Flipper, ich denke, Ihr habt Euch wirklich viele Gedanken gemacht und ich unterschreibe fast jeden Deiner aufgelisteten Punkte, aber ich glaube, die H- MUtter kannst Du vielleicht nicht wirklich einschätzen.
Vielleicht ist sie nett. Aber vielleicht wird etwas passieren, was Euch nicht gefällt oder nicht in Euer Aufklärungsmuster passt. Ein Wort, ein Satz oder ein bestimmtes Verhalten.
Wie wollt Ihr dann vorgehen? Den Besuch abbrechen? Den ganzen Kontakt abbrechen?
Nicht falsch verstehen: aber sowas kann eben auch vollkommen in die Hose gehen, und Dein Sohn behält seine Mutter in ganz negativer Erinnerung.
Ich finde das toll, dass Du versuchst, alles positiv zu sehen, aber ich schliesse mich Englandfan an und würde die Frau erstmal abchecken, bevor sie auf das Kind trifft.
Besteht nicht die Möglichkeit, dass Deine Frau und er erst später dazu stossen?
Ich habe mich schon gefragt, ob ich dem ganzen so positiv gegenüber stehe, weil ich "Vorurteile" gegenüber leiblichen Müttern, die ihre Kinder zur Ado freigegeben haben, habe. Positive Vorurteile. Weil ich ja die beiden leiblichen Mütter meiner Kinder persönlich mehrmals bzw. einmal getroffen habe. Sie sind nett. Die Herkunftsmütter, die ich also wirklich persönlich kenne sind dementsprechend zu 100% nett und drängen sich nicht in unser Leben, obwohl sie es - mit HandyNr. und einmal sogar Adresse wissen - könnten. Wenn es nicht so wäre und ich anderes erlebt hätte, würde ich vielleicht anders schreiben. Ich weiß es nicht. Lena
H-Mütter sind auch nicht unbedingt schlechte Menschen an sich. Klar können sie nett sein. Aber ob sie ihr Inneres im Griff haben um der Ado-Familie nicht zu schaden weiß trotzdem nie jemand, ich kann nur von mir selbst ausgehen.
Du bist momentan offenbar eine Berufspessimistin, weil Du Dich selbst so schlecht mit Deiner eigenen Situation fühlst. Das ist nicht gut. Deine ganzen Selbstzweifel werden weder Dir noch später Deinem Söhnchen helfen. Wenn er einmal versteht und den Kontakt sucht, wird ihm vermutlich mehr nützen, einer Mutter zu begegnen, die dazu steht, damals einen Fehler gemacht zu haben, bei der er aber spürt, dass sie ihn liebt und sich mit ihm freut, dass er in so gute Hände kam.
Eine von Selbstzweifeln in sich zerrissene Frau, die auch noch eine Art öffentlicher Selbstjustiz betreibt, wird ihm nicht helfen. Im Gegenteil; je mehr Du ihm oder seinen Eltern zum Ausdruck bringst, wie sehr Du Dich deswegen hasst, je schlimmer wird das alles, weil er oder seine Eltern dann womöglich noch so etwas wie ein schlechtes Gewissen bekommen, weil sie sehen wie Du leidest. Dass Du leidest, merkt man ohne Brille, auch wenn Du noch so beteuerst, dass Du die Situation akzeptierst.
Ich glaube, Du machst einen Fehler, wenn Du Dich da zu sehr hinein steigerst. Ich würde höchstens einen Brief pro Jahr an das JA oder die Ado-Eltern schicken, und alle anderen zu Hause in einer Kiste aufbewahren. Dieser eine sollte zu seinem Geburtstag kommen. Weihnachten finde ich schon wieder aufdringlich, denn das ist ein Familienfest und da gehören wir Herkunftler ja nicht mehr dazu. Wenn sie allerdings Dir dann schreiben, kannst Du das natürlich auch tun.
Meine Tochter hat mir meistens erst nach meinem geburtstag oder nach Weihnachten geschrieben. Sie hat mir damit gezeigt, dass ich nicht dazu gehöre. Leider habe ich dieses Zeichen nicht kapiert, was aber auch daran lag, dass sie ihren Text meistens damit anfing, ihre Verspätung zu erklären. Dabei wäre es mir total wurscht gewesen wann sie schreibt ...
Ja, sie ist nett und ja, wir können es nicht 100% wissen!
Es ist schwer für mich das Vertrauen auszudrücken, das wir zu Ihr haben. Es spielt halt alles eine Rolle, was wir von ihr wissen - auch wenn wir sie nicht persönlich kennen. Anders wäre es z.B. bei seinem leiblichen Vater. Aus unsere Sicht auch sehr sympathisch, aber in bestimmten Dingen anders. Mit ihm würden wir ein Treffen erst mal ohne unser Kind machen.
Ich denke, ich werde es nie gänzlich ausdrücken können und jeder der hier liest wird die Situation bewusst oder unbewusst auf seine Situation abbilden und auch dadurch bewerten. Aber die Situationen und Menschen sind halt überall sehr individuell.
So .... ich verabschiede mich ins Wochenende. Euch auch ein schönes Wochenende!
Zitat von BibiBlocksteinPater, vielleicht erzählst Du erst mal, welchen Schaden das Kind denn wohl davon bekommen könnte? Der Gewinn ist zumindest ein schöner Nachmittag!
Kinder wünschen sich nun mal eine Mutter und einen Vater, d.h. verschieden geschlechtliche Eltern. Diese eine Mama und dieser eine Papa sollten sich lieben und zusammen wohnen, Kinder wollen gemeinsam Familie erleben. Die scheinbare Toleranz der Kinder gegenüber den Partnerwechseln ihrer Eltern und alternativen Lebensentwürfen ist Wunschdenken. Daher würde ich unnötiges Chaos vermeiden, es reicht die Adoptions-Aufklärung und die Beantwortung gestellter Fragen.
Da die Sache nun mal ins Rollen gebracht wurde, bleibt es mir Flipper alles Gute für das Gespräch zu wünschen, er wird "das Kind schon schaukeln".
Zitat von BibiBlocksteinPater, vielleicht erzählst Du erst mal, welchen Schaden das Kind denn wohl davon bekommen könnte? Der Gewinn ist zumindest ein schöner Nachmittag!
Kinder wünschen sich nun mal eine Mutter und einen Vater, d.h. verschieden geschlechtliche Eltern. Diese eine Mama und dieser eine Papa sollten sich lieben und zusammen wohnen, Kinder wollen gemeinsam Familie erleben. Die scheinbare Toleranz der Kinder gegenüber den Partnerwechseln ihrer Eltern und alternativen Lebensentwürfen ist Wunschdenken. Daher würde ich unnötiges Chaos vermeiden, es reicht die Adoptions-Aufklärung und die Beantwortung gestellter Fragen.
Da die Sache nun mal ins Rollen gebracht wurde, bleibt es mir Flipper alles Gute für das Gespräch zu wünschen, er wird "das Kind schon schaukeln".
Liebe Grüße, Pater F.
Erkannt, beschlossen und verkündet !?! Nun wissen wir Bescheid. Ich kann allerdings nicht erkennen, inwieweit diese These eine Antwort auf die Frage darstellt.
ZitatKinder wünschen sich nun mal eine Mutter und einen Vater, d.h. verschieden geschlechtliche Eltern. Diese eine Mama und dieser eine Papa sollten sich lieben und zusammen wohnen, Kinder wollen gemeinsam Familie erleben.
Dem schließe ich mich an. Klar ist es genau das, was sich Kinder wünschen!
ZitatDie scheinbare Toleranz der Kinder gegenüber den Partnerwechseln ihrer Eltern und alternativen Lebensentwürfen ist Wunschdenken.
Hmm, ein Partnerwechsel ist sicherlich schlimm für ein Kind. Doch kann man nicht auf Toleranz hoffen? Ich würde mich eher scheiden lassen, als meinen Kindern eine kaputte Ehe zuzumuten. Ein alternativer Lebensentwurf ist ja auch eine Adoption.
ZitatDaher würde ich unnötiges Chaos vermeiden, es reicht die Adoptions-Aufklärung und die Beantwortung gestellter Fragen.
Von wie vielen adoptierten haben wir denn nun schon gehört, dass sie mit ihren Eltern nicht über ihre Herkunft sprachen, nichts fragten, eben weil es ein Tabu war? Ist es nicht etwas zu einfach zu sagen, ich kümmere mich nicht drum, solange mein Kind nicht fragt? Würdest Du es bei anderen Themen auch so machen?
Zitat von LenaIch kann allerdings nicht erkennen, inwieweit diese These eine Antwort auf die Frage darstellt.
Ich wollte jetzt mal einen kurzen Zwischenbericht geben. Damit es für alle besser zu lesen ist, habe ich hier noch einmal den Startbeitrag vom 7.Februar 2011 in fett abgedruckt: ______________________________________________________________________ Die leibliche Mutter unseres Sohnes hat sich letzte Woche gemeldet und würde unseren Sohn gerne sehen. Wir haben der Adoptionsvermittlungsstelle schon zugesagt und warten jetzt auf den Termin, der aber aus verschiedene Gründen wohl erst in den nächsten Monaten sein soll (Wunsch der Mutter). Jetzt sind wir natürlich etwas aufgeregt. Wenn jemand ein paar Tipps für solche Treffen hat (Sohnemann ist 4), fänden wir das toll. Jedenfalls freuen wir uns und haben dabei ein ganz gutes Gefühl. ______________________________________________________________________
Inzwischen ist eigentlich recht wenig passiert. Wir hatten 2 Wochen angegeben, in denen wir im Urlaub sind und haben gesagt, dass wir ansonsten für jeden Termin offen sind. Das wurde der leiblichen Mutter auch mitgeteilt und sie wollte sich melden, wann es ihr am Besten passt. Das hat sie aber leider nicht getan. Telefonisch konnte unsere Betreuerin sie zwecks Nachhakens mehrmals nicht erreichen und nun hat man ihr einen Brief geschrieben, dass sie sich melden soll, falls noch Interesse besteht. Das ist jetzt auch schon einige Wochen her und bis heute gibt es keine Nachricht.
Wir finden das sehr schade. Sie wird schon gute Gründe dafür haben und ich denke, dass ihr vielleicht momentan irgendwie die Kraft für so einen Schritt fehlt. Ist aber reine Mutmaßung. Es kann ja viele Gründe haben. Selbst wenn es jetzt so bleibt, wie es ist, so haben wir trotzdem Positives mitgenommen. Sie interessiert sich "aktiv" für ihren Sohn, in dem sie nach einem Treffen gefragt hat. Das können wir ihm dann auch so erzählen. Sie hat gesehen, dass ein Treffen möglich ist, was sie vielleicht ermutigt den Schritt später zu tun. Ich hoffe nur, das der Zeitpunkt dann genauso gut ist wie jetzt gerade.
hat sie wohl kalte Füße bekommen. naja, ,,aktives" Interesse kann man das ja wohl eigentlich nicht nennen, erst macht sie euch Hoffnungen und dann kommt plötzlich kein Lebenszeichen mehr, sie hätte bei echtem Interesse ja zumindest mitteilen können das ihr das momentan gerade alles nicht so passt und sie sich später nochmal meldet oder auch nie mehr. Schade ist es für euch, aber viell. war/ist es auch besser so? Das einzig doofe ist ja nur das ihr nun weiterhin in Ungewissheit schwebt und nicht wirklich wisst was in der leibl. Mutter vorgeht und was sie wirklich denkt. Und eurem Sohn müsst ihr das natürlich auch so sagen, das sie erst wollte und dann sich nicht mehr gezuckt hat. Welche Meinung er mal dazu haben wird könnt ihr nur gering beeinflussen. Vielleicht schreibt ihr der Herkunftsmutter einfach nochmal einen Brief und bittet sie um Stellungnahme, wenn dann aber auch nichts mehr von ihrer Seite kommt, dann würde ich den Briefkontakt einstellen bzw. die Briefe nur noch im Jugendamt hinterlegen für alle Fälle. Es nützt nichts wenn man einer Person hinterher rennt die nicht (mehr) möchte. Vielleicht kommt ja doch noch eine Reaktion, aber wer lässt sich da wochenlang Zeit bei echtem Interesse und ignoriert auch noch Anrufe? Sicher ist das beim Thema Adoption eine ganz andere Liga, da sind viele Emotionen im Spiel, aber man kann doch zumindest ehrlich sein und zugeben das man nun doch Angst hat oder kein Interesse mehr besitzt. Mit den Kopf in den Sand ist keine Lösung, auch für euch nicht. Es ist nun eure Entscheidung wie ihr das gestalten wollt, aber seit in gewisser Form auch konzequent. Ihr könnt ihr eine 2. Chance geben, macht sie es dann aber wieder genauso und meldet sich nicht mehr, dann würde ich von der Idee auf ein Treffen abrücken. Das wäre auch für euren Sohn sonst irgendwann eine Zumutung wenn er anfängt es zu begreifen.
Hallo Flipper, das tut mir leid, dass das so gelaufen ist. Immerhin aber noch besser so, als wenn ihr ihm schon davon erzählt hättet und sie nicht aufgetaucht wäre oder wenn ihr schon im Jugendamt gesessen und umsonst gewartet hättet. Ich muss sagen, ich war schon skeptisch, als du geschrieben hast, dass sie selbst den Termin erst Monate später haben will... Für euren Sohn wünsche ich euch, dass sie es sich doch irgendwann noch einmal überlegt bzw. ihn und euch nicht ständig in eine Berg- und Talfahrt der Gefühl bringt später, wenn er es unmittelbarer mitbekommt und versteht. Gruß englandfan