Da gebe ich Peter Recht! Es ist klar, dass man hier noch vieles Verbessern kann, aber es gibt hier in Mitteleuropa wenigstens weniger Leid. Nattürlich darf man die Hände nicht in den Schoß legen und muss um weitere Verbesserungen bemüht bleiben.
Harry, so gesehen stimme ich Dir zu, falls eine Adoption so schief gelaufen ist, dass es für den Adoptierten unerträglich ist. Das ist aber hoffentlich selten.
Zitat von HelenaHarry, so gesehen stimme ich Dir zu, falls eine Adoption so schief gelaufen ist, dass es für den Adoptierten unerträglich ist. Das ist aber hoffentlich selten.
In Ordnung. Ich denke, da ist unser gemeinsamer Nenner. Vielleicht gilt das auch für "Maus".
nein, sooooo schlecht sind Heime nicht, das wollte ich nicht sagen. Ich meine nur, dass es für ein Kind eine Enttäuschung wäre, wenn es von den Adoptiveltern, nur weil diese zum Beispiel mit der Pubertätsphase nicht klar kommen, ins Heim geschickt werden könnte. Ich bezog mich auch allein auf das Gespräch mit Harry bezüglich der Adoptionsaufhebung.
meine Einstellung zu Heimen: Es gibt Kinder, die wollen gar nicht in Pflegefamilien und das muss man akzeptieren! Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn sie schon recht groß sind und sich nicht mehr in eine Familie einleben möchten, sondern nur in einer Kindergruppe gemeinsam erwachsen werden. Viele bleiben ja auch im Heim, weil sie da noch (manchmal mehrere) Geschwister haben. Es wäre nicht gut, Geschwister in getrennte Familien zu vermitteln, wenn diese nicht allerengsten Kontakt zueinander hätten. In vielen Fällen ist ein Heim besser, denke ich. Allerdings finde ich, dass jeder Mensch als Kind irgendwie ein Recht auf eine Familie haben muss. Einem Kind, das sein ganzes Leben ausschließlich im Heim war, entbehrt etwas.
Die angestammte Familie, die einen versteht, wäre schön. Leider durfte ich nicht bei den H-Eltern bleiben. Und in der Adoptivfamilie fühl ich mich fremd und einfach sehr oft nicht richtig verstanden und so angenommen wie man ist.
Themen über wer hat was von wem, welche Ähnlichkeiten wer von wem hat, solche Themen am Tisch schmecken ganz und gar nicht. Ich überlege dann jeweils völlig verstört, was ich bloss zu sagen habe. Nähmlich nichts Gleichwertiges.
Ich hasse mich und mein Adoptivleben in solchen Momenten besonders fest.
Zitat von MarleenMal ne ganz direkte Frage Maus: wärst Du lieber im Heim aufgewachsen??? Ich weiss, dass Du nicht sagen willst aus welchem Land Du kommst, aber kannst Du zumindest eine Richtung nennen? Europa? Osteuropa? Asien? Also nur grob?
Ich zitiere mich mal selbst. Magst Du meine Fragen nicht beantworten Maus - oder hast Du sie überlesen?
ZitatIch zitiere mich mal selbst. Magst Du meine Fragen nicht beantworten Maus - oder hast Du sie überlesen?
Das, Marleen, würde mich auch brennend interessieren, wird uns aber nur Maus selbst beantworten können.
ZitatDie angestammte Familie, die einen versteht, wäre schön. Leider durfte ich nicht bei den H-Eltern bleiben. Und in der Adoptivfamilie fühl ich mich fremd und einfach sehr oft nicht richtig verstanden und so angenommen wie man ist.
Themen über wer hat was von wem, welche Ähnlichkeiten wer von wem hat, solche Themen am Tisch schmecken ganz und gar nicht. Ich überlege dann jeweils völlig verstört, was ich bloss zu sagen habe. Nähmlich nichts Gleichwertiges.
Ich hasse mich und mein Adoptivleben in solchen Momenten besonders fest. Die angestammte Familie, die einen versteht, wäre schön. Leider durfte ich nicht bei den H-Eltern bleiben. Und in der Adoptivfamilie fühl ich mich fremd und einfach sehr oft nicht richtig verstanden und so angenommen wie man ist.
Themen über wer hat was von wem, welche Ähnlichkeiten wer von wem hat, solche Themen am Tisch schmecken ganz und gar nicht. Ich überlege dann jeweils völlig verstört, was ich bloss zu sagen habe. Nähmlich nichts Gleichwertiges.
Ich hasse mich und mein Adoptivleben in solchen Momenten besonders fest.
Liebe Maus, gibt es denn keinen Grund, warum deine Herkunftseltern dich nicht behalten haben/konnten? Kennst du die Hintergründe? Bist du direkt von deinen leibl. Eltern zu deinen Adoptiveltern gekommen, und ich welchem Alter? Redet deine Adoptivfamilie denn so viel über solche Gemeinsamkeiten etc., legen sie so viel Wert auf das Genetische, auf Abstammung? Kann ich mir schwerlich vorstellen, sonst hätten sie dich ja auch nicht adoptiert, zumindest bei meinen war/ist es so. Sie sagen, sie haben nie einen Unterschied zwischen mir und meinem Bruder, ihrem leiblichen Kind, gemacht. Warum fühlst du dich denn fremd? Liegt es auch am Aussehen? Wenn du aus Afrika oder Haiti etc. adoptiert worden wärest, hätte ich Verständnis dafür, aber da du ja nicht damit herausrückt, welchem Volke du bzw. deine Eltern angehören ... Du schreibst, du würdest dein "Adoptiveben" hassen; kann es sein, dass du dich ein bisschen zu sehr darauf versteifst, adoptiert zu sein? Diesen Umstand, ohne das nun bewerten zu wollen, für alles Schlechte, was in deinem Leben passiert, verantwortlich zu machen? Andere Menschen haben es auch schwer, keine Frage, und die haben nie das "Glück" gehabt, formuliere ich jetzt mal ganz vorsichtig, von relativ gut situierten Adoptiveltern adoptiert zu werden, die ihnen eine Ausbildung und ein hoffentlich drogen- und gewaltfreies Leben bieten konnten. Das soll aber auch gar nicht der Punkt sein. Ich verstehe das Leid mancher Adoptierter schon sehr gut und kann das auch nachvollziehen. Ich weiß ja nicht, wie es um dich momentan beruflich, sozial etc. bestellt ist. Haben deine Adoptiveltern dich denn nicht gefördert, dich unterstützt, denn anscheinend scheint das ja nicht mehr so zu sein. Wie und warum ist es bei euch zum Bruch gekommen? Aus welchen Gründen haben sie dich überhaupt adoptiert? Ungewollte Kinderlosigkeit? Oder wollten sie einfach etwas Gutes tun?
Falls ich dir einen Tipp geben kann, hänge nicht der Vergangenheit hinterher. Es tut gut, darüber zu reden, ohne Frage, aber du scheinst mir ein wenig besessen davon. Egal, wie oft du noch auf die Behörden oder deine Adoptiveltern schimpfst, davon wird es auch nicht besser, so leid es mir tut. Wenn du in der Schweiz oder wo auch immer du zurzeit leben magst keine Zukunft mehr für dich siehst, wieso gehst du dann nicht in dein Herkunftsland zurück, wanderst aus? Suchst nach deinen Herkunftseltern und siehst dir mal an, wie es um sie bestellt ist und wie sie leben, ob du evtl. bei ihnen bleiben kannst. Durch das Abstammungsprinzip, je nach Land, könntest du doch auch bereits die entsprechende Staatsbürgerschaft besitzen, oder? Leider kenne ich mich da gar nicht aus. Die ganze Geschichte scheint die ja extremst zu belasten, wenn du ständig unzusammenhängende, sich nicht mal auf das Thema beziehende Beiträge verfasst, in denen du dein eigenes Leid anprangerst und das der anderen vollkommen verharmlost oder vernachlässigst.
Ja in meinem Umfeld, wurde und wird immer wieder geredet, darüber, wie sehr dieses Kind doch seiner Grossmutter gleicht oder wer was von wem, welche Ähnlichkeiten hat. Und es interessiert euch doch nicht ernsthaft woher ich komme, oder???
Denn schlussendlich kommt es doch drauf an, was denn meine Probleme und Anliegen sind. Ist doch egal aus welchem Land ich komme. Ich bin ja eh nicht mehr Bürger von dort. Bla bla bla. Ich bin es nicht wert, anscheinend. Bürokratie-Scheisse.
Ah, verstehe. Das ist normal, dass ab und zu, meines Erachtens eher selten über sowas geredet wird. Hat dich das denn sehr belastet? Doch, ich denke, das ist interessiert sehr, denn es ist ja auch nicht unwichtig. Eigenlich müsstest du deine Staatsbürgerschaft ja noch besitzen, oder? Es würde uns helfen, deinen Fall im Einzelnen zu verstehen. Es ist mir schleierhaft, warum du dies verborgen hälst, was ist denn dabei? Natürlich musst du es nicht sagen, wenn du nicht willst, denn niemand zwingt dich, abe es hätte natürlich eine gewisse Bedeutung.
Ich muss simcha recht geben, letztendlich bist du es die am ende ihr Leben stirbt, wie wir alle. Aber du hast die Entscheidung etwas aus deinem leben zu machen, etwas Positives! Ich weis das ist nicht einfach und wahrscheinlich wirst du jetzt denken "die hat ja so was von keine Ahnung von meinem leben.... "habe ich auch nicht! Aber ich habe mein Leben das momentan und eine weile schon auch ziemlich scheisse ist, und ich lasse mich auch hin und wieder hinreissen diesen negativen Gedanken nachzugehen. Dann denke ich aber "maaaaaaan, was bist du denn für eine? Geh mal raus Treff dich mal mit Leuten, wo soll das enden? Keiner wird zu deiner Beerdigung kommen wenn du dich nicht um soziale Kontakte bemühst"
Hey, die Welt ist so groß und interessant und es gibt dort so viele Menschen die alle ihre eigene Geschichte haben. Es wird auch sehr viele geben die eine noch beschissenere Geschichte haben.. Wir leben nun auf einem Kontinent, auf dem es einen ich nenne es mal gewissen Wohlstandszwang gibt, dass ist natürlich zu allen menschlichen Problemen zusätzlich belastend, wenn man am ende nicht weis wie man die Miete oder die Versicherung bezahlen soll... Was ich eigentlich sagen will, nehmen wir mal das Klischee Afrika: Die Menschen im Klischee Afrika haben wenig essen Medizin vll. auch keine Eltern mehr, müssen sich noch um 10 weitere Geschwister kümmern (Ist ja auch egal letztendlich) Was diese Menschen aber haben ist eine unheimliche Lebensfreude und Positive Einstellung zum Leben! Und ich frage mich wiso das in Europa nicht möglich ist, warum wir immer so negativ sind?!
Zitat von Maus Und es interessiert euch doch nicht ernsthaft woher ich komme, oder???
Denn schlussendlich kommt es doch drauf an, was denn meine Probleme und Anliegen sind. Ist doch egal aus welchem Land ich komme. Ich bin ja eh nicht mehr Bürger von dort. Bla bla bla. Ich bin es nicht wert, anscheinend. Bürokratie-Scheisse.
Doch es interessiert mich ernsthaft. Weil ich gerne wissen würde, welche Chancen Du in Deinem Herkunftsland gehabt hättest. Dazu müsste ich aber zumindest mal einen Kontinent wissen.
Zitat von Maus Und es interessiert euch doch nicht ernsthaft woher ich komme, oder?
Doch es interessiert mich ernsthaft. Weil ich gerne wissen würde, welche Chancen Du in Deinem Herkunftsland gehabt hättest. Dazu müsste ich aber zumindest mal einen Kontinent wissen.
Du weißt sehr genau, dass das Woher ein propagandistischer Nebenschauplatz ist, Marleen. Anderenfalls würdest Du Maus gar nicht so aufdringlich danach fragen. Dein Interesse ist nicht mitmenschlicher Natur. Das fühlt Maus, und deswegen reagiert sie so gereizt.
Im Gegensatz zu Maus bin ich nicht auslandsadoptiert, sondern wäre in der Nazi-Terminologie "reinblütiger Arier". Aber dennoch - oder vielleicht gerade deshalb, als eine Art inverser Rassismus - wird auch mir immer vorgehalten, was für ein Scheiß wohl aus mir geworden wäre, wenn ich bei meinem Vater aufgewachsen wäre. Dass ich gerade erst durch meine Adoptivverhältnisse zu Scheiße geworden bin - eine Undenkbarkeit. Nein, da sind es die schlechten deutschnationalen Gene (natürlich von Vaterseite), die sich trotz der tollen Erziehung (bestehend in Schlägen, Anschreien, Stubenarrest usw.) durchgesetzt haben.
Mit der Geschichte von Maus habe ich mich noch nicht beschäftigt und weiß daher auch nicht, woher sie kommt. Aber nehmen wir einmal an, sie sei gebürtige Schwarzafrikanerin aus der Sahel-Zone. Es ist ja immer schick für weiße Europäer, sich ein farbiges Kind zuzulegen. Man kommt sich menschlich toll vor und ist schwer en vogue. Nun entwickelt sich das Kind aber nicht ganz wie vorgestellt. Ist vielleicht Legastheniker. Klarer Fall von erblichem Analphabetismus. Die Eltern hat man zwar nie kennengelernt, aber zweifellos waren die doof wie Scheiße, konnten weder lesen noch schreiben und hingen wahrscheinlich an der Flasche. Man erzählt nun dem Kind, aus was für mutmaßlich asozialen Verhältnissen man es geholt hat und wundert sich dann über die hasserfüllten Blicke, die statt der erwarteten überschwänglichen Dankbarkeit kommen. "Mein Gott, was für ein Biest haben wir uns da ins Haus geholt!" lautet vermutlich der nächste Satz. "Nicht nur bildungsresistent, sondern auch noch aggressiv! Was haben wir aber auch erwartet? Neger bleibt Neger." Den letzten Satz spricht aus Scham vielleicht niemand laut aus, aber gedacht worden ist er bestimmt schon häufiger. Gerade von den Heuchlern, die sich nach außen hin immer so egalitaristisch geben.
Wer in solchen Verhältnissen aufgewachsen ist, dem muss angesichts der prospekthaften Idealisierung von Adoption zwangsläufig die Zornröte ins Gesicht steigen (die man bei dunkelhäutigeren Personen als mir nur nicht so schnell sieht). Dass es auch gute Adoptiveltern gibt, daran hegt niemand einen Zweifel. ABER... die Zahl der glücklichen Adoptionen darf nicht den Opfern schlampiger Vormundschaftsarbeit (ich wurde immerhin einem Geisteskranken ausgehändigt, der natürlich alle Gesunden als krank ansah!) ins Gesicht geschleudert werden. Beides hat miteinander nämlich nicht das Geringste zu tun. Es wäre schön, wenn das endlich zur Kenntnis genommen würde.
Zitat von Maus Und es interessiert euch doch nicht ernsthaft woher ich komme, oder?
Doch es interessiert mich ernsthaft. Weil ich gerne wissen würde, welche Chancen Du in Deinem Herkunftsland gehabt hättest. Dazu müsste ich aber zumindest mal einen Kontinent wissen.
Du weißt sehr genau, dass das Woher ein propagandistischer Nebenschauplatz ist, Marleen. Anderenfalls würdest Du Maus gar nicht so aufdringlich danach fragen. Dein Interesse ist nicht mitmenschlicher Natur. Das fühlt Maus, und deswegen reagiert sie so gereizt.
Es geht hier nicht um Schauplätze. Was Maus betrifft - ich gebe es auf und wende mich an höhere Stelle (nein - keine Angst, nichts Religiöses) - aber offensichtlich sind bezüglich dieser Problematik jedem Durchschnittsbürger die Hände gebunden.