Zitat von JohannaIch find's lustig, wie weit verbreitet offenbar die Annahme ist, dass man automatisch unfruchtbar ist, wenn man adoptiert.
Na gut, ich denke, ein Großteil der Adoptiveltern hatte tatsächlich Probleme mit dem leiblichen KiWu.
Was man aber vergißt, ist, daß viele von denen auf medizinische Hilfe verzichtet haben, obwohl sie vielleicht so ein L-Kind hätten haben können.
Und eben Paare, die nie L-Kinder haben wollten.
Schaut man aber in die einschlägigen A-Eltern-Foren, sieht man wirklich meist A-Bewerber, die alle medizinische Versuche hinter sich haben, gescheitert sind und Adoption als letzte Möglichkeit sehen, noch ein Kind zu bekommen.
wir werden auch zumeist von Passanten auf der Straße gefragt, ob es denn nicht geklappt hätte mit eigenen Kindern, bei Bekannten wird das Thema totgeschwiegen oder es wird Kindern, wenn sie fragen erst einmal erklärt, dass manche Menschen keine Kinder bekommen können und deshalb adoptieren. Warum ein siebenjähriges Kind im Bekanntenkreis allerdings gefragt hat, ob man das Kind dann gekauft hätte, darüber spekulieren wir nur.
Sozusagen gilt man schon ein bißchen als Vollversager.
Wir üben uns noch in schroffen Antworten, sind aber im Moment leider noch zu höflich oder überrascht von manchen Fragen.
wir haben bislang nur positive Reationen erfahren was die Adoption betrifft. Nach dem Grund fragt keiner. Es gehen wahrscheinlich alle von Unfruchtbarkeit aus. Ich bin überrascht, dass fast jedem dem man von der Adoption erzählt, mindestens ein weiterer Fall bekannt ist. Das war beim unerfülltem Kinderwunsch auch so. Inzwischen habe ich daher kein Problem offen mit diesen Themen umzugehen.
Problematisch waren die Jahre davor, als wir dem Kinderwunsch in großer Intensität nachgingen aber nur engen Freunden/Verwandten davon erzählten. Wir wurden öfter zur Familienplanung befragt. Allerdings nur zweimal in wirklich gemeiner Weise, von Tipps in den Urlaub zu fahren oder sich bestimmte Edelsteine unters Kopfkissen zu packen mal abgesehen (das habe ich eher als Helfen-wollen verstanden). Erstens wollte mich jemand nicht einstellen, da ich mit 29 noch keine Kinder hatte. Mir fehlten komplett die Worte und das Gespräch ging sowas von gegen die Wand ... Das zweite Mal war beim Blutspenden: der Arzt zog die Augenbrauen hoch weil ich auf dem Fragebogen angab, keine Geburt gehabt zu haben. Er meinte ich solle mal loslegen. Auf meine Bemerkung, dass in Dtl. 10-15% der Paare keine Kinder bekommen könnten, bot er mir an ich solle mal zu ihm kommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich glücklicherweise den unerfüllten Kinderwunsch weitestgehend verarbeitet und konnte kontern.
Mich haben diese Begegnungen stärker gemacht. Natürlich haben mich erhöhter Pflegesatz usw. verletzt und ich ich habe mich als ungerecht behandelte Randgruppe gefühlt. Aber letztlich hat jeder Mensch sein Päckel zu tragen und es gibt schlimmere Dinge als unerfüllter Kinderwunsch.
Ich war kürzlich wieder Blut spenden, nach einem Jahr Pause. Der Arzt war verwirrt, weil das Kreuz immernoch bei "keine Geburten" stand, ich aber vorher fragte ob ich spenden darf weil mein Kind kürzlich Magen-Darm hatte. Sowas macht Spaß :-)
Ich muss allerdings zugeben, dass wir während der Bewerbungszeit niemandem erzählt haben dass wir uns für eine Adoption interessieren. Als anerkannte Adoptionsbewerber haben wirs auch nur engsten Freunden, den Eltern und meine Chef erzählt. Die Angriffsfläche war nicht besonders groß.
Mein Empfinden nur positive Reaktionen bekommen zu haben muss ich auch einschränken. Unserem Kind wird oft gesagt, welches Glück es hat zu uns gekommen zu sein. So ein Quatsch! Davon abgesehen dass niemand die Herkunftsfamilie kennt und beurteilen kann, haben WIR ein Glück mit unserem Kind. Wie ist eure Antwort in solcher Situation? Ich hab bislang noch keine ...
wir haben niemanden von unserem Kinderwunsch erzählt, den wir lange hatten. Die meisten aus unserem Bekanntenkreis dachten wir wollten keine Kinder. Daher waren die meisten überrascht, als wir von unseren Adoptionsplänen erzählt haben.
Den Satz, dass unser Kind ein Paradies bekäme und wir ein gutes Werk täten, hören wir auch oft. Wir sagen dann, dass wir ein Kind wollten und ob es das Paradies sei, wüssten wir nicht.
Die meisten haben keine Ahnung davon, warum man adoptiert, interessieren sich auch nicht weiter dafür. Ich muss nur aufpassen, dass unsere Tochter mitsamt ihrer Haarfrisur nicht zu oft angefasst wird.
Hallo Latitia, es scheint manchmal wirklich so als würde es gerade seitens der HM viele Vorurteile geben. Vorurteile sind wirklich blöd, weil sie nicht zu widerlegen sind. Mir persönlich ist bewusst, wieviel Schmerz und Leid auch A-Eltern erfahren und bewältigen müssen und das tut mir sehr leid.
Anders sieht es mit Erfahrungen aus, manche von uns machen wirklich gute, schreiben aber kaum darüber, weil sie mit ihrer Entscheidung gut zurechtkommen.
Es schreiben eher diejenigen von uns, bei denen es nicht so gut läuft, aber die Flinte noch nicht ins Korn geworfen haben wie die, welche erfolgreich zum Schweigen verurteilt wurden. Das sind, wie ich befürchte, Legionen.
So ist dieses Forum für mich eine Chance, der Heilung näher zu kommen im ehrlichen und manchmal auch hart scheinenden Austausch. Das schlimmste wäre, wenn sich hier Fronten aufbauen, denn es gibt keinen Krieg bei dem es Gewinner gibt.
Es ist auch eine Gelegenheit, die eigene Meinung zu ändern wenn man die anderen besser versteht, das hilft allen weiter.
Zitat von Maxi89Es schreiben eher diejenigen von uns, bei denen es nicht so gut läuft, aber die Flinte noch nicht ins Korn geworfen haben wie die, welche erfolgreich zum Schweigen verurteilt wurden. Das sind, wie ich befürchte, Legionen.
Ja, die Legionen sehe ich auch und das finde ich richtig traurig.
wünsche euch ein liebevolles neues jahr ich als leibliche mutter habe das starke gefühl das auslandsadoptionen erwünscht sind, das die herkunft ausser reichweite ist. das lügen überall verbreitet werden, aus schamgefühl. mein persönlicher wunsch ist, nicht zu lügen, auch nicht angelogen zu werden. ich kann nichts mehr verlieren, in so einer gesellschaft schon gar nicht, wo jeder gut da stehen möchte. Geschehen ist geschehen, und kann nicht durch die frage gelöst werden. ich will es auch nicht mehr. rede auch nicht um den brei, klare antwort, klare frage. kein versteckenspiel, seitens der adoeltern, ich nahm mir viel zeit, das kasperltheater zu durchleuchten. ich habe noch nie gehört, wie weh tut es denn einer leiblichen mutter, wenn sie ihr kind verliert, egal unter welchen umständen. ich habe auch noch nie gehört, wie oft sie zu ärzten usw, muss mit ihrem kind. es wird aus liebe gemacht egal ob eigenes ado oder pflegekind. ich akzeptiere keine heimlichkeiten, nicht seitens des jugendamtes adoeltern, und erwachsenem adoptierten kind. wenn es ein weiterleben nach dem tode gibt, liegt alles offen, keiner kann sich hinter einer maske verstecken. ihr rennt nur im kreis egal in welcher situation ihr seid. und macht euch selber fertig. es gibt nichts was nicht gelöst werden kann, mal aus meiner sicht. verstehe es echt nicht, ob gehobene gesellschaft oder nicht, jeder stinkt gleich, es wurde nur erfunden um besser da zu stehen. wenn ich ein kind adoptiere, will ich von der leiblichen mutter das ja auge um auge und nicht über das jugendamt. wie lange lässt ihr euch noch verschaukeln ? HABE VIELE BEITRÄGE SCHON GESCHRIEBEN; IHR WARD NICHT IN DER LAGE; AUF ZU WACHEN: jedem das seine, wenn ihr so zufrieden seid, hauptsache ihr könnt jammern, so wird sich nie was ändern, und mit den billigen unterschriften auch nicht, auch nicht von meinungen, handelt in euerem recht. jeder mensch ist eine eigene persönlichkeit.