Zitat von Uli WinklerAus meiner Sicht ist eines der wichtigsten ( wenn nicht der! wichtigsten) Dinge im Leben die Frage der Idendität und Zugehörigkeit und da sage ich klar Ich bin die Tochter meiner Eltern, gehöre zu meinem Mann und meinen Kinder und der Platz an dem ich bin ist der RICHTIGE! Könnt ihr das verstehen?
Hallo Uli,
das ist bei mir ganz genau so, auch ich empfinde das so, habe nicht meine Identität gesucht, auch nicht meine Zugehörigkeit, denn ich fühle mich in meiner Adofamilie, wie auch in der Familie, die ich selbst gegründet habe, Zuhause. Trotzdem wäre da auch ein Platz für meine Herkunftsfamilie gewesen ( gewesen schreibe ich jetzt mal bewußt für den Moment, ich weiß nicht, wie es sich vielleicht irgendwann entwickelt ? ) Ich empfinde es nicht so, das zum Beispiel einer dem Anderen den Platz streitig machen könnte, weißt Du, wie ich meine ? Für mich sind auch meine Adoeltern "Mama und Papa", aber, und das unterscheidet uns Adoptivkinder manchmal, ist auch meine Herkunftsmutter wichtig für mich, nur eben anders. Hihi, manchmal gar nicht so einfach, zu erklären... Ich sage auch, die Adoption, heute weiß ich ja auch Einzelheiten und wie alles lief, war für mich das Beste, was passieren konnte. Und trotzdem fühle ich mich verbunden mit meiner Herkunftsmama, weißt Du ?
ich möchte diesen Faden nochmals aufnehmen, da zu diesem Aspekt noch gar keine Antwort kam.
Zitat von trollkarlenHallo Uli,
Du schreibst:
Zitat von Uli Winkler .. mit Dir kann ich.. bist ja auch ein Mann! Wie inkonsequent von mir und natürlich auch menschlich. Ich habe 0 negative Emotionen oder Gedanken wenn ich an meinen leiblichen Vater denke,an der Thematik Mutter drohe ich zu zerbrechen. Vielleicht weil ich bei allen wirklich ernsten Bemühungen einfach keine akzeptable Begründung finden kann, ein Kind " einfach" im Krankenhaus allein zurück zu lassen.
Vielen Dank für die Blumen, aber eigentlich ist das doch ein wenig ungerecht gegenüber den Müttern. Evolutionstechnisch sind wir Väter nun mal nicht in den Geburtsprozess eingebunden. Aber auch Väter lassen ihre Kinder in der Klinik zurück. Der Unterschied ist nur, das wir beim JA nicht einmal um Einwilligung gefragt werden. Trotzdem haben wir die Entscheidung gemeinsam getroffen.
Warum schneiden überwiegend die H-Mütter in diesem Beziehungsgeflecht so viel schlechter ab? Was machen sie verkehrt? (absehen von diesem krassen Fall, in dem die Mutter ohne Vorwarnung vor der Tür stand)
Hallo trollkarlen,
meine Gedanken/Empfindungen decken sich mit den Vorschreibern.
Aber eins möchte ich noch anmerken. Ich bin selber 2-fache Mutter. Vor meinen Kindern hatte ich kein Intresse an meiner Herkunft. Dieses kam erst nachdem ich Kinder hatte und mir bewusst wurde bzw. die Gedanken kamen, wie kann man sein Kind weg geben?
Auch ich habe wenig Intresse an meinen H-Vater, was sich mit den o.a. Ausführungen liegt.
Und warum ich glaube dass die H-Mutter schlechter weg kommt? Da ich wie eine Löwin wäre wenn es um meine Kinder geht und ich (ich spreche da nur von mir, ich weiß ja nun mittlerweile, seit ich mich intensiver mit A. beschäftige, dass es andere Geschichten gibt) gut und gerne auf einen Mann sch... kann. Es gibt immer Wege, seine Kinder auch alleine durchzubringen.
Und wenn man so denkt, hat man auch die Erwartungshaltung an eine Mutter. Wenn schon der Vater nicht zu einem steht, aber eine Mutter sollte doch wohl bitte für ihr Kind kämpfen.
Wie gesagt, es ist nur ein ergänzender Gedanke.
Aber wer sich nicht mit Adoption beschäftigt, weiß nicht um die vielen einzele Schicksale, wie es wirklich zu einer A. kommt. Daher wird die Masse immer erst die Mutter verurteilen.
Zitat von Uli WinklerNoch einmal kurz zum Thema " Danach" Ich mache mir da doch zunehmend immer mehr Sorgen. Für mich kann ich ein "Danach" ausschließen. Die Entscheidung auf getrennte Leben hat sie vor vielen Jahren bewußt (nat. mit Gründen) getroffen und die ist meiner Meinung nach auch nicht rückgängig, im Sinne einer veränderten Zukunft, zu machen. Ich habe das auch der suchenden Mitarbeiterin vom JA mitgeteilt und hoffe durch Transparenz und Offenheit da von vornherein Klarheit zu haben. Auch zum Preis des Nichtsehens....Aus meiner Sicht ist eines der wichtigsten ( wenn nicht der! wichtigsten) Dinge im Leben die Frage der Idendität und Zugehörigkeit und da sage ich klar Ich bin die Tochter meiner Eltern, gehöre zu meinem Mann und meinen Kinder und der Platz an dem ich bin ist der RICHTIGE! Könnt ihr das verstehen?
Uli,
ganz genau, ich verstehe dich sehr wohl. Genauso ist es/geht es mir auch. Möglichkeiten für ein Treffen gab es mittlerweile einige, aber irgendwie kam mir immer etwas Gelegenes dazwischen und ich habe zig Ausreden für mich, warum ich diesen Schritt noch nicht gegangen bin.
Ich glaube mich bremst es aus, weil ich für mich weiß, dass ich keine Zukunft mit "Ihr" plane/möchte und ich ihr da keine Hoffnung geben möchte, wenn ich ein Treffen fordere. Und da es mir oft schwer fällt, in bestimmten Situationen (was in diesem Fall so eine Situation ist), jemanden etwas Unangenehmes direkt zu sagen, drücke ich mich lieber. Ein andermal frage ich mich natürlich, warum nicht, warum sollte ich es ihr nicht sagen können. Uns verbindet nichts und ich möchte ja keinen weiteren Kontakt, also was hindert mich daran, es ihr nicht zu sagen? Ich weiß es nicht.
Danke! Danke Danke! Ich hatte schon das Gefühl mit meinen Gedanken völlig alleine zu sein! P.S. dein Bild ist sehr sehr schön... und bald...wohl fast ein Programm und nicht nur ein Benutzername?
Liebe Diane, auch Dir herzlichen Dank für deine Zeilen. Dieses Zerrissensein kenne ich gut und glaube zu verstehen was Du meinst. Vielleicht hast du meine Tage hier ( mir kommt es wie Wochen vor) verfolgt und kennst ja dann schon einiges von mir. Ich war schon kurz davor das Forum zu verlassen weil ich irgendwie " allein" war. Für mich war das aber aus heutiger Sicht betrachtet genau das Richtuge, denn es hat mich gezwungen, mich mit der "Landkarte" der Herkunftsmenschen auseinanderzusetzen. Das hat mir richtig viel gebracht. Ich bin heute den ersten Tag wieder richtig energiegeladen und vor dem Montagtermin ( erstmals in meiner Geb.stadt u. mit Mitarbeiterin JA in Geb. Krankenhaus) habe ich zwar noch ein mulmiges, aber kein ängstliches Gefühl. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an alle!
Zitat von Uli Winklerist es wirklich so das Herkunftsmenschen das Schwächste Glied des Dreiecks sind..?
Eigentlich nicht das schwächste Glied. Eher das was gesellschaflich am meisten kritisierte, am wenigsten Unterstützung bekommt und selber oft stark unter der Situation leidet.
Zitat von Uli Winklerist es wirklich so das Herkunftsmenschen das Schwächste Glied des Dreiecks sind..?
Eigentlich nicht das schwächste Glied. Eher das was gesellschaflich am meisten kritisierte, am wenigsten Unterstützung bekommt und selber oft stark unter der Situation leidet.
Flipper
Ich finde es immer bewundernswert, wenn jemand über seinen Schatten springt, und sich für die andere Seite in die Bresche schlägt. Chapeau!
Aber ich möchte auch mal die Kirche wieder ins Dorf schieben, natürlich sind die H-Eltern bzw. die Situation, in der sie sich befinden, der auslösende Faktor. Und damit eine solche Entscheidung nicht der Beliebigkeit geopfert wird, hält man sie per Gesetz auf Distanz. Natürlich könnte die Gesellschaft bzw. die Legislative hier Abhilfe schaffen:
1) Es werden individuelle Hilfen angeboten, um Adoptionen zu vermeiden. 2) A-Eltern könnten zur Aufklärung verpflichtet werden, H-Eltern und Kinder könnten von Beginn an ein Besuchsrecht erhalten, wie es ja auch bei Scheidungskindern erfolgt.
Aber offensichtlich möchte das die Gesellschaft nicht. Die H-Eltern sind die Buhmänner, da die individuellen Gründe im Dunkeln bleiben.
Ich möchte Euch allen sehr herzlich für Eure Beiträge danken. Ihr habt mir sehr geholfen!
Zitat von Uli Winkler...Nocheinmal ein sicherlich sehr unpopulärer Gedanke... aber Kinder fallen ja nicht vom Himmel und das mit dem Klapperstorch klingt auch irgendwie komisch.... Kinder sind doch die FOLGE!von hoffentlich einvernehmlicher Zuwendung und damit fängt meiner Meinung nach auch verantwortliches Handeln an.
Nein, dieser Gedanke ist nicht unpopulär. Das Gegenteil ist der Fall! Das, was Du da ausdrückst, ist die Denkart vom Großteil unserer Bevölkerung. Man hat grundsätzlich mehr Verständnis für jegliche Art von Straftätern (Kinderschänder und Mörder ausgenommen), als für Frauen, die sich von ihren Kindern getrennt haben - warum auch immer.
Was mich immer sehr nachdenklich stimmt, ist das Maß, mit dem H-Eltern und A-Eltern verglichen werden, denn hier gibt es kein einheitliches Maß. Die einen wünschen sich, teilweise regelrecht verzweifelt, ein Kind und die anderen haben eines, das aber leider aus sehr unterschiedlichen Gründen zum falschen Moment unterwegs war. Wie kann da jemals ein gegenseitiges Verständnis zustande kommen? Eigenartigerweise ist es aber so, dass man dabei auch gleich vergisst, dass es ohne diese unglücklichen Umstände bei den H-Eltern nie Kinder gäbe, die andere zu glücklichen Familien machen.
Ein anderer Punkt ist die Annahme, dass "man KInder mal eben so aus Lust und Übermut" in die Welt setzt, sich danach aber lieber wieder ganz den eigenen Bedürfnissen widmen will. Das mag hin und wieder in mehr oder weniger sozial unterbelichteten oder gar kriminellen Fällen der Fall sein, aber das Gros der H-Familien sind ebenso wertvolle Menschen wie die, die Kinder retten.
Was die Abgabe ansonsten angeht, behaupte ich, dass mindestens die Hälfte der Abgaben nicht freiwillig erfolgten - bis heute. Ich selbst kenne keinen einzigen Fall, wo die H-Eltern die Freigabe nicht anschließend bereut haben. Das ist nicht gerade ein Beweis für eine freiwillige und bewußte Entscheidung. ´Die Umstände, die zu so euiner Entscheidungt führen, resultieren oft aus monatelangen seelischen Qualen, die so weit gehen, dass man/frau zum Zeitpunkt der Geburt regelrecht paralysiert ist. In genau dieser Verfassung erfolgen dann die Überlegungen, was für das Kind besser wäre. Wenn dann die falschen Berater zur Stelle sind, kommt es zu einer eigentlich gar nicht geplanten Adoption.
ZitatKinder können nur reagieren, die Aktion liegt bei den "Großen" und damit sind sie für mich, in jedem Kontext, die Schwächsten. Achtet auf sie...(meine die Gesellschaft)
Das ist richtig, aber die Kinder alleine können auch nicht überleben! Wenn das dazugehörige Umfeld permanent geschwächt wird, weil sich die Werte in unserer Gesellschaft verschoben haben, dann wird die "Verschiebung" von Kindern weiter rapide zunehmen. Deswegen plädiere ich seit Jahren für die Stärkung der Familien, denn nur starke Familien sind Kindern eine Stütze.
Die Welt der Herkunftsmenschen sieht natürlich anders aus als die der anderen beteiligten, klar! Die VERANTWORTUNG wenn wer auch immer Sex mit wem anderen hat ist doch aber nunmal der Anfang! Ohne den gäbe es doch alles andere nicht... sorry aber wenn ich keine Kinder haben kann, es nicht ins Leben paßt oder sonstige Gründe dagegen sprechen... da hilft echt nur eben keinen Sex zu haben, oder nicht? Entschuldige wenn ich das mal so ganz unverblümt sage. Ich sehe die Welt natürlich aus meiner Perspektive und aus meinen Lebenserfahrungen. Ich bin nicht wirklich sorgenfrei durch das Leben und meine Kinder kamen IMMER zu saublöden Zeitpunkten, selbst schuld sag ich da nur.Martin hab ich mitten in der Ausbildung zur diakonischen Krankenschwester bekommen ( die Diakonissen waren schier aus dem Häuschen vor Begeisterung) und Max.. ich war schwer krank zu dem Zeitpunkt. Wie jeder mit den Herausforderungen des Lebens umgeht ist so unterschiedlich wie es Menschen gibt, nur die Verantwortung, die müssen wir halt dann auch selber tragen, oder? Nun komm ich ja selber aus dem Therapeutenbereich und weiß um viele Traumatas die uns im Leben so aus der Bahn werfen können. frei von Fehlern oder Entscheidungen die sich im Nachhinein als solche herausstellen ist wirklich NIEMAND. Der Vergleich mit Straftätern ist in einem anderen Kontext schon mal gefallen und ich fand ihn da schon sagen wir mal verwunderlich. Ich glaube eher, dass es ein wirklich tiefes Unverständnis aus einer Urangst aller Menschen heraus ist. Verlassenwerden.... Vielleicht auch so ein Stück Verzweiflung, denn wenn schon nicht die Mütter wer soll denn dann noch im Leben als verläßlicher Partner ( Thema Urvertrauen) noch da sein... Alles nur Erklärungsversuche! Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass der Austausch hier im Forum zu mindest die Lebenseinstellung eines Menschen verändert hat.. meine und ich glaube sicher von jedem anderen auch. Letztlich ist alles eine Medaille und welche Bedeutung eine "Sache" hat das entscheiden wir letztlich selbst, gut oder schlecht, hell oder dunkel oder oder... Ich habe mich entschieden die dunkel empfundenen so lange zu reiben bis sie wenigstens glänzen...Mit lieben Gedanken Uli
Eines ist klar, das Thema Adoption (oder auch in-Pflege-geben) ist ein Vabanque-Spiel, bei dem jeder Beteiligte selber entscheiden sollte, wer Verlierer und wer Gewinner ist. Das kann aus der Perspektive der jeweils anderen Seite gar nicht so eindeutig festgelegt werden.
Zum einen gibt es Mütter (Eltern) die zum Zeitpunkt der Geburt ihres Kindes absolut nicht selbstbestimmt leben (können), weil sie entweder aus ihrem Umfeld, in dem sie aufwuchsen, nicht viel an Selbstbewußtsein, Selbstvertrauen, (Über-)Lebenskraft und sonstigen wichtigen Substanzen mitbekommen haben. Wenn diese aus der Familie oder ihrer sonstigen Umgebung keine Hilfestellung bekommen, sind sie samt Kind zum Scheitern verurteilt. Wer kann und will ihnen Vorwürfe wegen mangelnder Möglichkeiten machen? Doch wohl nur die oberflächlichen Menschen, die noch so gut wie keine Lebenserfahrung haben. Menschen, die in die einzelnen Prozesse nicht involviert sind, haben sowieso kein Recht, irgendeinen negativen Kommentar abzugeben. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Mütter (oder ein Teil davon) später dringend darauf brennt, dem abgegebenen Kind die zur Abgabe geführten Umstände zu erklären und unter dieser fehlenden Möglichkeit leiden.
Andersherum sollte jedem Adoptierten das unbedingt das Recht zustehen, soweit es ihn interessiert, die Gründe seiner Abgabe zu erfahren und Kenntnis von seinem Erzeuger zu erhalten, soweit das nicht aus den Herkunftsdokumenten hervorgeht. Die andere Seite sind aber vorprogrammierte Enttäuschungen auf beiden Seiten, wenn solche ersten Kontakte nicht zu einer weiterführenden Beziehung führen, weil sich eine Seite damit überfordert fühlt oder mit dieser Situation bereits endgültig abgeschlossen hat. Wen will man dann als herzlos und unsozial bezeichnen? Hierfür gibt es keine festgelegten Regeln, die auch nirgendwo verankert werden können.
Dazu paßt die folgende Aussage, die in irgendeinem Beitrag dieses Thread's steht, leider weiß ich nicht mehr, wer ihn schrieb:
ZitatAm besten aber auch am schwierigsten wird sein, völlig offen zu sein, und den Anderen anzunehmen wie er ist.
Hallo Uli, ich habe 10 Jahre nach der Adoption weitere Kinder bekommen. Ungeplant. Und ich habe sie (wie selbstverständlich) behalten und bin ihnen mit aller Kraft eine gute Mutter! Und wenn es mir nicht selber passiert wäre, wäre ich wohl auch sehr erstaunt darüber, dass es Mütter gibt, die ihr Kind nicht behalten.
Der Vergleich mit den Straftätern entsteht aus einer gesellschaftlichen Meinung. Zu viele Menschen denken, dass Kinder, die zur Adoption kommen, wegen Verbrechen aus den leiblichen Familien genommen werden.
Ja, die Welt der Herkunftsmütter sieht anders aus. Meine Welt war geprägt von Sehnsucht, Scham, Angst, Schuld und Verdrängungsversuchen.
ZitatAm besten aber auch am schwierigsten wird sein, völlig offen zu sein, und den Anderen anzunehmen wie er ist.
Für mich war es zwar schwer mit meinem Sohn darüber zu reden. Aber es war keinesfalls schwierig offen und ehrlich zu sein. Und ich konnte ihn vom ersten Moment so nehmen, wie er ist. Vielleicht weil ich ihn immer als einen Teil von mir gesehen habe.
Viel schwieriger empfinde ich sich damit auseinander zu setzen, dass seine jetzige Familie seine richtige Familie ist. Dort ist er aufgewachsen und dort gehört er hin. Mein Verstand weiß das auch!!! Nur mein herz will das nicht akzeptieren.
Zitat von Uli Winkler... Der Vergleich mit Straftätern ist in einem anderen Kontext schon mal gefallen und ich fand ihn da schon sagen wir mal verwunderlich.
Ich nehme einmal an, Du wolltest eigentlich eher "grenzwertig" sagen Das Problem dabei ist leider, dass sich Frauen wie ich tatsächlich ständig Vorwürfe anhören müssen, die jedwedes Verständnis vermissen lassen. "Ein KInd gibt man nicht weg - basta!" Bringt eine Frau/ein Mann aus Eifersucht im Affekt den Partner um, gibt es mildernde Umstände und aus der Story wird flugs ein Film gemacht, damit möglicht viel etwas davon haben. Oder für Menschen, die ihre depressive Veranlagung wegen massiver Behandlungsresistenz über Jahre hinweg bis zum bitteren Ende pflegen, wird flächendeckend Verständnis aufgebracht, auch wenn durch dieses Verhalten andere Menschen bis an ihr Lebensende zu leiden haben. Im Falle eines beteiligten Säuglings ist auch dieser völlig unschuldig an seinem Schicksal! Wie passt das zusammen?
ZitatIch glaube eher, dass es ein wirklich tiefes Unverständnis aus einer Urangst aller Menschen heraus ist. Verlassenwerden....
Das spielt sicher eine große Rolle, aber dieses Problem haben Scheidungs(klein)kinder auch. Hier kommt aber keiner auf die Idee, die Mutter/den Vater später als asozial und egoistisch zu brandmarken. Scheidung ist eben gesellschaftsfähig ...
ZitatVielleicht auch so ein Stück Verzweiflung, denn wenn schon nicht die Mütter wer soll denn dann noch im Leben als verläßlicher Partner ( Thema Urvertrauen) noch da sein... Alles nur Erklärungsversuche!
Diesen Aspekt halte ich für sehr bedeutungsvoll. Ich denke auch, dass das mehr Gewicht hat, als manche sich eingestehen.
ZitatIch für meinen Teil kann nur sagen, dass der Austausch hier im Forum zu mindest die Lebenseinstellung eines Menschen verändert hat..
Es war schon immer so, dass miteinander reden mehr Barrieren abbaut als gegeneinander kämpfen
Zitat von trollkarlen 1) Es werden individuelle Hilfen angeboten, um Adoptionen zu vermeiden. 2) A-Eltern könnten zur Aufklärung verpflichtet werden, H-Eltern und Kinder könnten von Beginn an ein Besuchsrecht erhalten, wie es ja auch bei Scheidungskindern erfolgt.
Hallo Trollkarlen,
Zu 1) Sicherlich gibt es jetzt schon soziale Hilfestellungen, über die man auch seitens der Adoptionsvermittlungsstelle/JA aufgeklärt werden wird. So sollte es auch sein. Es ist immer die Frage mit welchem Nachdruck versucht wird die Adoption zu vermeiden. Zu 2) Mit der Aufklärung finde ich gut. Das sollte man gesetzlich verankerm (Wobei es immer schwierig ist so etwas in ein Gesetz zu verpacken, was alle Fälle und die individuelle Gegebenheit berücksichtigt). Mit dem Besuchsrecht würde ich das anders regeln. Bei der Adoption sollte rechtsverbindlich die Art der Adoption (offen / halboffen) und die Details vereinbart werden. Halboffen: z.B Im Halbjahrsrythmus 3 aktuelle Fotos und ein 1-seitiger Bericht etc. Oder auch bei der Offenen Adoption ein Art Besuchsrecht, z.B. 1-2 jährlich ... für 4h / 1 Tag . Da später alles von den Menschen abhängt und man vorab nicht alles zu beiden Seiten hin richtig regeln kann, muss es eine Art Schlichtungsstelle geben, die die Interessen aller 3 Parteien berücksichtigen kann. Und es muss als übergeordnete Instanz der gerichtliche Weg offen sein. Auch wenn dann nicht alles glatt läuft, so ist zumindest der Ausgangspunkt im Gegensatz zu heute anders.