In einem inhaltlich identischen Faden geht es um die Vorurteile gegenüber Adoptiveltern („Vorurteile an Adoptiveltern“). Da diese Vorurteile aber gegenseitig bestehen, möchte ich hier einmal den analogen Faden eröffnen.
Dass es diese Vorurteile ernsthaft gibt, beweist z. B. die Tatsache, dass erwiesene Vorurteile gegenüber der Herkunftsfamilie explizit zu den Ausschlusskriterien bei Bewerbern für Dauerpflege zählen:
2.2 Ausschlussgründe In Artikel 35 AGSG sind Kriterien benannt, nach denen eine Pflegeerlaubnis zu versagen bzw. die Pflegetätigkeit gemäß Art. 40 AGSG zu untersagen ist, wenn das Wohl des Kindes oder Jugendlichen in einer Pflegestelle nicht gewährleistet erscheint. Obwohl die Pflegeverhältnisse nach § 33 SGB VIII nicht erlaubnispflichtig sind (gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 1), lassen sich auch dafür die in Art. 35 AGSG gesetzlich festgeschriebenen Ausschlussgründe als Prüfkriterien heranziehen (§ 44 Abs. 2 SGB VIII): (...) mangelnde Kooperationsbereitschaft – Widerstände gegen die Zusammenarbeit mit der Vermittlungsstelle sowie beratenden Institutionen und Personen, – grundsätzliche Ablehnung einer Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie, – nicht bearbeitbare Vorurteile gegenüber Herkunftsfamilien.
(Quelle: "Vollzeitpfege", Kapitel 4: Auswahl, Vorbereitung und Qualifizierung von Pflegepersonen, BLJA)
In der Quelle ist übrigens ein siebenseitiger Fragebogen enthalten. Wenn ich mir diese Fragen ansehe, würde ich mir so etwas auch für manche leibliche Eltern wünschen
Ich denke ein sehr hartnäckiges Voruteil hat mit der Klassifizierung von abgebenden Müttern einerseits und Müttern, denen das Sorgerecht entzogen wurde, andererseits zu tun. Meiner Erfahrung nach ist der Übergang da fließend, sodass ich persönlich eine solche Unterscheidung nicht für sinnvoll halte. Vom gesellschaftlichen Ansehen her stehen die abgebenden Mütter tiefer als diejenigen, denen das Sorgerecht entzogen wurde. Man kann leichter Verständnis aufbringen für eine Mutter, der in einer Stresssituation mal die Hand ausgerutscht ist, als für eine Mutter, die ihr Kind nie wollte und nicht lieben kann. Es gibt Kampagnen, die plädieren für mehr Verständnis für abgebende Mütter. Es heißt dort frei zusammengefasst, dass man das Verantwortungsgefühl einer Mutter würdigen sollte, die ihr Kind besser verschenkt, bevor sie es umbringt.
Zitat von nancy Man kann leichter Verständnis aufbringen für eine Mutter, der in einer Stresssituation mal die Hand ausgerutscht ist, als für eine Mutter, die ihr Kind nie wollte und nicht lieben kann.
in einem anderen thread schreibst Du
Zitat von nancyIch bestreite vehement, dass es solche Mütter gibt. Ich sage ganz klar, solche Mütter gibt es nicht. Das Gerücht über "solche Mütter" ist in Aktenfrisierungen entstanden.
Ja. Das ist das VORURTEIL. In dem Satz, den du von mir zitierst, habe ich die beiden Klischees gegenüber gestellt um nachvollziehbar zu machen, warum abgebende Mütter das undankbarste Image haben.
leider habe ich gerade eine sehr schlechte Erfahrung mit einer "abgebenden" Mutter, nämlich meiner Mutter! Nach anfänglichem großen Interessse mit mir Kontakt zu haben, ist dieses jetzt erloschen, ihre Neugierde ist befriedigt und jetzt meldet sie sich nicht mehr, ich bin ihr egal. Sie hat zu meiner Nichte, ihrer Enkelin, gesagt: wenn sie (ich) sich nicht mehr meldet, dann ist das so. Dazu muss ich erklären, dass meine Adoptivmutter im April verstorben ist und seitdem höre ich nichts mehr von leiblichen Mutter. Davor haben wir 1 x in der Woche telefoniert, dazu hatte ich natürlich erstmal keine Zeit mehr,weil ich soviel zu regeln hatte, dieses wusste meine leibliche Mutter aber auch. Meine Nichte (Tochter meiner leider schon verstorbenen Halbschwester) hat mir erzählt, dass sie auch nicht nach mir fragt. Mir tut das sehr weh, es ist wie noch einmal weggegeben werden bzw.nicht gewollt sein. Obwohl ich schon 59 Jahre alt bin,macht mich das sehr traurig und ich frage mich, ob es so ist, dass sie für mich kein Mutterliebe empfindet, weil sie mich ja gleich nach der Geburt weggeben hat und wir uns erst nach 56 Jahren, also vor 3 Jahren, gesehen haben? Ich versteh das im Moment nicht.
meine Erfahrung sind, dass unwissende Außenstehende oft den Kommentar abgeben "wie kann man so ein süßes Kind einfach nur abgeben/verlassen". Manchmal bewegt man diese Menschen zum Nachdenken wenn man als Adoptivmutter die H-Mutter "in Schutz" nimmt, viel öfter erntet man aber leider Unverständnis. Die H-Mutter unseres Kleinen wollte ursprünglich eine offene Adoption - leider ist sie momentan nicht mehr bereit/fähig dazu.
Wenn wir erzählen, dass unsere Tochter adoptiert ist, hören wir häufig Kommentare, in denen von der Herkunftsmutter als Mutter, die "das Kind nicht haben wollte", gesprochen wird. Das trifft es aber - was Muckels Geschichte angeht - nicht wirklich. Muckels Mutter hat die Entscheidung zur Freigabe in Liebe und Verantwortung für ihre Tochter getroffen und wollte das Beste für sie, davon sind wir überzeugt.
Wenn wir dann aber versuchen, etwas über die Gründe, warum Muckel nicht bei ihren leiblichen Eltern bleiben konnte, zu erzählen, kommt oft ein Spruch wie: "Warum bekommen solche Leute denn überhaupt Kinder?"
Also March, wenn ich mir so den neuerlichen Verlauf des Gegenfadens ansehe, wie ihr euch fachmännisch übers Sparen bei Adoptionsverfahren austauscht, dann erinnert mich das sehr an die Jugendamtmitarbeiter, wie ich sie kennengelernt habe. Kaffe trinkend in ihren Büros sitzend und Geschäfte abwickelnd. Ich denke durchaus, dass schwangere Frauen in Not die 3000 Euro ohne Wenn und Aber zusammenkratzen würden um sich ihr Kind zu erkaufen, wenn sie früh genug wüssten, um was es den Mächtigeren in Wirklichkeit geht. Ich hätte das getan und die Vermittlerin wusste, dass ich das Geld hatte. Mir wurde beispielsweise auch von einer Mutter erzählt, die das in der Tat getan hat. Eine Frau hat sich prostituiert und Scheine im Kuvert beim Jugendamt, das auch meinen Sohn gestohlen hat, eingereicht und nach zwei Jahren ihr Kind bekommen. Gut, die Geschichte kenne ich nur vom Hörensagen, aber ich habe sie sofort geglaubt. Vor dem Hintergrund, dass die Adoptionsvermittlerin und der Vater meines Sohnes zu mir ins Mutter-Kind-Heim kamen um mir weis zu machen, dass ich ihm 500 Euro für seine Vaterschaftsanerkennung zu zahlen hätte, selbstredend in bar.
Dein Versuch, Herkunftsmütter "in Schutz zu nehmen", klingt, ich muss schon sagen, grotesk.
Sorgerecht kann man sich kaufen, wahre Mutterliebe nicht. Die Gerüchteschürer sind doch nur neidisch.
Ich meine, wie viel schwerer ist es einer Mutter im Wochenbett den Säugling wegzunehmen als dem Säugling seinen Schnuller wegzunehmen? Motivationen für eine Weggabe kann es doch erst geben, wenn ein Mensch vielleicht auch bei Bewusstsein ist. Wir reden doch gar nicht von aktiven Weggaben. Mütter, die in eine Adoptionsfreigabe einwilligen, müssen aktiv gar nichts tun. Sie könnten ihr Kind ebensogut beim spazieren Gehen auf dem Bürgersteig vergessen. Das wäre ein adäquater Vergleich mit dem Gehalt von Schaffenskraft bei einer Einwilligungserklärung. Der Name sagt es ja schon. Einwilligung, nicht Weggabe. Die abgebende Mutter muss nichts weiter tun. Und das tut sie auch nicht. Sie tut nichts. Sie lässt nur zu. Sie widerspricht nicht. Brigitte, nicht die Mutter gibt ihr Kind weg, sondern der Adoptionsvermittler, der Amtsvormund und der Richter üben diese aktive Handlung aus.
Zitat von nancyAlso March, wenn ich mir so den neuerlichen Verlauf des Gegenfadens ansehe, wie ihr euch fachmännisch übers Sparen bei Adoptionsverfahren austauscht, dann erinnert mich das sehr an die Jugendamtmitarbeiter, wie ich sie kennengelernt habe. Kaffe trinkend in ihren Büros sitzend und Geschäfte abwickelnd. Ich denke durchaus, dass schwangere Frauen in Not die 3000 Euro ohne Wenn und Aber zusammenkratzen würden um sich ihr Kind zu erkaufen, wenn sie früh genug wüssten, um was es den Mächtigeren in Wirklichkeit geht. Ich hätte das getan und die Vermittlerin wusste, dass ich das Geld hatte. Mir wurde beispielsweise auch von einer Mutter erzählt, die das in der Tat getan hat. Eine Frau hat sich prostituiert und Scheine im Kuvert beim Jugendamt, das auch meinen Sohn gestohlen hat, eingereicht und nach zwei Jahren ihr Kind bekommen. Gut, die Geschichte kenne ich nur vom Hörensagen, aber ich habe sie sofort geglaubt. Vor dem Hintergrund, dass die Adoptionsvermittlerin und der Vater meines Sohnes zu mir ins Mutter-Kind-Heim kamen um mir weis zu machen, dass ich ihm 500 Euro für seine Vaterschaftsanerkennung zu zahlen hätte, selbstredend in bar.
Dein Versuch, Herkunftsmütter "in Schutz zu nehmen", klingt, ich muss schon sagen, grotesk.
Sorgerecht kann man sich kaufen, wahre Mutterliebe nicht. Die Gerüchteschürer sind doch nur neidisch.
Ich meine, wie viel schwerer ist es einer Mutter im Wochenbett den Säugling wegzunehmen als dem Säugling seinen Schnuller wegzunehmen? Motivationen für eine Weggabe kann es doch erst geben, wenn ein Mensch vielleicht auch bei Bewusstsein ist. Wir reden doch gar nicht von aktiven Weggaben. Mütter, die in eine Adoptionsfreigabe einwilligen, müssen aktiv gar nichts tun. Sie könnten ihr Kind ebensogut beim spazieren Gehen auf dem Bürgersteig vergessen. Das wäre ein adäquater Vergleich mit dem Gehalt von Schaffenskraft bei einer Einwilligungserklärung. Der Name sagt es ja schon. Einwilligung, nicht Weggabe. Die abgebende Mutter muss nichts weiter tun. Und das tut sie auch nicht. Sie tut nichts. Sie lässt nur zu. Sie widerspricht nicht. Hashimoto, nicht die Mutter gibt ihr Kind weg, sondern der Adoptionsvermittler, der Amtsvormund und der Richter üben diese aktive Handlung aus.
???? Der thread über die Vorurteile gegenüber Adoptivmüttern ist woanders - warum greifst Du mich hier so an?
Du bist so zerfressen von Hass und umhüllst Dich in Selbstmitleid dass es schon fast lächerlich wirkt. Anscheinen kapierst du oft gar nicht was andere schreiben, denn sonst würdest Du keine solchen Kommentare von Dir geben. Bei dem Thema Kosten für Auslandsadoption ging es darum, dass wir nicht gewillt waren Gelder zu bezahlen bei denen wir nicht nachvollziehen konnten wo sie landen und wer sich damit bereichert, nicht um zu sparen! - soviel dazu du Schlaufrau!
Ich nehme nicht alle H-Mütter in Schutz, ich nehme die H-Mütter MEINER Kinder in Schutz weil ich um die Umstände Bescheid weiß.
Und Mutterliebe entsteht nicht aus dem Geldbeutel, sie ist ECHTE LIEBE einer Mutter, die sich um ihr Kind sorgt, es versorgt und liebt. Und dazu meine liebe Nancy ist auch eine Adoptivmutter fähig - auch wenn Dir das nicht passt!
Mal langsam meine liebe March. Was mir nicht passt, hast du nicht verstanden. Dein letzter Satz ist eine aus der Luft gegriffene, aggressive Unterstellung. Ich habe dich des weiteren nicht angegriffen und tue das auch jetzt und in Zukunft nicht. Das ist eine weitere Unterstellung von dir, hinter der ich einen stark ausgeprägten Geltungsdrang vermute. Ich schreibe distanziert und rational über das, was ich beobachte. Ich habe mir erlaubt zu assoziieren. Ich finde das auch völlig in Ordnung und halte diese Fähigkeit für eine persönliche Stärke von mir.
Davon, dass du die Mutter deines Adoptivkindes in Schutz nimmst, habe ich bisher nichts gelesen außer der bloßen, kühnen Behauptung selbst. Was du über sie geschrieben hast, ist, dass sie weder gewillt, noch fähig ist an der vereinbarten Offenheit der Adoption ihres Kindes teilzunehmen.
es macht überhaupt keinen Sinn sich mit jemandem auseinanderzusetzen der so verbohrt in seiner eigenen Welt rumstochert und nur das Böse und Schlechte in anderen sieht. Über jemanden zu urteilen, der in einem Forum ein paar Sätze schreibt und zu behaupten dessen Charakter aus dem geschriebenen "herauszulesen" ist schon sehr befremdlich.
Zitat von March Über jemanden zu urteilen, der in einem Forum ein paar Sätze schreibt und zu behaupten dessen Charakter aus dem geschriebenen "herauszulesen" ist schon sehr befremdlich.
Das empfinde ich auch so.
Ich freue mich auf deine Entschuldigung für folgende deiner Versuche, meinen wahren Charakter zu benennen. Du nanntest mich verbohrt, von Hass zerfressen und Selbstmitleid umhüllt und nur das Böse und Schlechte in anderen sehend.
Zitat von nancy Der Name sagt es ja schon. Einwilligung, nicht Weggabe. Die abgebende Mutter muss nichts weiter tun. Und das tut sie auch nicht. Sie tut nichts. Sie lässt nur zu. Sie widerspricht nicht. Brigitte, nicht die Mutter gibt ihr Kind weg, sondern der Adoptionsvermittler, der Amtsvormund und der Richter üben diese aktive Handlung aus.
So ein gequirrlter Quatsch. Meine H-Mutter hat mich sehr wohl aktiv weggegeben. Und das ist keine Unterstellung - das ist Fakt. Sagt sie ja selbst. Das war eine bewusste Entscheidung. Sie hatte schon Kinder - sie war auch nicht jung und unerfahren - im Gegenteil. Meine Weggabe war bewusst und aktiv. SIE ist zum Jugendamt. SIE wollte die Adoption.
Niemand hätte ihr das Kind weggenommen. Aber es gab Gründe warum sie mich nicht behalten konnte und wollte. Mittlerweile kenne ich die Gründe und kann das nachvollziehen.
Zitat von nancy Ich finde das auch völlig in Ordnung und halte diese Fähigkeit für eine persönliche Stärke von mir.
Du denkst, man hält Dich wirklich für eine Psychologin. Der Satz war von March pure Ironie. Aber nicht mal das hast Du erkannt, weil Du derart überzeugt von Dir bist
Zitat von nancyIch schreibe distanziert und rational über das, was ich beobachte. Ich habe mir erlaubt zu assoziieren. Ich finde das auch völlig in Ordnung und halte diese Fähigkeit für eine persönliche Stärke von mir.
eine persönliche Stärke von mir ist es mich von Herzen bei jemandem zu entschuldigen wenn es angebracht ist.
Hmmmmmmmmm...........ich gehe in mich.......... nö, sorry........... da ist NICHTS .......... kein Bedürfnis dazu
In diesem Faden bin ich nach Cornelia die einzige Herkunftsmutter, die sich über Vorurteile gegenüber Herkunftsmüttern äußerte. Was bisher geschah:
Meine Äußerungen wurden wiederholt infrage gestellt. Ich werde wiederholt beleidigt. Man geht sogar so weit zu sagen, dass ich zu dumm sei um Beleidigungen als solche zu erkennen.