Die 3jährige war ein "Überraschungspaket". So wie sie sich die ganze Zeit beim Kennenlernen benahm, konnten wir nicht absehen, ob und was für Behinderungen vorliegen. Wir haben uns dann für die Adoption entschieden, weil wir sie ins Herz geschlossen hatten, egal, was auf uns zukommen wird, auch wenn eine stärkere Behinderung vorliegt, als wir anfangs angegeben hatten.
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Hallo Golfi, die Todesstrafe ist absolut Indiskutabel. Ich bin der letzte auf der Welt die dafür ist. Es ging mir auch nicht um allgemeine Straftäter, die mal im Gefängnis sitzen weil sie was geklaut haben oder sonstiges, sondern einzig und allein um Sexualstraftäter.
ob man Leute weger sexueller Straftaten durch Strafe von weiteren Sexualstraftaten abhalten kann, bezweifle ich. Aber auch ich bin der Meinung, dass die Allgemeinheit geschützt werden muss, dann halt durch Sicherungsverwahrung unter den gleichen Bedingungen, wie auch andere psychisch Kranke untergebracht werden, nur halt sicher vor der Allgemeinheit.
Ich war nie der Meinung das strafe Menschen von Straftaten abhält. Mit meiner Äußerung das sie ihre Chance in der Gesellschaft zu leben durch ihre taten verwirkt haben, meinte ich nichts anderes als die Gesellschaft vor ihnen zu schützen, sprich sie in Sicherungsverwahrung zu halten. Also das selbe wie du.
Ich finde eine offene Adoption immer ein wenig problematisch. Natürlich bietet es sich an, wenn sich beide Seiten noch unsicher sind - allerdings fallen eben alle Sicherheiten weg. Das heißt wenn eine Partei zufrieden ist, die andere aber sich nach einiger Zeit (oder auch einigen Jahren) umentscheidet, tauchen schnell große Probleme auf! Daher sollte diese Variante der Adoption besonders gut überlegt sein!
Zitat von MartinMoIch finde eine offene Adoption immer ein wenig problematisch. Natürlich bietet es sich an, wenn sich beide Seiten noch unsicher sind - allerdings fallen eben alle Sicherheiten weg.
Um welche "Sicherheiten", oder vielleicht besser "Unsicherheiten", geht hier eigentlich?
Zitat von MartinMoDas heißt wenn eine Partei zufrieden ist, die andere aber sich nach einiger Zeit (oder auch einigen Jahren) umentscheidet, tauchen schnell große Probleme auf! Daher sollte diese Variante der Adoption besonders gut überlegt sein!
Da die Herkunftsseite auch bei den offenen Varianten null Rechte inne hat, sie wird ja nur geduldet, kann hier nur die Seite der Adoptiveltern gemeint sein. Sie alleine haben nämlich überhaupt Rechte, z. B. das Recht die andere Partei (= Herkunftsseite) ohne Angabe von Gründen wieder auszuschließen. Umgekehrt ist das schwerlich möglich.
Es geht dabei aslo nicht um den selbst bestimmten, eigenen Rückzug, denn der muss immer möglich sein! Bei solchen Diskussionen wird das gerne verwechselt.
Zitat von MarleenIch hab grad gehört, wir haben das Buch zu Hause (aus beruflichen Gründen) - ich werds mir ganz durchlesen.
Wird auch nötig sein, denn Plack (leider verstorben) setzt sich vorbehaltlos gegen den normalen Bestrafungsvollzug" ein. Er fordert vielmehr einen Maßnahmekatalog.
Um die Diskussion wieder zurück zum Eingangsthema zu bringen, stelle ich hier einmal den Link zu einem bemerkenswerten Erfahrungsbericht einer völlig offenen Adoption von zwei Geschwisterkindern ein:
Hi zusammen, ich habe hier länger nicht gelesen und muss noch einen Satz zu der Diskussion um den Vater loswerden. Meiner Ansicht nach sollte man sich professionelle Hilfe holen, wenn man ein Kind darüber aufklären muss, dass der eigene Vater ein Sexualstraftäter ist. Wer da mit Hobbypsychologie und Bilderbüchern versucht, das hinzubekommen, geht meiner Ansicht ein völlig unnötiges Risiko ein. Das gilt sowieso, wenn das Kind "Produkt" einer Vergewaltigung ist, aber meiner Ansicht nach auch in einem Fall wie dem hier beschriebenen.
Zitat von englandfanDas gilt sowieso, wenn das Kind "Produkt" einer Vergewaltigung ist, aber meiner Ansicht nach auch in einem Fall wie dem hier beschriebenen.
Also mir hat man die Info halt so vor die Nase gehauen: "Bitte - Du wolltest wissen wer Dein Vater ist, jetzt weisst Du es."
Ok...allerdings sehe ich das pragmatisch. Ich kann nichts dafür, dass mein Vater so ist, ich kann nichts dafür, dass er ein Vergewaltiger ist. Schön ist es definitiv nicht. Aber für mich war das Wissen um die Wahrheit ganz oben auf der Prioritätenliste.
ZitatMarleen schrieb: Ok...allerdings sehe ich das pragmatisch. Ich kann nichts dafür, dass mein Vater so ist, ich kann nichts dafür, dass er ein Vergewaltiger ist.
Quintessenz: Auch die Nachkommen solcher Individuen sind Menschen wie Du und ich, die absolut keinen Anlass zu Rückschlüssen bieten. Das muss in unserer Gesellschaft leider immer wieder klargestellt werden, damit ihnen nicht mit Vorbehalten begegnet wird - schade! - Aufklärung tut Not!
Zitat von MarleenAlso mir hat man die Info halt so vor die Nase gehauen: "Bitte - Du wolltest wissen wer Dein Vater ist, jetzt weisst Du es."
Das ist etwas, was ich nie begreifen werden. VOR der Adoption werden Bewerber um ein Kind auf Herz und Nieren "geprüft" und geschult, DANACH haben sie das Gehörte teilweise aber wieder vergessen; oder, man hat ihnen solche "Feinheiten" erst gar nicht vermittelt.
Zitat von MarleenOk...allerdings sehe ich das pragmatisch. Ich kann nichts dafür, dass mein Vater so ist, ich kann nichts dafür, dass er ein Vergewaltiger ist. Schön ist es definitiv nicht. Aber für mich war das Wissen um die Wahrheit ganz oben auf der Prioritätenliste.
Was die Auswirkungen angeht, sehe ich das wie du, So sollten das alle sehen.
Ich bin mir gar nicht so sicher, ob meine A-Eltern großartig geschult wurden. Wenn ich mir die ganzen Unterlagen so ansehe, ging das bei mir ruckzuck mit der Adoption.
Zudem war das mit meinem Vater eine Info, die meine A-Eltern nicht hatten. Diese Info wurde vom JA komplett unter Verschluss gehalten wegen des laufenden Strafverfahrens.
Aber: wenn ich früher von der Adoption erfahren hätte, dann hätte ich von Anfang an zumindest diese ganze Identitätsproblematik nicht gehabt und vermutlich ganz anders mit diesen Infos umgehen können.