Sorry, dass ich mich erst jetzt melde. Ging einfach nicht eher. Bin jedoch sehr froh über die Reaktionen.
Das Treffen soll im Jugendamt stattfinden. Den Raum kennt er ja schon von vorherigen Treffen. Der Termin soll nicht sofort jetzt stattfinden, da sie nicht so mobil ist und im Frühjahr wieder hier in der Nähe ist. Also kein Enzug etc.!
Generell fände ich es schon bisschen optimaler wenn zunächst ein Treffen ohne Kind stattfinden würde. Die Frage ging an uns vom Jugendamt und wenn sie in der Nähe wohnen würde, würden wir das vielleicht auch bevorzugen. Die Entscheidung von uns für ein Treffen mit Kind ging in die folgende Richtung: Wenn nur ein Treffen möglich wäre, was würden wir bevorzugen. Und da sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir uns ein Treffen mit Kind sehr gut vorstellen können. Es ist natürlich eine Gefühlssache und wir haben bei der leiblichen Mutter schon ein sehr gutes Gefühl!
Unser Sohn weiß, dass er adoptiert ist, begreift das aber noch nicht so richtig. Er weiß aber, dass er in dem Bauch von ### gewachsen ist. Das ist ihm völlig klar und wenn wir ein Treffen mit ihr haben, weiß er auch, wer sie ist. Er weiß aber nicht um den Begriff der "Mutter" oder einer anderen "Mama". Wichtig für uns und ihn wird es sein, keine Angst aufkommen zu lassen, dass er uns verliert. Das ist für seine Stabilität sehr wichtig. Sollte die Mutter auf irgendeine Weise so etwas sagen (was ich nicht glaube), dann wird sofort eingeschritten - ist doch klar. Auch wollten wir ihm vor dem Treffen auch sagen, dass wir nach dem Treffen z.B. in den Zoo gehen, so dass er weiß, dass wir nach dem Treffen etwas als Familie machen.
Generell werden wir es so gestalten, dass wir ihm ein paar Tage vorher sagen, dass wir uns mit ### mal treffen wollten. Am Tag selber, werden wir erst losfahren, wenn der Anruf aus dem JA kommt, dass sie da ist. So hat die leibliche Mutter etwas gesprächlichen Vorlauf und wir kündigen das Treffen unserem Sohn an, wenn wir losfahren. Das klappt schon.
Flipper, ich finde den Aspekt super, dass Euer Sohn weiß, dass er in dem Bauch von ### war, ihr sie aber nicht mit einer Mutter(rolle) in Verbindung bringt. Das lernt er noch von ganz alleine. Ich kann mir vorstellen, dass ein Treffen mit der anderen Mutter ganz andere Gefühle auslöst, als ein Treffen mit der Frau in dessen Bauch man gewachsen ist. Grade für kleine Kinder hat das Wort Mutter ja doch eine sehr große Bedeutung. Bei Gesprächen mit Eltern eines zukünftigen Tageskindes lege ich immer großen Wert darauf, dass die Eltern mich gegenüber des Kindes Bianka nennen und nicht Tagesmutter. "Mutter" ist doch ein zu großes Wort, verbunden mit Sicherheit und Liebe. Nur ein Kind selbst sollte bestimmen wen es "Mutter" nennt!
das Wort Mutter oder Mama wird dann schnell zum Vergleich herangezogen. In 2-3 Jahren wird das Verständnis für das Wort sowieso kommen. Er hat schon gemerkt, dass sie eine besondere Person für ihn ist. Ich glaube auch, dass er neugierig auf sie ist.
@Flipper: Du schreibst, dass euer Sohn den Raum im JA schon kennt, von anderen Treffen. Hat er denn seine leibliche Mutter schon getroffen und noch Erinnerung daran? Oder meinst du Treffen mit Sachbearbeitern vom JA?
Nochmal etwas zu den Begrifflichkeiten Mama/Mutter. Bei unserem Großen ist es z.B. auch so gewesen, dass er "schon immer" weiß, dass er nicht in meinem Bauch war, sondern in dem von ... Als unsere Kleine zu uns kam, wurde ihm gegenüber das erste Mal der Begriff "Bauchmama" benutzt, weil die leibliche Mutter der Kleinen zu dem Zeitpunkt noch unbekannt war. Wir oder die SB vom JA, dass weiß ich nicht mehr so genau, haben ihm gegenüber seine leibliche Mutter irgendwie mit dem Titel "Bauchmama" bezeichnet. Das hat er sofort abgestritten und gesagt, "Mama, du bist meine Bauchmama". Das sollte aber für ihn nicht bedeuten, dass er meinte in meinem Bauch gewesen zu sein. Er sagte, das er bei ... im Bauch war, aber ich seine "Bauchmama" bin. Also hat für ihn dieser Begriff eine ganz andere Bedeutung, die er einfach für sich selbst so bestimmt hat. Zum Glück wissen wir jetzt über die leibliche Mama der Kleinen Bescheid und können somit wieder von "... und ... bei denen ihr im Bauch gewesen seid" sprechen, wenn das Gespräch mal darauf kommt.
@Flipper: bist du auch wirklich sicher das euere Sohn ,reif" für dieses Treffen ist? Ob er das auch wirklich will? KInder in dem Alter haben doch noch gar kein so großes Interesse an fremden Menschen, viell. langweilt es ihn oder er macht dann doch kurzfristig Theater und will nach Hause? In meinem Fall ist es so gehandhabt das die Ado-Eltern der Meinung sind erst ein Treffen zu vereinbaren wenn ihr Sohn auch reif dafür ist und es von selber möchte und dies auch so äußert! Insgesammt sind/waren alle bisherigen Aktivitäten seitens der Ado-Eltern nur so zu verstehen, das sie ein ,,eventuelles Interesse" ihres Sohnes vertritten. Denn ein Kind in so jungem Alter kann schließlich noch keine Entscheidungen treffen die so weitreichend sind. Und weil man das nicht genau sagen kann, nimmt man bis dahin den goldenen Mittelweg (nur Briefe). Denn sie wissen auch nicht was ihr Sohn übler nehmen könnte: Heimliche Briefe an die Herkunft oder die Tatsache das nie welche geschrieben wurden. Nur ein Treffen wäre eben in dem Alter eine zu ,,radikale" Konfrontation, egal wie oft man das Kind darauf vorbereitet. Und wie ich es schonmal in einer PN geschrieben habe, kann man auch nie wissen welche Gefühle das bei der Herkunft auslöst. Viell. würde die H-Mutter am liebsten das Kind einsacken und mitnehmen? Viell. will sie dann öfters Treffen haben und ,,mischt" sich immer mehr in das Familienleben ein? Ihr habt die Frau noch nie gesehen bisher, bis auf Fotos, könnt nicht wissen wer sie ,,wirklich" ist und welche Konsequenzen dies haben könnte für euch als Familie. Und ich bin sicher das genau diese Ängste auch die Ängste der Adoptiveltern sind von meinem Sohn. Was ich aber auch irgendwo verstehen kann denn sie kennen mich ja nicht. Mein Herz wünscht sich zwar manchmal ein Treffen, aber mein Verstand warnt mich auch vor solchen Wünschen. Im Grunde herrscht tagtäglich ein innerer Krieg in mir. Aber ich habe ein besseres Gewissen hinterher wenn ich mich von meinem Herzen nicht täuschen lasse. Damals nach der Geburt hätte ich das viell. zulassen dürfen, aber da tat ich es nicht. Heute MUSS ich meine eigenen Wünsche in der Hinsicht unterdrücken und einsehen das eine Adoption kein Wunschkonzert ist wenn sie erstmal vollzogen wurde. Nur gibt es H-Eltern die es trotzdem wagen und dann hinterher innerlich völlig zerissen sind. Ein Kind das die ganze Prozedur noch nicht versteht weiß auch nicht was es nun tatsächlich mit dieser Frau auf sich hat die ihm völlig fremd ist. Er verkriecht sich viell. hinter eurem Rücken und hat Angst, was der H-Mutter gleichzeitig einen Stich ins Herz versetzt.
Zitat von Lena0610Mir ist auch nicht klar, was die Frage auf sich hat, ob die Mutter gesundheitliche Probleme (Entzug/Kur) hat und daher erst in ein paar Monaten ein Treffen haben möchte.
Zitat von mausi51Mir schon Ich habe nämlich auch richtig Probleme, alle Freier-Termine und die meiner Alk- und Heroinentseuchung einigermaßen unter einen Hut zu kriegen - und das auch noch neben dem wöchentlichen VHS-Legastheniker-Kurs ...
Dein Humor gefällt mir, könnte richtig lustig werden beim Forentreffen. Gruß P.
Ich verstehe durchaus, dass Adoptiveltern Ängste haben wie von bluemoon geschildert. Sagen wir es mal so, die Adoptiveltern ihres Kindes gehen den einfacheren Weg. Flipper ist aber offen und aufgeschlossen und trägt von sich aus dazu bei, dass es das große Tabu Adoption nicht gibt. Das eine Normalität entsteht. Dem Kleinen wird doch nicht eine Mutter präsentiert mit der er nun mitgehen muß. Der Kleine lernt doch eigentlich eine "Bekannte" kennen. Wenn ich lese, dass kleine Kinder doch kein Interesse an anderen Meschen haben und in den Sandkasten zu Gleichaltrigen gehören, frage ich mich, wieso man Kinder vor Erwachsene abschotten sollte? Wobei ich mir die Frage grade selber beantworte... Ja, es gibt Erwachsene die nicht gut für Kinder sind. Aber wenn Flipper bei der leiblichen Mutter des Sohnes ein gutes Gefühl hat, kann sie schon nicht so schlimm sein. Flipper ebnet nicht nur seinem Sohn den Weg, sondern erfüllt auch noch der leiblichen Mutter einen Wunsch. Dafür hat er meinen größten Respekt! Was soll er denn seinem Kind später mal erzählen, warum er dem Treffen nicht zugestimmt hätte? Ich bin ein Scheidungskind (ich war noch ein Säugling) und was ich meiner Mutter heute noch vorhalte ist, dass sie meinem Vater anfangs den Kontakt zu mir verwehrt hat. Und ich habe Respekt für sie, weil sie später über ihren Schatten sprang und ein Treffen zu ließ. Er durfte mich einmal sehen als ich 5 war. Es war ein lustiger Nachmittag mit dem Mann, der mich gezeugt hat. Das Bewußtsein, dass wir biologisch verwandt sind, hatte ich immer. Die Vaterrolle hat er sich erst viele Jahre später erarbeitet, als ich mit 13 den Kontakt zu ihm von mir aus aufnahm. Oder was soll er denn der leiblichen Mutter schreiben? Dass er dem Treffen nicht zustimmt weil er sie nicht verletzen will? Kann man es ihr nicht antun, weil man sie nicht zerreißen will? Sorry, es war ihr Wunsch! Mehr als diesen zu erfüllen kann man nicht. Flipper ist nicht dafür Verantwortlich, wenn die leibliche Mutter schlechte Gefühle bekommt. Die sie bestimmt gar nicht bekommen wird, da sie sieht, dass ihr Kind in guten Händen ist!
Manche hier scheinen echt ein Problem mit zwischenmenschlichen Beziehungen zu haben.
Sicher könnte ihm die Herkunftsmutter egal sein wie es ihr geht. Aber er muss auch bedenken was es für IHN und seinen Sohn bedeuten kann. Klar kann der Sohn Vorwürfe machen wenn der Kontakt verweigert wurde. Es kann aber auch genau andersherum sein! Das der Sohn sich hintergangen fühlt, wenn man ihm diese Geschichte später erzählt. Klar, in dem Alter interessiert es ein Kind sicher noch wenig, die Frau wird einfach eine Tante sein. Nur ist die Frage auch obs weiterhin dann Treffen geben wird weil die H-Mutter das wünscht? Wer einmal Blut leckt will noch mehr! Nur ob das dann noch gut ist? Ich persönlich halte mich da doch lieber zurück und lasse es meinen Sohn eines Tages entscheiden. Bis dahin versorge ich ihn regelmäßig mit Informationen, auch wenn er diese irgendwann nicht benötigt oder kein Interesse für hat. Man kann es nur vorher nicht wissen. Es wurde auch vereinbart das die Infos nur dann an meinen Sohn ausgehändigt werden wenn er diese auch sehen und lesen will. Wenn nicht, dann verstauben die Briefe eben in ihrer Truhe. Ich überlasse alle Entscheidungen und Wünsche den Ado-Eltern. Sicher habe ich zwar das ein oder andere mal erfragen lassen vom Jugendamt, und ich hab mich auch sehr gefreut als ich weiterhin Post bekam, aber ehrlich gesagt reicht mir das auch.