Hallo Cornelia, leider besteht zum Vater kein Kontakt, da er inhaftiert ist und die nächsten 15 Jahre nicht raus kommen wird. Die leibliche Mutter unseres Sohnes hat da eine sehr schlimme Zeit hinter sich und selbst auch keinen Kontakt. Den Vater werden wir wohl nie kennenlernen und ich weiß auch noch nicht so genau, wie es mein Sohn verkraften wird, wenn er in vollem Ausmaß seine Geschichte erfährt. Aber zur Mutter wollen wir den Kontakt gerne weiterhin halten. Lg
Zitat von lieblingleider besteht zum Vater kein Kontakt, da er inhaftiert ist und die nächsten 15 Jahre nicht raus kommen wird. Die leibliche Mutter unseres Sohnes hat da eine sehr schlimme Zeit hinter sich und selbst auch keinen Kontakt. Den Vater werden wir wohl nie kennenlernen und ich weiß auch noch nicht so genau, wie es mein Sohn verkraften wird, wenn er in vollem Ausmaß seine Geschichte erfährt.
Hierzu habe eine sehr differenzierte Meinung und die deckt sich sicher nicht mit der deinen. Für mich gibt es nur einen Grund, einem inhaftierten Vater den Kontakt zu seinem minderjährigen Kind vorzuenthalten, und das wäre sexuelle Gewalt, ganz besonders gegenüber Kindern oder gar seinen eigenen.
Ansonsten würden ich als Adoptiveltern die genauen Haftgründe als Basis für meine Entscheidung nehmen. Wie gesagt, ich kenne die Details nicht, aber als sozial denkende Person weiß ich, dass auch Gefängnisinsassen Gefühle haben, Reue zeigen und vor allem irgendwann einmal wieder unter uns leben müssen. Ich würde es mir jedenfalls sehr gut überlegen, ob es nicht langfristig mehr Schaden anrichtet, wenn man dem Jungen den Vater total vorenthält, als ihn ab einem gewissen Alter vorsichtig mit den Tatsachen bekannt zu machen. Kinder müssen leider heute schon auf dem Schulhof lernen mit Gewalt umzugehen. Sie erfahren also schon sehr früh, dass nicht alle Menschen immer nur gut sind.
Wenn er als erwachsener Mensch selbst entscheiden will, doch einen Kontakt aufzunehmen, ist ihm das sicher viel leichter, wenn es zuvor schon einen (anonymen) Kontakt gegeben hat.
Ihr meint es sicher gut, aber ihr dürft nicht "Herr" über euer Kind sein und ihm den Weg zu dem sich vielleicht im Knast ändernden Vater verbauen oder erschweren.
Nur weil jemand möglicherweise ein einziges Mal ein Kapitalverbrechen begangen hat, heißt das nicht, dass er ein durch und durch krimineller Gewaltverbrecher ist und für immer für diese Gesellschaft verloren ist. Bitte denkt auch da einmal dran. Ganz davon abgesehen, sitzen nicht alle Knackis auch ganz zu Recht im Bau. Manche/r davon ist/war völlig zu Unrecht drin, weil er/sie denunziert und reingelegt wurde. Also bevor ich diesbezüglich endgültig für das Kind weit reichende Entscheidungen treffen würde, würde ich mich da sehr genau informieren.
Die Wahrheit über den Vater müsst ihr ihm eines Tages aber in jedem Fall sagen, egal was sein Vergehen war. Er wird es sowieso erfahren. Im Zeitalter von Internet und sozialen Netzwerken kann man keinem Menschen mehr Informationen vorenthalten.
Auch wenn ich nie eingesessen habe, weiß ich als "Inkognito"-H-Mutter doch sehr genau wie gut es tun kann, wenn man eine winzige Information, einen Gruß erhält, die/den man nicht erwartet hat, weil sie einem (vermeintlich) nicht mehr zusteht. Abgeschnitten zu sein von seinem eigenen Fleisch und Blut ist immer "lebenslang", egal wie man diesen Ausdruck interpretiert.
hab grade nicht viel Zeit, aber wenn ich mich einklinken darf, wenn man 15 Jahre in Haft ist, hat man sicher keine Kaugummis geklaut, da wird schon was ernstes dahinter stecken. Mann muss in Deutschland schon ordentlich was anstellen um überhaupt auf 10 Jahre zu kommen.
@ Kenza Ich habe nicht von einem Wohnungseinbruch gesprochen, sondern einem Kapitalverbrechen und ich will ganz bestimmt nichts beschönigen. Trotzdem gibt es auch für einen lebenslänglich Verurteilten ein ganz legales Leben nach dem "lebenslänglich". Wenn man dieses Leben nicht mehr leben darf, sollten wir vielleicht gleich die Todesstrafe einführen (Zynismusmodus wieder aus).
Bevor man über einen Menschen abschließend urteilt, sollte man seine Geschichte wirklich kennen. Nicht alles was offensichtlich ist, enspricht auch der ganzen Wahrheit.
Aber natürlich muss das jeder für sich selbst entscheiden wie er/sie mit so einem Problem umgehen will.
Zitat von lieblingHallo, wir sind Adoptiveltern von einem 2,5 Jahre alten Jungen und haben weiterhin Kontakt zur leiblichen Mutter. Die Kontakte verlaufen sehr gut (2-3 im Jahr), wobei unser Junge sich zunehmend distanziert und keine Beziehung zur leiblichen Mutter mehr hat. Wir haben ein E-Mail Konto eingerichtet und schreiben regelmäßig bzw.schicken Fotos usw. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zur Mutter und sie hat uns gegenüber eine sehr dankbare und freundliche Haltung. Das macht die ganze Sache einfacher und unkompliziert. Lg von liebling
Hallo Liebling,
danke für deinen Beitrag und schön, dass ihr gute Erfahrungen mit dem Kontakt zur leiblichen Mutter habt. In dem Alter zwischen 2 und 3 war es bei unserer Tochter auch so, dass ich den Eindruck hatte, dass sie auf alles, was mit der leiblichen Mama zu tun hat, eher distanziert reagiert. Bei den Treffen (bei uns bisher 1-2 mal im Jahr) gar nicht mal, da war sie immer sehr offen und freundlich, aber das ist sie anderen Menschen gegenüber eigentlich generell. Aber sie hat z.B. die Fotos im Fotoalbum, wo ihre leibliche Mama drauf ist, überblättert und als wir in dem Alter mit ihr darüber gesprochen haben, dass sie bei Mama *** im Bauch war, hat sie ein paarmal mit einem entschiedenen "Nein" reagiert. Mittlerweile (sie ist jetzt 4) fängt sie manchmal von sich aus an, davon zu sprechen, dass sie bei Mama *** im Bauch war und ich habe den Eindruck, dass sie das jetzt auch akzeptiert und es OK für sie ist. Die Bezeichnung Mama ***, mit der wir von ihrer leiblichen Mutter sprechen, hat sie übrigens nicht übernommen, sie nennt den Vornamen.
Die Geschichte mit dem Vater hört sich sehr heftig an. Kennt ihr das Buch "Wieviel Wahrheit braucht mein Kind?" Da geht es unter anderem auch um solche Thematiken und ich fand es sehr lesenswert.
Zitat von DonataDie Geschichte mit dem Vater hört sich sehr heftig an. Kennt ihr das Buch "Wieviel Wahrheit braucht mein Kind?" Da geht es unter anderem auch um solche Thematiken und ich fand es sehr lesenswert.
Danke Donata! Habe die entsprechenden Kapitel gerade nachgelesen und es bestätigt meine Meinung zu diesem Thema: der Schaden für das Kind ist viel größer, wenn man die Wahrheit vorenthält!
Das Buch kann man zurzeit bei Amazon gebraucht für unter 2 Euro erwerben. Einen solch geringfügigen Betrag sollte man für viel Lerneffekt schon aufbringen, liebt man sein Kind wirklich.
Hallo ihr alle, natürlich wollen wir unserem Jungen seinen leiblichen Vater nicht vorenthalten und wenn es später irgendwie möglich ist einen Kontakt ermöglichen. Allerdings finden wir das jetzt viel zu früh und es liegt ein so schlimmes sexual Strafdelikt vor, dass es für uns als Adoptiveltern auch schwierig ist und ich auch nicht weiß, wie ich diesem Menschen begegnen soll. Das ist ein sehr schwieriges Thema und ich schieb es immer noch beiseite weil unser Sohn mit seinen 2,5 Jahren das volle Aiusmaß jetzt ja auch noch gar nicht erfassen kann. Ich persönlich hege gegen diesen Menschen keinen Hass oder so. Ich finde es nur sehr traurig, was er seiner Familie angetan hat. Unschuldig sitzt er auf keinen Fall. Mir tut es sehr leid, für die Seelen die er zerstört hat und für die Familie, die er kaputt gemacht hat. Da frag ich mich doch wirklich, wie ich ihm jemals gegenüber treten soll?! Allerdings hat er unserem Sohn ja das Leben geschenkt und allein dafür sollte ich ihm ja schon dankbar sein. Meinem Sohn würde ich nie einen Kontakt verweigern. Das ist schließlich seine Geschichte und er hat ein Recht darauf sie zu erfahren. Aber ich würde mal sagen, alles zu gegebener Zeit und wenn er bereit dafür ist. Lg von liebling
Zitat von kenzahab grade nicht viel Zeit, aber wenn ich mich einklinken darf, wenn man 15 Jahre in Haft ist, hat man sicher keine Kaugummis geklaut, da wird schon was ernstes dahinter stecken. Mann muss in Deutschland schon ordentlich was anstellen um überhaupt auf 10 Jahre zu kommen.
Genau. Darum sollte so ein Kerl nicht mal als Mensch anerkannt werden, der vielleicht sogar Gefühle (Ho ho, Gefühle !) hat. Auch noch Gefühle haben wollen. Na sage mal,. Wo sind wir denn!
Zitat von lieblingHallo ihr alle, natürlich wollen wir unserem Jungen seinen leiblichen Vater nicht vorenthalten und wenn es später irgendwie möglich ist einen Kontakt ermöglichen. Allerdings finden wir das jetzt viel zu früh und es liegt ein so schlimmes sexual Strafdelikt vor, dass es für uns als Adoptiveltern auch schwierig ist und ich auch nicht weiß, wie ich diesem Menschen begegnen soll. Das ist ein sehr schwieriges Thema und ich schieb es immer noch beiseite weil unser Sohn mit seinen 2,5 Jahren das volle Aiusmaß jetzt ja auch noch gar nicht erfassen kann. Ich persönlich hege gegen diesen Menschen keinen Hass oder so. Ich finde es nur sehr traurig, was er seiner Familie angetan hat. Unschuldig sitzt er auf keinen Fall. Mir tut es sehr leid, für die Seelen die er zerstört hat und für die Familie, die er kaputt gemacht hat. Da frag ich mich doch wirklich, wie ich ihm jemals gegenüber treten soll?! Allerdings hat er unserem Sohn ja das Leben geschenkt und allein dafür sollte ich ihm ja schon dankbar sein. Meinem Sohn würde ich nie einen Kontakt verweigern. Das ist schließlich seine Geschichte und er hat ein Recht darauf sie zu erfahren. Aber ich würde mal sagen, alles zu gegebener Zeit und wenn er bereit dafür ist. Lg von liebling
[/quote] Genau. Darum sollte so ein Kerl nicht mal als Mensch anerkannt werden, der vielleicht sogar Gefühle (Ho ho, Gefühle !) hat. Auch noch Gefühle haben wollen. Na sage mal,. Wo sind wir denn![/quote]
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Jeder Mensch hat Gefühle, egal was er getan hat, hab ich nie angezweifelt. Es gibt aber Menschen die das Recht auf Leben in dieser Gesellschaft verwirkt haben, indem sie etwas getan haben was nicht verzeihlich ist. Für manche dinge gibt es einfach keine Entschuldigung.
Zitat von kenzaJeder Mensch hat Gefühle, egal was er getan hat, hab ich nie angezweifelt. Es gibt aber Menschen die das Recht auf Leben in dieser Gesellschaft verwirkt haben, indem sie etwas getan haben was nicht verzeihlich ist. Für manche dinge gibt es einfach keine Entschuldigung.
Hier geht es aber nicht um den "Täter" sondern das Kind. Nur um dem Kind einen Vater zu erhalten, muss man nicht den Täter hofieren oder gar persönlich treffen, wenn man das nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann.
Wie ich schon zuvor sagte, kann so eine Geste der Nächstenliebe in Form eines kurzen Grußes stattfinden, z. B. mit einer Kinderzeichnung des Dreijährigen. Das Kind braucht dazu absolut nichts über die Sache zu wissen. KIndern von normalen Herkunftseltern mutet man ja auch zu, dass sie sich mit ihrer Herkunft befassen (siehe Jolig).
Es bricht keinem ein Zacken aus der Krone heraus, wenn er/sie nicht ein ganz klein bisschen christlich handelt, auch wenn das Gegenüber eine schlimme Tat abzubüssen hat. So eine Geste kann auch eine Umkehr in der Gesinnng des Gefangegen bewirken und diese Option ist in meinen Augen immer einen Versuch wert.
Von sich aus wird dieser Vater, der so viel Schuld auf sich geladen hat, garantiert nie einen Brief an seinen Sohn schreiben, um sich darin z. B. bei ihm zu entschuldigen, weil er sich schämen wird (wenn er überhaupt schon so weit ist). Der erste Schritt zu einem vielleicht sehr viel späteren Kontakt, kann hier, realistisch gesehen, nur von der Opferseite kommen, da unsere Gesellschaft dazu neigt, selbst wieder freie Verurteilte, weiterhin zu verurteilen. Wobei das bei Sexualverbrechen natürlich noch einmal eine ganz andere Dimension hat, als bei einen anderen Delikt.
Auch wenn ich kein Gewaltverbrechen zu verantworten habe, habe ich mit ähnlichen Schuldgefühlen zu kämpfen und habe es genau aus diesem Grund Jahrzehnte lang nicht gewagt, mich meiner Tochter zu nähern. Wenn dann noch dazu kommt, dass manche Adoptierte von der Weggabe seitens Herkunft von einer "Tat" sprechen, kann man vielleicht ein wenig nachvollziehen, welche Barriere es hier für einen Straftäter geben muss. Mancher von ihnen bereut vielleicht zutiefst sein Vergehen, wagt es aber nicht, sich zu entschuldigen. Als Bild bleibt dann der uneinsichtige Täter ...
Genau. Darum sollte so ein Kerl nicht mal als Mensch anerkannt werden, der vielleicht sogar Gefühle (Ho ho, Gefühle !) hat. Auch noch Gefühle haben wollen. Na sage mal,. Wo sind wir denn![/quote]
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Jeder Mensch hat Gefühle, egal was er getan hat, hab ich nie angezweifelt. Es gibt aber Menschen die das Recht auf Leben in dieser Gesellschaft verwirkt haben, indem sie etwas getan haben was nicht verzeihlich ist. Für manche dinge gibt es einfach keine Entschuldigung.[/quote]
Es geht doch nicht um Entschuldigung! Es ging in dieser Sache niemals um Entschuldigung, wie so schnell kolportiert wird. Es geht um Menschen die Straftäter geworden sind. Ein Straftäter hatte, wie du, eine Mutter, einen Vater, vielleicht auch Geschwister. Er kommt ja nicht von einem anderen Stern. Da er also ein Mensch ist, muss man ihm auch alle menschliche Eigenschaften zugestehen. Dazu gehört der Wille zur Versöhnung, Reue, Lernfähigkeit und so weiter. Nur, ein Straftäter, der in einer Gesellschaft restlos abgeurteilt wird, braucht niemals Reue zu zeigen und sich ändern zu wollen. Wozu denn, wenn "die" Gesellschaft ihm sowieso alle menschliche Eigenschaften anspricht.
Im konkreten Fall ist es natürlich ein großes Problem da es ein Sexualtäter ist. Da wird man erst mal die Entwicklung abwarten müssen.
Zitat von HansIm konkreten Fall ist es natürlich ein großes Problem da es ein Sexualtäter ist. Da wird man erst mal die Entwicklung abwarten müssen.
Lese ich richtig? Die Entwicklung eines Sexualstraftäters? Abwarten? Schick ihn doch auf die Straße und sieh zu, was er tut. Sowas kann auch nur jemand sagen, der sich mit der Thematik so gar nicht auseinandergesetzt hat bzw. nicht davon betroffen ist.
Es gibt unzählige Bücher zum Thema. Ich empfehle Dir, zumindest eines dazu zu lesen.