Liebe Cere, ich bin entwas entsetzt über dein langes Posting. Sicher gibt es in diesem Land dringend Handlungsbedarf wegen Kinderseelen. Ganz klare Sache. Ich selbst kenne viele verahrloste Kinder, oder geschlagene Kinder. Aber es ist nicht der Großteil .. Nicht die Mehrheit dessen. Es gibt massiv viele Fälle , wo es zu unerträglichen ungerechtfertigten Kinderklauorgien kommt. Ohne jeglichen Anhaltspunkt . Ich selbst bin der Meinung wie Adoptionsgegnerin.. Man muss auch hinter die Fassade schauen dieser "Familien" ... Sie als "assozial" zu betiteln ist etwas menschenfeindlich. Und auch kinderfeindlich ;O warum ich das so sage ? Diese Kinder wurden von den "Assozialen" geboren , ergo sie haben diese Genetik. Sind sie also Assoziale Kinder ?! In der Sekunde wo du also davon erzählst , dass die "assoziale" Mutter nicht auf ihre Kinder achtgibt, hat das Kind direkt das Gefühl selbst assozial zu sein! Du sagst damit auch automatisch, dass es ein Assokind ist... Ich hoffe du verstehst das richtig!! Diese Mütter sind überfordert, haben sicher schwere Schicksäle hinter sich & und können dementsprechend nicht genug agieren. Adoptionsgegnerin nicht genug weitsicht zu unterstellen fand ich jetzt auch mal daneben. Ich kenne sie schon JAHRE , und weis sie hat weit mehr Durchblick über die ganze Thematik, wie sonst einer ;O Aber ich verstehe auch, wie das Blut in Wallung gerät , wenn man mit diesen armen Kinder "arbeitet" bzw sie am eigenen Leibe erlebt. Dies macht fassungslos und einseitig! Aber es ist verständlich !! Diese Einseitigkeit!
Auch ich bin der Meinung , dass diese Kinder in Gewahrsam genommen werden müssten. In Notfallstellen untergebracht , danach in Pflegefamiien & mit der Herkunft gemeinsam daran arbeiten , dass eine Rückführung möglich ist.
Jedes Kind braucht seine richtigen Eltern!! Jedes Kind liebt sie überalles! Und Biologie läßt sich nicht verleugnen ! Biologie ist natürlich!!
ich habe erstens: mit keinem EINZIGEN Wort den Begriff assozial verwendet, also lege mir keine Worte in den Mund, die ich nie verwendet habe. ich habe NICHTS aber auch NICHTS kinderfeindliches von mir gegeben. Rückführung, in einigen Fällen sicher eine tolle Sache, in anderen gar nicht so toll. Einige enden dann im Grab. Woran gestorben? Von Mutter und Vater zu Tode geprügelt, gebissen, mißbraucht.
Es ist nicht die Norm, das sage ich nicht, aber es kommt vor! Ich höre NUR feindliches von einigen Leuten hier, aber die positiven Aspekte, die durchaus sehr vorhanden sind, die wollen nicht gesehen werden. Ich sehe beide Seiten der Medaille, ich sehe, dass es in einigen Fällen sicher gar nicht gut ist, wenn Kinder weggenommen und zwangsadoptiert werden, in anderen ist es notwendig, dass sie weg kommen, und dann finde ich es wichtig, dass sie auch eine neue Identität bekommen können, damit sie sich irgendwo irgendwie zu Hause fühlen können. Ein Zuhause, wo sie gewollt, geliebt sind. Ich habe schon durchaus mitbekommen, dass du keine gute Adofamilie hattest, was ich bedauerlich und schade finde. Es gibt immer gute und negative Beispiele, aber die andere Seite komplett auszublenden, gar zu verleugnen, das finde ich einfach nicht richtig. Und zu sagen...och, was kümmerts mich, das regelt sich schon, gar nichts machen und Dinge einfach so passieren lassen... finde ich auch nicht richtig. Das fällt für mich unter unterlassene Hilfeleistung und das verurteile ich. Jedem seine Meinung, aber ich finde, dass unsere Gesetze auch irgendwo ihren Sinn haben. Manchmal werden sie ungünstig ausgelegt aber ein gesellschaftliches Zusammenleben hat nun mal auch gewisse Regeln. Wenn wir in totaler Anarchie leben würden..das wäre absolut grauenvoll. Ohne Struktur und Regeln geht es eben nicht und einige Leute, nenne sie wie du willst, egal aus welchen Umständen, sollten einfach keine Kinder haben. Weil sie selbst erst Hilfe brauchen, selbst wenn sie selber das gar nicht wahr haben oder erkennen wollen. Es gibt leider..in Deutschland..weitaus mehr verwahrloste Kinder als du dir vielleicht vorstellen kannst. Wo ich gearbeitet habe, da kam jedes zweite oder dritte Kind aus einem zerrütteten Elternhaus, und so wie man auch groß wird, so wird man auch geprägt. Wenn ein Kind ohne jede Bildung und nur mit Gewalt groß wird..was soll später aus dem Kind werden? Sag du es mir? Wie groß sind seine Chancen auf ein normales Leben später? Ich sags dir.. winzig klein. Die Eltern mit denen wir zu tun hatten, die wollten gar nichts ändern, sie hatten SOzialarbeiter , die versucht haben, ihnen zu zeigen, wie man einen familiengerechten Haushalt führt, wie man gesund einkauft, wie man mit Geld wirtschaftet, was ein Kind braucht. Es war ihnen egal. Sie sind weiter morgens nicht aufgestanden, haben rien gar nichts geändert, die Kinder litten darunter, waren kreidebleich, kamen im Winter in Sommerklamotten und im Sommer mit Winterklamotten, dreckig, schmutzig, niemand, der ihnen was zu Essen mitgibt..etc... ich bin stellenweise mit ihnen im Schulklo zähneputzen gegangen oder habe ihnen ein Frühstücksbrot oder einen Apfel mitgebracht. Was wird aus diesen Kindern, wenn niemand dafür sorgt, dass sie eine Chance bekommen? Ich denke, wenn du in so einem Umfeld nie hast arbeiten müssen, wirst du gar nicht verstehen können, wovon ich rede. Natürlich kommt das nicht von irgendwo, klar müssen diese Eltern ein fürchterliches Leben gehabt haben, das all das beinhaltet..aber dennoch muß man entweder den Willen haben, etwas zu ändern, oder aber man stellt auf stur und gleichgültig und lebt einfach so im Dreck. Kinder, die mit 4 Jahren nachts um halb zwölf total übermüded an der Hand in einen Supermarkt gezerrt, angebrüllt und beschimpft werden, mit einem Vokabular, dass dir die Ohren abfallen... alles erlebt, alles gesehen. Hier, tagtäglich. Was bekommen sie da für ihr zukünftiges Leben beigebracht...einfach zusehen? Kann ich nicht. Es tut mir leid, das kann ich nicht. Ich möchte, dass die Kinder mit denen ich gearbeitet habe eine Chance bekommen und etwas aus ihrem Leben machen können, dass sie die Chance haben, ein besseres Leben führen zu können, als das, was ihre Eltern leider bekommen haben und wo die auch gar nicht mehr raus kommen wollen.
Und auch nicht jedes Kind liebt seine biologischen Eltern, wenn sie nur beschissen genug behandelt werden, kann Liebe in Hass und absolutes Unverständnis umschlagen, wie die eigenen Eltern bestimmte Dinge nur tun können oder konnten, dass die Kinder nur noch weg wollen. Sicher haben sie sie irgendwann mal geliebt, aber Liebe und Hass liegen verdammt nahe beieinander.
sherry ich machte ihr keinen vorwurf, sondern mit der weitsicht meinte ich, warum sich das so entwickelt.nur das aufzeigen, vom hören und sehen, ist zu wenig, die hintergründe warum, sollte mal geklärt werden.
Hallo Care, selbstverständlich hast Du Recht, dass es hier viele, viel zu viele Kinder gibt, die kein gutes Zuhause haben. Auch ich sehe und höre sowas tagtäglich. Das zweifelt niemand an und ich sehe es als Pflicht eines jeden Menschen da zu helfen so gut es geht. Und sei es nur die Polizei zu informieren. Ich hatte schon eine Mutter am Kragen, als sie ihr Kind schlug... So ist es in Deutschland und diesen Fakt will auch niemand abstreiten (hoffe ich).
Wenn Du das alles nicht auf die Geschichte von Adoptionsgegnerin gemünzt hast, ist es ja gut. Denn es ist ein Unterschied ob ein Kind berechtigt oder unberechtigt aus einer Familie genommen wird.
Es kann ja wohl nicht sein, dass meine Eltern mich lebend wollten und mir einen Namen gaben, und dann mich einfach so freiwillig weggaben! Das sich da mehrere Leute in ihrer Handlung gettäuscht haben, sieht man wohl schon von weitem.
Ich habe vorallem immer Ablehnung erfahren. Ungerechtigkeit, nicht ernst genug genommen... Auch Gewalt erfahren. Schau mal es ist mehr als ausreichend wenn man Als Kleinkind von den Eltern getrennt wird gegen seinen Willen! Und dann komme ich zu den Adoptiveltern, und sollte mich anpassen und es akzeptieren.
Mir wurde als Kind immer wieder gesagt, das ist Sünde und dies ist falsch. Was willst du als Kind machen? Was? Und dann bist du noch adoptiert!!! Wenn sich Jemand das vorstellen kann, der soll sich bei mir melden. Und dAS IST ZUM wOHLE DES kINDES! ABGESCHOBEN. NAMEN GEÄNDERT, VERSCHWINDEN LASSEN. ALS KIND VERÀNGSTIGT. GEWALT ANGETAN. NICHTS ANDERES ERFAHREN.= ALS ERWACHSEN ENTTÀUSCHT. VERSTÖRTER MENSCH.
Und die Damen und Herren die diese sinnlosen Adoptionsgesetze erlassen haben. Ich finde es schlimm meinen Eltern weiszumachen, ich hätte es besser, mir geht es gut, ich hätte viel bessere Perspektiven, ein gesunder Lebenslauf. Wir wurden doch alle getäuscht. Sogar die Adoptiveltern.
Ich habe erfahren was es heisst nicht wirklich ernst genommen zu werden. Ich weiss wie es ist wenn man einfach abgeschoben wird.
Zitat von Adoptionsgegnerinsherry ich machte ihr keinen vorwurf, sondern mit der weitsicht meinte ich, warum sich das so entwickelt.nur das aufzeigen, vom hören und sehen, ist zu wenig, die hintergründe warum, sollte mal geklärt werden.
Na dann ist doch alles geklärt!! JA ich finde auch , dass es mal geklärt werden sollte !!
Grüsse an dich!!! Komm mal wieder bald on , du weisst wo!!
was maus anspricht ist das a-system und dessen folgen.
wie soll denn ein verständnis für die entscheidung der eltern aufkommen, warum man bei anderen menschen großwerden mußte, wenn adoptierten die gründe oftgenug bis ins erwachsenenalter vorenthalten werden? damit hab ich mich schon als kind herumgeschlagen, warum ich von ihnen getrennt und nicht mit ihnen leben konnte. wie soll das dann gehen, ohne das nur annähernd verstehen zu können, damit in's reine zu kommen?
diese ganze palette aufgezeigter desolater familienverhältnisse (die cere ja durchaus durch adoption erspart geblieben sein mögen) ist ein armutszeugnis unserer gesellschaft, einem relativ reichen land, in dem eine menge geld für vieles da ist, nur nicht für familien- und kinderförderung. an ihnen wurde schon immer gespart, schlechter gestellte familien sozusagen kaputtgespart bis da nichts mehr zu retten ist. eltern, die sich selbst schon längst aufgegeben haben, ihre kinder erst recht. mit steigender tendenz. wie sollen denn wenn es bereits zu spät ist, da noch sa die perpektivlosigkeit der familien in brennpunkten auffangen können? anderen bleiben diese mißstände zudem nicht verborgen, lebt ja niemand hinter dem mond.
unverständlich ist mir, warum superdesolate verhältnisse (diese kinder werden m. w. nicht mehr vermittelt weil sie den vermittlungsstellen zu vorgeschädigt und zu alt sind) als begründung für ein adoptions-modell, das nicht nur für adoptierte später unzählige probleme aufwirft, herhalten soll, nur weil wer beruflich diese katastophalen zustände geballt und hautnah erlebt hat.
mütter/eltern, die sich relativ früh, vor allem aus den unterschiedlichsten gründen (da gibt es genug!) dazu entschieden haben ihr kind abzugeben, können nicht allgemein als unfähig oder als in fürchterlichen familiären verhältnissen lebend, die es zweifelos gibt, abgestempelt werden.
was ist mit der studentin/student, die es aus irgendwelchen gründen vorzogen zunächst ihr studium abzuschließen, oder mütter/eltern, die todkrank waren, oder den unehelichen kindern, die nicht zum ansehen der familie paßten, oder den kindern aus kirchlichen verbindungen, oder die der besatzungssoldaten, was ist mit den seitensprüngen, die so vertuscht wurden, oder dem kind, das sich die familie finanziell nicht mehr 'leisten' konnte, was mit den eltern, die sich viel zu jung, oder zu alt für ein kind fühlten, oder denen die väter abgehauen sind, mütter sich ein alleinaufziehen nicht zutrauten, oder die, die von den eltern unter druck gesetzt und zur abgabe genötigt wurden, und all denen, die nicht gut genug über die stellen informiert waren, die ihnen die nötige hilfe hätte zukommen lassen. gibt sicher noch mehr..... sind sie bei einer frühen abgabe, oder wären sie deshalb mißhandelt und vernachlässigt worden? weiß es wer?
verallgemeinerungen die den eindruck erwecken, adoptierte wären ansonsten zwangsläufig in desolaten verhältnissen aufgewachsen, sind mir suspekt und zu spekulativ! aber da könn(t)en h-mütter wesentlich besser aufklärungsarbeit leisten.
bei dem versuch hintergründe einzuschätzen und zu bewerten, spielen wahrscheinlich die eigenen erfahrungen z.t. mit hinein. die der anderen kann aber keiner, und hat auch keiner zu bewerten oder zu verallgemeinern. jeder hat da die eigene, oftmals sehr individuelle geschichte.
Zitat von bonniebei dem versuch hintergründe einzuschätzen und zu bewerten, spielen wahrscheinlich die eigenen erfahrungen z.t. mit hinein. die der anderen kann aber keiner, und hat auch keiner zu bewerten oder zu verallgemeinern. jeder hat da die eigene, oftmals sehr individuelle geschichte.
So sehe ich das auch, es gibt viele unterschiedliche Gründe warum man ein Kind zur Adoption freigibt oder freigeben möchte. Zumindest findet man es so auch in der Literatur (Einer der für mich schlimmsten dokumentierten Gründe war, dass dreimal ein Kind abgegeben wurde, weil es jeweils Mädchen waren - der Ehemann wollte einen Jungen haben.) Aus den Gesprächen von unterschiedlichen Jugendämtern bzw. Organisationen wurde uns auch regionale Unterschiede deutlich. So sind in den "ländlicheren" Regionen mehr abgebenden Eltern aus der "Mittelschicht", währenddessen in den "Metropolregionen" bei den abgebenden Eltern durchaus noch das Klischee der "Unterschicht" eventuell mit devianten Hintergrund (Prostitution) zutrifft. Darüber hinaus kann ich von den Jugendämtern oder Organisationen zu denen wir Kontakt hatten mit Sicherheit sagen, dass sie nicht "Kinderklau" betreiben und immer vorerst nach Alternativen für die werden Eltern suchen und diese auch vorziehen. Dann gebe ich auch noch zu bedenken, dass die Adoption nicht ein einmaliger Zeitpunkt ist (n. d. Motto: Zack, Bumm - Weg), sondern ein Prozess über mindestens acht Wochen (in der Regel deutlich länger). Liebe Grüße Bilyboy