Ich finde schon, dass die leibliche Mutter ein "aktives" Interesse gezeigt hat. Immerhin ist der erste Schritt bekanntlich der Schwierigste. Wäre sie zu einem zugesagten Treffen nicht gekommen, wäre das schlimmer. So haben wir dem Kleinen noch nichts vom Treffen erzählt. Aber wie Blue Moon schon sagte, vielleicht ist die Zeit einfach noch nicht reif für ein Treffen und es ist besser so wie es ist. Wer weiß das schon. Demnächst wäre ja wieder ein Brief mit Fotos fällig. Wir werden keine Stellungnahme darin erfragen. Da bei uns der Briefkontakt sowieso nur in ihre Richtung geht, macht das keinen Sinn. Wir schreiben einfach rein, dass wir weiterhin zu einem Treffen bereit sind.
Zitat von FlipperDa bei uns der Briefkontakt sowieso nur in ihre Richtung geht, macht das keinen Sinn
Und da hattet/habt ihr ein so gutes Gefühl? Ihr wisst da ja nichtmal wie die leibl. Mutter tatsächlich denkt und fühlt. Ich dachte der Briefkontakt beruhe auf Gegenseitigkeit. Ich schicke dem leibl. Vater meines Sohnes auch immer die Bilder per Email rüber, aber nie kommt ein ,,Danke" oder sowas rüber, ich denke ich werde mir die Mühe nun nicht mehr machen.
das tut mir sehr leid für euch, denn ihr habt da schließlich auch jede Menge Emotionen hineingelegt.
Zitat von FlipperWir finden das sehr schade. Sie wird schon gute Gründe dafür haben und ich denke, dass ihr vielleicht momentan irgendwie die Kraft für so einen Schritt fehlt. Ist aber reine Mutmaßung. Es kann ja viele Gründe haben.
Ihr wisst von der Frau mehr als wir und ich kann hier nur ganz subjektiv mitfühlen und deuten. Deswegen teile ich BlueMonns Meinung überhaupt nicht, dass es "Desinteresse" sein könnte. Das halte ich sogar für ausgeschlossen. Deine Vermutung bezüglich der fehlenden Kraft macht für mich mehr Sinn. Wer weiß warum sie ihr KInd wirklich wegegeben hat? Das alles kann furchtbare Folgen für die Seele und das Selbstbewusstsein haben, sodass ein rationales Denken auch Jahre nach der "Tat" nicht möglich ist.
Bei mir ist durch Jahrzehnte langes Zwangsverdängen erst eine Art oberflächlicher Lethargie entstanden, dann Freude über die positiven Berichte über das Leben meiner Tochter und nun, durch jahrelanges Warten eine regelrechte Angst vor dieser Frau entstanden. Ich würde momentan eine Anfrage zu einem Treffen absagen. Es ist mir inzwischen nicht mehr möglich. Regelmäßige Heulattacken haben mich nervlich auf privatem Gebiet zu einer Memme gemacht. Genau genommen bin ich nicht weit weg von der Verfassung, in der ich zu Zeiten meiner Jugend vor der Adoption war. Irgendwann verlässt einen die Kraft tatsächlich.
Aber wie schon gesagt, es gibt sicher andere Menschen, andere Schicksale und vermutlich auch Mütter/Väter, die sich richtig Sch... benehmen.
ZitatSelbst wenn es jetzt so bleibt, wie es ist, so haben wir trotzdem Positives mitgenommen. Sie interessiert sich "aktiv" für ihren Sohn, in dem sie nach einem Treffen gefragt hat. Das können wir ihm dann auch so erzählen. Sie hat gesehen, dass ein Treffen möglich ist, was sie vielleicht ermutigt den Schritt später zu tun. Ich hoffe nur, das der Zeitpunkt dann genauso gut ist wie jetzt gerade.
Stellvertrend für diese Frau, kann ich Dir für diese Einstellung nur danken.
Zitat Demnächst wäre ja wieder ein Brief mit Fotos fällig. Wir werden keine Stellungnahme darin erfragen. Da bei uns der Briefkontakt sowieso nur in ihre Richtung geht, macht das keinen Sinn. Wir schreiben einfach rein, dass wir weiterhin zu einem Treffen bereit sind.
"Erfragen" macht vermutlich keinen Sinn, da sie sich eventuell in die Ecke gedrängt sieht. Wenn man in so einer Lage ist, fühlt man sich meistens sowieso wie ein Charakterschwein. Nicht nur das eigene Umfeld sorgt dafür, dass man sich so fühlt. Mir ging es sehr lange so und auch heute ist es leider immer öfter wieder der Fall.
Ich würde ihr auch noch einmal die Hand reichen. Vielleicht hat sie einfach nur eine wahnsinnige Angst vor diesen "tollen, starken, guten" Menschen, die so viel besser sind, als sie es war oder noch zu sein glaubt ...
Wie gesagt, ich habe keine Ahnung von der Frau, aber irgendwie kann ich dieses Verhalten nachvollziehen.
Mal noch was zum Anfang zwecks zum Thema treffen mit der Herkunft: Vor einiger Zeit stellte ich über das Jugendamt einige Fragen an die Adoptiveltern, wie sie die Zukunft sehen, ob sie sich je ein Treffen vorstellen könnten überhaupt etc.. Die Antwort die ich bekam hatte ich im Grunde schon erwartet: Sie würden sich niemals treffen, nur dann wenn ihr Sohn dafür bereit ist und er auch die nötige Reife für ein Kennenlernen hat, auch andere Faktoren würden noch eine Rolle spielen, er wird denoch von Anfang an mit seinem Status aufwachsen. Bis dahin möchten die Ado-Eltern die nötige Distanz zu mir halten um ihren Sohn nicht zu verunsichern. Und sie haben da auch völlig recht! Ich bin sogar dankbar das sie mir diese offenen Worte von ihrer Seite gegeben haben, da bisher alles auf einen Verdacht hin aufgebaut war. Im Grunde also eher das Gegenteil von dem was Flipper wöllte, ohne aber auf eine halboffene Ado verzichten zu wollen.
Wenn es denn so ist wie Cornelia meint, das sich die Herkunftsmutter möglicherweise nur etwas beengt und unsicher fühlt, wäre es denn möglich das sie diesen Gewissenskonflikt mit sich trägt? Das sie von der selben Sache überzeugt ist wie die ich und die Ado-Eltern meines Sohnes? Das sie quasi Angst hat ihr Sohn könnte Schaden nehmen von einem Treffen und das sie doch lieber abwarten will bis ihr Sohn selber den 1. Schritt macht?
denkbar ist es schon. Ich könnte mir vorstellen, dass sie schon einen inneren Konflikt hat. Ein Treffen kann was bewirken und sie weiß natürlich nicht ob Positives oder Negatives. Ob es die Angst ist, dass der Kleine es nicht gut verarbeitet oder ob es die Angst ist, ob sie es selber nicht gut verarbeitet, kann ich schwer einschätzen. Manchmal läßt man es so wie es ist. ist manchmal besser.
Trotzdem, mal losgelöst von unserem Fall ist meine Meinung, dass Ängste oft daher kommen, dass man etwas nicht kennt, nicht weiß oder etwas nicht sehen kann. Unser Briefe an sie mit Fotos könnten Ängste reduzieren.
Versuch Dir mal vorzustellen, dass Du Deinen Sohn nach Jahren wieder sehen wirst. a) Du hast bisher nie Briefe bekommen, Du weißt nicht, was für ein Wesen er hat und Du weißt nicht, wie er aussieht. b) Du hast Briefe mit Fotos bekommen und durch einen Schriftwechsel konnte man Dir schon ein paar Fragen beantworten.
In welchem Fall hättest Du mehr Angst. Ich jedenfalls bei a.
Genauso könnte ein Treffen Ängste reduzieren (vielleicht dann aber auch Sehnsüchte auslösen...)
Das mag ja schon sein, doch was ist mit dem Adoptierten? Vielleicht würde es für die Herkunftsmutter dann ein Treffen ohne Ängste sein, aber was ist mit dem Kind? Woher willst du wissen ob es bei deinem Sohn nicht ein schweres Trauma verursacht? Die Adoptiveltern von meinem Sohn wollen genau dies ja verhindern, sie möchten ihn nicht verunsichern und sie fänden es respektlos dem Kind gegenüber. Lieber wollen sie warten und das Kind später entscheiden lassen, daran ist ja auch nichts verkehrt oder? Wichtig für einen Adoptierten ist ja die Offenheit innerhalb der Ado-Familie, nehme ich ja mal an, aber nicht die Offenheit nach außen zur Herkunft, wobei Briefe und Fotos zwar einzelne Fragen beantworten können aber eine direkte Offenheit ist nicht gegeben.
Was gibt dir eigentlich diese Sicherheit das dein Sohn das gut übersteht? Ihr könnt ihn ja unmöglich anlügen das seine Mutter nur irgendeine Tante sei, sondern ihr müsst ja aufrichtig sein. Ob ein 4-jähriges Kind dies schon versteht? Ob es nicht auch schwere Ängste auslösen könnte beim Kind? Verlustängste oder sowas? Ich weiß es ja nicht, aber ich denke im Kindesalter ist so eine Begegnung bissel gewagt, nach allem was ich bisher so in den Foren gelesen hatte über Adoptierte. Wobei, wenn ich mir vorstelle das ich mit 4 einer Person vorgestellt worden wäre die plötzlich die ,,Mama" sein soll, dann bekäme ich auch Angst, das diese besagte ,,mama" mich dann mitnehmen könnte oder so, man hat ja in dem Alter auch noch viel Fantasie. Kommt zwar auch aufs Kind an, aber nicht jedes Kind zeigt nach außen hin seine Ängste, manche Kinder leiden auch stumm. Meine Tochter ist zb. so ein Fall, ihr könnte ich nie und nimmer eine fremde Person vorsetzen und dann noch erklären das diese Person die ,,andere mama" sein soll, ok sie ist erst 2 Jahre alt, aber Kinder bekommen schon verdammt viel mit.
Ich habe viele Jahre gehofft meinen Sohn einmal zu sehen. Und ganz ehrlich: Mir ist niemals der Gedanke gekommen, dass so ein Treffen meinem Sohn schaden könnte. Warum auch? Ich wollte doch nichts böses. Außerdem habe ich immer fest daran geglaubt, dass er und seine Eltern eine stabile Bindung haben und die Verhältnisse geklärt sind. Ich muß aber zugeben, dass ich damals auch nicht damit gerechnet hätte, dass die Adoeltern Verlustängste haben könnten. Das war wohl doch noch etwas naiv.
Zitat von BlueMoonMeine Tochter ist zb. so ein Fall, ihr könnte ich nie und nimmer eine fremde Person vorsetzen und dann noch erklären das diese Person die ,,andere mama" sein soll, ok sie ist erst 2 Jahre alt, aber Kinder bekommen schon verdammt viel mit.
Du kommst ja auch nicht in die Verlegenheit Deiner Tochter etwas von einer anderen Mama erklären zu müssen. Aber was ist denn, wenn Du sie jetzt zu einer Tagesmutter bringen müßtest? Oder was ist, wenn sie in den Kiga oder in die Schule kommt? Ich nehme an, dass Du sie darauf vorbereiten wirst. So werden die Adoptiveltern ihre Kinder auch vorbereiten. Bei einer liebevollen sicheren Bindung verstehe ich die Angst nicht.
ZitatVersuch Dir mal vorzustellen, dass Du Deinen Sohn nach Jahren wieder sehen wirst. a) Du hast bisher nie Briefe bekommen, Du weißt nicht, was für ein Wesen er hat und Du weißt nicht, wie er aussieht. b) Du hast Briefe mit Fotos bekommen und durch einen Schriftwechsel konnte man Dir schon ein paar Fragen beantworten.
Ich habe A erlebt und wäre vor Angst und Aufregung fast gestorben!
Eine Sicherheit kann mir keiner geben. Es ist eben unsere Einschätzung. Ich hatte das ja schon im Vorfeld beschrieben. Wir nennen seine leibliche Mutter beim Vornamne und er weiß, dass er in ihrem Bauch gewachsen ist und von ihr geboren wurde. Sie wäre ihm also nie als Tante oder so vorgestellt worden. Auch werden wir sie ihm nicht als eine andere Mama vorstellen. Das würde jedes Kind verunsichern. Seine leibliche Mutter ist nun mal ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. Es geht darum, sich kennen zu lernen und die Distanz zueinander zu verkleinern. Man kann sich im Leben nicht einigeln und sich schützen in dem man nichts an sich heran läßt, was womöglich weh tut. Das geht eine Zeit lang, aber nicht auf Dauer. Man verschenkt dabei viel Glück!
Zitat von FlipperEine Sicherheit kann mir keiner geben. Es ist eben unsere Einschätzung.
Ich frage mich schon die ganze Zeit, warum man Flipper durch die hier lesbare, teilweise extrem negative Betrachtungsweise, genau diese Fähigkeit, sein Kind einschätzen zu können, ausreden will.
Sicher überschätzen sich viele Eltern, wenn sie ihre Fähigkeiten bewerten, aber Eltern, die sich derart intensiv zu den Bedürfnissen ihrer Kinder informieren, nehme ich durchaus ab, dass sie sehr genau wissen, was gut für ihr Kind ist. Flipper will eben nicht die Fehler machen, die frphere Ado-Eltern gemacht haben, indem sie den Ratschlägen der Vermittler geglaubt haben, dass ein möglichst wirkungsvolles Verdrängen die beste Lösung des "Problemschens" ist.
Ich habe jedenfalls vor allen Ado-Eltern Respekt, die sich Mühe geben, "solche wie mich" zu verstehen. Nich alle "leibliche" sind so wie manche sie gerne sehen wollen
Zitat von FlipperEine Sicherheit kann mir keiner geben. Es ist eben unsere Einschätzung. Ich hatte das ja schon im Vorfeld beschrieben. Wir nennen seine leibliche Mutter beim Vornamne und er weiß, dass er in ihrem Bauch gewachsen ist und von ihr geboren wurde. Sie wäre ihm also nie als Tante oder so vorgestellt worden. Auch werden wir sie ihm nicht als eine andere Mama vorstellen. Das würde jedes Kind verunsichern. Seine leibliche Mutter ist nun mal ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. Es geht darum, sich kennen zu lernen und die Distanz zueinander zu verkleinern. Man kann sich im Leben nicht einigeln und sich schützen in dem man nichts an sich heran läßt, was womöglich weh tut. Das geht eine Zeit lang, aber nicht auf Dauer. Man verschenkt dabei viel Glück!
super freue mich, dass es Kontakt gegeben hat bzw. gegen wird. Bei unserem 1. Kontakt zur LM fühlten wir uns auch etwas komisch, aber dann kam LM ja leider auch nicht zum Treffen. Wenn es auch ein Unterschied gibt (Ado /Pflege), dass Gefühl beim Treffen dürfte ähnlich sein.
ja, die Gefühle werden ähnlich sein. Mal schauen, ob sich bei uns noch was tut. Ist besonders für das Kind enttäuschend, wenn die leibliche Mutter nicht kommt.Gut, dass wir ihm noch nichts geagt haben.