Zitat von LattitiaSchlimm, wie das JA gehandelt bzw.nicht gehandelt hat. Meines Erachtens zeigt es, daß die A-Mutter durch die Vielzahl der Kinder versucht hat, ihren Wunsch nach einem leiblichen Kind zu kompensieren. Mit jedem neuen Kind hoffte sie auf "Ersatz" und ließ dann die Aggressionen, weil es nicht funktioniert, an Euch aus.
So wäre meine Theorie.
Hast Du mit Deinen Geschwistern Kontakt?
Ich habe nur noch Kontakt zu meinem leiblichen Bruder, der mir echt super wichtig ist. Zu den anderen besteht kein Kontakt, was auch besser so ist!!
Zitat von LattitiaHaben die anderen noch Kontakt zu den A-Eltern?
Also mein leiblicher Bruder, hat seitdem dem gerichtlichen Beschluss, nichts mehr zutun. Meine A-Schwester auf jeden Fall und die anderen auch. Das weiß ich aber nur daher, weil die mal versucht haben mit mir Kontakt aufzunehmen und als ich dann gehört habe, dass sie Kontakt zu denen haben, hatte sich die Sache für mich sofort erledigt. Zumal einer meiner A-Brüder die Erziehungsmethoden meiner A-Eltern für gut hieß und, dass kann ich persönlich nicht unterstützen und mit sowas möchte ich auch nichts zutun haben!!!
Zitat von LattitiaDas dürfte es so oder so nicht geben. Adoptivkinder haben mitunter ein großes Päckchen zu tragen und benötigen individuelle Fürsorge.
So sieht das nämlich aus. Und bis heute verstehe ich nicht, aus welchem Grund wir zur Adoption freigegeben worden sind. Denn damals als wir schon hier in Deutschland waren, haben wir unsere A-Eltern ständig nach unserem leiblichen Vater gefragt, wo der ist (wir konnten uns das halt nicht erklären, warum wir in einem anderen Land und in einer anderen Familie sind, weil wir in Äthiopien eine Familie hatten) und jedesmal wenn ich gefragt hatte, hat meine A-Mutter meinem Bruder und mir gesagt, dass der unsere Eltern tot sind. Und wir haben das nie verstanden warum sie das sagte, weil wir (inbesondere mein Bruder) sich an alles erinnern konnte und was auch noch hinzukam war, dass unsere A-Eltern noch nie in Äthiopien waren, die haben sich ja noch nicht einmal die Mühe gemacht um uns dort abzuholen-.- Und irgendwann haben wir NIE mehr nach unserem Vater gefragt, weil die Antwort ja eh immer die selbe war. Und vor wenigen Jahren, hatte ich dann die Antwort, warum unsere A-Eltern immer gesagt haben, dass wir keine Eltern mehr haben. In der JA-Akte steht tatsächlich drin, dass mein Bruder und ich Vollwaisen sind, dass man uns ausgesetzt irgendwo auf äthiopiens Straßen gefunden hätte..ich kam mir in dem Moment mehr als verarscht vor, weil das so gar nicht stimmt, wie es dort steht. Das habe ich der Frau vom JA auch gesagt, dass das alles erlogene scheiße ist, was da steht und wer den das Recht gibt meinen leiblichen Vater für tot zu erklären.. dann war erstmal "Holland in Not"..
Zitat von SenaitAuch als mein Bruder und ich damals neu in die Familie kamen, es ist ja eigentlich so, dass ein zuständiger Mitarbeiter vom JA regelmäßig die Familie besuchen geht, um nach den Kindern und deren Entwicklung und auch nach den Eltern zu schauen und Gespräche mit ihnen zuführen. Bei uns kam NIE irgendwer vorbei!!!
Hallo Senait,
Du hast an anderer Stelle geschrieben, dass eure Vermittlung über "Kinder unserer Welt" lief. Die schreiben auf ihrer Homepage: "Die Adoptionsvermittlung von Kindern aus Äthiopien, Kenia oder Südafrika erfolgt durch den Evangelischen Verein für Adoptions- und Pflegekindervermittlung e.V., eine anerkannte Adoptionsvermittlungsstelle im Diakonischen Werk, mit der kinder unserer welt einen Kooperationsvertrag abgeschlossen hat."
Dazu habe ich eine Frage: warum hast Du bei der Suche etc. als Kontakt das Jugendamt bemüht? Inwieweit waren die denn dabei involviert? Ich weiß, dass manche privaten Vermittler das Jugendamt z. B. für die Erstellung des Sozialberichts einbeziehen, aber ich dachte, dass der Rest dann über den privaten Verein (= Diakonisches Werk) läuft. Hat das JA bei euch mehr gemacht? Das würde auch bedeuten, dass bei eurer Vermittlung de facto drei Parteien alleine in Deutschland mitgemischt haben.
Zitat von SenaitAuch als mein Bruder und ich damals neu in die Familie kamen, es ist ja eigentlich so, dass ein zuständiger Mitarbeiter vom JA regelmäßig die Familie besuchen geht, um nach den Kindern und deren Entwicklung und auch nach den Eltern zu schauen und Gespräche mit ihnen zuführen. Bei uns kam NIE irgendwer vorbei!!!
Hallo Senait,
Du hast an anderer Stelle geschrieben, dass eure Vermittlung über "Kinder unserer Welt" lief. Die schreiben auf ihrer Homepage: "Die Adoptionsvermittlung von Kindern aus Äthiopien, Kenia oder Südafrika erfolgt durch den Evangelischen Verein für Adoptions- und Pflegekindervermittlung e.V., eine anerkannte Adoptionsvermittlungsstelle im Diakonischen Werk, mit der kinder unserer welt einen Kooperationsvertrag abgeschlossen hat."
Dazu habe ich eine Frage: warum hast Du bei der Suche etc. als Kontakt das Jugendamt bemüht? Inwieweit waren die denn dabei involviert? Ich weiß, dass manche privaten Vermittler das Jugendamt z. B. für die Erstellung des Sozialberichts einbeziehen, aber ich dachte, dass der Rest dann über den privaten Verein (= Diakonisches Werk) läuft. Hat das JA bei euch mehr gemacht? Das würde auch bedeuten, dass bei eurer Vermittlung de facto drei Parteien alleine in Deutschland mitgemischt haben.
Cornelia
Das ich zu Beginn meiner Suche erstmal zum JA ging lag daran, weil ich nicht wusste, wo man am besten Anfangen sollte als bei dem JA zu forschen. Zumal ich zu der Zeit mich 1.gar nicht auskannte damit, 2.mir niemand geholfen hat und 3. der Kontakt zu meinen A-Eltern auch gar nicht mehr bestand. Und irgendwo musste ich ja anfangen Und die Frau vom JA (es war nicht die selbe die damals die Aktenführung gemacht hat) wusste gar nicht über welche Vermittlungsstelle meine Adoption gelaufen ist (das hat in der Akte nirgends gestanden). Und als ich beim JA nicht weiterkam, habe ich die Frau gefragt, an wen ich mich wenden soll, um näheres zu erfahren, daraufhin, hat sie im Internet nachgeschaut, hat mir daraufhin einen Ausdruck von "Kinder unserer Welt" (KuW) in die Hand gedrückt und meinte ich solle mich an die wenden. Und wie du gerade geschrieben hast, dass KuW einen Kooperationsvertrag mit der EVAP hat, dass wusste ich nicht. Ich hatte niemanden, der mir diesbezüglich irgendwie was erklären konnte. die Frau vom JA meinte ich soll mich einfach bei KuW melden, mehr auch nicht. Und die von KuW haben mir dann ein Kinderheim genannt, in dem gelebt haben soll und vor einpaar Monaten habe durch weitere Recherchen erfahren, dass ich aber gar nicht aus dem Heim bin, welches die KuW mir genannt hat. Und was die EVAP betrifft habe ich es schon aufgegeben, da an irgendwas ran zu kommen, weil man von denen auch ständig abgespeist wird und momentan versuchte ich es über das Amtsgericht.
Zitat von SenaitUnd was die EVAP betrifft habe ich es schon aufgegeben, da an irgendwas ran zu kommen, weil man von denen auch ständig abgespeist wird und momentan versuchte ich es über das Amtsgericht.
Auf ihrer Homepage versprechen sie vollmundig ...
"... EVAP berät und unterstützt Adoptiv- und Pflegekinder, die mit seiner Hilfe in ihre Familien vermittelt wurden:
- über die „Chancen“ und die „Risiken“ Ihrer Suche, - über die in der Akte von EVAP vorliegenden Informationen zur Herkunftsfamilie und die Gründe, die zur Adoption oder Inpflegegabe führten,
Wir unterstützen Sie bei der Suche nach leiblichen Verwandten, indem wir - versuchen, die Adresse der gesuchten Person zu ermitteln, - en ersten Kontakt zu der gesuchten Person herstellen, - die gesuchte und gefundene Person beraten und klären, ob sie den Kontakt zum Suchenden wünscht, - auf Wunsch Briefe zwischen den Beteiligten unter Wahrung des Inkognitos weiterleiten, - auf Wunsch ein Treffen der Beteiligten auf „neutralem Boden“ organisieren und begleiten, - nach dem Treffen Gespräche anbieten, um das Erlebte besser verarbeiten zu können.
Es ist wie bei Versicherungsgeschäften, vorher versprechen sie das Blaue von Himmel, nach dem Geschäft guckt man oft in die Röhre.
Zitat von SenaitUnd was die EVAP betrifft habe ich es schon aufgegeben, da an irgendwas ran zu kommen, weil man von denen auch ständig abgespeist wird und momentan versuchte ich es über das Amtsgericht.
Auf ihrer Homepage versprechen sie vollmundig ...
"... EVAP berät und unterstützt Adoptiv- und Pflegekinder, die mit seiner Hilfe in ihre Familien vermittelt wurden:
- über die „Chancen“ und die „Risiken“ Ihrer Suche, - über die in der Akte von EVAP vorliegenden Informationen zur Herkunftsfamilie und die Gründe, die zur Adoption oder Inpflegegabe führten,
Wir unterstützen Sie bei der Suche nach leiblichen Verwandten, indem wir - versuchen, die Adresse der gesuchten Person zu ermitteln, - en ersten Kontakt zu der gesuchten Person herstellen, - die gesuchte und gefundene Person beraten und klären, ob sie den Kontakt zum Suchenden wünscht, - auf Wunsch Briefe zwischen den Beteiligten unter Wahrung des Inkognitos weiterleiten, - auf Wunsch ein Treffen der Beteiligten auf „neutralem Boden“ organisieren und begleiten, - nach dem Treffen Gespräche anbieten, um das Erlebte besser verarbeiten zu können.
Es ist wie bei Versicherungsgeschäften, vorher versprechen sie das Blaue von Himmel, nach dem Geschäft guckt man oft in die Röhre.
Cornelia
diese Gesülze von denen kenne ich schon..habe auch schon dort angerufen und alles. Erfolglos
Dein Schicksal tut mir aufrichtig leid. Ein Trost für Dich ist sicher Dein leiblicher Bruder, wenn er auch die schlimmen Zeiten nicht ungeschehen machen kann. Aber Du kannst Dich mit ihm austauschen, weil er ja dieselben Erfahrungen machte. Meiner Meinung nach gewähren bei durchlebten Exzessen Reden und Schreiben schon eine große Erleichterung. Hast Du jetzt einen Freundes- oder Bekanntenkreis, in dem Du Dich angenommen und verstanden fühlst? Das wäre auch sehr wichtig für Dich.
Wie weit seid Ihr mit Eurer Herkunftssuche gekommen? Habt Ihr Aussicht, den Weg von Äthiopien nach Deutschland nachzuvollziehen? Vielleicht könnt Ihr Euch an eine äthiopische Botschaft hier in Deutchland wenden und um Hilfestellung bei der Suche bitten. Oder Ihr wendet Euch gleich an das Adoptionsgericht des Ortes in Äthiopien, aus dem heraus Ihr adoptiert worden seid. Bei welcher Organisation stand in den Unterlagen, dass Ihr auf der Straße gefunden worden seid?
Sind Eure A-Eltern Akademiker? Ich frage deshalb, weil ich früher die Erfahrung machte, dass diese Adoptionsbewerber gar nicht so umfassend überprüft wurde, sondern schnell Kinder zugeteilt bekamen, bei Bedarf auch mehrere in kurzer Zeit. Bei einigen Leuten dieser mir bekannten Kreise habe ich bei dem Umgang mit ihrern A-Kindern die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen; es ging dann auch etliches schief.
Wünsche Dir die Aufarbeitung dieser schrecklichen Erlebnisse. Hast Du Therapeuten, die Dir dabei helfen? Noch einen angenehmen Abend Martina
Dein Schicksal tut mir aufrichtig leid. Ein Trost für Dich ist sicher Dein leiblicher Bruder, wenn er auch die schlimmen Zeiten nicht ungeschehen machen kann. Aber Du kannst Dich mit ihm austauschen, weil er ja dieselben Erfahrungen machte. Meiner Meinung nach gewähren bei durchlebten Exzessen Reden und Schreiben schon eine große Erleichterung. Hast Du jetzt einen Freundes- oder Bekanntenkreis, in dem Du Dich angenommen und verstanden fühlst? Das wäre auch sehr wichtig für Dich.
Wie weit seid Ihr mit Eurer Herkunftssuche gekommen? Habt Ihr Aussicht, den Weg von Äthiopien nach Deutschland nachzuvollziehen? Vielleicht könnt Ihr Euch an eine äthiopische Botschaft hier in Deutchland wenden und um Hilfestellung bei der Suche bitten. Oder Ihr wendet Euch gleich an das Adoptionsgericht des Ortes in Äthiopien, aus dem heraus Ihr adoptiert worden seid. Bei welcher Organisation stand in den Unterlagen, dass Ihr auf der Straße gefunden worden seid?
Sind Eure A-Eltern Akademiker? Ich frage deshalb, weil ich früher die Erfahrung machte, dass diese Adoptionsbewerber gar nicht so umfassend überprüft wurde, sondern schnell Kinder zugeteilt bekamen, bei Bedarf auch mehrere in kurzer Zeit. Bei einigen Leuten dieser mir bekannten Kreise habe ich bei dem Umgang mit ihrern A-Kindern die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen; es ging dann auch etliches schief.
Wünsche Dir die Aufarbeitung dieser schrecklichen Erlebnisse. Hast Du Therapeuten, die Dir dabei helfen? Noch einen angenehmen Abend Martina
Hallo Martina,
Ich bin auch sehr froh, dass ich wieder mit meinem Bruder Kontakt habe. Damals als er mit 12 aus unserer A-Familie genommen wurde, hatte ich kompletten Kontakt verbot zu ihm. Er hatte zwar immer wieder versucht Kontakt (durch Briefe & Anrufe) mit mir aufzunehmen, aber es kamen weder die Briefe an, noch haben mir die A-Eltern gesagt, dass er angerufen hat. Aber nach 8 Jahren habe ich dann selber heimlich Kontakt zu ihm aufgenommen, was meine A-Eltern irgendwie herausgefunden haben, dass war mir dann aber auch egal gewesen, weil ich mich dann für meinen Bruder entschieden habe und gegen meine A-Familie!! Mein Freundeskreis ist Top, habe noch die gleichen Freunde von damals (da ist niemand bei, der sich von mir abgewendet hat, auf Grund der ganzen Zustände) und mein Bruder und ich sind sowieso seit einigen Jahren immer für einander da. Seine Pflegemutter (die ihn nach dem Gerichtsurteil aufgenommen hat) sagt auch immer wieder "wenn was ist, die tür steht für mich genauso offen, wie für deinen Bruder"
Nach dem mir die Organisation "Kinder unserer Welt" mitteilte, in welchem Heim wir gelebt haben, habe ich mich unverzüglich mit einem sehr langen Schreiben an die Deutsch-Äthiopische Botschaft in Äthiopien gewandt, habe sogar noch jeweils ein Foto von meinem Bruder und mit (aus der Zeit in Äthiopien) mit gesendet in der Hoffnung, dass die dort weiter recherchieren und sich jemand anhand der Fotos an uns erinnern kann, habe von denen keine Antwort bekommen (und das liegt jetzt 3 Jahre zurück)! Das einzige Erfolgserlebnis was ich in meiner bisherigen Recherche hatte war, als ich vor einem Jahr nach 21 Jahren die Familie wieder gefunden habe, die mich und meinen Bruder damals mit nach Deutschland gebracht hat. (Meine A-Eltern hatten es nicht für nötig gehalten uns selber aus Äthiopien zu holen-.-) Das einzige was ich jetzt von mir habe ist: der Name des Kinderheimes, mein Vor,-und Zunamen und der meines Bruders, und den Vornamen meiner Eltern. Aber das bringt mir alles nichts, weil diese alle aus unseren Erinnerungen noch bestehen. Das wir auf der Straße gefunden worden sind, dass steht in der JA-Akte. Ich habe die Sachbearbeiterin darüber aufgeklärt, dass es nicht stimmt und sie ihr gesagt, dass mein Bruder und ich gestohlene Kinder sind..Ich habe ihr alles bis ins kleinste Detail erzählt. Genauso wie man meinen Bruder als wir nach Deutschland kamen 2-3 Jahre jünger gemacht hat (ich habe der Frau gesagt, dass mein Bruder in Äthiopien zur Schule ging..In Äthiopien kommen die Kinder ab dem selben Alter zur Schule wie hier in Deutschland)..was ich damit sagen will, man hat meinem Bruder und mir irgendein Geburtsjahr und Monat aufgetischt..und das ist auch so ein Grund, was die ganze Sache sehr erschwert!!
Ja, unsere A-Eltern sind Akademiker. Deinen Erfahrungen diesbezüglich kann ich nur bestätigen. Unsere A-Eltern haben 1980,1983,1984 und 1990 Kinder aufgenommen (also in sehr kurzen Abständen)!
Eine Therapie habe ich noch nie gemacht, weil ich mich dafür entschieden habe, ein Buch zu schreiben (aber nicht um es zu veröffentlichen, sondern einfach nur für mich, weil es mir sehr hilft einige Dinge besser zu verstehen bzw. besser damit umgehen kann)