Ich lese immer wieder mal, dass sich einige H-Mütter darüber äußern, dass sie vom Jugendamt nicht ausreichend über die geplante Adoption informiert wurden.
Das eine sehr junge, werdende Mutter, z.B. 15-jährige, sich über die Konsequenz nicht wirklich im klaren ist, kann ich nachvollziehen, was widerrum noch nicht bedeuten muss, dass sie nicht aufgeklärt wurde.
Mich würde jetzt einmal interessieren, was euch über Adoption, Rechte und Pflichten ect. gesagt bzw. nicht gesagt wurde. LG Ami
Mir wurde nichts darüber gesagt, wie ich dagegen vorgehen kann. Alle Stellen arbeiten Hand in Hand. Vieles wird als Hilfe getarnt, was eigentlich auch nur Adoptionsbewerbern in die Hände spielt. Ich war in einem Mutter-Kind-Heim und habe gesehen wie nicht nur mit mir, sondern mit allen umgegangen wurde. Man wartet wie eine Raubkatze darauf, dass eine Mutter einen Fehler macht. Das entzieht sich absolut meinem Verständnis. Richter, Anwälte, Staatsanwälte, Polizisten,... es gibt niemanden, der nicht unter derselben Decke steckt. Stecken kann. Wenn eine schwangere Frau merkt, dass jemand es auf ihr Kind abgesehen hat, dann sollte sie keinem mehr trauen.
ZitatVieles wird als Hilfe getarnt, was eigentlich auch nur Adoptionsbewerbern in die Hände spielt.
Das interessiert mich; was genau meinst du damit?
ZitatRichter, Anwälte, Staatsanwälte, Polizisten,... es gibt niemanden, der nicht unter derselben Decke steckt. Stecken kann.
Du meinst damit eine große Verschwörung?
ZitatWenn eine schwangere Frau merkt, dass jemand es auf ihr Kind abgesehen hat, dann sollte sie keinem mehr trauen.
Wen meinst du, der es auf das Kind abgesehen haben kann: Behörden oder adoptionswillige Privatpersonen?
LG Morgenmuffel
Also, die Adoptionsanwärter, die mir glaubhaft machen, dass sie es auf kein Kind abgesehen haben, will ich sehen. Den Behörden sind Kinder egal. Die sehen nur welche unterzeichneten Unterlagen das schnellste Geld bringen. Wenn Hilfe für Schwangere kostenpflichtig wäre, würde vielleicht anders mit der Mutter-Kind-Beziehung umgegangen werden. Eine Verschwörung? Nein. Das Adoptionsvermittlungsgesetz ist öffentlich zugänglich. Werbung für Adoptionen ist nicht geheim. Jeder sieht selbst, was los ist, der davor die Augen und Ohren nicht verschließt. Allein die Beratungen für Schwangere in Not sind eine Farce. Wenn man einen Hilfeplan unterschrieben hat, steht das Kind mit einem Bein auf der Liste eines Amtsvormunds. Therapie treibt immer tiefer in Abhängigkeiten. Straftaten werden gedeckt, oft bewusst provoziert oder auch einfach selbst von Beamten verübt. Einzige Straftäter im System können - und dieses Klischee füttern die Massenmedien gerne - nur leibliche Mütter sein. Meine Beschreibung ist aber sehr subjektiv und nicht repräsentativ.
Zitat von AmiIch lese immer wieder mal, dass sich einige H-Mütter darüber äußern, dass sie vom Jugendamt nicht ausreichend über die geplante Adoption informiert wurden. [...] Mich würde jetzt einmal interessieren, was euch über Adoption, Rechte und Pflichten ect. gesagt bzw. nicht gesagt wurde.
Heidelberg, 1969: Rechte: keine Pflichten: nie mehr an das Kind denken. Auf keinen Fall suchen gehen = Strafe.
Das war alles, an was ich mich erinnere. Eine Beratung über Adoption im Allgemeinen oder gar die Folgen davon für mich im Besonderen, hat nie stattgefunden. Ein Wunder, dass ich überhaupt selbst unterschreiben "durfte". Zum Arzt durfte ich damals nicht ohne die Unterschrift meiner Mutter gehen, aber zum Notar, um mein Kind herzuschenken, wurde ich alleine geschickt. Als Ausgleich durfte ich die Jahre danach ganz alleine und völlig selbständig mit den Folgen zurecht kommen.
ZitatDas eine sehr junge, werdende Mutter, z.B. 15-jährige, sich über die Konsequenz nicht wirklich im klaren ist, kann ich nachvollziehen, ...
Eine Mutter "in Not" kommt sehr schnell in die Situation, dass sie nicht weiß was sie eigentlich tut. Dazu muss sie keineswegs blutjung sein. Auch der IQ spielt da nicht notwendigerweise eine Rolle. Da reichen bereits ein paar heimliche Schwangerschaftsmonate aus, entscheidende Gehirnregionen zu vernebeln. Alleine die hohe Quote an Müttern/Eltern, die aussagen, dass sie bald nach der Unterschrift diese bereut hätten, ist für mich Beweis genug, dass es zumindest in diesen Fällen mit der Aufklärung gehapert hat. Von einer aus Überzeugung geleisteten Freigabe muss man sich jedenfalls nicht anschließend wieder distanzieren.
Zitat... was widerrum noch nicht bedeuten muss, dass sie nicht aufgeklärt wurde.
Meine eigene Erfahrung und viele Berichte von Leidensgenossinnen, haben mich gelehrt, dass Fehlinformation, mißverständliche Darstellung der Tatsachen, völliges Verharmlosen der seelischen Folgen der Trennung vom Kind und vieles mehr, früher an der Tagesordnung waren. In manchen Jugendämtern funktioniert das heute noch. Besonders betroffen sind sehr junge, wenig gebildete, der deutschen Sprache nicht besonders mächtige, und ganz besonders introvertierte, blauäugige und unsichere Mütter.
Aber selbst aufgeklärte, klar denkende, moderne Frauen werden heute mitunter hinters Licht geführt. Alleine die ganze Masche mit den wie Sauerbier angepriesenen "offenen Varianten" ist weiter nichts als Bauerfängerei. Interessanterweise sind hier aber auch die Adoptionsbewerber als "Geschädigte" betroffen, wenn auch mit einem völlig anderen Köder angefüttert.
Auf dem evangelischen Kirchentag in Dresden habe ich vergangenes Jahr mit einer Sozialarbeiterin aus BW gesprochen. Die hat mir versichert, dass in ihrem Landkreis in den vergangenen Jahren nicht ein einziges junges Mädchen ihr Kind letztendlich wegadoptiert hat. Es wurde immer eine Lösung gefunden, dass das Kind bei der Mutter/den jungen Eltern bleiben konnte. Das sei aber nicht immer einfach gewesen, denn diverse beteiligte "Offizielle" seien kategorisch pro Adoption - zum Wohle des Kindes.
Die Krux ist, dass die Berater der Einen, gleichzeitig die Vermittler der Anderen sind.
Zitat von nancy Ich war in einem Mutter-Kind-Heim und habe gesehen wie nicht nur mit mir, sondern mit allen umgegangen wurde. Man wartet wie eine Raubkatze darauf, dass eine Mutter einen Fehler macht. Das entzieht sich absolut meinem Verständnis. .
So ein Fehler kann durchaus lebensgefährlich für ein Kind sein. Ehrlich gesagt bin ich froh, wenn ich lese, daß so penetrant auf die Mütter und Kinder geachtet wird. Denn ohne Grund sind beide auch nicht in so einem Heim
Was für eine kranke Einstellung! ich persönlich habe bis heute meinen Vertrag mit dem Jugendamt, also den Grund, warum ich dort war, schriftlich. Das habe ich dann auch später in einem Strafverfahren gegen mich zu meinem Vorteil genutzt. Der Grund war schlicht und ergreifend, dass ich überfordert war mit einem gewalttätigen Kindesvater und dort einen Schutzraum gesucht habe. Bei den anderen ist es meistens einfach nur Minderjährigkeit. Das Jugendamt ist der Ansicht, dass minderjährige Mütter nicht in den Haushalt ihrer Eltern gehören.
Zitat von nancyDas Jugendamt ist der Ansicht, dass minderjährige Mütter nicht in den Haushalt ihrer Eltern gehören.
Eine solche Einstellung hätte ich mir zu meiner Zeit gewünscht! Dann wäre meine Tochter nie wegadoptiert worden. Damals waren sich Jugendamt und Kindsoma einig, dass die minderjährige Mutter in die Familie gehört und das frische Kind möglichst rasch zu neuen Eltern.
Bei diesem Thema ist es ja so, dass die extremsten Vorstellungen aufeinander prallen und das Jugendamt alles unter einen Hut bringen muss. Meine Eltern haben für meinen Sohn Kleidung, Kinderwagen, Spielzeug besorgt, riesige Pakete ins Mutter-Kind-Heim geschickt und eine große Wohnung zum Erwerben gesucht. Alle Namen und Adressen meiner engsten Verwandten waren in der Akte vermerkt, meinen Eltern wurde von den Betreuern zugesichert, dass sie sofort telefonisch benachrichtigt werden, falls irgendein Problem o.ä. auftaucht. Aber an anderer Stelle des Jugendamts war der Gedanke etabliert, dass beim Thema Adoption die Großeltern des Kindes nichts erfahren dürfen um die Privatsphäre der Mutter zu schützen. Es ist von Seiten des Jugendamts immer ein Fehler, wenn nach dem Schema F vorgegangen wird. Das Problem ist einfach, dass dieses Amt Bürger entrechten kann. Denn nicht jeder Mensch will das Gleiche.
Zitat von nancyWas für eine kranke Einstellung! ich persönlich habe bis heute meinen Vertrag mit dem Jugendamt, also den Grund, warum ich dort war, schriftlich. Das habe ich dann auch später in einem Strafverfahren gegen mich zu meinem Vorteil genutzt. Der Grund war schlicht und ergreifend, dass ich überfordert war mit einem gewalttätigen Kindesvater und dort einen Schutzraum gesucht habe. Bei den anderen ist es meistens einfach nur Minderjährigkeit. Das Jugendamt ist der Ansicht, dass minderjährige Mütter nicht in den Haushalt ihrer Eltern gehören.
Was ist krank daran, wenn auf ein Kind acht gegeben wird, was aus solchem Sumpf wie Deinem kommt!? Was ist eigentlich mit Deinen Eltern? Wenn sie so engagiert bei Dir stehen, warum haben sie nicht Dein Kind aufgenommen?
Was für ein Sumpf? Ich kam direkt von der Universität in das Mutter-Kind-Heim. Ich war in einer Bindungsambulanz vorstellig, wo ich dachte, dass es dort Angebote gibt, die eine Mutter-Kind-Bindung aufbauen und stärken. Das stand wortwörtlich so auf den Prospekten. Was ist das für ein Sumpf? Also entschuldige mal.
Mit Zahlung von 100 Euro an einen Verein für soziale Rechtspflege wurde das Verfahren ohne Eintrag eingestellt. Als Reaktion auf die endlosen Drohungen und Verfolgungen und Übergriffe des Kindesvaters hatte ich eine überspitzte SMS geschrieben und der Richter glaubte mir. Drei Strafanträge gegen ihn und der Vertrag mit dem Jugendamt, das mir einen Schutzraum vor ihm zusicherte, haben mich glaubwürdig gemacht.
Die von Dir so oft erwähnte Universität hat Dir aber leider nicht beigebracht, wie man sich vor gewalttätigen Männnern schützt bzw.fernhält, mit seiner Gesundheit und seinen Problemen umgeht und wie man ein Leben mit Kind auf Reihe bekommt.
Für ein Kind, das die Welt betritt, ist das ein riesengroßer Sumpf, sorry. Ein Kind braucht ein stabiles Umfeld und noch vieles mehr. Und mir gehts nur immer um die Kinder und ihr Wohl.
Dummes Geschwätz. Ich habe wahnsinnig gut für meinen Sohn gesorgt. Er hatte alles, was er brauchte. Er hatte auch etwas, was keine Adoptivmutter ihm hätte geben können: Muttermilch. Du lobst Antidepressiva und sagst, dass es gut für Kinder ist keine Muttermilch zu kriegen. Nein, tut mir leid. Mit Menschen mit solchen Gedanken führe ich keine weitere Konversation.
Zitat von nancy. Du lobst Antidepressiva und sagst, dass es gut für Kinder ist keine Muttermilch zu kriegen. Nein, tut mir leid. Mit Menschen mit solchen Gedanken führe ich keine weitere Konversation.
Wo habe ich das denn geschrieben?????????????????????????????????
Ich habe mein L-Kind selber lange gestillt, und nur zu Deiner Info:
auch Adoptivmütter können ihre Adoptivkinder stillen!
ZitatLattitia schrieb: Was ist krank daran, wenn auf ein Kind acht gegeben wird, was aus solchem Sumpf wie Deinem kommt!?
Da hat sich aber jemand ganz gehörig im Ton vergriffen! Diffamierungen und persönliche ungehörige Angriffe gehören absolut nicht zu diesem Thema und in dieses Forum! Vermutlich hat diese Dame noch keine außergewöhnliche Zeiten durchlebt, ansonsten würde sie mit Sicherheit nicht so überheblich und abwertend urteilen.
Nanci, ich glaube Dir Deine Schilderung und auch, dass Du in Deinem damaligen Ausnahmezustand nicht in der Lage warst, die sich verselbständige Situation in den Griff zu bekommen, auch als Studentin nicht. Diese ganze Misere tut mir sehr leid für Dich. Daher ist es wichtig, dass Du Dich dazu äußerst und darüber schreibst.