Zitat von ChakimausWarum ausgerechnet diese Personengruppe besonders?
Da hast du leider recht, denn in diesem Faden war es eigentlich nur eine (aus dieser Personengruppe), die die Erlebnisse von Nancy angezweifelt hat. Tut mir leid!
Zitat von AmiBevor ich nun näher drauf eingehe, hätte ich aber als erstes noch eine Frage an Mausi. Du schriebst:
Zitat Eine Beratung über Adoption im Allgemeinen oder gar die Folgen davon für mich im Besonderen, hat nie stattgefunden
Könntest du mir da noch 1-2 (oder auch mehr ) Beispiele dazu geben, damit ich besser verstehen kann, was du damit meinst? Das wäre lieb, danach kann ich dann besser drauf eingehen und antworten.
Tut mir leid, aber beinahe hatte ich deine Frage übersehen
Die Ausgangsfrage war doch nach den Erfahrungen zur Adoptionsberatung beim Jugendamt, oder?
Bei mir gab es keine Beratung, weil gar kein Bedarf festgestellt wurde. Den Beschluß, dass mein Kind zur Adoption kommen soll, hat meine Mutter getroffen und die vom Jugendamt haben erfreut "ja bitte" dazu gesagt.
Die Frau, die mir bereits im Krankenhaus auf den Hals geschickt wurde, entpuppte sich erst vor einem Jahr als "Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes". Sie nahm offenbar damals wegen Personalmangels die Interessen des Jugendamtes bei Außenterminen wahr. Beraten hat die mich überhaupt nicht, sondern, neben meinem Bett sitzend, die Fragen zu meiner Person, meinem Freund und dem Kind in diversen Bögen vorgelesen und ausgefüllt. Dann muss ich wohl die Absichtserklärung unterschrieben haben, von der ich vermutlich nicht wusste was sie bedeutet. Es ist ein Verbrechen, wenn man so junge Dinger wie mich ausgerechnet im Wochenbett zu so etwas nötigt.
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus hat mich meine Mutter gleich am folgenden Tag für drei Monate weit weg in die Berge verbannt und erst zurück geholt, als sie den Termin mit dem Notar fest hatte. Direkt davor hatte ich noch den Beratungstermin beim Leiter des Jugendamtes. Dabei wurde mir erklärt, dass die neuen Eltern meiner Tochter ganz tolle Eltern seien, bei denen es das Kind besser haben wird, als bei einer Schülerin, dass ich das Kind bald vergessen haben werde, dass ich später noch viele Kinder kriegen kann und, dass es verboten ist, zu dem Kind und seinen Eltern Kontakt aufzunehmen, weil das schädlich sei. Das ist natürlich nur sinngemäß wiedergegeben, aber dieser Sinn hat sich bei mir durchaus eingebrannt.
In den Akten steht zynischerweise, dass diese "Gesundheitstante" in der Zeit, in der ich in der "Verbannung" war, bei uns zu Hause war, um mich zu interviewen. Meine Mutter soll ihr gesagt haben, dass ich gerade in Urlaub gefahren sei, sie mich aber gleich nach meiner Rückker ins Amt schicken werde. Weiter stand in den Akten, dass meine Mutter zu der Frau damals sagte, dass sie mir alleine die Entscheidung überlasse, was ich mit dem Kind mache. So steht es in den Akten! Das habe ich hier bei mir. Ich frage mich immer wieder, warum gerade dieses Statement drin steht, wo ansonsten kaum etwas vorhanden ist. Diese Akten sind Lüge und Verrat, mehr nicht, aber das glaubt mir keiner und meine Mutter erklärt mich für meschugge, wenn ich ihr so etwas vorhalte. Sie ist inzwischen fast 90 und ich glaube einfach fest daran, dass es irgendwo in der Hölle für sie eine gerechte Strafe gibt.
Als größte Frechheit steht in meiner Akte, dass ich mich nach der Geburt nicht um das Kind gekümmert hätte und nicht einmal im Heim war, um es zu besuchen. Wie denn? Auf dem abgelegenen Bauernhof war ich in den drei Monaten noch nicht einmal zur Nachuntersuchung der Geburt bei einem Arzt. Kein Taschengeld, kein Telefon im Haus und nur Kühe und Berge außen herum sowie eine Bauernfamilie, die meiner Mutter hörig war und für ihre Aufpasserdienste sicher gut bezahlt wurde.
Die vom Jugendamt haben mich bis zum Notartermin prakisch nicht einmal gesehen! Sie haben stillschweigend mit meiner Mutter verhandelt und davon kein Wort zu den Akten genommen; zumindest wurde mir das gesagt.
Wie ich vor Jahren von meinem Exfreund erfahren habe, haben der ebenfalls minderjährige Kindsvater und seine Mutter beim Jugendamt vorgesprochen als ich in Verbannung war, um gegen die geplante Adoption zu intervenieren. Sie wurden aber weggeschickt, weil er als unehelicher Vater keine Rechte hatte. Dafür rächt er sich bis heute bei mir. Aiuch von diesem Besuch steht angeblich nichts in den Akten. Ich habe nur das bekommen, was mich betrifft.
Zitat von mausi51Wie ich vor Jahren von meinem Exfreund erfahren habe, haben der ebenfalls minderjährige Kindsvater und seine Mutter beim Jugendamt vorgesprochen als ich in Verbannung war, um gegen die geplante Adoption zu intervenieren. Sie wurden aber weggeschickt, weil er als unehelicher Vater keine Rechte hatte. Dafür rächt er sich bis heute bei mir.
Also mit Exfreund meinst Du den Kindsvater selbst? Und was wollte er beim Jugendamt? Wieso rächt er sich dafür dass er nicht vorsprechen durfte? Wollte er das Kind zu sich holen?
Die Sache ist die, dass Väter, die nicht der Ehemann der Mutter sind, bis heute nicht per se ein Sorgerecht haben. Das muss heute gemeinsam mit der Mutter vereinbart werden. In den drei Monaten, die ein Kind unter den Fittichen des Jugendamts bleibt, verliert aber auch eine Mutter das Sorgerecht. Und wenn der Vater nicht selbst Adoptionsanwärter ist, hat er in so einer Konstellation auch heute noch keine Chance. Sogut wie keine Chance. Ich meine von Vätern gelesen zu haben, die auch nach der Freigabeerklärung der Mutter das Sorgerecht eingeklagt haben. Aber ich persönlich denke, dass sowas von langer Hand geplant sein muss. Bei mir war es so, dass der Vater die Freigabeerklärung (einige Minuten) vor mir unterzeichnet hat. Aber um ehrlich zu sein, macht das die Lage nicht besser... Ich halte es für mehr als einfach für ein Gericht die zweite Einwilligungserklärung zu ersetzen, wenn die erste schon vorliegt. Häufiger Grund: Person unauffindbar.
Zitat von nancy In den drei Monaten, die ein Kind unter den Fittichen des Jugendamts bleibt, verliert aber auch eine Mutter das Sorgerecht.
So wie ich dein Statement verstanden habe, geht es um den Sorgerechtsentzug bei nicht geleisteter Freigabeunterschrift? Das Jugendamt entscheidet aber nicht über das Sorgerecht, das macht das Gericht. Das ist ein langwieriger Prozess und braucht einen triftigen Grund. Da reicht eine fehlende Unterschrift nicht aus. Schon gar nicht nach erst drei Monaten. LG Morgenmuffel
Das Jugendamt beantragt den Entzug des Sorgerechts beim Amtsgericht/Familiengericht/Vormundschaftsgericht wegen Vernachlässigung, mangelnder Kooperation, bzw. Desinteresse. Bei mir persönlich war das nicht nötig, weil ich mich einschüchtern ließ. Ich hatte aber eine Bekannte, bei der ich das miterlebt habe. Noch im Krankenhaus hat sie eine vorläufige Freigabeerklärung unterschrieben, woraufhin ihr der Kontakt zum Neugeborenen untersagt wurde. Mit Lügen am Telefon und Geheimniskrämerei wurde sie auf Abstand gehalten. Die für ihr Kind zuständige Jugendamtsmitarbeiterin kam in Begleitung eines Mannes zu mir in die Wohnung, weil die Mutter meine Adresse als Vertrauens-/Kontaktperson angegeben hatte. Da erklärte die mir dann, sie hätte einen Hilfeplan zu unterschreiben und sich bei ihr unverzüglich zu melden, weil bereits ein Gerichtstermin angesetzt sei und ich entgegnete nur, dass alle Anwesenden wissen, wer ein Einschreiten des Gerichts veranlasst hat. Es geht noch weiter. Wegen der vorläufigen Freigabeerklärung kann das Neugeborene sofort in Adoptionspflege kommen. Der Widerruf dieser Erklärung wurde im Fall meiner Bekannten zwar schriftlich vom Jugendamt bestätigt. Trotzdem verweigert das Jugendamt gerne die Auskunft über den Aufenthalt eines sich in Adoptionspflege befindenden Kindes. Die Frist von 3 Monaten ist gesetzlich festgeschrieben, soweit ich weiß. Ein Sorgerechtsentzug braucht keinen Tag länger. Eine Anmerkung zu der geschilderten Situation: ich kontaktierte die Bekannte nicht wie mir geheißen wurde, sondern gab eine Handynummer und einen Vorname weiter, den mir die Bekannte als Notfallkontakt gegeben hatte. Da stellte sich heraus, dass die Jugendamtsmitarbeiterin, den vollen Name, sowie die Anschrift dieser Person kannte und "schon dort war". Außerdem gestand sie, dass sie selbst schon stundenlange, sehr offene Gespräche mit der Bekannten geführt hatte und die Spitze des Eisbergs war, dass sie zu diesem Zeitpunkt bereits einen Hilfeplan unterschrieben hatte.
Zitat von nancyDas Jugendamt beantragt den Entzug des Sorgerechts beim Amtsgericht/Familiengericht/Vormundschaftsgericht wegen Vernachlässigung, mangelnder Kooperation, bzw. Desinteresse. Bei mir persönlich war das nicht nötig, weil ich mich einschüchtern ließ. Ich hatte aber eine Bekannte, bei der ich das miterlebt habe. Noch im Krankenhaus hat sie eine vorläufige Freigabeerklärung unterschrieben, woraufhin ihr der Kontakt zum Neugeborenen untersagt wurde. Mit Lügen am Telefon und Geheimniskrämerei wurde sie auf Abstand gehalten. Die für ihr Kind zuständige Jugendamtsmitarbeiterin kam in Begleitung eines Mannes zu mir in die Wohnung, weil die Mutter meine Adresse als Vertrauens-/Kontaktperson angegeben hatte. Da erklärte die mir dann, sie hätte einen Hilfeplan zu unterschreiben und sich bei ihr unverzüglich zu melden, weil bereits ein Gerichtstermin angesetzt sei und ich entgegnete nur, dass alle Anwesenden wissen, wer ein Einschreiten des Gerichts veranlasst hat. Es geht noch weiter. Wegen der vorläufigen Freigabeerklärung kann das Neugeborene sofort in Adoptionspflege kommen. Der Widerruf dieser Erklärung wurde im Fall meiner Bekannten zwar schriftlich vom Jugendamt bestätigt. Trotzdem verweigert das Jugendamt gerne die Auskunft über den Aufenthalt eines sich in Adoptionspflege befindenden Kindes. Die Frist von 3 Monaten ist gesetzlich festgeschrieben, soweit ich weiß. Ein Sorgerechtsentzug braucht keinen Tag länger. Eine Anmerkung zu der geschilderten Situation: ich kontaktierte die Bekannte nicht wie mir geheißen wurde, sondern gab eine Handynummer und einen Vorname weiter, den mir die Bekannte als Notfallkontakt gegeben hatte. Da stellte sich heraus, dass die Jugendamtsmitarbeiterin, den vollen Name, sowie die Anschrift dieser Person kannte und "schon dort war". Außerdem gestand sie, dass sie selbst schon stundenlange, sehr offene Gespräche mit der Bekannten geführt hatte und die Spitze des Eisbergs war, dass sie zu diesem Zeitpunkt bereits einen Hilfeplan unterschrieben hatte.
Wenn du dich einmal dem Jugendamt anvertraut hast, kommst du nicht mehr so schnell wieder aus diesem Milieu raus. Bis heute muss ich befürchten, dass einer von diesen Menschen mir schaden könnte (siehe mein Faden: "Chronologie einer Adoption im Bekanntenkreis", der von derselben Bekannten handelt). Es hat über ein Jahr gedauert, bis ich es geschafft hatte, dass ich jetzt wahrscheinlich nicht mehr in Verbindung mit jemandem gebracht werden kann, der nicht so vehement gegen die an ihm verübten Schandtaten vorgegangen ist wie ich. Und ich arbeite immer noch daran wieder ein souveränes Image zu bekommen. Es ist aber schon wichtig, wie eine Adoptivmutter, ich glaube Martina, schrieb, dass ich einiges von meinen Erlebnissen berichte. Es muss ja nicht alles sein. Aber ich denke mir dabei: es muss Menschen geben, abgesehen von Herkunftsmüttern, die solche Dinge nicht in Ordnung finden. Wie war es bei dir? Was ist dir passiert? Oder wolltest du ein Kind für fremde Menschen gebären? Ich meine, Abtreibung gibt es schon lange und ich persönlich bezweifle, dass frau eine Schwangerschaft im ersten Trimenon nicht bemerken kann.
Zitat von nancyWenn du dich einmal dem Jugendamt anvertraut hast, kommst du nicht mehr so schnell wieder aus diesem Milieu raus. Bis heute muss ich befürchten, dass einer von diesen Menschen mir schaden könnte (siehe mein Faden: "Chronologie einer Adoption im Bekanntenkreis", der von derselben Bekannten handelt). Es hat über ein Jahr gedauert, bis ich es geschafft hatte, dass ich jetzt wahrscheinlich nicht mehr in Verbindung mit jemandem gebracht werden kann, der nicht so vehement gegen die an ihm verübten Schandtaten vorgegangen ist wie ich. Und ich arbeite immer noch daran wieder ein souveränes Image zu bekommen. Es ist aber schon wichtig, wie eine Adoptivmutter, ich glaube Martina, schrieb, dass ich einiges von meinen Erlebnissen berichte. Es muss ja nicht alles sein. Aber ich denke mir dabei: es muss Menschen geben, abgesehen von Herkunftsmüttern, die solche Dinge nicht in Ordnung finden. Wie war es bei dir? Was ist dir passiert? Oder wolltest du ein Kind für fremde Menschen gebären? Ich meine, Abtreibung gibt es schon lange und ich persönlich bezweifle, dass frau eine Schwangerschaft im ersten Trimenon nicht bemerken kann.
Wie es bei mir war, kannst Du in meiner Vorstellung lesen. Dass Frauen ihre Schwangerschaft im ersten Drittel "nicht" bemerken, halte ich auch für unwahrscheinlich, ich gehe da eher von Verdrängung aus. Ich möchte Dir jetzt wirklich nicht zu nahetreten, aber kann es sein, dass Du Dich da gerade unglaublich in einem Thema verrennst? Obwohl ich selbst eine Herkunftsmutter bin, schere ich nicht alle Ämter über einen Kamm. Ich selbst wohne in der Nähe eines Mutter-Kind-Heimes und treffe sehr oft die zum Teil noch seeehr jungen Mütter mit ihren Kindern. Und weißt Du, was das Erstaunliche ist? Sie scheinen alle sehr zufrieden und glücklich zu sein! Gerade letzte Woche habe ich an einem Gesprächskreis "abgebender Mütter" teilgenommen, das erste Mal. Die meisten der anwesenden H. Mütter haben Kontakt zu ihren adoptierten Kindern, ohne dass sie bei der Kontaktaufnahme über die Jugendämter oder die Adoptionsvermittlungsstellen Probleme gehabt hätten. Komisch, oder? (Wobei ich nicht bestreiten möchte, dass es auch anders laufen kann.) Vielleicht, und ich schlage Dir das jetzt ganz vorsichtig vor, solltest Du Dir doch noch mal professionelle Hilfe holen, denn ich habe den Eindruck, dass Du mit dem Gefühl lebst, die ganze Welt sei gegen Dich und Dir feindlich gesinnt. Manchmal macht solch ein Schritt durchaus Sinn! GlG naji
Danke für die nette Ferndiagnose. Das sind mir die Liebsten. Sowas kommt immer, wenn man keine Argumente mehr anbringen kann für das Gute und Richtige an Adoptionen.
Liebe naji, Ich bin nicht hier um jemanden zu bekehren. Lies Du doch bitte mal in den zweiten Beitrag meiner Vorstellung hinein. Da habe ich das auch schon gesagt. Und Hetzpredigten schwinge ich auch nicht. Niemand ist gezwungen, die Geschichten, die ich hier nacherzähle, für bare Münze zu halten. Im Übrigen habe ich diese Bekannte, die einzige, von der ich etwas, außer mir, erzähle, nicht in dem Mutter-Kind-Heim kennengelernt, sondern in einem Übergangswohnheim für Wohnungslose. Ich habe also über das Mutter-Kind-Heim, in dem ich selbst gewesen bin, bisher nichts gesagt, außer, dass dort die Zustände katastrophal und alle Kinder, bis auf meinen Sohn, krank waren.
Zitat von MarleenAlso mit Exfreund meinst Du den Kindsvater selbst?
Ja.
ZitatUnd was wollte er beim Jugendamt?
Von der Schwangerschaft wusste bis zwei Tage vor der Geburt nur mein Freund und ich. Als ich im Kreißsaal lag, meine Mutter ließ die Geburt ca. eine Woche vor dem errechneten Termin einleiten, um die Schande möglicht bald wieder los zu sein, hat sie meinen Freund und dessen Mutter informiert. Ich hatte da bereits Kontaktverbot und wurde bis zur Einlieferung ins Krankenhaus im Zimmer eingesperrt, sobald meine Mutter das Haus verließ. Die Mutter meines Freundes, die damals gerade Witwe geworden war, hätte mich und das Kind bei sich wohnen lassen (Unternehmerfamilie, großes Haus). Meine Mutter hat das kategorisch abgelehnt. Sie hatte sich sofort nachdem sie von meinem Zustand Kenntnis hatte (= zwei Tage vor der Geburt) ans Jugendamt gewandt, ohne mir das zu sagen. Dort empfing man sie sicher höchst erfreut. Wie gesagt, weder der Kindsvater noch ich hatten an Adoption gedacht. Davon habe ich einen Tag nach der geburt erfahren, als mir die Schwestern das nicht mehr brachten. meine Mutter hatte ihnen verboten. Seine Mutter wollte unbedingt dieses Kind bei sich haben, aber ihr Sohn hatte als unehelicher Vater absolut null Rechte an seinem Kind und somit auch kein Mitspracherecht bei der Adoption. Deswegen waren sie beim Jugendamt, um vielleicht noch etwas zu drehen. Sie wurden weggeschickt. Ich hatte davon keine Ahnung, da ich nach ihrem Besuch bei mir im Wochenbett keinen Kontakt zu ihnen hatte. Als meine Mutter von dem Besuch hörte, bekamen beide in der Klink Hausverbot. Ich war damals psychich total weggetreten. Die neun verheimlichten Schwangerschaftsmonate forderten ihren Tribut.
ZitatWieso rächt er sich dafür dass er nicht vorsprechen durfte? Wollte er das Kind zu sich holen?
Das ist ja nun beantwortet. Was ich allerdings nicht verstehe, ist, dass er mich dafür (selbst als Erwachsener Mann noch!) büßen lässt, dass ich damals keine so verständnisvolle Mutter hatte wie er. Wobei bei der Handlungsweise seiner Mutter sicher auch ein Hintergedanke war, nun plötzlich eine Aufgabe als Großmutter zu haben. Aber das ist nur meine Spekulation. Da er sich nach der adoption sofort non mir getrennt hat, hatte ich keinen Kontakt mehr. Einmal traf ich ihn Jahre später auf einer Sportveranstaltung, aber das ließ er mich abblitzen. Der nächste Kontakt fand erst vor drei Jahren statt, als ich ihn wegen meiner gescheiterten Beziehung zu unserer Tochter suchte. Dabei habe ich einige Dinge erfahren, zu denen unsere Tochter mich leider voll belogen hatte.
Tatsache ist jedenfalls, denn das hat er mir vor zwei Jahren gebeichtet, als ich ihm meinen Verdacht auf den Kopf zusagte, dass er mich bei unserer Tochter extrem schlecht machte, als sie ihn mit 18 gesucht und sofort gefunden hatte. Sie haben sich damals mehrmals getroffen und blendend verstanden. Mich hat sie einige Monate danach auch indirekt gefunden (nur meine Tante, die etwas in der Öffentlichkeit stand und so hieß wie ich mit Geburtsnamen), aber sie hat den Kontakt noch vor dem ersten Telefonat mit mir wieder abgebrochen. Einen schriftlichen Kontakt zu mir gab es damals nicht. Diese Ablehnung hat mich dann davon abgehalten, danach noch selbständig nach ihr zu suchen, denn das wurde mir sowieso bei der Freigabe untersagt.
Als ich 2002 zu ihr Kontakt aufnehmen wollte, habe ich eine Anzeige bei Fasen aufgegeben und mich danach zusätzlich an das Jugendamt gewandt. Sie wurde von denen angeschrieben (sie, nicht die Adoptiveltern!) und hat mir dann nach wochenlangem Zögern anonym über das Jugendamt geantwortet. In einem ihrer nächsten Briefe sagte sie mir dann, dass sie meine Annonce bei Fasen gesehen hätte, aber nicht vorhatte zu antworten. Dann hatte sie offenbar nur deswegen doch geantwortet, weil die andere Anfrage über das Jugendamt lief.
Über all das hätte ich gerne einmal mit ihr gesprochen, habe aber niemals auch nur eine kleine Antwort erhalten. Sie hat diese Fragen nicht beachtet. Im Nachhinein betrachtet, hat sie mir so gut wie nie eine Frage beantwortet, sei sie auch noch so harmlos gewesen. Eigentlich wäre es ehrlicher gewesen, mir gleich von Anfang an klar zu machen, dass sie diesen Kontakt nicht will. Das hat sie mir dann wenigstens vor zwei Jahren über eine völlig fremde Person mitteilen lassen, mit der ich geschäftlich zu tun hatte, die auch adoptiert ist, und die sich angeboten hatte, zu vermitteln.
Damals schrieb ich noch einen Brief, dass ich das alles nicht wusste und ich mich zurückziehe, wenn sie das will. Es kam keine Antwort. Seit damals schreibe ich einmal im Jahr zu ihrem Geburtstag eine Karte, damit sie sieht, dass ich an diesem Tag an sie denke, und bin ansonsten still. Weihnachten schreibe ich nicht mehr, denn das müsste sie dann ja als besonders aufdringlich empfinden, weil das ein reines Familienfest ist. Sie sagte auch, dass sie es mir ehr übel genommen hätte, dass ich mich als ihre Mutter bezeichnet hätte. Leider hat sie mir auch nicht gesagt als was ich mich dann bezeichnen darf. Deswegen bleibe ich bei Mutter.
Zitat von mausi51Diese Ablehnung hat mich dann davon abgehalten, danach noch selbständig nach ihr zu suchen, denn das wurde mir sowieso bei der Freigabe untersagt.
Ich verstehe das so, dass das einfach mündlich getan wurde, was natürlich auch eine enorme Wirkung haben kann. Bei mir ist es aber ähnlich. Mein Sohn ist zwar erst knapp 2, aber ich habe schon ein rechtskräftiges Kontaktverbot zu ihm, eine einstweilige Verfügung von den Menschen, die zu dem Zeitpunkt noch gar nicht seine Adoptiveltern waren. Sollte ich mich ihm nähern, ist das für mich eine Ordnungswidrigkeit. Ich muss in diesem Fall mit einer Strafe von 5000 Euro rechnen. Mit der Vizeleiterin des Jugendamts ist aber schriftlich vereinbart, dass ich einen Brief jährlich für die Akte (nur für seine Augen bestimmt) schreiben darf. Ich versuche erstmal, das so zu händeln. Ein Jahr ohne gab es noch nicht, denn der erste Brief hat die einstweilige Verfügung nach sich gezogen.
Ich finde es immer total schade zu lesen, dass Adoptivkinder nicht an ihren Wurzeln interessiert sind. Das scheint leider die Regel zu sein, ich vermute, weil sie indoktriniert werden. Oder Angst haben, oder selbst Schuldgefühle. Das müsste meiner Meinung nach alles nicht sein, wenn man Babys, die Verwandte haben, in Ruhe lassen würde, in dem Sinn, dass man ihre Rechte nicht verdreht, also die Rechte der Babys. Die haben nämlich auch ein Recht nach Art. 6 GG. Und Babys fallen nicht vom Himmel. Das scheint das Jugendamt "manchmal" zu vergessen.
ich wurde weder indoktriniert noch zeige ich keinerlei Interesse an meinen Wurzeln. Weisst du,wer mich auf meiner Suche immer unterstützt hat und weiterhin unterstützt ? Meine A-Mutter! Und weisst du,wer null Interesse an mir hat? Meine leibliche Mutter! Es sind nicht immer nur "die Anderen"...