterschied da weder das eine noch das andere haltbar ist, aber mental setzt ihr alle euch dann nicht so unter Erfolgsdruck.
Es wird von unserem Jugendamt tatsächlich auch so gehandhabt, dass es anfangs keinen Unterschied im "Handling" macht und sich mit der Zeit entwickeln soll. Von Seiten der Eltern wurde der Wunsch geäußert und wir würden dem gern entsprechen. Wir fühlen uns davon nicht unter Druck gesetzt und wenn es den Eltern eine Hilfe ist, dann soll es unseretwegen gern so sein. Wir erhoffen uns natürlich davon auch, dass das für das Kind später eine bessere Situation ergibt!
Es ist nicht nur für die H-Eltern wichtig, es ist auch für Euer Kind und für Euch wichtig. Wenn ihr es wirklich schafft eine stabile "dreiecks-Beziehung" zu schaffen, in der ihr die Erziehungsberechtigten seid, aber den anderen Eltern trotzdem nicht ihre Funktion absprecht, dann habt ihr die besten Vorraussetzungen für eine grundehrliche Beziehung zu Eurem Kind.
Ich wünsche Euch ganz viel Glück auf Eurem Weg und würde mich freuen wenn Du mal berichtest, wie alles so geworden ist und wie es so klappt mit Besuchen etc.
ich finde und fand den Ansatz einer offenen Ado auch sehr schön. Aber es gestaltet sich bei uns sehr schwierig. Unser A-Kind ist jetzt seit 17 Monaten bei uns und es gab bisher nur ein Treffen und auch der schriftliche Kontakt gestaltet sich sehr schwierig. Treffen gab es nur eins und das ist jetzt ein Jahr her , es war das erste Treffen was vom JA noch begleitet wurde. Danach wurden alle Treffen kurz vorher abgesagt. Ich denke langsam auch das halboffen erstmal besser ist um sozusagen zu schauen wie können die L-Eltern damit umgehen. Ich glaube es ist eben auch nicht so leicht sich die glückliche "neue" Familie immer anzuschauen, das hängt von den beteiligten Perosnen ganz persönlich ab. Ich wünsche Euch viel Glück das es für alle vor allem aber für das Kind einen guten Nutzen hat. Habt Ihr denn schon ein Kind oder geht es erstmal um eine generelle Entscheidung ? lg
wie wird denn bei der frage, offene bzw. halboffene adoption, die tatsache berücksichtigt, dass das adoptivkind nicht nur eine leibliche mutter, sondern auch einen leiblichen vater hat? ist der vater nur ein störfaktor, der soweit als möglich ignoriert wird, oder wird er als gleichwertiger leiblicher elternteil gesehen, der ebenso wichtig für das empfinden des kindes ist, wie die mutter?
Zitat von rühsiIch denke langsam auch das halboffen erstmal besser ist um sozusagen zu schauen wie können die L-Eltern damit umgehen.
Es geht doch wohl nicht nur darum wie die Herkunftseltern damit umgehen können können sondern die Adoptiveltern sind ebenso gefordert. Schließlich sind sie es, die die Verantwortung für das betroffene Kind tragen und nur sie ziehen hier die Fäden. Tatsache ist, dass sie jederzeit das Ganze abbrechen können, auch wenn die Herkunftsseite das nicht will; umgekehrt ist das nicht möglich.
ZitatIch glaube es ist eben auch nicht so leicht sich die glückliche "neue" Familie immer anzuschauen, das hängt von den beteiligten Perosnen ganz persönlich ab.
Bei mir wäre es garantiert so gewesen und ich hätte das auch niemals gemacht. Ich gehe aber noch einen Schritt weiter und frage mich wozu es dann überhaupt eine Adoption geben sollte, wenn beide Familien so tun als ob eitel Freude und Sonnenschein herrschte. Da das sicher eher nicht der Fall ist, ist auch der Erfolg einer offenen Adoption zweifelhaft.
Deswegen plädiere ich für die halboffene Version, beginnend mit einem regelmäßigen beiderseitigem Informationsaustausch.
wie wird denn bei der frage, offene bzw. halboffene adoption, die tatsache berücksichtigt, dass das adoptivkind nicht nur eine leibliche mutter, sondern auch einen leiblichen vater hat? ist der vater nur ein störfaktor, der soweit als möglich ignoriert wird, oder wird er als gleichwertiger leiblicher elternteil gesehen, der ebenso wichtig für das empfinden des kindes ist, wie die mutter?
viele grüsse burkhard, ein herkunftsvater
Hi Burkhard, da gebe ich Dir absolut Recht !! Iin unserem Fall sind es auch beide die die Treffen leider immer zusammen absagen. Wir haben sogar mehr schriftlichen Kontakt mit dem Vater als mit der Mutter.
Zitat von rühsiIch denke langsam auch das halboffen erstmal besser ist um sozusagen zu schauen wie können die L-Eltern damit umgehen.
Es geht doch wohl nicht nur darum wie die Herkunftseltern damit umgehen können können sondern die Adoptiveltern sind ebenso gefordert. Schließlich sind sie es, die die Verantwortung für das betroffene Kind tragen und nur sie ziehen hier die Fäden. Tatsache ist, dass sie jederzeit das Ganze abbrechen können, auch wenn die Herkunftsseite das nicht will; umgekehrt ist das nicht möglich.
Ja aber im Momet ist die Verantwortung nur auf unserer Seite und ich apelliere an die L-Eltern Ihre Verantwortung auch wahrzunehmen. Ich ziehe Fäden und Fäden und nichts passiert Bei uns ist es definitiv eher umgekeht das der Kontakt von L-Seite abgebrochen wird. Vielleicht hast Du ja einen Tipp ??
ZitatIch glaube es ist eben auch nicht so leicht sich die glückliche "neue" Familie immer anzuschauen, das hängt von den beteiligten Perosnen ganz persönlich ab.
Bei mir wäre es garantiert so gewesen und ich hätte das auch niemals gemacht. Ich gehe aber noch einen Schritt weiter und frage mich wozu es dann überhaupt eine Adoption geben sollte, wenn beide Familien so tun als ob eitel Freude und Sonnenschein herrschte. Da das sicher eher nicht der Fall ist, ist auch der Erfolg einer offenen Adoption zweifelhaft.[/quote]
Deswegen plädiere ich für die halboffene Version, beginnend mit einem regelmäßigen beiderseitigem Informationsaustausch.
Cornelia[/quote]
Du schreibst beginnend mit Informationaustausch ..und dann ??
den Tipp wie man die Eltern ins Boot bekommt, kann ich dir leider auch nicht geben. Das kommt sicher sehr auf die Umstände der Weggabe an. Nicht immer sind die Eltern/ist die Mutter von der Richtigkeit überzeugt und kommt später dann nicht mehr damit zurecht. Nur eine Variante. Eine andere, eher bösartige, wäre, dass sie ab der Adoption kein Interesse mehr an ihrem Kind hat. Das war jetzt extra überspitzt, aber dazwischen ist vermutlich alles möglich.
Es ist immer sehr bedauerlich, wenn sie Adoptiveltern für diese offenen Varianten entscheiden und dann klappt es zunächst von der Herkunftsseite nicht. An eurer Stelle würde ich da jetzt aber nicht zu pessimistisch sein, denn das Wichtigste daran ist doch für euer Kind, dass die Möglichkeit der Kontaktaufnahme überhaupt vorhanden ist. Das Kind ist doch noch sehr klein und da kann der Schaden jetzt nicht wirklich groß sein, denn nur ihr seid seine Bezugspersonen. Ich würde da jetzt wirklich nichts erzwingen. Manchmal ist es z. B. unerträglich, sein Kleinkind glücklich bei "fremden" Menschen zu sehen. Wie gesagt, manche bereuen bereits wenige Wochen nach der Unterschrift die Weggabe. Bei mir war es das Schließen der Tür zum Notarzimmer, nachdem mir der Typ zum Abschied die Hand gedrückt hat und dabei sagte: "Ich denke, dass das nicht Ihr eigener Wille war." ...
Zitat von rühsiDu schreibst beginnend mit Informationaustausch ..und dann ??
Gemach, gemach! Langsam und Schritt vor Schritt. Man muss sich doch aneinander gewöhnen. Auch ihr würdet wahrscheinlich des Öferten mal schlucken, wenn ihr sehen und fühlen würdet wie verbunden die Herkunftseltern noch mit ihrem Kind sind - wenn es denn so wäre Ich denke Du weißt was ich meine.
Macht euch nicht verrückt oder lasst euch durch niemanden unter Erfolgsdruck setzen. Ihr habt eure Bestes dazu getan und das wird euch schon mal Vertrauenspunkte bei eurem Kind bringen. Ich bewundere wie ihr das angeht und wäre mehr als glücklich, hätten sich die Adoptiveltern meiner Tochter jemals auch nur ein Jota für mich oder meinen Exfreund interessiert. Unsere Tochter war 30 als sie ihrer Mutter von meinem Kontaktwunsch erzählte und die Reaktion ihrer Mutter war Schock! Mich wundert es nicht, dass meine Tochter mich nie angerufen hat, geschweige denn treffen wollte und solange ihre Mutter lebt wird sie sich nie wieder bei mir melden.
Ich wünschte mir manchmal auch es wären L-Eltern wie hier aus dem Forum und hoffe inständig das eines Tages weningstens der Kontakt den unser A-Kind aufnehmen wird besser laufen wird.
Selbst wenn die Herkunftseltern/-mutter jetzt tatsächlich "unwillig" sein sollte(n), muss das nicht heißen, dass sich das wieder ändert.
Denke bei Problemen einfach immer daran, dass euer jetziger Zustand, auch wenn er euch schmerzen mag, immer noch besser für euer Kind ist, als das zu meinen Zeiten so gnadenlos praktizierte Inkognito! Unter dessen Folgen leide ich bis heute und das sind inzwischen fast 43 Jahre; eine Verbesserung der Lage ist nicht in Sicht.
Hallöchen, habt ihr denn die Eltern schonmal persönlich kennengelernt??? Bei einer offenen Ado finde ich schon extrem wichtig, dass Sympathien da sind (und mal ehrlich es gibt einen Schlag Menschen, mit dem man nicht kann....) Und, dass jeder Beteiligte in der Lage ist, die Rolle des anderen zu respektieren.....und vor allem, was für das Kind gut ist, das kann sich ja auch manchmal von den Plänen der Großen unterscheiden..........Sicher keine leichte Angelgenheit.....
Ein erstes Kennenlernen wäre sicher nicht schlecht, um zu schauen, ob man in etwa auf einer Wellenlänge liegt......
Bevor wir irgendwelche weiterführenden Daten, als die Eckdaten von unserem Sohn bekommen haben, haben wir die Mutter persönlich kennengelernt, eine schöne und wertvolle Erfahrung. Kontakt wird erstmal über das JA bestehen, sie hat ein Foto vom Kleinen bekommen, und nun warten wir auf ein Bild von ihr und seiner Schwester........mal sehen, was die Zukunft bringt. Ich kann mir aber zB sehr gut vorstellen, mit ihr mal irgendwannn zusammen am Tisch zu sitzen......das Tempo wird der Kleine bestimmen, wenn es mal soweit ist.
Hallo Lucy, meinstest Du mich jetzt ?? Ja wir haben die Eltern schon zweimal persönlich getroffen. Wir fanden Sie nett und Sie uns auch . Erst letztens haben Sie geschrieben das Sie sicher sind das wir uns gut kümmern. Na mal sehen wie es weitergeht. Wahrscheinlich habe ich mir mehr erhofft , es ist aber auch nicht leicht denke ich. lg
Hi Mausi, ja da hast Du absolut Recht. ich mach mir auch eigentlich nur Sorgen um unser A-Kind und das der Kontakt vielleicht nicht so wird wie erhofft. Ich hoffe sehr das er gute Erfahrungen machen wird. Wir sind dabei unerheblich. Hab halt Angst das er Kontaktabbrüche verkraften muß und das die Anzeichen dafür schon da sind. Er kennt Sie ja bereits vom Bilder anschauen und bald wird er auch vielleicht Fragen stellen und mehr verstehen. Na wir werden sehen.