Nein, kenne die Gründe nicht. Akteneinsicht werde ich Anfach Dez. haben, aber da steht nicht viel drin, dass weiss ich schon. Man soll es nicht glauben, aber in den 2 h Gespräch am Telefon mit ihr vor nunmehr 13 Jahren ist das nicht zur Sprache gekommen... glaub ich denn ich erinnere mich nur an die ersten 4 Sätze und das sie mich lange gesiezt hat. Ich hatte damals ein langes und gutes Gespräch mit der Mitarbeiterin des JA hier in Naumburg, die ja mit all dem nichts zu tun hatten, und diese meinte vielleicht hätte ich so eine Angst schon nur vor dem Gesicht, weil dann mein Weltbild einstürzen würde... denn niemand, auch sie nicht, ist einfach nur schlecht.... Äh ja. Ist wohl so. Ich bin mein Leben lang immer super straight mit der "Geschichte" ( und so habe ich sie auch behandelt, halt wie eine Geschichte)umgegangen, sehr verkopft und immer ohne jegliche Emotion...die erlaube ich mir erst jetzt. Habe jetzt 3 Wochen intensives Weinen hinter mir und kann irgendwie nicht mehr weinen, ist wohl alles raus. Jetzt bin ich gerade in der WUT-Phase.... Hat ja irgendwie etwas von Trauerarbeit und das ist es ein Stückweit auch, denn ein Abschnitt meines Lebens geht zu Ende, der neue ist ganz schon aufregend! Ich habe gestern ein langes lenges Gespräch mit meinen Eltern geführt und das hat mir sehr geholfen, es war einfach mal sehr ehrlich und offen und liebevoll. Die beiden sind einfach nur DIE BESTEN.Merke gerade, dass ich hier wohl zu ausschweifenden Erzählungen neige....sorry!
ich wusste, dass ich irgendetwas in Deiner Antwort übersehen hatte:
Zitat von Uli Winkler>Etwas was mich beschäftigt ist die Frage nach Deiner Hoffnung für das "Danach", was kann da kommen? Eine Befürchtung die ich auch habe: Welche Form von Kontakt, wenn überhaupt, erwarten Herkunftsmenschen? Fragen Fragen Fragen... Ich hoffe du schaffst die Flut von Meinungen hier noch zu bewältigen! Einen guten Tag wünsche ich und verbleibe mit einem Lächeln... Uli
Ich glaube, das ist in der Tat der heikelste Punkt überhaupt, die Erwartungshaltung.
1) Entspricht der Mensch meinem Wunschbild?
Nein, das wäre purer Zufall. Woher soll ich vorher wissen wie er aussieht, wie er denkt, welche Eigenschaften er hat usw. Am besten aber auch am schwierigsten wird sein, völlig offen zu sein, und den Anderen anzunehmen wie er ist. Vermutlich leichter gesagt, als getan. Hier liegt wahrscheinlich der Knackpunkt für eine gemeinsame Zukunft
2) Wie richtet man sich aufeinander ein?
Von Punkt 1) hängt dann Punkt 2) ab. Findet man einen tragfähigen Draht zueinander? Wenn ja, sollte man sich wohl davor hüten, ein festgelegtes Besuchsritual im Outlook zu verankern, oder überhaupt zu hoffen, dass es dazu kommen kann. Ich glaube, dass diese Annäherungsphase sehr schwierig ist, und man sich vorsichtig nach den Bedürfnissen des Anderen richten muss.
Für mich ist auf jeden Fall klar, dass es nicht "nun-streichen-wir-mal-die-30-Jahre" geben wird. Es wird eine Beziehung auf einer ganz anderen Ebene sein. Das ist meine Einstellung, und vielleicht liege ich damit gar nicht so verkehrt.
Zitat von mini1979 wie meinst Du jetzt ? Ablehnung ? Oder weil ich sie erst mit 29 gefunden habe ?
Ja, ich meinte so etwas wie Ablehnung, oder sogar Hass?
Hm, mach' ich denn den Eindruck, das es so sein könnte ? Oder wie kommst Du darauf ? Gut, heute ist mir meine Herkunftsmutter nicht egal, aber nahe dran. Damals war ich sehr, sehr neugierig auf sie, aufgeschlossen, herzlich und vorsichtig, damit ich Sie nicht unbedacht verletze. Hassen ? Niemals würde ich sie hassen, sie ist eben anders als ich, das kann ich nicht ändern, und wir haben leider keine Basis, auf der wir aufbauen könnten. Damit lebe ich ganz gut und zufrieden. Sie hat mir nachdrücklich und unmißverständlich gezeigt, das sie auf mich verzichten kann, aber deshalb muss man sich nicht hassen, wir müssen ja nicht zusammen leben.
Zitathääääääääääääääääääää ( versteht das als tonloses Seufzen, ihr macht mich ganz hilflos hier.......) was soll das denn bitte bringen, ihr Lieben ? Das man vorher schon weiß : Jouh, netter Mensch ? Und sie ? Soll sie Euch auch einen Spion vorbei schicken, vielleicht getarnt als Postbote, der mal klingelt, sich hinterm Busch versteckt und ihr dann vorher sagt, wie Ihr ausschaut ? An der persönlichen Kontaktaufnahme kommt man doch eh nicht vorbei ! Wollt ihr Euch einen Vorteil verschaffen ?
Bislang dachte ich immer, man sollte in Foren allgemein und im Besonderen hier bei diesem überaus sensiblen und mit menschlichen Dramen verbundenen Thema stets die Nettikette nicht aus den Augen verlieren. Die o. a. Zeilen kommen nicht gerade sehr freundlich 'rüber und besondere Intelligenz äußern sie meiner Meinung nach auch nicht, zumal ich meine Denkweise zu dem Thema bereits richtiggestellt hatte und dieser Ratschlag nur "Geheime Mission" war.
Zitathääääääääääääääääääää ( versteht das als tonloses Seufzen, ihr macht mich ganz hilflos hier.......) was soll das denn bitte bringen, ihr Lieben ? Das man vorher schon weiß : Jouh, netter Mensch ? Und sie ? Soll sie Euch auch einen Spion vorbei schicken, vielleicht getarnt als Postbote, der mal klingelt, sich hinterm Busch versteckt und ihr dann vorher sagt, wie Ihr ausschaut ? An der persönlichen Kontaktaufnahme kommt man doch eh nicht vorbei ! Wollt ihr Euch einen Vorteil verschaffen ?
Bislang dachte ich immer, man sollte in Foren allgemein und im Besonderen hier bei diesem überaus sensiblen und mit menschlichen Dramen verbundenen Thema stets die Nettikette nicht aus den Augen verlieren. Die o. a. Zeilen kommen nicht gerade sehr freundlich 'rüber und besondere Intelligenz äußern sie meiner Meinung nach auch nicht, zumal ich meine Denkweise zu dem Thema bereits richtiggestellt hatte und dieser Ratschlag nur "Geheime Mission" war.
Martina
Hallo Martina,
jetzt bin ich wirklich verdutzt, und bitte, schreibt mir, wenn das andere auch so sehen, aber wo habe ich denn die Nettikette aus den Augen verloren, bzw. mit welchem Satz ? Meine Intelligenz, meinst Du das wirklich im Ernst ? Ist das nun besser als das, was ich geschrieben habe ? Ich habe das so empfunden und dessen schäme ich mich nicht. Mir schlug das Herz zum Hals, vielleicht empfinden andere das nicht so, aber die Vorstellung, das das wirklich jemand ausprobieren könnte.
Bitte entschuldige vielmals, das ich vielleicht überlesen habe, das Du das so nicht meintest oder zurück genommen hast, das war nicht meine Absicht, und das meine ich auch wirklich so.
Liebe Diane, keine Sorge, ich kann Dein Posting sehr gut nachempfinden!!! Das einzige was daran störend sein könnte ist, dass Du "ihr" statt "du" geschrieben hast.
Liebe Grüße, Bianka
Liebe Martina, ich denke, dass es Dianes gutes Recht ist an dieser Stelle ihre Meinung dazu geäußert zu haben.
Das "Danach" kann ganz schön tiefe Wunden reissen. Es ist zum einen die Erwartungshaltung und zum anderen eine Art Misstrauen. Ich weiß von einigen Herkunftseltern, die sich schon gewünscht hatten ihr Kind nie wieder getroffen zu haben. Mir persönlich ging es auch schon so. Nachdem die Euphorie des Wiederfindens erloschen ist, hatte ich erst so richtige Probleme. Mein Sohn hat die Gabe immer mal wieder unter zu tauchen. Er er kann mich komplett ignorieren. Naja, das ist sein gutes Recht! Nur wünschte ich mir zwischendurch, er hätte mich abgelehnt. Das wäre einfacher zu verarbeiten, als die Ignoranz. Wenn wir uns sehen, verstehen wir uns gut! Wenn wir schreiben, ist er immer sehr bemüht mich glauben zu lassen, dass alles in Ordnung sei. Wenn aber alles in Ordnung wäre, würde er sich öfter melden. Und mit "öfter" meine ich ganz bestimmt nicht jedes WE!!! Ich weiß, dass er sicherlich nicht so intensiv für mich fühlt, wie ich für ihn. Das muß er auch nicht!!! Ein wenig Ehrlichkeit würde mir schon weiter helfen.
Zitat von BibiBlocksteinLiebe Diane, keine Sorge, ich kann Dein Posting sehr gut nachempfinden!!! Das einzige was daran störend sein könnte ist, dass Du "ihr" statt "du" geschrieben hast.
Liebe Grüße, Bianka
Danke, Bianka, da bin ich erleichtert ! Ja, stimmt, das liest sich auch komisch, ich meinte mit "ihr" trollkarlen und seine Frau ( wenn ich das richtig verstanden habe ), im Falle das es da einen Versuch gäbe
Zitat von BibiBlocksteinEr er kann mich komplett ignorieren. Naja, das ist sein gutes Recht! Nur wünschte ich mir zwischendurch, er hätte mich abgelehnt. Das wäre einfacher zu verarbeiten, als die Ignoranz.
Liebe Grüße, Bianka
Hm, Bianka, also meine Mama macht das ja auch so, soll heißen, keine Reaktionen, und das sind ja nun auch schon 1 1/2 Jahre ( wow, wo geht die Zeit nochmal hin, wenn sie so verfliegt ? ) Und denoch, fand ich es schlimmer, gar nichts über sie zu wissen ! Also, sie gefunden zu haben, darüber bin ich nach wie vor sehr froh, denn sie ist ein Teil von mir, komme da, was wolle. ( Ich denke, das wird bei Dir bestimmt auch so sein ) Ich habe mir auch schon gedacht, es wäre einfacher gewesen, wenn Sie einfach gleich gesagt hätte :"Nö, Du, lass' mal ". Aber ob wir dann nicht andere Fragen und Probleme hätten ?
ich möchte diesen Faden nochmals aufnehmen, da zu diesem Aspekt noch gar keine Antwort kam.
Zitat von trollkarlenHallo Uli,
Du schreibst:
Zitat von Uli Winkler .. mit Dir kann ich.. bist ja auch ein Mann! Wie inkonsequent von mir und natürlich auch menschlich. Ich habe 0 negative Emotionen oder Gedanken wenn ich an meinen leiblichen Vater denke,an der Thematik Mutter drohe ich zu zerbrechen. Vielleicht weil ich bei allen wirklich ernsten Bemühungen einfach keine akzeptable Begründung finden kann, ein Kind " einfach" im Krankenhaus allein zurück zu lassen.
Vielen Dank für die Blumen, aber eigentlich ist das doch ein wenig ungerecht gegenüber den Müttern. Evolutionstechnisch sind wir Väter nun mal nicht in den Geburtsprozess eingebunden. Aber auch Väter lassen ihre Kinder in der Klinik zurück. Der Unterschied ist nur, das wir beim JA nicht einmal um Einwilligung gefragt werden. Trotzdem haben wir die Entscheidung gemeinsam getroffen.
Warum schneiden überwiegend die H-Mütter in diesem Beziehungsgeflecht so viel schlechter ab? Was machen sie verkehrt? (absehen von diesem krassen Fall, in dem die Mutter ohne Vorwarnung vor der Tür stand)
Hallo Trollkarlen, entschuldige wenn ich einen Aspekt vergessen habe. Im Moment schießen mir so viele Gedanken durch den Kopf und Gefühle durch das Herz... Versuch einer Erklärung: Selber bin ich ja nunmehr seit vielen Jahren Mutter und das mit all meiner Liebe, Geduld uns was "man"sonst noch so zum Überleben da braucht. Ich hatte und habe ein gutes Verhältnis zu meinem Papa, meine Mama ist aber mein erster Bezugsmensch. Die Entwicklung eines neuen Lebens beginnt ja nicht mit der Geburt sondern ja schon viel eher, einer Phase die Männer naturgemäß nicht so intensiv mitbekommen, vielleicht liegt darin auch die größere Erwartungshaltung. Empirisch gesehen ist es ohne Kenntnis genauer Zahlen auch so das wesentlich mehr Menschen ohne leiblichen Vater als Mutter aufwachsen,ein Umstand der traurig aber gesellschaftlich akzeptierter ist als das Weggehen einer Frau.. Auch in der Entscheidungsphase ob ein Kind überhaupt leben darf sind Männer ja leider oft außen vor. In meiner zweiten Ehe darf ich allerdings erleben, dass ein Mann eine genauso feste und innige Bindung aufbaut, wir nehmen uns da nix. Das Umfeld allerdings ist immer wieder ERSTAUNT wenn Thomas all die Dinge macht und unternimmt die "man" sonst so von Müttern erlebt. Wohl alles eine Frage der Erwartung. Und ja ich finde ein Nein nach 10Monaten Schwanferschaft und den damit verbundenen Erfahrungen und einem Geburtserlebnis wiegt einfach schwerer... für mich!
Liebe Bianka, worin liegt für dich der Unterschied zwischen Ignoranz und Ablehnung? Geht es darum, dass ein negatives Gefühl immer noch besser ist als gar keins, weil auch dieses eine Form der Anerkennung und Kenntnisnahme darstellt? Ist nicht genau das die " Verrücktheit" und " Inkonsequenz" das wir (alle?) uns lieber abgelehnt als nicht zur Kenntnis genommen fühlen... vielleicht ist auch das ein Kernproblem der Adoption?
ich bin zwar vielleicht nicht der richtige, um hier eine Antwort zu geben. Aber paar Sachen sind klar:
- Im Gegensatz zu Adoptivelterm und Adoptierten sind Herkunftseltern gesellschaftlich eher die Bösewichte (Nach dem Motto, wer kann so ein Kind nur abgeben... da wird nicht nach den Gründen oder die damaligen Gegenbenheiten gefragt - > pauschale Ablehnung) - Weiterhin schneiden die Herkunftsmütter hierbei noch schlechter ab als die Männer. Bei Männern scheint es ja eher normal zu sein, dass ein gewisses Desinteresse an Kindern besteht...aber bei einer Mutter doch nicht (so die Gesellschaft) Du weißt hoffentlich was ich meine. - Die Herkunftseltern sind das schwächste Glied im Adoptions-Drei-oder Viereck. Mit der notariellen Unterschrift verlieren sie alle Rechte. Das Jugendamt vertritt hauptsächlich die Adoptivkinder und damit alles klappt auch die Adoptiveltern. (Eigentlich ist das wohl eher das aktivere Adoptivdreieck). Für die Betreuung der Herkunftseltern gibt es keinen Grund. Mit den Problemen der Abgabe müssen sie selber klar kommen.
Ein paar Sachen sind ironisch gemeint. Ich hoffe Du verstehst es nicht falsch.
Was machen sie verkehrt? Angenommen, wenn die Entscheidung zur Adoptionsfreigabe unumstößlich ist, kann vermutlich nur jeder selber ausloten was am besten ist. Evt. regelmäßige Informationen zum Kind bzw. Treffen oder eher nicht. Eine vernünftige psychologische Betreuung kann sinnvoll sein. In jedem Fall eine Ansprechstelle, die nur die Interessen der Herkunftsseite vertritt wäre sinnvoll (Quasi als amtliche Repräsentanz der Herkunftsseite). Auch wäre es schön, wenn die Gesellschaft mehr Einfühlungsvermögen hätte. Das sind aber alles Themen, die eher die Geselleschaft oder die Struktur des ganzen betrifft. Persönlich ist es sicher schwer etwas generell besser zu machen.
Noch einmal kurz zum Thema " Danach" Ich mache mir da doch zunehmend immer mehr Sorgen. Für mich kann ich ein "Danach" ausschließen. Die Entscheidung auf getrennte Leben hat sie vor vielen Jahren bewußt (nat. mit Gründen) getroffen und die ist meiner Meinung nach auch nicht rückgängig, im Sinne einer veränderten Zukunft, zu machen. Ich habe das auch der suchenden Mitarbeiterin vom JA mitgeteilt und hoffe durch Transparenz und Offenheit da von vornherein Klarheit zu haben. Auch zum Preis des Nichtsehens....Aus meiner Sicht ist eines der wichtigsten ( wenn nicht der! wichtigsten) Dinge im Leben die Frage der Idendität und Zugehörigkeit und da sage ich klar Ich bin die Tochter meiner Eltern, gehöre zu meinem Mann und meinen Kinder und der Platz an dem ich bin ist der RICHTIGE! Könnt ihr das verstehen?
Lieber Flipper, ist es wirklich so das Herkunftsmenschen das Schwächste Glied des Dreiecks sind..? Nocheinmal ein sicherlich sehr unpopulärer Gedanke... aber Kinder fallen ja nicht vom Himmel und das mit dem Klapperstorch klingt auch irgendwie komisch.... Kinder sind doch die FOLGE!von hoffentlich einvernehmlicher Zuwendung und damit fängt meiner Meinung nach auch verantwortliches Handeln an. Kinder können nur reagieren, die Aktion liegt bei den "Großen" und damit sind sie für mich, in jedem Kontext, die Schwächsten. Achtet auf sie...(meine die Gesellschaft)