an Deiner Stelle stellte ich das Ringen um die Zuwendung Deiner Mutter erst einmal ein wenig zurück (das bedeutet nicht aufgeben) und wendete mich anderen Baustellen zu, wie z. B. der Suche nach Deinem Vater und Deinem älteren Bruder. Vielleicht lebt Letzterer ja noch näher zu Deinem Wohnort als Deine Mutter und Du hättest einen nahen Verwandten ganz in Deiner Nähe. Außerdem ist diese Suche doch so spannend, dass die Enttäuschung mit Deiner Mutter etwas in den Hintergrund tritt. Auch ist es gut möglich, dass Dein Vater Dir wesentlich offener und herzlicher entgegentritt und sich über Kontakt zu so einem netten Sohn freut. Über ihn könntest Du auch Informationen erhalten, die Dir Deine Mutter bislang vorenthält.
Hallo Martina,
danke für deinen aufbauenden Worte. Du hast recht damit. Ich habe mich bislang wohl auch aufgrund der Einfachheit auf diesen Weg konzentriert. Leider hat meine Suche nach meinem Vater heute allerdings eine Hürde bekommen. Die Abschrift mit Randvermerken ist angekommen, aber leider ist kein Wort über ihn verloren worden. Habe ich auf Behörden-Seite auf Basis dieser Info noch eine Option, um meinen Vater zu finden? Was meinen leiblichen Bruder angeht, wende ich mich noch einmal an das Jugendamt. Leider kann ich, da berüfstätig und anderer Ort, nicht mal eben "hinfahren".
Zitat von HansHallo Ti_Moe als leiblicher Vater, der durch sein Kind gefunden wurde (und sich glücklich hat finden lassen!) möchte ich dies bemerken: Ab jenem Moment, da du in das Leben deiner leiblichen Mutter eintrittst, erfährt s i e , dass ihre Vergangenheit nicht zu Ende ist, sondern wieder vorhanden. Alle Verdrängungen, alle Ängste, alle Schuldgefühle, alle Sehnsüchte und auch Ablehnungen dir gegenüber (von vor vielen Jahren) stehen heute und plötzlich wieder vor ihren Augen und Gefühlen. Vielleicht hatte sie längst mit dir "abgeschlossen", während du dich längere Zeit mit ihr innerlich während des Suchens beschäftigen konntest?
Hallo Hans, vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht. Es kann sein, dass es so ist. Was für mich allerdings nicht dazu passt, ist dass sie vor fünf Jahren - als ich sie zum ersten mal kontaktiert habe - direkt "Ja" zu einem Treffen gesagt hat und in meine Stadt gekommen ist. Wir saßen da bis das Lokal zugemacht hat. Sie wirkte damals sehr, sehr offen. Dass es für sie dennoch ein Gefühlschaos ist, glaube ich ohne weiteres. Ihr Verhalten beim ersten Treffen will leider so überhaupt nicht zu ihrem Verhalten jetzt passen :I
Zitat von Hans Ich verstehe das zwiespältige Verhaltend einer Mutter recht gut. Besonders im Hinblick auf deine Geschwister. Wenn sie erfahren, dass es dich gibt, muss deine leibliche Mutter diesen Geschwistern viel erklären, eventuell auch unangenehme Fragen. Daher lege erst mal den Schwerpunkt auf das persönlich. Kannst du mit ihr telefonieren? Frage sie, aber erkläre gleichzeitig dass du nur etwas machst was auch sie möchte. Ich rate dir weiterhin vorsichtig mit ihr umzugehen, ihr immer wieder zu signalisieren, dass sie dir wertvoll ist. Aber ich glaube du machst das, zuindest klingt alles danach.
Seufz...ja, ich versuche ihr so gut es geht zu sagen, dass ich es verstehe, wenn sie Probleme damit hat und ich sage ihr auch, dass ich ihr Leben nicht durcheinander bringen will. Ich schreibe ihr auch, dass ich vestehe, wenn sie und ihr Mann entschieden haben, erstmal zu warten. Ich biete iihr an, das Tempo mitzubestimmen. Aber auf diese Informationen kommen nie Rückmeldungen. Ich weiß überhaupt nicht, was genau sie denkt. Sie hat, nachdem ich ihr gesagt habe, dass mich die Situation, so wie ist, belastet, und ich mir nicht vorstellen könne, dass es für sie anders ist, nur zugegeben, dass die Situation für sie auch schwierig ist.
Zitat von Hans Meiner Erfahrung nach läuft vieles besser, wenn man erst einmal viel miteinander am Telefon gesprochen hat (sinnliche Wahrnehmung! Facebook ist nur anonymes und daher unverbindliches Computerbit) und sich gesehen und umarmt hat. Überhaupt ist die sinnliche Erfahrung (auch Fotos gehören dazu) ganz wichtig.
Das Problem ist leider, dass ich ihr nach unserem ersten Treffen vor fünf Jahren einen Brief geschrieben habe und ihr darin allle Kontaktoptionen von mir angeboten habe: Telefon, Handy, E-Mail, Anschrift, Facebook. Sie hätte jede Kontaktoption wählen können, die sie wollte. Leider kam auf die Briefe nie eine Reaktion. Und wie die Situation jetzt ist, kann ich sie nicht einfach anrufen - vielleicht hätte ich damals schon anders vorgehen sollen. Aber nach so vielen Jahren und so vielen unbeantworteten Briefen, bin ich schon froh, den Facebook-Kontakt zu haben.
Zitat von Hans Mache deiner leiblichen Mama immer wieder klar, dass sie keine Furcht haben muss, kein Gefühl von Schuld. Ich denke du machst das sowieso. Ich wünsche dir das allerbeste für euch.
"Furcht" und "Schuld". Ja, ich sage meiner leiblichen Mutter zwar immer, dass ich vestehe, wenn sie Probleme mit der Situation hat, aber ich bin bislang nie explizit auf "Schuld" etc. eingegangen, weil das für mich gar keine Rolle spielte. Ich bin ihr weder böse noch enttäuscht von ihr. Ich kann verstehen, wenn sie Furcht vor der Situation hat, sowohl weil es sie innerlich belastet, weil ein Gefühlschaos entsteht aber auch, weil sie "Furcht" vor der Reaktion im Umfeld hat.
Zitat von kenzaHallo Ti_moe, ich weis leider nicht wie alt sie sind, aus der Pubertät sind sie aber wohl schon raus, dass hatte sie mal am Rande erwähnt. Ich weis auch leider nicht wie sie heißen, im Netzwerk sie auf gut Glück zu finden ist etwas schwierig da sie zu der Fraktion Müller, Meier, Schmidt gehören. Angenommen würde ich sie in Facebook etc. finden, hätte ich glaube ich nicht den Mut dazu sie anzuschreiben. Mich ärgert diese dumme Situation. Komischer weise bin ich furchtbar stolz auf meine Geschwister obwohl ich sie nicht kenne ist das blöd oder was?! Nach meinem Vater kann ich leider auch nicht suchen da der nicht in meiner Urkunde Vermerkt ist und sie keine Auskunft darüber gibt. Ich wünschte es wär wie im Märchen, eine Zauberfee kommt und macht alles gut.
Danke für deine Worte Wir sind wirklich in einer ähnlichen Situtation. Wie ja oben geschrieben, steht in meiner Abschrift auch nichts über meinen Vater. Immerhin kann ich meine Geschwister in Facebook sehen - wären beide volljährig würde ich vielleicht mit dem Gedanken spielen sie zu kontaktieren (auf welchem Weg auch immer). Aber das muss man sich auch genau überlegen.
Habe ich auf Behörden-Seite auf Basis dieser Info noch eine Option, um meinen Vater zu finden? Was meinen leiblichen Bruder angeht, wende ich mich noch einmal an das Jugendamt. Leider kann ich, da berüfstätig und anderer Ort, nicht mal eben "hinfahren".[/quote]
Hallo Ti_Moe,
dass Dein Vater nicht auf der Amstammungsurkunde mit allen Randvermerken stand, ist schade. War denn Dein Bruder darauf verzeichnet? Bis vor ca. 3 Jahren führten die Standesämter das sog. Familienbuch, das für jede Person angelegt wurde, in deren Personenstand sind änderte (Heirat, Scheidung, Kinder (auch nichteheliche) Adoption und Tod von Kindern. An dessen Stelle ist die Abstammungurkunde mit allen Randvermerken getreten.
Mir fällt gerade ein, dass Du als leiblicher Sohn evtl. auch Anspruch auf die Nachfolgeurkunde für das 'Familienbuch' Deiner Mutter hättest, auf der Dein Bruder mit sämtlichen persönlichen Daten einschließlich Adoption verzeichnet ist. Diese liegt beim Standesamt ihres jetzigen Wohnortes. Du müsstest Dich mal beim Standesamt erkundigen, es muss ja nicht das Standesamt Deines Geburtsortes zu sein, diese Auskünfte können alle StÄ erteilen.
Evtl. ist aber Dein leiblicher Vater in der Jugendamtsakte vermerkt. Wenn nicht, weiß vielleicht Dein älterer Bruder mehr, das wäre dann noch ein weiterer Grund, ihn zu suchen. Hattest Du Deine Mutter einmal nach dem Namen und Wohnort Deines Vaters gefragt? Das kann man natürlich auch über die persönliche Nachricht bei Facebook. Wenn Du ihr schreibst, dass es außerordentlich wichtig für einen Adoptierten ist, wenigstens den Namen des Vaters zu kennen, wird sie vielleicht darauf eingehen.
Auch folgender Weg ist denkbar, wenn Du jetzt nicht die Zeit und Gelegenheit hast, Deine Adoptionsakte einzusehen. Beim Familien-/Amtsgericht Deines Adoptionsortes liegt eine Zweitakte, die vermutlich der des Jugendamtes entspricht. Die kannst Du per Amtshilfe an das Amtsgericht Deines jetzigen Wohnortes senden lassen und dort einsehen. Auch ist es möglich, einen persönlichen Brief an Deinen Bruder an Dein Ado-Jugendamt zu schicken, mit der Bitte, ihm den zu übersenden (haben schon etliche mit Erfolg praktiziert. Das Jugendamt macht dann die jetzige Wohnortanschrift ausfindig und stellt den Brief dann zu.
Auf alle Fälle würde ich an Deiner Stelle gelegentlich die Jugendamtsakte selber einsehen. Diese Einsichtnahme vermittelt Dir sehr viele Erkenntnisse, zu denen Du anders wahrscheinlich keinen Zugang hast und die wichtig sind, weil sie Teil Deines Lebens sind.
Natürlich sind dies alles nur Vorschläge, was Du davon umsetzt ist allein Deine Sache!
Wünsche Dir alles Gute Martina
Hilfe, ich bin an irgendeine Taste gestoßen, seitdem ist die Schrift so klein und nun weiß ich nicht[/size], wie ich sie wieder normal eingestellen kann.
Zitat von Martina Bis vor ca. 3 Jahren führten die Standesämter das sog. Familienbuch, das für jede Person angelegt wurde, in deren Personenstand sind änderte (Heirat, Scheidung, Kinder (auch nichteheliche) Adoption und Tod von Kindern. An dessen Stelle ist die Abstammungurkunde mit allen Randvermerken getreten. Mir fällt gerade ein, dass Du als leiblicher Sohn evtl. auch Anspruch auf die Nachfolgeurkunde für das 'Familienbuch' Deiner Mutter hättest, auf der Dein Bruder mit sämtlichen persönlichen Daten einschließlich Adoption verzeichnet ist. Diese liegt beim Standesamt ihres jetzigen Wohnortes.
Mhm...das teste ich mal. Mehr als abwimmeln, können die mich ja auch nicht. Beim Standesamt des Wohnortes meiner leiblichen Mutter steht: "Beachten Sie bitte, dass sie nur dann eine Urkunde zugeschickt bekommen, wenn sich der Eintrag auf Sie bezieht oder Sie in einem engen Verwandtschaftsgrad stehen (Ehegatten, Vorfahren oder Nachkommen)". Das könnte klappen. Aber ich verstehe den Zusammenhang noch nicht richtig: Das Familienbuch gibt es nicht mehr. Stattdessen gibt es Personenstandsregister. Aber welches muss ich denn "nehmen"? Das Geburtsregister? Das müsste ich ja in der Geburtsstadt meiner Mutter beantragen? Aber da steht doch dann nichts über meinen Bruder drin? Sorry für die Verwirrung
Zitat von Martina Hattest Du Deine Mutter einmal nach dem Namen und Wohnort Deines Vaters gefragt? Das kann man natürlich auch über die persönliche Nachricht bei Facebook. Wenn Du ihr schreibst, dass es außerordentlich wichtig für einen Adoptierten ist, wenigstens den Namen des Vaters zu kennen, wird sie vielleicht darauf eingehen.
Ich habe bislang nicht danach gefragt. Ich glaube aber, sie würde mir den Namen sagen, wenn ich sie fragen würde. Allerdings hätte eine Frage danahc auch etwas "verzweifeltes", da der bisherige Kontakt zu meiner Mutter nicht klappt und ich mich dann eben "andersweitig" umsehen würde. Das könnte sie vielleicht noch mehr verunsichern. Aber eigentlich hast du recht und es könnte so einfach sein. Vielleicht muss ich doch dreister sein was aber wiederum den Druck erhöhen könnte.
Zitat von Martina Auch ist es möglich, einen persönlichen Brief an Deinen Bruder an Dein Ado-Jugendamt zu schicken, mit der Bitte, ihm den zu übersenden (haben schon etliche mit Erfolg praktiziert. Das Jugendamt macht dann die jetzige Wohnortanschrift ausfindig und stellt den Brief dann zu. Auf alle Fälle würde ich an Deiner Stelle gelegentlich die Jugendamtsakte selber einsehen. Diese Einsichtnahme vermittelt Dir sehr viele Erkenntnisse, zu denen Du anders wahrscheinlich keinen Zugang hast und die wichtig sind, weil sie Teil Deines Lebens sind.
Danke. Das sind so viele Optionen die du mir darlegt. Ich versuche - zwecks örtlicher Ungebundenheit und Einfachheit - zunächst den Brief an meinen Bruder über das Jugendamt zu schicken. Und im August habe ich Urlaub. Zwar bin ich fast die ganze Zeit auf Reise, aber vielleicht kann ich dann einen Termin zur Einsicht an einem Tag vereinbaren, an dem ich Zeit habe. Kann man die Akte "einfach so" einsehen?
Chapeau, Hans, nachdem ich Deinen Beitrag gelesen habe, brauche ich nichts mehr zu schreiben! Ich finde Dein Engagement Deine Tochter betreffend phantastisch! Der Vater meines abgegebenen Sohnes ist genauso engagiert wie Du. Das freut mich ganz besonders für unseren Sohn, dass er von seinen "beiden" Elternteilen so geliebt und sehnsüchtig erwartet wird!!!
@ Ti_Moe: Ich wünsche Dir ganz viel GEDULD!!! Als abgebende Mutter unterliegt man den vielfältigsten Stimmungsschwankungen, ich kenne da was von. Seit der Geburt meines 2. Sohnes wußte ich ja, dass ich ihm irgendwann von seinem 10 Jahre älteren Bruder würde erzählen müssen - es hat 16 Jahre gedauert! Irgendwann wußte ich, jetzt ist der richtige Moment und dann ging alles so einfach. Seine erste Reaktion war:" Boah, krass"! Dann wollte er natürlich alles wissen und ist so glücklich darüber. Vielleicht erhofft sich Deine Mutter ja auch, dass Du Deine Schwester bei FB kontaktierst, somit hättest Du ihr diese Aufgabe abgenommen. Frag sie mal! Ich drücke Dir die Daumen, dass sich alles so entwickelt, wie Du es Dir erwünschst! Lieben Gruß Naji
danke für deine Nachricht. Es trifft sich gut, dass hier jemand nochmal auf meinen Thread geantwortet hat. Aktuell bin ich wieder sehr unzufrieden mit der Situation. Alle Kontaktversuche scheitern - egal was ich mache und was ich schreibe. Mit der "Verständnis-Ebene", die ich nicht nur daherrede sondern ehrlich meine, komme ich nicht weiter. Ich biete ihr auf allen Ebenen an, Situation und Tempo mitzubestimmen. Aber auf nichts kommt eine inhaltliche Rückmeldung. Alle Bitten um ein klärendes Gespräch werden ignoriert. Sie müsste doch ein viel größeres Interesse daran haben, dass ich nichts "unüberlegtes" mache. Aber sie gibt mir nichts, womit ich "arbeiten" könnte. Gar nichts.
Deswegen passt auch deine Idee sehr gut zu der Situation. Ich habe aufgrund des immer größer werdenen Leidendrucks mehrere meiner Freunde um Rat gefragt und ich tendiere immer mehr dazu, einen direkten Kontakt zu meiner älteren Schwester zu suchen, aber vorher meine Mutter davon in Kenntniss zu setzen. Das hat etwas von Erpressung, aber ich laufe sonst immer wieder gegen die gleiche Wand. Es ist so schade, dass das alles so läuft. Ich versuche echt nichts kaputt zu machen und wäre zu Kompromissen bereit. Aber es kommt nichts zurück.
Ab einem bestimmten Punkt finde ich es auch aus der Sicht meiner Schwestern falsch, sie weiter im Unklaren zu lassen. Stellt euch vor, in 10 Jahren kommt jemand zu euch und erzählt, er sei euer Bruder. Und das weiß er schon seit vielen Jahren. Er hätte euch in Facebook zwar jeden Tag verfolgt, aber nie was gesagt, weil die Mutter es nicht wollte. Wie würdet ihr reagieren? Wie lange soll ich noch warten? Ich weiß seit 5-6 Jahren, dass es meine Schwestern gibt. Und seit acht Monaten bin ich eifriger Follower ihrer Profile. Wie lange soll ich warten?
Mit möglichen negativen Konsequenzen müsste ich dann natürlich leben. Aber so geht es nicht weiter
danke für deine Nachricht. Es trifft sich gut, dass hier jemand nochmal auf meinen Thread geantwortet hat. Aktuell bin ich wieder sehr unzufrieden mit der Situation. Alle Kontaktversuche scheitern - egal was ich mache und was ich schreibe. Mit der "Verständnis-Ebene", die ich nicht nur daherrede sondern ehrlich meine, komme ich nicht weiter. Ich biete ihr auf allen Ebenen an, Situation und Tempo mitzubestimmen. Aber auf nichts kommt eine inhaltliche Rückmeldung. Alle Bitten um ein klärendes Gespräch werden ignoriert. Sie müsste doch ein viel größeres Interesse daran haben, dass ich nichts "unüberlegtes" mache. Aber sie gibt mir nichts, womit ich "arbeiten" könnte. Gar nichts.
Deswegen passt auch deine Idee sehr gut zu der Situation. Ich habe aufgrund des immer größer werdenen Leidendrucks mehrere meiner Freunde um Rat gefragt und ich tendiere immer mehr dazu, einen direkten Kontakt zu meiner älteren Schwester zu suchen, aber vorher meine Mutter davon in Kenntniss zu setzen. Das hat etwas von Erpressung, aber ich laufe sonst immer wieder gegen die gleiche Wand. Es ist so schade, dass das alles so läuft. Ich versuche echt nichts kaputt zu machen und wäre zu Kompromissen bereit. Aber es kommt nichts zurück.
Ab einem bestimmten Punkt finde ich es auch aus der Sicht meiner Schwestern falsch, sie weiter im Unklaren zu lassen. Stellt euch vor, in 10 Jahren kommt jemand zu euch und erzählt, er sei euer Bruder. Und das weiß er schon seit vielen Jahren. Er hätte euch in Facebook zwar jeden Tag verfolgt, aber nie was gesagt, weil die Mutter es nicht wollte. Wie würdet ihr reagieren? Wie lange soll ich noch warten? Ich weiß seit 5-6 Jahren, dass es meine Schwestern gibt. Und seit acht Monaten bin ich eifriger Follower ihrer Profile. Wie lange soll ich warten?
Mit möglichen negativen Konsequenzen müsste ich dann natürlich leben. Aber so geht es nicht weiter
Lieber Ti_Moe, als erstes möchte ich Dir gerne sagen, wie toll ich Deine Empathie finde, Deine Herkunftsmutter könnte so stolz auf Dich sein! Als zweites möchte ich Dich bitten etwas weniger unterwürfig an die ganze Sache heran zu gehen! Seit 27 Jahren weiß Deine Mutter, dass es irgendwann zu einer Kontaktaufnahme von Deiner Seite kommen kann! (Von Deinem Bruder mal abgesehen!) Du scheinst im Augenblick der einzige zu sein, der leidet - und das muß und darf nicht sein! Du kannst doch auch gar nichts "kaputt machen", was es noch gar nicht wirklich gibt! Hach, Deine Situation ist aber auch kompliziert! Warum nimmst Du nicht einfach als erstes Kontakt zu der älteren Deiner beiden Schwestern Kontakt auf? (Ich schreibe bewußt "Schwester" weil ich "Stief- und Halb-" was auch immer entsetzlich finde!) Schick ihr doch eine PN und bitte sie, sich mit Dir in Verbindung u setzen. Deiner Mutter würde ich nichts davon sagen, nach all der Zeit hätte sie längst selbst aktiv werden können/müssen. Wahrscheinlich sollte ich als Herkunftsmutter ganz anders reagieren, aber das kann ich nicht, ich kann Deine Mutter nicht verstehen. Das liegt aber auch daran, dass für mich von Anfang an ganz klar war, dass ich mein Kind auf jeden Fall kennenlernen möchte. Vielleicht ist Deine Mutter auch überfordert, Du darst nicht vergessen, sie hat 2 Adoptionen hinter sich! (Die andere Sache, die sich mir nicht erschließt!) Ich melde mich später noch mal, Dein Problem ist so kompliziert, da muß ich mich erst mal tiefer reindenken. Gruß naji
auch ich komme nicht weiter. Mittlerweile habe ich rausgefunden das sie wohl so 4-7 Jahre jünger sind als ich, also durchaus in einem alter in dem man mich mal erwähnen könnte ohne befürchten zu müssen das sie es nicht verstehen. was die Kontaktaufnahme mit ihnen betrifft: Es ließe sich vielleicht sogar rausfinden wie sie heissen. aber ich bin ehrlich, ich habe nicht den Mut ihnen zu schreiben wer ich bin! Ich finde auch nicht das es meine Aufgabe ist ihnen das mitzuteilen. ich falle ihr in den rücken und am ende bin ich der dumme, ich sitze zwischen den Stühlen die Bindung der Kinder und Mutter ist wohl enger als meine zu irgendeinem von ihnen. Meistens ist man als dritte Person dann der a****. ich rege mich langsam wirklich darüber auf denn es kann doch nicht sein das man einem erzählt das man ein teil des gegenwärtigen und zukünftigen Lebens ist und es dann nicht zustande bringt so was mit zuteilen. ich bin von meiner Sicht aus kein teil ihres Lebens denn sonst würde sie ihren Familienfrieden nicht über mich stellen und es ihnen sagen (wobei es ja nur ihre Kinder betrifft, nicht ihren Lebensgefährten). Ich will einfach nur Fairness und die Wahrheit, da habe ich ein recht drauf und meine Geschwister auch. Ich möchte mich nicht weiter verstecken lassen, ich habe weder die Lust noch kraft dazu. Soll sie die Sache endlich in die Handnehmen oder ich nehme es in die Hand und entscheide mich dafür keinen kontaktmehr zu wollen denn es macht mich wirklich fertig. Da braucht jetzt auch keiner argumentieren von zeit geben oder so etwas, zeit hatte sie, knapp 3 Jahrzehnte.
Ich war in einer ähnlichen Situation. Als ich meine leibliche Mutter kennenlernte und wir uns auch mal getroffen hatten (ich stand vor ihrer Tür,denn sonst würden wir uns heute noch nicht persönlich kennen),erzählte sie mir,dass ich eine komplett leibliche Schwester habe,die nur 14 Monate jünger ist als ich. Aber sie dürfe von mir nix wissen. Ich bekam aber 2 Fotos von ihr geschenkt. Das war es dann für ca 7 Jahre. Aber irgendwann dachte ich mir,dass wir beide ein Recht darauf hätten,voneinander zu wissen. Und ich habe ihr dann geschrieben. Mir war egal,wie meine Mutter darüber dachte,denn die hatte den Kontakt abgebrochen und mich ziemlich oft auch belogen. Ein Treffen mit meiner Schwester verlief sehr gut,wir waren uns sehr ähnlich und sie erzählte offener als meine Mutter. Wir hielten auch über längere Zeit Kontakt,bis von ihr dann plötzlich nichts mehr kam. Ich weiss bis heute nicht warum und ich traue mich nicht,ihr nochmal zu schreiben....
auch ich komme nicht weiter. Mittlerweile habe ich rausgefunden das sie wohl so 4-7 Jahre jünger sind als ich, also durchaus in einem alter in dem man mich mal erwähnen könnte ohne befürchten zu müssen das sie es nicht verstehen. was die Kontaktaufnahme mit ihnen betrifft: Es ließe sich vielleicht sogar rausfinden wie sie heissen. aber ich bin ehrlich, ich habe nicht den Mut ihnen zu schreiben wer ich bin! Ich finde auch nicht das es meine Aufgabe ist ihnen das mitzuteilen. ich falle ihr in den rücken und am ende bin ich der dumme, ich sitze zwischen den Stühlen die Bindung der Kinder und Mutter ist wohl enger als meine zu irgendeinem von ihnen. Meistens ist man als dritte Person dann der a****. ich rege mich langsam wirklich darüber auf denn es kann doch nicht sein das man einem erzählt das man ein teil des gegenwärtigen und zukünftigen Lebens ist und es dann nicht zustande bringt so was mit zuteilen. ich bin von meiner Sicht aus kein teil ihres Lebens denn sonst würde sie ihren Familienfrieden nicht über mich stellen und es ihnen sagen (wobei es ja nur ihre Kinder betrifft, nicht ihren Lebensgefährten). Ich will einfach nur Fairness und die Wahrheit, da habe ich ein recht drauf und meine Geschwister auch. Ich möchte mich nicht weiter verstecken lassen, ich habe weder die Lust noch kraft dazu. Soll sie die Sache endlich in die Handnehmen oder ich nehme es in die Hand und entscheide mich dafür keinen kontaktmehr zu wollen denn es macht mich wirklich fertig. Da braucht jetzt auch keiner argumentieren von zeit geben oder so etwas, zeit hatte sie, knapp 3 Jahrzehnte.
Hallo kenza, schick Deiner Mutter doch den link dieses Forums mit der Bitte, sich hier mal ein wenig durchzulesen. Wenn sie liest, dass sie nicht die einzige Herkunftsmutter mit dieser Problematik ist, hilft ihr das vielleicht bei ihrer Entscheidungsfindung!? Gruß naji
Zitat von KäferIch war in einer ähnlichen Situation. Als ich meine leibliche Mutter kennenlernte und wir uns auch mal getroffen hatten (ich stand vor ihrer Tür,denn sonst würden wir uns heute noch nicht persönlich kennen),erzählte sie mir,dass ich eine komplett leibliche Schwester habe,die nur 14 Monate jünger ist als ich. Aber sie dürfe von mir nix wissen. Ich bekam aber 2 Fotos von ihr geschenkt. Das war es dann für ca 7 Jahre. Aber irgendwann dachte ich mir,dass wir beide ein Recht darauf hätten,voneinander zu wissen. Und ich habe ihr dann geschrieben. Mir war egal,wie meine Mutter darüber dachte,denn die hatte den Kontakt abgebrochen und mich ziemlich oft auch belogen. Ein Treffen mit meiner Schwester verlief sehr gut,wir waren uns sehr ähnlich und sie erzählte offener als meine Mutter. Wir hielten auch über längere Zeit Kontakt,bis von ihr dann plötzlich nichts mehr kam. Ich weiss bis heute nicht warum und ich traue mich nicht,ihr nochmal zu schreiben....
Ja, Käfer, nachdem ich mich hier im Forum arg durchgelesen habe, bekomme ich langsam den Eindruck, das Interesse vieler Herkunftsfamilien läßt nach dem Kennnenlernen irgendwann nach, und das macht mich sehr traurig! Trau´Dich, schreib´Deiner Schwester und frag sie, ob sie noch Kontakt mit Dir haben möchte. Bei einem so empfindlichen Thema wie Adoption ist in meinen Augen ein Drumrumreden nicht angebracht, Ehrlichkeit und Offenheit sollte beiden Seiten gleichermaßen zugestanden werden! Viel Glück naji
villeicht hast du bei deiner Schwester Gefühle ausgelöst, die sie überfordern. Dann hast du mit dem Kontaktabbruch nichts zu tun. Vielleicht hat es noch nicht einmal etwas mit der Problematik Herkunftsfamilie zu tun. Ich glaube aber, dass ein solcher Kontaktabbruch manchmal einfach wehtut.
Euer Leiden wegen der Unzugänglichkeit Eurer Mütter tut mir aufrichtig leid und ich kann Euren Schmerz und Eure Enttäuschung gut verstehen und nachvollziehen.
Mit kam dazu folgender Schritt in den Sinn: So weit ich weiß, mußten die Herkunftsmütter/-eltern bei der Abgabe auch Angaben zu ihren eigenen Angehörigen machen (Eltern und Geschwister mit Anschriften). Evtl. leben ja noch Großeltern (Elternteile) Eurer Herkunftsmütter. Laßt Euch doch von den JuÄ diese Namen und Anschriften geben (evtl. Verzüge auch über Einwohnermeldeämter verfolgen). Setzt Euch mit diesen Großeltern in Verbindung, meist sind diese mit Eurer Existenz weit weniger belastet als ihre Töchter und demzufolge offener, Euch in ihre Familie aufzunehmen. Außerdem haben sie Kenntnis von Eurer Existenz. Natürlich könnten sie auch in für Euch positivem Sinn auf die Familie, aus der Ihr stammt, einwirken und sogar eine Verbindung zu Euren Geschwistern herstellen. Schon des öfteren konnte ich etlichen Beiträgen Adoptierter entnehmen, dass die Beziehung zu den Geschwistern ihnen beinahe wichtiger war, als die zu den H-Eltern.
Das ist nur ein Vorschlag, aber wenn die andere Schiene blockiert ist, stellt das doch eine gute Alternative dar, oder? Eine Beziehung zu den leiblichen Großeltern aufzubauen, ist doch auch eine gute Option.
Wünsche Euch alles Gute und die Zuwendung Eurer H-Mütter - irgendwie.
Lieber Ti_Moe, Als zweites möchte ich Dich bitten etwas weniger unterwürfig an die ganze Sache heran zu gehen! Seit 27 Jahren weiß Deine Mutter, dass es irgendwann zu einer Kontaktaufnahme von Deiner Seite kommen kann! (Von Deinem Bruder mal abgesehen!) Du scheinst im Augenblick der einzige zu sein, der leidet - und das muß und darf nicht sein! Du kannst doch auch gar nichts "kaputt machen", was es noch gar nicht wirklich gibt! Hach, Deine Situation ist aber auch kompliziert! Warum nimmst Du nicht einfach als erstes Kontakt zu der älteren Deiner beiden Schwestern Kontakt auf? (Ich schreibe bewußt "Schwester" weil ich "Stief- und Halb-" was auch immer entsetzlich finde!) Schick ihr doch eine PN und bitte sie, sich mit Dir in Verbindung u setzen. Deiner Mutter würde ich nichts davon sagen, nach all der Zeit hätte sie längst selbst aktiv werden können/müssen. naji
Hallo Naji,
danke für deine Nachricht. Es sieht tatäschlich so aus, als ob gerade jetzt etwas Bewegung in die Sache gekommen ist. Freitag hat mir meine Mutter eine kurze Nachricht hinterlassen, dass sie es schön finden würde, wenn wir uns bald treffen könnten und wann/wo es mir passen würde. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie froh mich diese Nachricht gemacht hat. Der Arbeitstag ist wie im Flug vergangen. Auf meine dann abgeschickte Antwort habe ich aber noch keine Antwort wieder bekommen. Ich hoffem das wird nicht wieder nur eine weitere Hängepartie. Meine Mutter hatte gerade Geburtstag und ich habe ihr, trotz der problematischen Situation, einen kleinen Geburtstaggruß hinterlassen. Vielleicht war das ganze nur eine Reaktion, irgendetwas zu schreiben. Ich hoffe erstmal nicht.
Ich gehe erstmal vom besten Fall aus. Sollte wieder nichts passieren, spiele ich tatsächlich mit dem Gedanken, meine ältere Schwester zu kontaktieren. Hoffentlich klappt das alles...
Zitat von Martina Mit kam dazu folgender Schritt in den Sinn: So weit ich weiß, mußten die Herkunftsmütter/-eltern bei der Abgabe auch Angaben zu ihren eigenen Angehörigen machen (Eltern und Geschwister mit Anschriften). Evtl. leben ja noch Großeltern (Elternteile) Eurer Herkunftsmütter. Laßt Euch doch von den JuÄ diese Namen und Anschriften geben (evtl. Verzüge auch über Einwohnermeldeämter verfolgen). S
Hallo Martina,
danke für den Hinweis. Die Geschichte mit den Eltern meiner Mutter war wohl nicht so einfach, wenn ich es damalsrichtig verstanden habe. Ich glaube dieser Weg würde es mir erstmal noch komplizierter machen. Aber danke für deinen lieben Tipp. Es ist schön,hier so viel Unterstützung zu bekommen!
Zitat von kenza auch ich komme nicht weiter. Mittlerweile habe ich rausgefunden das sie wohl so 4-7 Jahre jünger sind als ich, also durchaus in einem alter in dem man mich mal erwähnen könnte ohne befürchten zu müssen das sie es nicht verstehen. was die Kontaktaufnahme mit ihnen betrifft: Es ließe sich vielleicht sogar rausfinden wie sie heissen. aber ich bin ehrlich, ich habe nicht den Mut ihnen zu schreiben wer ich bin! Ich finde auch nicht das es meine Aufgabe ist ihnen das mitzuteilen. ich falle ihr in den rücken und am ende bin ich der dumme, ich sitze zwischen den Stühlen die Bindung der Kinder und Mutter ist wohl enger als meine zu irgendeinem von ihnen. Meistens ist man als dritte Person dann der a****. ich rege mich langsam wirklich darüber auf denn es kann doch nicht sein das man einem erzählt das man ein teil des gegenwärtigen und zukünftigen Lebens ist und es dann nicht zustande bringt so was mit zuteilen. ich bin von meiner Sicht aus kein teil ihres Lebens denn sonst würde sie ihren Familienfrieden nicht über mich stellen und es ihnen sagen (wobei es ja nur ihre Kinder betrifft, nicht ihren Lebensgefährten). Ich will einfach nur Fairness und die Wahrheit, da habe ich ein recht drauf und meine Geschwister auch. Ich möchte mich nicht weiter verstecken lassen, ich habe weder die Lust noch kraft dazu. Soll sie die Sache endlich in die Handnehmen oder ich nehme es in die Hand und entscheide mich dafür keinen kontaktmehr zu wollen denn es macht mich wirklich fertig. Da braucht jetzt auch keiner argumentieren von zeit geben oder so etwas, zeit hatte sie, knapp 3 Jahrzehnte.
Deine Situation liest sich wirklich kompliziert. Ich glaube an deiner Stelle hätte ich schon lange versucht, rauszufinden wie sie heißen. Du schreibst ja, dass es vielleicht sogar die Möglichkeit geben würde. Und nach 3 Jahrzehnten - wow. So viel Geduld hätte ich nie.
naja es gibt mich um den dreh rum so lange und meine Geschwister ja auch +- 10 Jahre. Also durchaus genug zeit gewesen mich mal zu erwähnen Kontakt zu ihr habe ich nicht so lange.