als ich vor jahren im kölner ja meine akte vermutete (meine a-eltern zogen damals mit mir dort hin) und dort anfragte, wurde mir kurzerhand - statt festzustellen wo sie verblieben ist, familien-aufstellen angeboten, also statt aktensuche diese veranstaltung. natürlich gegen bezahlung. so einfach ist das..
in diesem bereich ist die berufsbezeichnung, wie z.b. immobilienmakler, kein geschützter begriff, steht also nicht für eine staatlich anerkannte qualifikation. kann sich also jeder mit der wahrscheinlich dafür nötigen überzeugung, geschick und interesse (ja an was?) so schimpfen und auf sonst was stützen.
wenn, bevorzuge ich da schon die fakten und tatsachen die zur adoption geführt haben, und irgendwo noch vorhanden sein dürften. der hokuspokus mit pseudo-ersatz-personen läßt bestenfalls nochmal in andere richtungen denken, ansonsten kann er niemals die tatsächlichen zusammenhänge belegbar erklären oder akten ersetzen. ist nicht mal billiger ersatz, denn die kosten dafür muß jeder selber tragen.
mir liegt mehr daran, gefühle und konflikte aus dem a-geschehen, wie sie zusammenhängen, waum so lange nachwirken, selber zu erkennen (wer sonst), das nicht noch von fremden dogmatisieren und auseinanderflücken lassen. da kommen wie gehabt auch nur möglichkeiten und vermutungen bei heraus, die man oft genug schon selber mit sich herumgetragen hat, mehr nicht. aber wem es hilft...
für mich wäre es keine hilfe, im weitesten sinne sogar wieder fremdbestimmung. gerade als adoptierte finde ich gesünder, zu den eigenen gefühlen, wahrnehmungen und erlebtem, nicht nur dem ausgeliefert sein, auch zu den eigenen kräften zu stehen, sich aus einem gesunden selbstvertrauen heraus darauf verlassen (auf wen oder was sonst?), dies nicht auch noch an fremde hände abgeben.
Vor etlichen Jahren schickte ich meinen Sohn zu einer Familienstellung, die eine auf dieses Fach studierte Familientherapeutin durchführte. Es brachte ihm sehr viel; er verstand sich ihm dort offenbarende Zusammenhänge, die zwar in seinem Innern rumorten, die er aber nicht kenntlichmachen und be-/verarbeiten konnte. Die größte Erkenntnis für ihn war die sich dort darstellende Tatsache, wie sehr ich ihn auch als Adoptivmutter liebe. (Er erzählte damals, als er das erfuhr, musste er weinen). Bis dahin glaubte er wohl immer, ein angenommenes Kind könnte man nicht so lieben, wie ein selbst geborenes. Vielleicht hatte er das Äußerungen von einigen Bekannten oder Freunden entnommen, die auch mir diese "Weisheit" andienen wollten: 'adoptierte Kinder sind fremde Menschen und bleiben es auch ein Leben lang, ich könnte kein fremdes Kind aufnehmen oder es so lieben wie meine eigenen Kinder, Du kennst den Unterschied nicht'.
Wirklich bei sich selbst angekommen ist er aber meinen Gefühlen nach erst jetzt, wo er seine Herkunftsfamilie kennenlernen konnte. Jetzt kann er selber entscheiden, wen er wie akzeptiert und wem er welchen Raum in seinem Herzen und seinem Leben einräumt. Bislang war er ja nur zugeteilt worden und musste es als gegeben hinnehmen. Zwar argumentierte er nie so; er liebte uns, aber jetzt merkt man doch den Unterschied in seinem ganzen Wesen. Daher finde ich das Kennenlernen der H-Familie für Adoptierte unendlich wichtig.
Zitat von MartinaWirklich bei sich selbst angekommen ist er aber meinen Gefühlen nach erst jetzt, wo er seine Herkunftsfamilie kennenlernen konnte. Jetzt kann er selber entscheiden, wen er wie akzeptiert und wem er welchen Raum in seinem Herzen und seinem Leben einräumt. Bislang war er ja nur zugeteilt worden und musste es als gegeben hinnehmen. Zwar argumentierte er nie so; er liebte uns, aber jetzt merkt man doch den Unterschied in seinem ganzen Wesen. Daher finde ich das Kennenlernen der H-Familie für Adoptierte unendlich wichtig.
Was wieder einmal ein Hinweis darauf wäre, dass ein vernünftiges "Halboffen" sehr sinnvoll wäre, damit dieser Prozess sehr viel möglich ist.