Lieber Ti_Moe, Als zweites möchte ich Dich bitten etwas weniger unterwürfig an die ganze Sache heran zu gehen! Seit 27 Jahren weiß Deine Mutter, dass es irgendwann zu einer Kontaktaufnahme von Deiner Seite kommen kann! (Von Deinem Bruder mal abgesehen!) Du scheinst im Augenblick der einzige zu sein, der leidet - und das muß und darf nicht sein! Du kannst doch auch gar nichts "kaputt machen", was es noch gar nicht wirklich gibt! Hach, Deine Situation ist aber auch kompliziert! Warum nimmst Du nicht einfach als erstes Kontakt zu der älteren Deiner beiden Schwestern Kontakt auf? (Ich schreibe bewußt "Schwester" weil ich "Stief- und Halb-" was auch immer entsetzlich finde!) Schick ihr doch eine PN und bitte sie, sich mit Dir in Verbindung u setzen. Deiner Mutter würde ich nichts davon sagen, nach all der Zeit hätte sie längst selbst aktiv werden können/müssen. naji
Hallo Naji,
danke für deine Nachricht. Es sieht tatäschlich so aus, als ob gerade jetzt etwas Bewegung in die Sache gekommen ist. Freitag hat mir meine Mutter eine kurze Nachricht hinterlassen, dass sie es schön finden würde, wenn wir uns bald treffen könnten und wann/wo es mir passen würde. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie froh mich diese Nachricht gemacht hat. Der Arbeitstag ist wie im Flug vergangen. Auf meine dann abgeschickte Antwort habe ich aber noch keine Antwort wieder bekommen. Ich hoffem das wird nicht wieder nur eine weitere Hängepartie. Meine Mutter hatte gerade Geburtstag und ich habe ihr, trotz der problematischen Situation, einen kleinen Geburtstaggruß hinterlassen. Vielleicht war das ganze nur eine Reaktion, irgendetwas zu schreiben. Ich hoffe erstmal nicht.
Ich gehe erstmal vom besten Fall aus. Sollte wieder nichts passieren, spiele ich tatsächlich mit dem Gedanken, meine ältere Schwester zu kontaktieren. Hoffentlich klappt das alles...
Da drück ich Dir aber ganz feste die Daumen!!! Gib ihr ein bissel Zeit, vielleicht ist sie gerade erschrocken über ihre eigene Courage!! GLG naji
Natürlich ist seit zwei Wochen wieder nichts passiert
Auf ihre Frage, was mit zeitlich und örtlich für ein Treffen am besten passen würde, habe ich ganz normal mit Vorschlägen geantwortet, aber auch gesagt, dass ich mich gerne nach ihr richte. Seitdem schweigt sie wieder. Und dass sie dennoch online ist, kann ich auch ständig an anderen Dingen in FB sehen.
Ich habe meiner Mutter jetzt geschrieben, dass ich das nicht mehr kann und sie gefragt, ob ich meiner älteren Schwester schreiben darf. Natürlich ist auch da noch keine Antwort zu gekommen. Es ist egal was ich mache und schreibe - sie reagiert nicht. Ich möchte doch nur eine Erklärung und verlange nicht, ab jetzt täglich dort zu Besuch zu sein
wie enttäuscht und frustiert Du bist, kann ich mir vorstellen. Aber wie Mütter so handeln können, will mir nicht in den Sinn. Sie hat doch noch andere Kinder und müsste inzwischen ganz bewußt mitbekommen haben, dass eines der höchsten ihr entgegenzubringenden Güter deren Vertrauen ist. Wenn sie so mauert, gibt es nicht mehr sehr viele Optionen, sondern nur noch: 1. Du bittest Deine Ado-Eltern, ihr einen Brief zu schreiben, vielleicht macht das mehr Eindruck auf sie. 2. Du schreibst einfach Deiner älteren Schwester; denn wenn Deine Mutter kein Interesse hat, musst Du Dich an andere Angehörige wenden. 3. Du machst eine System-(Familienaufstellung) bei einer(m) Fachfrau/-mann. Dort erfährst Du mehr über Deine Mutter, ihre Beweggründe so zu handeln, wie Deine Schwestern zu Dir ständen u. a. m. Das kostet zwar etwas, ist aber sehr wirkungsvoll, wie ich selbst erfahren durfte und funktioniert wirklich, wenn sie fachmännisch durchgeführt wird. Aber ein klarer Durchblick durch Deine Herkunftsfamilie ist die Zeit / das Geld allemal wert. Vielleicht besorgst Du Dir das Buch von Bert Hellinger "Lösungen für Adoptierte" (Untertitel: Haltet mich, dass ich am Leben bleibe) ISBN 3-89670-092-8.
Wünsche Dir die Kraft, die Du brauchst, um nicht allzusehr zu leiden. Martina
Zitat von Ti_MoeNatürlich ist seit zwei Wochen wieder nichts passiert
Auf ihre Frage, was mit zeitlich und örtlich für ein Treffen am besten passen würde, habe ich ganz normal mit Vorschlägen geantwortet, aber auch gesagt, dass ich mich gerne nach ihr richte. Seitdem schweigt sie wieder. Und dass sie dennoch online ist, kann ich auch ständig an anderen Dingen in FB sehen.
Ich habe meiner Mutter jetzt geschrieben, dass ich das nicht mehr kann und sie gefragt, ob ich meiner älteren Schwester schreiben darf. Natürlich ist auch da noch keine Antwort zu gekommen. Es ist egal was ich mache und schreibe - sie reagiert nicht. Ich möchte doch nur eine Erklärung und verlange nicht, ab jetzt täglich dort zu Besuch zu sein
Ach wie doof, Ti_Moe! Das, was Martina geschrieben hat, macht Sinn! An Deiner Stelle würde ich mich wahrscheinlich auch an die Schwester wenden. Ich muß jetzt leider gleich weg, melde mich morgen nochmal. Alles Liebe, nahi
Sicher war Facebook ein Erfolg für dich. Wenn ich es richtig verstanden habe, möchtest du Kontakt zu deiner Familie und kommst jetzt nicht weiter. Also ganz allgemein ist das Internet die denkbar schlechteste Möglichkeit um persönlichen Kontakt zu haben. Vielleicht kannst du nach einer Telefonnummer fragen, damit man telefonieren und sich hören kann, bevor man sich in voller Montur gegenüber steht. Solange du bei Facebook nicht blockiert wurdest, wird hinter den zögerlichen Antworten schon nichts schlimmes stecken. Du könntest auch mit der Post Pakete schicken mit kleinen Geschenken für die Schwestern, an die du viel denkst. Wenn es für deine Mutter und ihren Mann zu stressig sein wird ihnen die Wahrheit über den Geschenkgeber zu sagen, können sie sich ja immer noch ein Märchen einfallen lassen. Du solltest aufhören zu glauben, dass du ein Risikofaktor für deine Mutter bist. Wenn du hinfahren und in einem Geschäft einer deiner Schwestern als anonymer Kunde entgegentreten möchtest, warum nicht? Du wirst ja wohl nicht Quasimodo sein, oder?
Ich selbst hatte so ein Treffen noch nicht, weil mein Baby erst dieses Jahr adoptiert wurde. Es stimmt schon, man macht sich viele Gedanken und hat Ängste, aber ich habe so die Einstellung: ich werde meinen Sohn nicht anlügen und ihm sagen, dass ich ihn liebe, egal wie, egal wo. Meine engsten Verwandten wissen von meinem Sohn und ich kann mir auch nicht vorstellen zu heiraten und aus meinem Kind ein Geheimnis zu machen. Aber ich bin noch nicht so alt und habe noch keine weiteren Kinder. Also insgesamt kann ich mich nicht in deine Mutter hineinversetzen, sorry.
Zitat von Martina 1. Du bittest Deine Ado-Eltern, ihr einen Brief zu schreiben, vielleicht macht das mehr Eindruck auf sie. 2. Du schreibst einfach Deiner älteren Schwester; denn wenn Deine Mutter kein Interesse hat, musst Du Dich an andere Angehörige wenden. 3. Du machst eine System-(Familienaufstellung) bei einer(m) Fachfrau/-mann. Dort erfährst Du mehr über Deine Mutter, ihre Beweggründe so zu handeln, wie Deine Schwestern zu Dir ständen u. a. m. Das kostet zwar etwas, ist aber sehr wirkungsvoll, wie ich selbst erfahren durfte und funktioniert wirklich, wenn sie fachmännisch durchgeführt wird. Aber ein klarer Durchblick durch Deine Herkunftsfamilie ist die Zeit / das Geld allemal wert. Vielleicht besorgst Du Dir das Buch von Bert Hellinger "Lösungen für Adoptierte" (Untertitel: Haltet mich, dass ich am Leben bleibe) ISBN 3-89670-092-8.
Hallo Martina,
danke für deine wieder so freundliche Hilfe. Wie du siehst lässt mich das ganze momentan nicht los, sodass ich auch nachts noch daran denken muss. Meine Ado-Eltern möchte ich in die Sache nicht mehr einbinden. Sie haben mich zwar bei der Suche unterstützt. Leider haben sie aber auch gefragt, ob ich denn bei ihnen bleiben würde, nachdem ich meine Mutter das erste und einzige mal getroffen hatte. Ich habe Verständnis, dass das für sie unangenhem ist, aber die Frage hat mich sehr irritiert und habe ich immer im Hinterkopf. Deswegen spreche ich mit niemandem aus meiner Familie darüber. Mit einer System-Familieaufstellung habe ich mich, muss ich zugeben, noch nie beschäftigt. Ich kannte das bis gerade gar nicht. Ich muss das mal googlen. Allerdings favorisiere ich nichtsdestotrotz den Weg, meiner Schwester zu schreiben. Es ist so deprimierend, alle jeden Tag so sehen zu könnern, aber doch nichts zu machen. Selbst wenn ich nebenbei noch andere Wege gehen würde, hätte ich keine Ruhe.
Zitat von naji
Ach wie doof, Ti_Moe! Das, was Martina geschrieben hat, macht Sinn! An Deiner Stelle würde ich mich wahrscheinlich auch an die Schwester wenden. Ich muß jetzt leider gleich weg, melde mich morgen nochmal. Alles Liebe, nahi
Danke
Zitat von nancyHallo Ti_Moe, Sicher war Facebook ein Erfolg für dich. Wenn ich es richtig verstanden habe, möchtest du Kontakt zu deiner Familie und kommst jetzt nicht weiter. Also ganz allgemein ist das Internet die denkbar schlechteste Möglichkeit um persönlichen Kontakt zu haben. Vielleicht kannst du nach einer Telefonnummer fragen, damit man telefonieren und sich hören kann, bevor man sich in voller Montur gegenüber steht. Solange du bei Facebook nicht blockiert wurdest, wird hinter den zögerlichen Antworten schon nichts schlimmes stecken. Du könntest auch mit der Post Pakete schicken mit kleinen Geschenken für die Schwestern, an die du viel denkst. Wenn es für deine Mutter und ihren Mann zu stressig sein wird ihnen die Wahrheit über den Geschenkgeber zu sagen, können sie sich ja immer noch ein Märchen einfallen lassen. Du solltest aufhören zu glauben, dass du ein Risikofaktor für deine Mutter bist. Wenn du hinfahren und in einem Geschäft einer deiner Schwestern als anonymer Kunde entgegentreten möchtest, warum nicht? Du wirst ja wohl nicht Quasimodo sein, oder?
Hallo nancy, ja, du hast das richtig verstanden. Ich möchte gerne Kontakt zu meiner Herkunftsmutter haben und habe in FB auch meine Schwestern gefunden. Leider meldet sich meine Herkunftsmutter aber fast nie und ein Kontakt zu meinen Schwestern kommt so auch nicht zustande. Ich habe ihr schon so ziemlich alles angeboten. Telefonieren, Treffen, Chatten, E-Mail, Skype Aber auf nichts geht sie. Ich habe ihr in den letzten Jahren so ziemlich alle Kontaktmöglichkeiten von mir gegeben, die ich habe. Leider kam nie etwas zurück.
Deswegen bin ich mittlerweile so weit, meine ältere Schwester direkt anzuschreiben. Ich weiß nur nicht, was und in welchem Umfang ich schrieben sollte. Wenn ich es nicht glaubhaft rüberbringe, blockiert sie mich und meldet mich vielleicht sogar als irgendein Spinner.
Was gehört in so eine Nachricht hinein um glaubhaft zu wirken? Ich würde ihr erklären wer ich bin und die Situation. - Dass wir die gleiche Mutter haben und ich adoptiert wurde - Dass ich unsere Mutter einmal getroffen habe - Dass ein Kontakt danach aber nicht zustande kam - Dass ich sie seit neun Monanten in FB sehe
Und als Anhang: Ich überlege den Auszug aus dem Geburtenregister mitzuschicken. Dort steht der Name + Geburtsdatum unserer Mutter drin. Und das Ding sieht so bürokratisch aus, dass es authentisch ist. Sowas fälscht niemand. Außerdem ein Foto von mir und einen Screenshot des FB-Gespräches, wo meine Mutter mir extra sagt, dass sie und meine kleinere Schwester in Facebook sind. Evtl. meinen Perso?
Oder ist das keine gute Idee?
Bleibt auch noch der Zeitpunkt. Eigentlich wollte ich das alles an einem Freitag machen, um das ganze Wochenende Zeit für Reaktionen zu haben und meiner Mutter die Möglichkeit zu geben, wenigstens das WE zu haben, mit ihrer Familie darüber zu sprechen. Aber ich werde immer ungeduldiger und würde am liebsten alles sofort machen
Zitat von MartinaSo weit ich weiß, mußten die Herkunftsmütter/-eltern bei der Abgabe auch Angaben zu ihren eigenen Angehörigen machen (Eltern und Geschwister mit Anschriften). Evtl. leben ja noch Großeltern (Elternteile) Eurer Herkunftsmütter.
Ich habe zwar seitenlange Bögen ausfüllen müssen, kann mich aber nicht erinnern, dass da Angaben zu den betroffenen Großeltern dabei gewesen waren. Soweit ich mich erinnere, ging es nur um Eltern und Geschwister.
Zitat von MartinaSetzt Euch mit diesen Großeltern in Verbindung, meist sind diese mit Eurer Existenz weit weniger belastet als ihre Töchter und demzufolge offener, Euch in ihre Familie aufzunehmen. Außerdem haben sie Kenntnis von Eurer Existenz. Natürlich könnten sie auch in für Euch positivem Sinn auf die Familie, aus der Ihr stammt, einwirken und sogar eine Verbindung zu Euren Geschwistern herstellen. [...] Eine Beziehung zu den leiblichen Großeltern aufzubauen, ist doch auch eine gute Option.
Wie kannst du nur so einen Vorschlag machen? Es gibt Fälle, wo das so was von in die Hose gehen kann, dass mir die Verantwortung für den Ausgang zu groß wäre.
Als ich vor vielen Jahren meiner Mutter über meine mißlungene Kontaktaufnahme zu meiner Tochter erzählt habe, hat sie mich gefragt ob ich ihr nicht gesagt hätte, dass ich gar keine Schuld an der Adoption hatte. Sie war empört, dass meine Tochter mich nicht kennenlernen will. Sie! Ausgerechnet sie.
Zitat von Ti_MoeMit einer System-Familieaufstellung habe ich mich, muss ich zugeben, noch nie beschäftigt. Ich kannte das bis gerade gar nicht. Ich muss das mal googlen.(
Ja, tu das bitte! Gib gleich den Namen "Bert Hellinger" mit ein.
ZitatCornelia schrieb: Wie kannst du nur so einen Vorschlag machen? Es gibt Fälle, wo das so was von in die Hose gehen kann, dass mir die Verantwortung für den Ausgang zu groß wäre.
Von einigen anderen Adoptierten weiß ich, dass die/der freigebende Mutter/Vater auch Angaben zu ihren eigenen Eltern machen mussten (ergibt ja auch mehr Sinn als die zu ihren Geschwistern). Auch haben einige hier postende auf Grund dessen Kontakt zu ihnen aufgenommen, nachdem der zu den Müttern nicht zustande kam. Nun weiß ich nicht, ob das bei allen der Fall war, aber einige sind von ihren Großeltern herzlich aufgenommen worden. Es ist ja ein weiterer Versuch, wenn der, Kontakt zur Mutter zu bekommen, bislang 'so was von in die Hose' gegangen ist. Nicht alle Mütter von Herkunftsmüttern sind ja nicht so dickköpfig wie die Deine. In diesem Metier kann man keinen Fall mit dem anderen gleichsetzen. Vielleicht wäre die Überraschung bei der Großmutter nicht so groß, wie die bei der Schwester. Mehr als Ablehnung kann ja nicht kommen.
Zitat von MartinaVon einigen anderen Adoptierten weiß ich, dass die/der freigebende Mutter/Vater auch Angaben zu ihren eigenen Eltern machen mussten (ergibt ja auch mehr Sinn als die zu ihren Geschwistern). Auch haben einige hier postende auf Grund dessen Kontakt zu ihnen aufgenommen, nachdem der zu den Müttern nicht zustande kam. Nun weiß ich nicht, ob das bei allen der Fall war, aber einige sind von ihren Großeltern herzlich aufgenommen worden.
Ich habe nur von mir gesprochen. Wir alle wissen doch, dass das von Ja zu JA völlig anders sein kann.
Zitat von MartinaEs ist ja ein weiterer Versuch, wenn der, Kontakt zur Mutter zu bekommen, bislang 'so was von in die Hose' gegangen ist. [...] In diesem Metier kann man keinen Fall mit dem anderen gleichsetzen. [...]Mehr als Ablehnung kann ja nicht kommen.
Das ist ja fast schon zynisch. Wenn Adoptierte bereits einmal eine Abfuhr bekommen haben - eigentlich wäre das bereits die zweite, wenn man die Weggabe mit zählt! - wäre es meiner Meinung nach besonders wichtig, dieses Risiko gering zu halten oder gar nicht einzugehen.
Eine Facebooknachricht ist in deinem Fall vermutlich nicht die schlechteste Idee. Sie birgt aber Risiken. So besonnen,, wie du darüber schreibst, wirst du dir die bestimmt selbst ausmalen können, sodass ich sie nur anzuschneiden und nicht auszuführen brauche. Meine unmaßgebliche Meinung ist, dass du über Facebook hinausgehen solltest indem du den Trick benutzt, eine verbindliche Ansage zu machen. Wichtig ist dabei, dass du selbst ehrlich und authentisch bist, was du ja auch von den anderen erwartest. Erkläre dich zuerst selbst. Damit meine ich: schreibe deiner Schwester gerade heraus, dass du dir seit geraumer Zeit regelmäßig ihr Profil ansiehst. Dann erkläre warum, nämlich weil du dieselbe Mutter hast wie sie. Und dann kommt die verbindliche Ansage, nämlich dass du an diesem und jenem Freitag zu ihr ins Geschäft kommst oder an einem neutralen (aber belebten!) Ort zwischen ihrem Arbeitsplatz und ihrer Wohnung wartest und das beweisende Dokument für sie mitbringst.
Ich würde dir davon abraten ein Dokument einzuscannen und als Anhang in einer Facebooknachricht zu versenden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das einen guten Eindruck machen würde. Ich kann aber verstehen, dass es einem wichtig ist, sowas zu zeigen. Ich selbst habe einen 15cm starken Papierstapel für meinen Sohn zusammengetragen und beabsichtige, ihm das auch zu zeigen, wenn ich ihn viele Jahre nicht zu Gesicht bekommen haben werde. Aber nicht virtuell.
Um nochmal deine inhaltlichen Ideen für eine Nachricht konkret zu beantworten; ich würde möglichst wenig über deine Mutter schreiben, wenn du nicht genau weißt, wie die beiden zueinander stehen. Also es ist für die erste Nachricht nicht wichtig, wann das Treffen stattgefunden hat und wie der Kontakt zu deiner Mutter aussieht und ob du damit zufrieden oder unzufrieden bist. Und schreibe nicht in die erste Nachricht, dass du adoptiert wurdest. Lass sie selbst rätselraten, wie es kommt, dass ihr euch noch nicht kennt. Lass sie selbst drauf kommen. Ich denke, dass du diesen offenen Konflikt, von dem du geschrieben hast, nicht umgehen können wirst. Aber alleine kannst du ihn auch nicht tragen.
ZitatMartina schrieb: Von einigen anderen Adoptierten weiß ich, dass die/der freigebende Mutter/Vater auch Angaben zu ihren eigenen Eltern machen mussten (ergibt ja auch mehr Sinn als die zu ihren Geschwistern). Auch haben einige hier postende auf Grund dessen Kontakt zu ihnen aufgenommen, nachdem der zu den Müttern nicht zustande kam. Nun weiß ich nicht, ob das bei allen der Fall war, aber einige sind von ihren Großeltern herzlich aufgenommen worden.
ZitatCornelia schrieb: Ich habe nur von mir gesprochen. Wir alle wissen doch, dass das von Ja zu JA völlig anders sein kann
Genau, und daher muss man zum Jugendamt gehen und die eigene Akte einsehen. Warum willst Du ihn davon abhalten? Nur weil ich die Vorschläge gemacht habe? Ich kann Dich nicht verstehen! Deine Sache ist ja auch schon 40 Jahre her, inzwischen hat sich viel ver- und geändert. Zudem, was hat die von Dir zitiérte Bemerkung Deiner Mutter für einen Schaden angerichtet, so dass es eine Warnung sein sollte? Warum sollte man nicht einmal die Akte durchsehen und nach Informationen zur übrigen Familie Ausschau halten? Hierbei habe ich den Eindruck, Du willst mir was am Zeuge flicken, man beachte nur den süffisianten Hinweis, nach Bert Helinger zu googlen. Wenn ich von oder mit irgendwas keine praktische Erfahrung habe, sondern nur durch Hörensagen / Lesen durch Nichtfachleute informiert bin, lehne ich mich nicht so weit aus dem Fenster. Ich habe mit dieser "Therapie" viele Jahre als Helferin praktische Erfahrung und viele positive Erlebnisse und Ergebnisse sammeln können. Nachplappern kann jeder, aber fundierte Analysen abgeben ist doch noch ein klein wenig anders.
ZitatMartina schrieb:Es ist ja ein weiterer Versuch, wenn der, Kontakt zur Mutter zu bekommen, bislang 'so was von in die Hose' gegangen ist. [...] In diesem Metier kann man keinen Fall mit dem anderen gleichsetzen. [...]Mehr als Ablehnung kann ja nicht kommen.
ZitatCornelia schrieb: Das ist ja fast schon zynisch. Wenn Adoptierte bereits einmal eine Abfuhr bekommen haben - eigentlich wäre das bereits die zweite, wenn man die Weggabe mit zählt! - wäre es meiner Meinung nach besonders wichtig, dieses Risiko gering zu halten oder gar nicht einzugehen.
Also sollen diese Adoptierten Deiner Meinung nach die Hände in den Schoß legen und sich still und leise ihrem Schicksal ergeben? Mit einer Kontaktierung seiner evtl. Großeltern richtete er doch absolut keinen Schaden an. Wie sähe heute die Welt aus, wenn nicht viele viele Leute auch dann riskante Sachen in Angriff genommen hätten, wenn die Aussicht auf Erfolg sehr minimal war. Man braucht ja nicht gleich mit Vorschlaghammer und Brecheisen zu hantieren, aber das Sprichwort ist ein guter Ratgeber "wer wagt, der gewinnt"
Zudem ist es immer noch Ti_Moe's Anglegenheit, Vorschläg anzunehmen oder zu verwerfen. Welche Vorschläge kannst Du Ti-Moe unterbreiten? Kritisieren kann jeder.
Zitat von Martina Ich kann Dich nicht verstehen! Das ist ja auch schon 40 Jahre her, inzwischen hat sich viel ver- und geändert. Warum sollte man nicht einmal die Akte durchsehen und nach Informationen zur übrigen Familie Ausschau halten? Hierbei habe ich den Eindruck, Du willst mir was am Zeuge flicken, man beachte nur den süffisianten Hinweis, nach Bert Helinger zu googlen. Wenn ich von oder mit irgendwas keine praktische Erfahrung habe, sondern nur durch Hörensagen / Lesen informiert bin, lehne ich mich nicht so weit aus dem Fenster. Ich habe mit dieser "Therapie" viele Jahre praktische Erfahrung und viele positive Erlebnisse und Ergebnisse sammeln können. Nachplappern kann jeder, aber fundierte Analysen abgeben ist doch noch ein klein wenig anders.
Kritisieren kann jeder.
Ich für meinen Teil bin dankbar für den Hinweis auf Hellinger. 5 Minuten einen Wikipediaartikel überfliegen und ich weiß, worüber gesprochen wird. Man muss ja nicht alles ausprobieren nur um mitreden und Erfahrungen austauschen zu können.
Bei Ti_Moe ist es nicht 40 Jahre her. Und ich persönlich bin ein aktueller Fall und kann bestätigen, dass bei Adoptionen grundsätzlich keine Angaben von Eltern der Mutter oder des Vaters des zu adoptierenden Kindes in die Akte aufgenommen werden - auch dann nicht, wenn über sie gesprochen wird, sogar dann nicht, wenn sie selbst vorsprechen. Sogar Daten des Vaters sind keine Selbstverständlichkeit, obwohl theoretisch auch von diesem eine Freigabeerklärung dem Gericht vorzuliegen hat. In meinem Fall konnte sogar verschleiert werden, dass ich "Hilfe" vom Jugendamt in Anspruch genommen habe und dem Jugendamt positive Berichte über mich und meinen Sohn vorlagen. Die Adoptionsvermittlungsstelle war eine verdeckte Außenstelle des Jugendamts und ich hatte Akteneinsicht in die Adoptionsakte.
Allein gegen eine Akteneinsicht spricht, finde ich, nichts.
Zitat Zudem ist es immer noch Ti_Moe's Anglegenheit, Vorschläg anzunehmen oder zu verwerfen. Welche Vorschläge kannst Du Ti-Moe unterbreiten? Kritisieren kann jeder.
Martina
Jep, Ti_Moe fragt, wir antworten und machen Vorschläge - nicht mehr und nicht weniger! Was Ti_Moe jetzt für sich da raussucht, ist einzig und alleine sein Ding. Es gibt hier, wie ich schon mal schrieb, weder "richtig" noch "falsch", da wir alle "nur" subjektiv" schreiben (können!)!
@Ti_Moe: Ganz entschieden abraten möchte ich allerdings von "Geschenkpaketen" jedweder Art und "Rätselratengeschichten"! Es geht hier nicht um irgendein kleines Abenteuer, sondern um für Dich sehr wichtige, Dein Leben betreffende Dinge - nämlich Deine leibliche Mutter! Ich mache Dir den Vorschlag, Kontakt mit Deiner Schwester aufzunehmen, indem Du ihr Deine Tel.Nr. schickst mit der Bitte, Dich anzurufen, mit dem Hinweis auf eine familiäre Angelegenheit.Sollte sie Dich anrufen, sag´ihr nach einer kurzen Vorstellung ohne Umschweife, dass Du ihr Bruder bist. Mensch Junge, was hast Du denn zu verlieren?!!! Rücksichtnahme in allen Ehren, aber manchmal ist eine gesunde Portion Egoismus einfach angesgat! Trau Dich einfach! Es grüßt Dich naji
Zitat von najiGanz entschieden abraten möchte ich allerdings von "Geschenkpaketen" jedweder Art und "Rätselratengeschichten"! Es geht hier nicht um irgendein kleines Abenteuer, sondern um für Dich sehr wichtige, Dein Leben betreffende Dinge - nämlich Deine leibliche Mutter! Ich mache Dir den Vorschlag, Kontakt mit Deiner Schwester aufzunehmen, indem Du ihr Deine Tel.Nr. schickst mit der Bitte, Dich anzurufen, mit dem Hinweis auf eine familiäre Angelegenheit.Sollte sie Dich anrufen, sag´ihr nach einer kurzen Vorstellung ohne Umschweife, dass Du ihr Bruder bist. Mensch Junge, was hast Du denn zu verlieren?!!! Rücksichtnahme in allen Ehren, aber manchmal ist eine gesunde Portion Egoismus einfach angesgat! Trau Dich einfach! Es grüßt Dich naji
Mag sein, dass eine 46Jährige da nicht so sehr mitreden kann. Wo ist der Unterschied, ob es schriftlich mitgeteilt wird, oder telefonisch, was ja noch nicht als praktische Option zur Verfügung steht? Wie gesagt, ich würde auch zu klein dosierten Informationen raten. Aber keine Zwanzigjährige ruft sofort bei einer Nummer an, die ihr als Facebooknachricht mit der Bitte um Anruf aus "familiären Gründen" geschickt wurde. Das ist Spam. Ich würde einer solchen Nachricht keine Beachtung schenken, das kann ja jeder schreiben.