Zitatpinocchio schrieb: Ich bin dafür, dass Adoption abgeschafft wird zugunsten einer Art "Dauerpflege". Dabei sollten die Herkunftseltern die Erziehungsberechtigung an die Pflegeeltern abtreten, einschließlich Aufenthaltsbestimmungsrecht usw. Aber die Kinder würden ihren Namen behalten. Die Annahme eines Kindes sollte nicht ein Verfahren sein, um kinderlose Paare glücklich zu machen, oder Herkunftsmüttern in einer Notlage eine Last abzunehmen, sondern einzig und allein am Wohl des Kindes orientiert sein. Und dazu gehört der Zugang und die offene Verknüpfung mit den Wurzeln.
Meine Meinung: Bei der Einführung der Adoption hat sich der Gesetzgeber etwas gedacht oder hat bei seinen Gesetzesänderungen Erfahrungen zur Grundlage genommen.
Viele Ado-Kinder (nicht alle!!!!) stammen nicht gerade aus sozial stabilen Verhältnissen und können ohne Änderung ihres Status' in die Lage kommen, für ihre Eltern aufkommen zu müssen. Das ist bei den hier postenden H-Müttern/Eltern zwar nicht der Fall, aber in anderen Situationen doch häufig. Damit die Kinder, die sowieso schon nicht in ihren leiblichen Familien aufwachsen können, nicht auch noch weitere (finanzielle) Nachteile hinnehmen müssen, hat man mit der Überarbeitung der Adoptionsgesetze die Verwandtschaft zur Geburtsfamilie kurzerhand gekappt, so dass die angenommenen Kinder gesetzlich nicht mehr mit der H-Familie verwandt sind und damit auch keine Verpflichtungen ihnen gegenüber hat.
Eine vor 1975 adoptierte Bekannte bekam vom Sozialamt die Aufforderung, für ihre ins Seniorenheim eingewiesene Mutter Unterhalt zu zaheln, obwohl sie diese noch nie im Leben gesehen hatte. Weil sie gerade arbeitslos war, wurde sie für diese Zeit nicht veranlagt, suchte sich daraufhin aber auch keine Arbeitsstelle mehr.
Auch auf meinen Sohn kämen massive Zahlungsverpflichtungen aus seiner H-Familie zu, wäre er nicht adoptiert, sondern nur ein Pflegekind. Schon allein deswegen ist er über seinen Status heilfroh. In Zeitschriften und TV wird immer wieder über solche Fälle von Unterhaltsverpflichtungen von Pflegekindern berichtet, die ebenfalls nicht bei ihren natürlichen Familien aufwuchsen, aber um Unterhaltszahlungen nicht herumkommen. Sie sind damit zweimal bestraft und das ist doch mehr als traurig und in eben vielen Fällen absolut nicht am Wohl des Kindes orientiert. Daher rühren wohl auch die Gesetzesänderungen und das ist in den meisten Fällen gut so.
ZitatKäfer schrieb: Ich wurde vor 1977 adoptiert und meine H-Mutter hat die Freigabe nach knapp nem halben Jahr unterschrieben. Pflegegeld gabs für mich nicht. Also stets wurde es zumindest nicht bezahlt.
Gute Bekannte von uns nahmen 1973 und 1974/75 Kinder in Adoptionspflege und erhielten damals 350 DM Adoptionspflegegeld und zusätzlich noch die benötigte Kleidung vom Jungendamt bezahlt, obwohl sie über ein außerordentlich gutes Einkommen verfügten und schon aus diesem Grund kurz hintereinander Kinder zugeteilt bekamen.
Zitat von burkhard .............Aber anscheinend wird diese Fehlinformation den H-Eltern häufig noch immer vermittelt. Meine Tochter war 8 Monate allt, als sie in anonyme Dauerpflege kam. Sie war sechs Jahre alt, als dier Adoption erfolgte.
Hallo Burkhard, war die "anonyme" (wie furchtbar) Dauerpflege gleich als Adoptionspflege angelegt? Wann hast Du die Freigabe notariell erklärt?
Auch würde mich interessieren, ob Du zwischenzeitlich schon Kontakt zu Deiner Tochter herstellen konntest? Mittlerweile ist ja wieder eine geraume Zeit vergangen und Deine ältere Tochter wollte sich doch für Dich einsetzen.
Leider konnte ich die Antwort auf eine ältere Petition nicht wieder finden (Handy öffnet keine pdf-Dateien). Aber ich habe eine aktuelle Petition gefunden, die für meinen Geschmack nicht weit genug geht, und Tipps für Eltern. Auch wenn das Zweite uns ja nicht mehr hilft, so zeigt es doch einen Teil dessen, was Adoptionsanwärter echten Eltern aufbürden.
Zitat von nancy6 Monate sind deshalb zu lang, weil nach drei Monaten das Sorgerecht per Gesetz entzogen werden MUSS, wenn man jetzt die Sache mit Kindern durchkalkuliert, die nach der Geburt gar nicht erst zur Mutter kommen.
Nancy, verstehe ich das richtig, dass der Sorgerechtsentzug nach 3 Monaten nur auf die Eltern zutrifft, denen die Kinder direkt nach der Geburt genommen wurden? LG Morgenmuffel
Nein. Ich bin mir nicht ganz sicher. Soweit ich weiß, ist ein Sorgerechtsentzug gerechtfertigt, wenn der Sorgeberechtigte das Kind 3 Monate nicht zu Gesicht bekommen und auch sonst kein Interesse bekundet hat. Da kann das Kind auch ein Teenager sein.
Es ist für mich unbegreiflich, dass die Fakten zur "Acht-Wochen-Frist" bis heute immer wieder verdreht werden. Der Gesetzestext ist doch ganz eindeutig (siehe Burkhards Zitate). Wie kann es sein, dass aus einer vom Gesetzgeber gut gemeinten Schutzfrist für Mutter/Eltern und Kind, peut á peut fast das Gegenteil wird? Wie konnte es geschehen, dass immer wieder behauptet wird, es handle sich um eine Frist, in der man sich für oder gegen eine Weggabe entscheiden muss?
Zitat von golfiAnmerkung an Cornelia: Die Mutter hatte weder einen Bananenrock an, noch hat sie getanzt. (Diese Bemerkung hat mich verletzt ) Golfi
Ach Golfi,
was soll das Tränengedrücke? Du weißt doch ganz genau warum ich das gesagt habe. Ich hoffe Du wirst deinem Haiti-Töchterchen nie erzählen, dass es seine Mutter mit erfreutem Herzen mit Dir hat ziehen lassen.
Zitat von Morgenmuffel... wie Burkhard ja schon schrieb, ist die 8-Wochen-Frist ja die Mindestzeit, die abgende Eltern warten müssen, bis sie beim Notar unterschreiben. Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass Adoptivpflegeeltern nach, wie du schreibst, 2-3 Monaten Druck ausüben können. Das wäre ja direkt schon zu Beginn der überhaupt möglichen Zeit, in der eine Freigabeerklärung unterschrieben werden kann. Ich wüsste auch gar nicht, welche Handhabe man da hätte. Es besteht ja in der Regel kein persönlicher Kontakt zwischen abgebender und annehmender Seite.
Auch wenn man sich so etwas nicht vorstellen kann, passiert es ganz offenbar. Ich glaube aber nicht, dass die Initiative dazu von den neuen Kindseltern ausgeht. Die Vermittler haben ein mindestens gleich großes Interesse daran, dass der "Fall" bald abgeschlossen wird.
Was die anderen Zweifel angeht, kann ich die nicht ganz teilen. Es gibt durchaus Fälle, wo die Absichtserklärung zur Freigabe bereits vor der Geburt erfolgt. Dann sucht das JA umgehend neue Eltern und sehr oft kommt das Kind dann direkt aus dem Wochenbett der Mutter zu den neuen Eltern. Es gibt dabei sehr wohl die Möglichkeit eines persönlichen Kennenlernens. Einen Freigabe fördernden, direkten Einfluß können die neuen Eltern nicht unbedingt aussüben, aber indirekt funktioniert könnte das schon passieren. Dass Vermittler DRuck ausüben, haben wir hier schon gehört und in anderen Foren wurde auch bereichtet, dass es Mittel und Wege gibt, die Mutter/Eltern zur Freigabe zu bringen.
So etwas ist sicher nicht die Regel, aber alleine die Tatsache, dass es möglich ist, ist erschreckend genug.
Zitat von golfiAnmerkung an Cornelia: Die Mutter hatte weder einen Bananenrock an, noch hat sie getanzt. (Diese Bemerkung hat mich verletzt ) Golfi
Ach Golfi,
was soll das Tränengedrücke? Du weißt doch ganz genau warum ich das gesagt habe. Ich hoffe Du wirst deinem Haiti-Töchterchen nie erzählen, dass es seine Mutter mit erfreutem Herzen mit Dir hat ziehen lassen.
Cornelia
Auch nicht gerade sehr sensibel von dir.. Wir dürfen Nancy z.B. nicht verletzten und müssen uns dafür schämen und du sagst golfi auch noch sie soll nicht so zimperlich sein..
da du ja selbst nicht zimperlich mit Austeilen bist, habe ich dir lediglich ein feed back gegeben auf eine für mich ziemlich bescheuerte Bemerkung. Ich habe auf diese Bemerkung auch direkt geantwortet aber ohne Reaktion deinerseits.
Ich habe weder ein Haiti Töchterchen, noch habe ich mir ein Spielzeug gekauft. Ich werde die Abholung nur nicht weiter beschreiben, da sich das aus dem Schutz der Privatsphäre meines "Haiti- Töchterchens" ergibt. Ich habe übrigens nicht gesagt, dass die Mutter mir das Kind hocherfreut gegeben hat, sondern das sind deine Interpretationen ebenso wie die mit dem Bananenrock.
Darüber hinaus weiß ich nicht, warum du diese Bemerkung mit dem Bananenrock verfasst hast.
Du kennst die Sicht der Herkunftsmütter besser als ich. Ich habe mich zwei Jahre mit der Kultur und Mentalität von Haiti auseinandergesetzt und war mehrfach vor Ort und habe einige Dinge einfach erlebt.
Zitat von GuiliaAuch nicht gerade sehr sensibel von dir.. Wir dürfen Nancy z.B. nicht verletzten und müssen uns dafür schämen und du sagst "golfi" auch noch sie soll nicht so zimperlich sein..
Wer ist "wir"?
Ich habe nichts von zimperlich gesagt, sondern darauf hingewiesen, dass "golfi" mir die Wörter im Mund herum dreht, bzw. sie HIER ohne Zusammenhang darstellt, und dann auch noch an mein Schamgefühl appelliert, obwohl es in meinem Originalpost überhaupt nicht um sie selbst ging, sondern um eine verallgemeinernde Aussage von ihr, die so garantiert nicht stimmt. Keine Mutter, die ihr Kind nur deswegen weggibt, weil ihr selbst die Möglichkeiten der Versorgung fehlen (nur so ein Kind holt sie sich ja, wie sie selbst beteuert), steht am Wegesrand und freut sich für ihr Kind, wenn es abgeholt wird. Wenn da jemand überhaupt verabschiedet, dann sicher nur mit blutendem Herzen! Überlege doch mal selbst, welchen Unsinn Du hier verteidigst. Alleine das "Verabschiedungs-Bild" muss Dir doch zu denken geben.
Und noch eine Frage an "golfi": Wozu hast Du mir das überhaupt in diesem Faden um die Ohren gehauen? Es geht hier nur um die "Acht-Wochen-Frist". Wozu also diese bewusst eröffnete Nebenbaustelle? Offenbar nur, um wieder mal die berühmte Ölkanne zu bemühen. Deine erneuten Ausführungen zeigen mir nur, dass Du überhaupt nichts verstehen willst. Vergiß es, Du kannst mich nicht provozieren, so sehr Du Dich auch darum bemühst, und das liegt garantiert nicht daran, dass ich hier Moderator bin.
Und übrigens, auf die häufig geäußerte Klage einiger Bewerber/Adoptiveltern, "hier" würden Adoptiveltern besonders "angegriffen", kann ich nur antworten, dass das, was in diesem Forum mit "nancy" gemacht wird, mehr als grenzwertig ist. Egal ob jede ihrer Aussagen vor einem Schlichter standhalten würde, es kann doch nicht sein, dass sich gleich mehrere User umgehend darauf stürzen und alles bis auf die letzte Silbe zerpflücken. Das erinnert fast schon an Hexenjagd bzw. die modernere Variante "Mobbing". Wenn man sich so manche Beiträge ansieht, geht es dem Autor ganz offensichtlich selbst nicht mehr um Sachlichkeit, sondern eher um Angriff und/oder um ein gezieltes "in die Enge treiben". Fädenweise lese ich hier Beiträge, die herablassend, belehrend und sehr überheblich auf eine einzige Person eindreschen. Genau das, was in diesem Forum pauschal Herkunftseltern vorgeworfen wird!
Ich frage noch einmal: warum kann man stattdessen nicht einfach mal den Mund halten, wenn man einen User partout nicht versteht oder dieser einem auf den Keks geht und das Maß voll ist?
Cornelia: Es geht mir nicht darum, wieso du das damals gesagt hast. Das ist mir egal. Es geht darum, wie du damit umgehst, das golfi geäußert hat, dass es sie verletzt hat. Ich finde du bist sehr hart damit umgegangen. "wir" sind alle die, die du und auch Bianca, in ihrem Posts angesprochen habt und die sich schämen sollen.