Schon, aber die Moralvorstellungen haben sich doch sehr geändert. Zudem sollte doch heute den meisten bewußt sein, daß die meisten abgebenden Mütter doch wohl eher in einer Notsituation sind, und nicht etwa die Sünderinnen, wie man damals angenommen hatte.
Hallo Harald, ich verstehe zwar, was Du meinst. Dennoch sollte jeder seine Meinung sagen dürfen. Und grade die Schicksale der H.Mütter und der Adoptierten tragen dazu bei, aufzuzeigen, was Inkognito für den Einzelnen bedeutet!
Auch ich möchte gerne was zum Thema beitragen. Ich wurde inkognito adoptiert. Für mich ist es eine unzumutbare Tatsache, das in der heutigen Zeit immer noch Inkognito Adoptionen praktiziert werden. Wen möchte man dadurch vor was schützen, frage ich mich. Oder möchte man nicht vielleicht all den feigen und heuchlerischen Herkunftsmüttern eine Möglichkeit geben, sich mit ihren Kindern und dem was sie ihnen angetan haben, nicht mehr auseinandersetzen zu müssen?
Ich finde Inkognito-Adoption auch den falschen Weg.
Natürlich ist es unvermeidbar, wenn Kinder den Eltern weggenommen wurden, weil diese das Kind misshandelt haben. Aber das ist der geringste Prozentsatz der Inkognito-Adoptierten.
Warum es diese Adoptionsform als einzigste gibt ??? Ich weiß es nicht, aber ich hoffe, dass sich das bald ändert.
Selbst meine Eltern sind mittlerweile der Ansicht, dass es besser gewesen wäre, wenn ein Kontakt zwischen Herkunfts- und Adoptivfamiie bestanden hätte. Das hätte ihnen nämlich genauso geholfen, weil keine Verheinlichung mehr nötig gewesen wäre und somit auch keine Angst vor Entdeckung.
Es ist ein schmaler Grad, auf dem wir uns da bewegen. ZUERST müsste man die Gründe finden (KEINE VERMUTUNGEN) warum Inkognito-Adoption immer noch die einzig rechtliche Adoptionsform ist.
Irgendwie habe ich nämlich auch den Eindruck, dass die Folgen erst durch das Internet-Zeitalter zu Tage kommen.
Zitat von sehnsuchtAuch ich möchte gerne was zum Thema beitragen. Ich wurde inkognito adoptiert. Für mich ist es eine unzumutbare Tatsache, das in der heutigen Zeit immer noch Inkognito Adoptionen praktiziert werden. Wen möchte man dadurch vor was schützen, frage ich mich. Oder möchte man nicht vielleicht all den feigen und heuchlerischen Herkunftsmüttern eine Möglichkeit geben, sich mit ihren Kindern und dem was sie ihnen angetan haben, nicht mehr auseinandersetzen zu müssen?
Wow, na das ist ja mal eine Sichtweise! Auf die Idee bin ich ehrlich gesagt noch nie gekommen. Ich denke ja eher, daß das Inkognito dazu da ist, die Adoptivfamilie zu schützen! Ich glaube, das war der ursprüngliche Gedanke, der Inkognito. Es sollte dazu dienen, daß die Adofamilie ohne Störungen von Außen (Herkunftsfamilie) zu einer richtigen Familie zusammen wächst!
Heute weiß man es besser, und tendiert zur offenen Adoption. Wenn die Adobewerber es denn auch wollen. Rein gesetzlich gibt es aber nur Inkognito. Und das ist auch meiner Meinung nach Menschenverachtend!
habe hier schon mal ein bissel gelesen und ich bin mit 3 1/2 Jahren auch adoptiert worden und bei mir handelt es sich um eine inkognito Adoption und ich finde sie eine gute Sache...auch heute noch im Alter von 27 Jahren. Ich bin einfach der Meinung, dass das Kind selbst entscheiden kann, wann es seine leiblichen Eltern kennenlernen möchte...ich habe meine leiblichen Eltern noch nicht kennengelernt und irgendwie habe ich davor auch ein bisschen Angst...aber um nicht jetzt ab zu schweifen....ich finde das okay...den ich habe keinen Hass auf meine leiblichen Eltern, da wo ich gelandet bin, war das BESTE was mir passieren konnte, und meine leibliche Mutter wird ihre Gründe gehabt haben und ich bin ihr nicht böse.
Hallo Christina, es ist schön, daß Du so ein tolles Verhältniß zu Deinen A.Eltern hast!
Aber grade weil Du Deinen H.Eltern nicht böse bist, verstehe ich nicht, was Du an Inkognito gut findest. Kannst Du bitte näher erklären, was für Dich der positive Aspekt dabei ist?
Zum einen kann ich entscheiden ob ich meine leiblichen Eltern kennenlernen möchte oder nicht. Und ich denke für Adoptiveltern wäre es auch nicht einfach, wenn die leibliche Mutter ständig vor der Tür stände oder sich irgendwie dann doch einmischen würde. Ich sehe das einfach sehr kritisch, da wir mal ein Pflegekind hatten und es sehr schwer war einmal für meine Mutter wenn der Vater des Kindes bei uns anrief und sie anmachte am Telefon dies und das nicht wollte...das Kind konnte sich in den 5 Jahren in denen es bei uns war nie richtig einleben, da ständig ein Vater da war der versuchte uns schlecht zu machen usw....und ähnlich kann das halt auch bei einer Adoption dann sein. Da sehe ich das positive in der Inkognitoadoption. Das Kind kann selbst entscheiden wann und ob es Kontakt will. Vielleicht ist es auch einfach so da ich so gute Erfahrung mi meinen A- Eltern gemacht habe.
Hallo Christa, ja, das Problem mit der evtl. Einmischung ist so eine Sache, da hast Du Recht. Aber findest Du nicht, daß es für die H.Mutter und das Kind auch Vorteile gibt, wenn sie sich von Geburt an kennen? Man darf auch nicht vergessen, daß es A.Eltern gibt, die dem Kind nie was davon erzählen, daß es adoptiert ist... Leider hat nicht jeder so viel Glück wie Du.
Ich selbst bin eine H.Mutter, und hätte alles drum gegeben Kontakt zu meinem Kind haben zu können!
Das ist richtig ja, ich finde das es ein MUß ist einem adoptierten Kind zu erzählen das es adoptiert ist, ich weiß es seit ich denke kann, habe aber auch schon von anderen Fällen gehört. Welche Vorteile hat es den deiner Meinung nach, wenn Mutter und Kind in Kontakt bleiben? Ich habe da halt einfach die Bedenken das sich das Kind dann wesentlich schwerer in eine eue Familie einleben kann, ich kenne es einfach nicht andes...aber ich finde es natürlich auch schön andere Meinungen zu hören, bin da ganz offen. Hast du den dein Kind kennengelernt, wenn ich fragen darf....
Hallo Christina, nein, bisher habe ich ihn noch nicht kennengelernt. Ich bettel jetzt seit 10 Monaten beim JA und bei den A.Eltern, daß sie ihn mal fragen, ob er mich kennenlernen möchte.
Es ist die Ungewissheit, die man als H.Mutter jahrelang hat, die mich überzeugt, daß Inkognito nicht gut sein kann.