natürlich profitieren (profit - gewinnbringend, oder ist das ein kind nicht?) a-bewerber von den katastrophalen zuständen in diesen ländern, von den menschen, die bis heute gesellschaftlich ausgegrenzt und an den rand gedrängt werden/wurden. warum sollten sie da nicht auch mal fenster herausreißen dürfen, es interessiert sich doch keiner für ihr elend! nur wenige - es gibt sie - sind bereit, gegen vorurteile und ausgrenzung, dem elend der familien und kinder dort, den unwürdigen wohnverhältnissen, den diskriminierungen auch an schulen, obwohl bildung wahrscheinlich der einzige weg wäre aus eigener kraft da herauszufinden, kontinuierlich anzugehen, sich für diese menschen stark zu machen. stempel drauf und weg, und ein oder zwei kinder haben es besser erwischt. effektiver ist, den familien und kindern dort direkt zu helfen. warum regen sich bewerber und agenturen über adoptionsstop div. länder auf, bis hin zu politischem druck, aus denen sie keine kinder mehr bekommen? insbesondere die usa-a-lobby und die europas.
erst sehr viel später gewinnt der hintergrund für betroffene an bedeutung, werden sie ihn selber auseinanderpflücken wollen, daran kommt keiner vorbei. erst da entscheidet sich, wie sie was aus ihrer sicht beurteilen und sehen. von den kleinen ist da noch nichts zu erwarten. da kann noch jeder froh sein, wenn der a-weg korrekte genommen wurde. obwohl.. hintergründe und spuren lassen sich nach wie vor leicht verwischen und entfernen, selbstredend dafür sind unzählige suchende, denen allein die wichtigsten eckdaten fehlen.
im übrigen braucht hier keiner rede und antwort stehen was an persönlicher hilfe geleistet wird, sich zu rechtfertigen, denn die, die helfen, haben weder nötig damit zu argumentieren noch hausieren zu gehen. sie machen es - auch ohne adoptieren zu wollen!
Zitat von bonnienatürlich profitieren (profit - gewinnbringend, oder ist das ein kind nicht?) bonnie
Dieser Teil der Beschreibung ist doch völlig ok - unser Kind ist das größte Glück in unserem Leben. Aufgestoßen ist mir dabei der Teil "ohne etwas dafür zu tun" - denn das kann uns wirklich keiner unterstellen
Zitat von bonnie im übrigen braucht hier keiner rede und antwort stehen was an persönlicher hilfe geleistet wird, sich zu rechtfertigen, denn die, die helfen, haben weder nötig damit zu argumentieren noch hausieren zu gehen. sie machen es - auch ohne adoptieren zu wollen!
bonnie
aber dass Ado-Eltern vorgeworfen wird dass sie NUR ein Kind aus dem Elend reißen und sonst nichts tun ist ok oder? Die Frage: "was genau tut ihr" kam NUR deshalb zustande
und dan gleich wieder das "sie machen es - ohne adoptieren zu wollen" hinterher. Soll das heißen Ado-Eltern leisten nur humanitäre Hilfe weil sie adoptieren wollen?
Wir haben uns auch im Vorfeld mit dem Thema Auslandsado beschäftigt, wie wohl jeder Ado-Bewerber. Zunächst mal kann man bei so ziemlich jeder Hilfsorganisation, bei UN etc. nachlesen, dass Adoption kein geeignetes Mittel zur humanitären Hilfe ist. Jetzt sage ich mal, was für uns ausschlaggebend war, dass wir den Weg nicht gehen wollten. Es gibt Auslandsadoptionen, bei denen Kinder vermittelt werden, die wirklich keine Chance haben, in ihrem Land Hilfe zu bekommen. Ich verteufele daher keineswegs alle Auslandsadoptionen. Das Auslandsadogeschäft ist ein riesiger Markt und die Grenze zum Kinderhandel ist nun mal fließend. Es gibt sehr viele schwarze Schafe bei allen Beteiligten, mit Ausnahme der Kinder natürlich. Für mich ist das Ganze als Laie nicht zu durchschauen, daher konnte ich diesen Weg für mich nicht guten Gewissens gehen.
Wann es für mich nur in Frage gekommen wäre - wenn ich durch persönliche Kontakte im Land und vor Ort in der Lage gewesen wäre, das Ganze wirklich zu beurteilen. Das war ich aber nicht, daher habe ich die Finger davon gelassen. Wer das kann und in der Lage ist, wirklich kritisch die ganze Adoption zu durchleuchten und zu wissen, dass alles mit rechten Dingen zugeht, für diese Leute finde ich den Auslandadoweg völlig in Ordnung, soweit es wirklich die allerletzte Chance für das Kind ist (was Adoption ja immer sein sollte!)
Was ich nicht in Ordnung finde, sind Adoeltern, deren Kinderwunsch so ausgeprägt ist, dass sie durch den Prozess mit Scheuklappen gehen und bewusst wegschauen. Das halte ich für unseriös, leider habe ich es mehrfach beobachtet. Daher kann ich nicht sagen, ich bin für oder gegen Auslandsado, aber dafür bin ich nur, wenn es so läuft, wie oben beschrieben. Denn nur dann bleibt das Wohl des Kindes im Vordergrund und nicht das Wohl der Organisation, der Adoeltern oder der Herkunftseltern. Man muss sich auch davon freimachen, die Verhältnisse dort mit der westlichen Brille zu sehen.
Zitat von englandfan Zunächst mal kann man bei so ziemlich jeder Hilfsorganisation, bei UN etc. nachlesen, dass Adoption kein geeignetes Mittel zur humanitären Hilfe ist.
Ich glaube dass die wenigsten Ado-Eltern hier ihre Ado's als humanitäre Hilfe sehen. ich glaube Du hast mich missverstanden- ich meinte nicht die Adoption als humanitäre Hilfe sondern den Vorwurf dass Ado-Eltern nur dann helfen wenn sie im Gegenzug auch adoptieren dürfen.
Zitat von MarchIch glaube dass die wenigsten Ado-Eltern hier ihre Ado's als humanitäre Hilfe sehen.
Interessant.
Zitatich glaube Du hast mich missverstanden- ich meinte nicht die Adoption als humanitäre Hilfe sondern den Vorwurf dass Ado-Eltern nur dann helfen wenn sie im Gegenzug auch adoptieren dürfen.
Zitat von MarchIch glaube dass die wenigsten Ado-Eltern hier ihre Ado's als humanitäre Hilfe sehen.
Interessant.
Zitat von Marchok, bevor ich mich hier wieder in die Nesseln setze spreche ich nur noch von uns - WIR sehen unsere Adoptionen nicht als humanitäre Hilfe
Warum glaubst Du, dass es immer nur um "Anklage" oder etwas ähnliches geht? In diesem Fall hier interessiert mich was Du meinst, wenn Du z. B. klipp und klar sagst, dass IHR euren Adoptionswunsch nicht als humantäre Hilfe betrachtet. Was ist denn sonst der Grund? Welche Gründe kann es überhaupt alles geben, dass man diesen Weg geht?
wir sehen es als eine Zusammenführung von Menschen zur Familie die aus dem Wunsch heraus entstanden ist eben diese zu gründen. Wir sehen unsere Adoption nicht als "Rettung eines armen Kindes" sondern freuen uns dass wir unsere Kinder ein Stück weit ihn ihrem Leben begleiten zu dürfen. Und ob es für ein Kind besser ist in einer liebevollen Familie oder in einem gefühlskalten Heim aufzuwachsen, darüber brauchen wir ja nicht diskutieren oder?
Zitat von Marchwir sehen es als eine Zusammenführung von Menschen zur Familie die aus dem Wunsch heraus entstanden ist eben diese zu gründen. Wir sehen unsere Adoption nicht als "Rettung eines armen Kindes" sondern freuen uns dass wir unsere Kinder ein Stück weit ihn ihrem Leben begleiten zu dürfen.
Ich glaube, das verstehe ich nicht. Wo ist der Unterschied zwischen "humanitärer Hilfe" und dem Wunsch, diese geschundenen Kinder auf ihrem Lebensweg sicher zu begleiten? Für mich ist genau das humanitäre Hilfe - was denn sonst? Lieber wäre es mir natürlich, wenn das in ihrem Geburtsland möglich wäre - ist es aber momentan meistens nicht.
ZitatUnd ob es für ein Kind besser ist in einer liebevollen Familie oder in einem gefühlskalten Heim aufzuwachsen, darüber brauchen wir ja nicht diskutieren oder?
Nein, natürlich nicht; das war aber auch nie der Streitpunkt, jedenfalls nicht, wenn wir von Soforthilfe sprechen. Das Missverständnis resultierte aus dem Sinn oder Unsinn, das als Langzeithilfe zu praktizieren. Hier bin und war ich immer der Meinung, dass es da mehr geben muss.
ich persönlich sehe darin keine Verbindung. Adoptiert haben wir weil wir uns eine Familie gewünscht haben. Wenn ich humanitäre Hilfe leiste dann ist das für mich eine kurzfristige Hilfe die ich in Form von Sach-und Geldspenden im jeweiligen Land leiste.
Genau. Wir wollen auch Adoptieren, um unsere Familie zu erweitern. Und da es ja Mütter gibt, die ihre Kinder zur Adoption freigeben möchten, ist doch beiden Seiten geholfen. Langzeithilfe kann ich leisten, wenn ich mich um Pflegekinder kümmere...
Zitat von tanja tdbGenau. Wir wollen auch Adoptieren, um unsere Familie zu erweitern. Und da es ja Mütter gibt, die ihre Kinder zur Adoption freigeben möchten, ist doch beiden Seiten geholfen.
Zitat von bonniechakimaus, es gibt auch hier heime, und heimkinder, um die sich sonst niemand kümmert, aber die sind nicht mehr winzig genug.
würden nicht unsummen für ein einzelnes adoptiertes kind hingelegt werden, sondern in projekte gesteckt, um die vielen heimkinder vor dem dahinvegetieren oder gar sterben zu bewahren, hätten gleich mehrere kinder etwas davon und bessere zukunftsaussichten.
heimkinder werden/wurden, wie es auch hier war, nicht besonders gefördert (es gab möglicherweise ausnahmen). was nun deine prophezeihung angeht, daß viele heimkinder ansonsten als prostituierte auf dem strich landen würden, ist nichts anderes wie rechtfertigung oder beruhigung.. als wären diese kinder als heimkinder nicht schon stigmatisiert genug.
bonnie
Ich weiß ja nicht, wie viel Inneneinsicht du in deutsche und bulgarische Kinderheime hast, ich kennen beide Seiten teilweise durch mehrjährige Tätigkeiten von innen. Und glaub mir, es besteht ein himmelweiter Unterschied!!! Die Kinder in Deutschland in Heimen werden im Ländervergleich top gefördert. Ich sitze echt hier und kriege den Mund nicht mehr zu. Dass jemand den Mut hat, das zu vergleich ist ein starkes Stück. Du unterstellst mir Rechtfertigung. Du scheinst mich sehr gut zu kennen, das wundert mich nach ein paar Postings.
Im Übrigen sehe ich unsere Adoption nicht als humanitäre Hilfe, wohl aber meine Arbeit in den Kinderheimen.
Zitat von bonnie... würden nicht unsummen für ein einzelnes adoptiertes kind hingelegt werden, sondern in projekte gesteckt, um die vielen heimkinder vor dem dahinvegetieren oder gar sterben zu bewahren, hätten gleich mehrere kinder etwas davon und bessere zukunftsaussichten.
Scheint irgendwie nicht anzukommen. Ist wahrsheinlich ein zu abstruse Vorstellung ...