Zitat von BlueMoon... Aber er muss auch bedenken was es für IHN und seinen Sohn bedeuten kann.
Ich habe Flipper jetzt schon eine ganze Weile hier erlebt und seine Beiträge aufmerksam gelesen. Deswegen hege ich keinerlei Zweifel daran, dass es die "Flipperei" sehr wohl und sehr genau überlegt hat, welche Auswirkungen das alles haben kann. Ich denke, das ist eine gute Entscheidung gewesen, denn viel verlieren können sie nicht. Das Treffen findet im JA statt und das sollte als Benimmbeistand für die bio-Mutter reichen. Selbst bei meiner (schlechten) Meinung über die JÄ, reicht meine Vorstellungskraft dafür durchaus aus.
es sind ja einige Punkte, die wir in diesem Zusammenhang besprechen und austauschen. Das finde ich super.
Der Raum, den wir für dieses Treffen nutzen, kennt unser Sohn schon von den Gesprächen, die wir im JA hatten. Es gab also noch kein Treffen, weder mit Vater noch mit Mutter.
Lena, deine Geschichte mit der "Bauchmama" zeigt einfach, dass der Begriff "Mama" sehr deutlich besetzt ist. Wenn ein Kind mit "Bauchmama" aufwächst und das differenzieren kann, ist es ja gut. Trotzdem würde es dann immer 2 Mamas geben (wie es eigentlich ja auch ist) und das halte ich eben für ein so junges Kind immer verwirrend. Über die Begrifflichkeiten kann man ja sowieso viel diskutieren. Die Lösung, die bei dem einen funktioniert löst bei anderen Probleme aus. Trotzdem finde ich "...Mutter" dann immer noch besser als "Mama" um das besser zu unterscheiden (Wobei Bauch-Mutter hört sich gräßlich an)
BlueMoon, ich glaub Du gibst die Situation schon gut wieder. Generell ist so etwas ja eine Gratwanderung und die Entscheidung, was der bessere Weg ist, ist natürlich stark von der Einschätzung des Kindes und der Herkunftsmutter abhängig. Ich kann mit meiner Entscheidung ja nicht die volle Auswirkung des Treffens auf die Mutter voraussagen. Den Teil für sich, muss sie dann entscheiden. Vielleicht ist sie beruhigter, wenn sie sieht, wie gut es ihm geht, vielleicht fällt sie danach in ein tiefes Loch. Was nach dem ersten Treffen kommt entscheidet man nach dem Treffen, wenn alle Beteiligten wissen, wie es gelaufen ist. Dann kann es auch sein, dass man unterschiedlicher Meinung ist, wie es weiter gehen soll - ist aber jetzt doch nur ein Raten.
Unser Sohn geht generell recht offen auf Erwachsene zu, nachdem er ein bisschen aufgetaut ist. Er muss ja auch mit, wenn wir andere Erwachsene besuchen. Ich glaube nicht, dass er sich in eine Ecke verkriecht und spielt. Er weiß schon Erwachsene für sich einzusetzen.
Ein Punkt wurde ja noch angesprochen, was in die Richtung geht, dass unser Sohn es uns später übel nehmen könnte, wenn wir dem Treffen nicht zustimmen. Richtig, trotzdem sehe ich den Punkt als 2.-rangig an. Wir werden sicher in die eine oder andere Richtung entscheiden und haben dabei sein generelle Wohl im Auge (auch in Hinblick auf später). Zu der Entscheidung würden wir dann auch später stehen und sie vertreten.
BlueMoon, wenn "Deine" Ado-Eltern der Meinung sind, dass Dein Sohn es später selber entscheiden soll, kann es ja sein, dass sie der Meinung sind, dass ein Treffen jetzt der falsche Zeitpunkt ist. Sie kennen Deinen Sohn ja besser als Du.
Bei einem sehr jungen Kind wird fast alles über den Kopf des Kindes entschieden - wann er ins Bett geht, aber auch dass er seine Medizin nehmen muss wenn er krank ist ... dafür sind die Eltern ja da.
Ja, Flipper. Dafür sind Eltern da, um solche und andere Entscheidungen für Kinder zu treffen. Denn Kinder können ja noch gar nicht alles überblicken. Gewisse Entscheidungen können Kinder auch selbst treffen (Apfelsaft oder O-Saft, welches Buch wird gelesen, was wünsche ich mir zum Geburtstag usw.). Also es soll bestimmt nicht bedeuten, dass ich hier den ganzen Tag für mein Kind Entscheidungen treffe. Er wird in vieles mit einbezogen. Außerdem ist es doch genauso ein Entscheiden über den Kopf des Kindes hinweg, wenn man das Kind nicht mitnimmt. Das Kind kann in dem Alter eine diesbezügliche Entscheidung gar nicht treffen, ob ja oder nein. Bzw. wenn es entscheidet, dann doch aus irgendwelchen, mit dem Fall selbst gar nicht zusammenhängenden, Gründen. Eben ob es gerade Lust hat "mitzugehen" oder nicht - egal wohin und warum. Eben weil es vielleicht gerade zu Hause so schön spielt, einen Film sehen möchte o.ä. Ob die Entscheidung nun richtig war oder falsch, wird man nur dadurch herausbekommen, in dem man überhaupt eine Entscheidung trifft. Fehler passieren im Leben immer wieder. Wenn man immer alles vorher wüsste, würde man nie Fehler machen, aber das Leben wäre dann wohl auch recht langweilig. LG Lena
Zitat von Lena0610Ja, Flipper. Dafür sind Eltern da, um solche und andere Entscheidungen für Kinder zu treffen. Denn Kinder können ja noch gar nicht alles überblicken. Gewisse Entscheidungen können Kinder auch selbst treffen (Apfelsaft oder O-Saft, welches Buch wird gelesen, was wünsche ich mir zum Geburtstag usw.). Also es soll bestimmt nicht bedeuten, dass ich hier den ganzen Tag für mein Kind Entscheidungen treffe. Er wird in vieles mit einbezogen. Außerdem ist es doch genauso ein Entscheiden über den Kopf des Kindes hinweg, wenn man das Kind nicht mitnimmt. Das Kind kann in dem Alter eine diesbezügliche Entscheidung gar nicht treffen, ob ja oder nein. Bzw. wenn es entscheidet, dann doch aus irgendwelchen, mit dem Fall selbst gar nicht zusammenhängenden, Gründen. Eben ob es gerade Lust hat "mitzugehen" oder nicht - egal wohin und warum. Eben weil es vielleicht gerade zu Hause so schön spielt, einen Film sehen möchte o.ä. Ob die Entscheidung nun richtig war oder falsch, wird man nur dadurch herausbekommen, in dem man überhaupt eine Entscheidung trifft. Fehler passieren im Leben immer wieder. Wenn man immer alles vorher wüsste, würde man nie Fehler machen, aber das Leben wäre dann wohl auch recht langweilig. LG Lena
ja, die eltern entscheiden über medikamente und schulbildung was den normalen inhalt einer familie angeht. adoption ist nicht normal! früher oder später kommt ihr dahinter. lasst das kind in sachen seiner adoption entscheiden und dokumentiert diese entscheidung des kindes (video??)!!! entscheidet in sachen adoption niemals für das kind denn ihr wisst heute noch nicht was das kind später einmal davon halten wird!!!
Zitat von mausi51Wenn überhaupt, wann hast Du Deine Kinder getauft?
Cornelia
p.s. ich habe mit 6 meinen Schädel selbst über das Taufbecken gehalten, allerdings auch da nicht eigenverantwortlich
sagt jemand der adoptierte nie verstehen wird. ein buch schreiben muss um zugang zur weggegebenen tochter zu bekommen und bei carini nicht im ansatz verstanden hat um was es den autor geht...
Zitat von Hatzebutzisagt jemand der adoptierte nie verstehen wird. ein buch schreiben muss um zugang zur weggegebenen tochter zu bekommen und bei carini nicht im ansatz verstanden hat um was es den autor geht...
Würde bitte jemand Hetzekotzi hinausbegleiten, damit sie sich dort erleichtern kann?
Hallo, gibt es hier im Forum überhaupt Adoptierte, die ihre LMutter (oder LEltern) bereits im Kindesalter kennengelernt haben? Ich meine damit jetzt nicht die, die erst als Kleinkind oder später aus der Herkunftsfamilie in eine AdoFamilie gekommen sind, sondern die, die als Baby in die AdoFamilie gekommen sind. Dann könnte man evtl. mal gucken, wie es da funktioniert hat bzw. wie die damit klargekommen sind. Wahrscheinlich ist dies aber nicht der Fall, da die Adoptierten, die halboffen oder offen adoptiert wurden vermutlich alle noch Kinder sind, denn vorher wurde doch, soweit ich weiß, eigentlich fast immer die Inkognito-Form genutzt - oder? Es sind doch hier einige Adoptierte oder auch leibliche Mütter im Forum unterwegs, die ihre Eltern/Kinder erst im Erwachsenenalter kennengelernt haben und damit auch nicht klarkommen bzw. der Kontakt nicht funktioniert. Vielleicht wäre es bei dem einen oder anderen (sicherlich nicht bei allen) anders und besser, wenn der Kontakt schon - ganz vorsichtig und natürlich nicht täglich oder wöchentlich - doch im Kindesalter begonnen hätte. Ich weiß es nicht, ist nur so´ne Idee. Wenn die eine Form nicht so toll funktioniert, kann man doch versuchen, neue Wege zu beschreiten. So ist es doch entstanden, dass man heute meist von der Inkognito-Form abweicht (außer die leibliche Mutter besteht darauf) und halboffene oder offene Adoptionen wählt und auch die Kinder schon mit dem Wissen über ihren AdoStatus aufwachsen lässt und nicht erst irgendwann im Teenie- oder Erwachsenenalter sagt "Ach, da war noch was, wir sind übrigens nicht deine leiblichen Eltern." Auch das sind neue Wege, weil man festgestellt hat, dass es in den meisten Fällen für die Kinder besser ist. Ich denke nur immer an meinen Schwiegervater, Mitte 70, adoptiert, der von seinem Ado-Status schon als Kind wusste und auch zu seinem Herkunftsvater als Kind schon Kontakt hatte. Nach dem Krieg hat er auch eine zeitlang (ein paar Wochen) bei ihm und seiner Frau, als seine Ado-Mutter im Krankenhaus war, gewohnt. Seine leibliche Mutter hat er als Teenie kennengelernt. Er hat uns gegenüber immer nur gutes über das "Adoptiertsein" gesprochen. Obwohl sicherlich nicht alles - nach heutiger Sicht - gut war, denn ihm wurde wohl der LVater als "gut" vermittelt, aber nicht unbedingt die LMutter. Ich muss allerdings dazu sagen, er hatte später, auch zu "meiner Zeit" Kontakt zu ihr - teilweise sogar sehr engen Kontakt (passt zum Thema "Blut ist dicker als Wasser") und die Frau war auch wirklich, sagen wir es mal vorsichtig "grenzwertig" (und ich habe ganz bestimmt einen sehr langen Geduldsfaden). Seine AdoEltern und sein leiblicher Vater waren zu dem Zeitpunkt bereits längst verstorben. Ich habe sie leider nicht mehr kennengelernt. Jedenfalls bin ich dafür, neue Wege zu beschreiten und werde, wenn eine solche Bitte seitens der leiblichen Mütter an mich herangetragen wird, auch offen dafür sein. Das nicht erst, seitdem ich hier im Forum bin, sondern das ist meine Meinung schon seit Jahren. Interessanterweise sind hier ja auch Herkunftsmütter, die dem Kontakt, der hier stattfinden soll, skeptisch gegenüberstehen. Die leiblichen Mütter unserer Kinder offenbar auch, denn sie sind mit dem Wunsch bisher nicht an uns herangetreten, obwohl sie wissen, dass wir dem offen gegenüberstehen. Ich kann auch die Ängste, die damit wahrscheinlich verbunden sind, gut nachvollziehen. Aber jeder Mensch ist anders, und nicht jeder hat offenbar dieselben Ängste. Man sieht mal wieder, man kann nicht alle AdoEltern, alle leiblichen Eltern und alle AdoKinder jeweils über einen Kamm scheren. LG Lena
Zitat von mausi51@ Flipper Es ist schon interessant, welche Lawine Du mit Deiner revoluzionären Haltung hier ausgelöst hast
Mausi im Laufrad, das Handlungsmuster von Flipper gleicht keinesfalls einer Revolution. Im Gegenteil, diese sogenannte "Offenheit" hat sich heute bei den fortschrittlichen Mitarbeitern der Jugendämter durchgesetzt und wird den Adoptivbewerber und -eltern vielfach nahe gelegt. Skeptische Zeitgenossen gelten da als ewig Gestrige. Nach gewissem Nachdenken bleibt für mich die (hier unbeantwortete) Frage nach dem Gewinn für das Kind. Ist das Ganze nicht eher ein Offenbarungseid an die gegebenen Verhältnisse des "Alles-ist-Möglich" an Trümmerfamilien und den Kindern soll es ja nicht schaden, solange alle Erwachsene offen mit ihren Trümmern umgehen.
Die altruistische Sichtweise von Bluemoon ist beeindruckend.
Zitat von Lena0610... Jedenfalls bin ich dafür, neue Wege zu beschreiten und werde, wenn eine solche Bitte seitens der leiblichen Mütter an mich herangetragen wird, auch offen dafür sein. Das nicht erst, seitdem ich hier im Forum bin, sondern das ist meine Meinung schon seit Jahren.
Das ist in jedem Fall zu begrüßen, denn durch das Auf-der-Stelle-treten hat noch keiner etwas verändert. Trotzdem muss man ja nicht jede Neuerung mitmachen.
ZitatInteressanterweise sind hier ja auch Herkunftsmütter, die dem Kontakt, der hier stattfinden soll, skeptisch gegenüberstehen. Die leiblichen Mütter unserer Kinder offenbar auch, denn sie sind mit dem Wunsch bisher nicht an uns herangetreten, obwohl sie wissen, dass wir dem offen gegenüberstehen. Ich kann auch die Ängste, die damit wahrscheinlich verbunden sind, gut nachvollziehen.
Ich weiß jetzt gerade nicht wie alt Dein Kind ist, vermute aber, noch klein. Selbst wenn das eine der "moderneren" Adoptionen ist, heißt das noch lange nicht, dass diese Sichtweise auch allen so vermittelt wurde. Eine bestimmte Sorte Angst dürfte sicher eine Rolle spielen, denn Eltern/Frauen die ein Kind weggeben, gehören selten zu den besonders gefestigten Menschen, sondern haben eine ziemlich schlimme zeit hinter sich. Die Abgebrüht- oder Dummheit, die uns von gewissen Individuen immer wieder bescheinigt wird, dürfte nur selten vorkommen.
Ein Zögern oder gar eine Ablehnung eines solchen Unterfangens kann viele Gründe haben, die von echter Ignoranz bis höchster Not reichen. An eurer Stelle würde ich einmal im Jahr einen kleinen Bericht über die Entwicklung eures Sohnes schicken. So weiß sie, dass diese Verbindung offen ist und kann sich bei Bedarf selbst auch mal melden.
ZitatMan sieht mal wieder, man kann nicht alle AdoEltern, alle leiblichen Eltern und alle AdoKinder jeweils über einen Kamm scheren.