Ich kann Golfi verstehen (wer weiss: vielleicht ist sie einfach nur ehrlicher zu sich selbst als manche andere?), aber ich finde auch Borns Gedanken wichtig. Ich selbst komme als leibliche Tochter aus Verhältnissen, wie sie Coccinelle schildert. Zwar war mein Pflegebruder als Jüngster nicht wirklich in der Lage uns Ältere zu verletzen, aber vieles, was Coccinelle schildert, kommt mir aus meiner Kindheit sehr bekannt vor. Sätze wie "Wir haben es mit Strenge, Nachgiebigkeit, Strafen, Belohnungen usw versucht; nichts fruchtet..." (ähnlich auch von Coccinelle formuliert) und "Was machen wir falsch, wir behandeln das Kind doch genau so wie unsere leiblichen?" fielen häufig. Ich weiss, dass meine Eltern einfach überfordert waren und es damals auch keine Hilfe von aussen gab. Die Tatsache, dass mein Bruder einfach so ANDERS war als wir anderen drei, dazu durch sein erstes halbes Lebensjahr traumatisiert und bindungsgestört, hat die damit alleingelassene Familie extrem belastet. Ich will nicht schildern, was mit meinem Bruder so alles abgelaufen ist (abgesehen vom "Üblichen" wie ADHS, Physiotherapie, Schulproblemen etc). Ich glaube, wer solch ein Leben nicht kennt, sollte sich mit Wertungen, wie man sich in solch einer Situation verhalten sollte, da sehr zurückhalten. Meine Eltern haben auch oft mit dem Gedanken gespielt, das Pflegeverhältnis aufzulösen. Letztendlich haben sie es nicht getan. Mein Pflegebruder ist heute (mit 35 Jahren) zutiefst dankbar dafür. Es hat ihm regelrecht das Leben gerettet, wahrscheinlich sogar im wortwörtlichen Sinne. @Coccinelle: Kennst du das Buch "Survivaltipps für Adoptiveltern" von Simon/Rech-Simon? Ich glaube, ihr seid eine Familie, an die solch ein Buch adressiert ist. Besondere Kinder brauchen manchmal eine besondere Umgangsweise. Dieses Autorenpaar kennt das Leben in der Zerreissprobe aus eigenem Erleben als Adoptiveltern, aber auch aus ihrer psychotherapeutischen Praxis. Vielleicht wären sie für euch eine Anlaufstelle? Auch Bettina Bonus hat sich in ihren Büchern "Mit den Augen eines Kindes sehen" mit traumatisierten Kindern beschäftigt und bietet Beratung an. Ich kenne beide nicht persönlich, möchte aber einfach dies als Anregung weitergeben. Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass ihr einen Weg aus der Katastrophe findet, der für ALLE gangbar ist! LG Morgenmuffel
in deinem ersten Post schreibst du das ihr 2010 schon eine sehr schwere Zeit hattet mit eurer PT
warum habt ihr euch dann noch zusätzlich für den PS entschieden,
soll nicht negativ sein, ich versteh es nur nicht.. wenn schon probleme mit der Pflegetochter sind, warum dann noch ein Kind zusätzlich aufnehmen, mit ihm klappt es zwar aber es hätte auch anders laufen können
Nach längerer Abwesenheit, habe ich mich gestern mal wieder durchs Forum gelesen......als ich deinen Beitrag las, konnte ich erstmal gar nichts schreiben, ich habe die halbe Nacht nicht geschlafen und im Geist bestimmt 10 Antworten verfasst. Mich nimmt das richtig mit, mehr als sich jemand vorstellen kann.
An dieser Stelle, Danke an Born 1981, sie hat schon einiges in ihrem Beitrag was ich auch schreiben wollte und mir damit"Arbeit" abgenommen. ;-)
Liebe Coccinelle, ich möchte dir als erstes sagen (ohne dabei ins Detail zu gehen) ich glaube, dass ich mich sehr gut in deine/eure Situation hinein fühlen kann, auch ich blicke auf einige Jährchen zürück die nicht einfach waren. Ich sags mal so, wir haben auch ein "besonderes" Kind.
Du schreibst, dass du keine Liebe für sie fühlst...........du fühlst sie nicht, dss heißt aber noch lange nicht, dass diese Liebe nicht da wäre. Es passiert, gerade wenn man alltäglich mit den schlimmsten konfrontiert wird, dass diese Liebe dadurch "zugeschüttet" wird, aber sie ist vorhanden. Ich habe mal einen Bericht gesehen, von genau solchen Familien, wo eins der Kinder sehr schwierig war und die ganze Familie darunter litt. Die meisten davon haben ihre Kinder (leibliche!) "weggegeben" aber nicht ganz weg. Oft kamen sie in besondere Einrichtungen , z. B. Internate, die darauf spezialisiert waren. Die meisten Mütter berichteten, als endlich Ruhe eingekehrt war und sie ihr Kind, nur zu Besuchswochenenden hatten, dass sie nach und nach ihre Liebe zu ihrem Kind wieder spüren konnten.
Vielleicht, hätten diese Mütter ihre Kinder ebenfalls die Pflegschaft gekündigt, wenn sie es gekonnt hätten? Ich weiß es nicht.......!
Ja, ein schwieriges oder auch behindertes Kind ist eine Zereißprobe für jede Parterschaft, eine riesengroße Belastung. Da hilft nur drüber zu reden.....
Vielleicht würdet ihr es bereuen, wenn sie erstmal gänzlich aus eurem Leben verschwunden wäre, vielleicht würdet ihr die Liebe zu ihr aus der Ferne wieder spüren, aber dann wäre es zu spät. Villeicht wäre es aber auch nicht so und ihr seid einfach nur glücklich? Ich weiß das nicht....................aber eins weiß ich, eure (Pflege-) Tochter, bekommt einen weiteren "Knacks" in ihrem Leben, der nicht wieder gut zu machen ist oder nur sehr schwer.
Du schreibst, dass ihr leibliche Mutter, Borderlinerin ist.......................vielleicht ist eure Tochter ebenfalls davon betroffen. Wusstest du, dass ein Mensch mit Borderline sich selbst für schlecht hält und gerade die Menschen am meisten verletzen, die sie am meisten lieben? Sie suchen immer wieder Bestätigung dafür, dass sie schlecht sind und durch die Reaktion ihrer Umwelt, bekommen sie meist diese Bestätigung und dadurch entsteht ein Teufelskreislauf der nur schwer durchbrochen werden kann.
Wenn sie jetzt von euch fort muss, hat sie erneut in ihrem Leben, die Bestätigung erhalten "Ich bin schlecht, ich bin böse, ich bin es nicht wert geliebt zu werden"............und dabei brauchen gerade sie diese Liebe ganz besonders.
Alleine könnt ihr das nicht schaffen..............es muss unbedingt bei einem Spezialisten abgeklärt werden, ob sie von Borderline betroffen ist.....................es ist nicht leicht jemanden zu finden, aber auch nicht unmöglich.
Mein Vorschlag: Sucht euch eine Kinderklinik, die sich auch mit Borderline auskennen. Gebt sie dort stationär zur Abklärung hin, meistens sind es 6 Wochen bis 3 Monate (Das entlastet euch dann auch schon mal)
Ich konnte, das damals bei meiner Tochter nicht, ich habe es nicht übers Herz gebracht, nicht mal für 3 Monate. Vielleicht war es damals eine Fehlentscheidung und sie hätte schon viel früher, ihre 2. Diagnose erhalten und nicht erst mit 18.......................ich weiß es nicht.
Zum Schluß noch eine Anmerkung , an alle gerichtet. Es gibt verschiedene "Arten" von Mütter und damit meine ich nicht, leiblich, pflege oder ado.............. Golfi glaube ich war es, die geschrieben hat, sie würde ihr Kind eher weggeben, als sich vor den Zug zu schmeißen und ich bin eher die Art von Mutter, die schreiben würde, ich schmeiß mich eher vor den Zug, als das ich mein Kind weggebe. Nicht deswegen jetzt böse sein, ich schreibe dieses Beispiel vollkommen wertungsfrei, will damit eigentlich nur aufzeigen, dass Menschen eben verschieden sind und warum sollten Mütter die einzigsten Menchen sein, die immer alle gleich ticken? ;-) LG Ami
Mein Mann und ich waren uns einig, dass wenn die Schwierigkeiten so groß würden, dass unter der Ado unsere Ehe kaputtgehen würde, dass wir unsere Tochter auch im Heim o.ä. unterbringen würden. Das Opfer, dass wir krank würden wegen eines Kindes o.ä. wäre uns zu groß, denn damit wäre weder uns noch unserem Kind geholfen. Unsere Tochter hat sich im Moment so gut eingelebt, dass es keine Frage ist, aber gäbe es unüberwindbare Schwierigkeiten, stünden wir auch vor der Entscheidung... Golfi
Deine Äußerung, im Zusammenhang mit einem Adoptivkind, ist für jeden Adoptierten ein Schlag ins Gesicht.
Ich habe Deinen gesamten Beitrag gelesen. Und ich bin niemand, der sich auf etwas "stürzt" um es auseinanderzunehmen.
Aber es gibt mit Kindern eine Menge Situationen, die eine Zerreißprobe für die ganze Familie werden können. Ich hoffe, dass Du dich lediglich ungeschickt ausgedrückt hast. Denn so, wie Du es geschrieben hast, klingt es schon so, als ob bei einem Adoptivkind eine Rückgabeoption vorläge. Und es klingt so, als wäre deine Hürde, ein Kind wieder abzugeben, nicht so hoch, wie bei anderen.
Egal ob leibliches Kind oder Adoptivkind, diejenigen Eltern, die ich kenne, deren Kinder ernste Drogenprobleme oder andere schwerwiegende Probleme haben/ hatten, kämpfen unermüdlich um ihre Kinder. Und hier darf es keine Unterscheidung geben, ob leiblich oder adoptiert.
Wie gesagt, ich gehe davon aus, du hast es unglücklich formuliert.
WOW! Ich hätte nicht gedacht, dass mein Posting eine solche Welle schlägt und für Gesprächsstoff sorgt... egal in welche Richtung. Man liest hier die unterschiedlichsten Ansichten und Geschichten. Ich habe mir eure Beiträge durchgelesen - jeden - und kein Argument und keine Meinung hat mich umstimmen können, es noch weiter zu versuchen. Ich erlebe dieses traumatisierte Kind, das übrigens auch an einer Bindungsstörung leidet, den ganzen Tag. Und hilflos muss ich feststellen, dass ich am Ende meines Latein bin. Ich kann dem Kind nicht weiterhelfen, selbst wenn ich nochmals die Kraft dazu hätte. Die Behörden die leider Gottes benötigt werden sind in unserem Fall nicht die schnellsten - zumal wir bereits im 2010 um eine Entlastungsfamilie gebeten hatten. Bis heute haben wir keine Entlastung erhalten, in welcher Form auch immer. Therapie war vorhanden und tat ihr zu diesem Zeitpunkt auch gut. Doch gemäss heilpädagogischem Dienst ist sie genügend entwickelt und gefordert und kann ohne Therapie sein. Schön - dafür benötigen wir anderen Familienmitglieder alle Therapie?! Kann es das sein? Uns hat der Beistand immer wieder gesagt, dass wir "A" gesagt haben bedeutet nicht, dass wir gezwungen sind auch "B" zu sagen. Dass wir jederzeit aufgeben dürfen und können, ehe wir selbst an der Situation zerbrechen. Würden wir die kleine in eine stationäre Klinik schicken, wäre sie wahrscheinlich in einer von Fachleuten besetzten Pflegefamilie besser aufgehoben und um einiges glücklicher als sie es hier bei uns ist. Alleine ihr täglicher Kampf um die alleinige Aufmerksamkeit. Wie oft habe ich ihr erklärt, dass sie auch gehört und gesehen wird, dass sie nicht aussen vor ist und dazu gehört, sie nicht stürmen und schreien braucht, die anderen beiden nicht vom Platz fegen muss... es geht nicht. Täglich will sie der Mittelpunkt sein und wenn sie diesen nicht hat, erkämpft sie sich diesen mit allen Mitteln, mit Allem was ihr gerade einfällt. Schon alleine deswegen wäre sie in einer kinderlosen Pflegefamilie besser aufgehoben. Denn teilen und miteinander spielen geht zu Hause nicht. Im Kindergarten schon, draussen mit Freunden ein kleines Weilchen, dann steht sie alleine da weil keiner mehr etwas mit ihr zu tun haben will. Und jetzt soll mir mal irgendjemand sagen ich hätte als dreifache Mutter genügend Kapazität mich vollumfänglich den lieben langen Tag nur immer um die PT zu kümmern. Sie braucht dies ja schliesslich für ihre Entwicklung, also gibt man es ihr auch - ohne Rücksicht auf Verluste.... NEIN, sorry - das kann und will ich nicht. Ich habe mich nicht drei Jahre lang mit einer künstlichen Befruchtung auseinandergesetzt um ein einziges Mal schwanger sein zu dürfen, ein eigenes Baby im Arm zu halten um es dann jahrelang im Stich zu lassen, weil ich gerade andersweitig mit viel wichtigeren Dingen beschäftigt bin?! Das ist nicht mein Leben! Mir ist durchaus bewusst, dass wir uns damals für unsere PT entschieden haben - hätte mir aber jemals einer gesagt, dass ich dafür meine eigene Tochter opfern muss, hätte ich diesem Pflegeverhältnis niemals zugestimmt. Mag brutal klingen, aber jemand schrieb hier, dass einige nicht wirklich ehrlich zu sich selbst sind - diese Meinung teile ich, denn die Welt ist nicht rosa und ich bin nicht auf dieser Welt um mir mein Leben 20 Jahre von einem PK bestimmen zu lassen. Wer sagt denn, dass unsere PT glücklich ist bei uns zuhause? Sie hat täglich ihren Stress weil sie nicht der Mittelpunkt sein kann. Alleine das ist doch schon anstrengend für die Kleine. Wenn wieder einmal LM Besuch war, fällt sie total aus der Bahn. Sie wird dann aggressiv und launisch und böswillig gegenüber allen Familienmitgliedern. Das Kind muss soviel ertragen, warum hat sie nicht eine Familie verdient die ihr geben kann, was sie braucht? Schon einmal daran gedacht? Dass das Kind vielleicht endlich einmal zur Ruhe käme, wenn sie nicht diesen täglichen Stress und Kampf hätte? Wir versuchen ihr Liebe zu geben, ihr die Welt zu erklären und sie sozial so hinzubekommen, dass sie eines Tages alleine auf den Beinen stehen könnte. Doch diese Erziehung reicht bei Weitem nicht aus. Wir sind keine Therapeuten und werden es auch nie sein, da helfen auch die Weiterbildungskurse nichts. 2010 waren wir noch soweit, dass wir alles versuchten - doch wenn ich mir vorstelle die nächsten 20 Jahre so weiter machen zu müssen... da schmeiss ich mich lieber vor den Zug. Denn das ist für mich oder meinen Mann oder unsere LT oder gar unseren PS kein Leben. Kein Leben wie es sein könnte ohne all diese Probleme. Denkt ihr ich hätte noch Nerven für meine anderen Kinder? Nein, ich flippe manchmal bei der kleinsten Sache aus und schreie sie an - eigentlich grundlos, doch Mama ist mit den Nerven runter. Ist das eine Kindheit die Ihr euren Kindern wünscht? Eine Mutter die man rauchen kann, weil sie nicht mehr kann? Manchmal depressiv ist, oft heult und keine Kraft mehr hat. Das Lachen ist ein Fremdwort geworden.... Solch eine Mama wünscht sich doch jedes Kind oder? Seid doch einfach einmal ehrlich - wenn es ums überleben geht, für wen würdet ihr kämpfen?! natürlich, für das angenommene Kind, denn das kann ja nichts für - die anderen werden das schon irgendwie hinbekommen, die sind ja "normal" - ich möchte meiner LT kein Trauma zumuten, nur weil ich nicht für sie da war und sie dieses Leben, das sie so nicht gewählt hat, ertragen muss. Ich danke allen die mich verstehen, wenn vielleicht auch nur ein kleines Bisschen. Die anderen Meinungen habe ich gelesen, kann sie jedoch nicht teilen. Aber so ist das Leben - jeder denkt und fühlt was er möchte. Ich möchte jetzt auch gar keine Disskussionen heraufbeschwören, es ist nur meine Geschichte und ich wollte mich öffnen. Zu Beginn war meine Frage eigentlich eine ganz andere - es ginge um die Adoption unseres PS und nicht um die Trennung unserer PT... Aber danke euch allen für eure Beiträge! LG Coccinelle
Es stimmt mich sehr traurig, dein Posting zu lesen, aber letztendlich ist es deine/eure Entscheidung und auch wenn ich sehr viel zu einigen deiner Sätze, etwas sagen könnte, lasse ich es, es führt zu nichts.
Entschuldige bitte, dass ich zu deiner eigentlichen Frage/Anliegen gar nichts gesagt hatte und dafür Dinge schrieb die du gar nicht wissen wolltest. Ich hatte die Frage, gar nicht mehr im Kopf, da waren wohl meine Emotionen mitbeteiligt.
Ich denke, dass wir die Frage auch nicht wirklich beantworten können, denn es gibt sicher kein "Gesetz/Richtlinie" des Jugendamtes wo man nachschlagen könnte, wie sie sich in bestimmten Fällen zu verhalten haben. Da Jugendamtsmitarbeiter auch nur Menschen sind und einen gewissen Handlungsspielraum haben, wird es sicher stark davon abhängen, wen du vor dir hast.
Es kann sein, dass es keinen Einfluß auf die Adoption deines Pflegesohnes hat und der Mitarbeiter, deine Entscheidung gut und richtig findet. Es kann aber genauso sein, dass sich derjenige fragt, wie du/ihr zu eurem angenommen Sohn stehen würdet, sollte ihm mal etwas passieren und er z.B. durch einen Unfall zu einem "Pflegefall" wird und er eure volle Aufmerksamkeit braucht und eure leibliche Tochter dadurch auch "hinten an" stehen müsste oder sich fragt, was wohl passiert (muss ja nicht ein Unfall sein) wenn sich der "Sohn" anders weiter entwickelt, als es bisher der Fall war und dann doch nicht mehr in die Familie passt.
Es wird dir hier also niemand, eine wirkliche Antwort geben können.
Ich gehe mal nicht davon aus, dass du die Entscheidung, deine Pflegetochter zu behalten oder wegzugeben, von den Antworten, ob du dann den Pflegesohn trotzdem adoptieren darfst, abhängig machen wolltest.
Zitat von coccinelle Zu Beginn war meine Frage eigentlich eine ganz andere - es ginge um die Adoption unseres PS und nicht um die Trennung unserer PT... Aber danke euch allen für eure Beiträge!
Dass man das nicht so einfach voneinander abkoppeln kann, zeigt ja schon dein Eingangsbeitrag. Könnte man es trennen, hättest du keine Bedenken hinsichtlich des Jugendamtes, oder habe ich das falsch verstanden?
Zitat von coccinelle Bei der Abklärung meinte die zuständige Sozialarbeiterin, dass es ihr wichtig ist zu sehen, dass wir bei den ersten Schwierigkeiten nicht gleich alles aufgeben und hinschmeissen. Ihr war es wichtig von uns zu hören, dass wir mit unserer Pflegetochter weitermachen, obwohl es immer wieder schwieirig ist. 2010 brach unsere Familie beinahe auseinander - in Bezug auf das Pflegeverhältnis unserer PT. Doch wir kriegten nochmals die Kurve und gaben nicht auf. Wir hatten uns für unsere PT entschieden. So berichteten wir dies auch der Sozialmitarbeiterin. Alles schön und gut.
Mir tut das kleine Mädchen von Herzen leid - was kann denn eine 4 1/2-jährige so Schlimmes machen, dass eine 7 1/2-jährige "zusammenbricht, sagt: sie soll weg, sie passt nicht in unserere Familie" (mal davon abgesehen, dass ich diese Wortwahl für eine 7 1/2-jährige schon sehr verwunderlich finde). Mein Enkelkind ist auch 4 Jahre alt, war ein Schreikind, schlägt auch unmotiviert auf seinen 8-jährigen Bruder ein, bekommt Wutanfälle, die kaum beherrschbar sind! Meine Schwiegertochter ist ein sehr ausgeglichener Mensch und die Kinder sind bei ihr und meinem Sohn an erster Stelle, selbst sie bekommt ihn oft nicht in den Griff - aber wir alle lieben ihn und ich bin so dankbar, dass sie ihn nicht in ein Heim gibt. Für die Kleine ist es aber wohl wirklich am besten, sie kommt in eine Familie, wo sie angenommen wird wie sie ist und wo ihr geholfen wird.
Ich wünsche euch, dass euch euer Pflegesohn mal keine Probleme macht!
Schade, genau solch zünische Bemerkungen braucht dieses Forum doch nicht oder?! Wenn jemand hier nicht so postet wie manch einer sich das vorstellt, werden die ganzen Sätze auseinander genommen, jedes Wort auf die Goldwaage gelegt und total falsch interpretiert und kommentiert. Schade, ich dachte hier wäre es anders - hier wären die Leute füreinander da mit Rat und Tipps und guten Gedanken. Stattdessen wird man verurteilt, bekommt Antworten mit einem schlechten Beigeschmack als hätte man ein Verbrechen begangen. schade...
Wenn du hier so etwas schreibst, musst du mit verschiedenen Reaktionen rechnen.
Das ist überhaupt nicht zynisch gemeint, dass ist nur meine Meinung - und dazu ist ein Forum doch da, diese auch zu äußern, oder?
Ich fühle mich als Adoptierte davon sehr betroffen. Wenn du nur die Meinungen von Adoptiveltern und Herkunftseltern hören willst, dann musst du deine Frage nur an diese richten.
@Coccinelle: Wir bekommen hier im Forum ja nur eine Momentaufnahme mit. Ich glaube Dir, dass ihr viel/alles getan habt, damit Eure PT sich in Eure Familie einfügt. Dennoch bin ich traurig zu lesen, dass ihr aufgebt. Ich kann mich gut in das kleine Mädchen reinversetzen. Ich habe selber als Kind die Diagnose Borderline bekommen, war selber nicht einfach. Mein Bruder (ebenfalls adoptiert) und ich haben uns tlw. bis aufs Blut bekriegt, weil wir beide um die Aufmerksamkeit und Liebe unserer A-Eltern gebuhlt haben. Durch diese "Sucht" nach geliebt werden bin ich dann als Jugendliche auch kurzfristig böse vom Weg abgekommen. Es gab viele Augenblicke wo meine A-Eltern mit uns überfordert waren. So überfordert dass ich in Kliniken und Therapien war, mein Bruder später im Internat, aber IMMER hatten wir die Sicherheit der Familie im Hintergrund. Ich hatte niemals das Gefühl, dass sie mich wieder zurückgeben. Ich war immer sicher, dass ich anstellen kann was ich will, ich kann immer nach Hause kommen. Und aus dem Hintergrund heraus tut mir Eure Tochter soooooo leid. Ernsthaft, es zieht mir wirklich das Herz zusammen wenn ich an die Kleine denke. Ich finde dieses "Umtauschsrecht" sollte es schlicht und ergreifend nicht geben. Ich denke ihr habt Euch für das Kind entschieden (trotzdem ihr schon ein leibliches hattet), also müsst ihr da auch durch, auch wenn der Weg nicht einfach ist. Es gäbe ja Möglichkeiten zumindest vorrübergehend eine andere Unterbringung für Eure Tochter zu finden und sie trotzdem weiter zu begleiten, aber davon schreibst Du gar nichts. Für mich klingt es so als würdet ihr die Kleine in den Sommerferien ins Auto setzen zum Jugendamt bringen, ein paar Formulare ausfüllen und sie dann nie wieder sehen. Du schreibst nicht mit einem Satz:"Sie geht in eine neue Pflegefamilie, aber wir werden sie dort regelmäßig sehen und auch weiter für sie da sein." Mensch Coccinelle, Du hast die VERANTWORTUNG für dieses Kind. Genauso wie Du Deiner LTochter keinen seelischen Schaden zufügen willst weil du für sie die Verantwortung hast, genauso solltest Du Deiner PT nicht wissentlich seelischen Schaden zufügen, und darum kann es keine schwarz/weiß Lösung geben. Ihr müsst meiner Meinung nach die Verantwortung für das Kind weiter wahrnehmen, auch wenn sie evtl. vorrübergehend (oder sogar auch dauerhaft) nicht mehr bei Euch leben wird.
Noch etwas: Du lässt uns nicht teilhaben WAS deine PT genau anstellt (außer Geschwister schubsen und Aufmerksamkeit einfordern). Klar, es ist auch schwer uns hier in einem Forum ein 5 1/2 Jahre andauerndes Leben wiederzugeben in dem es offensichtlich wenige Höhen und viele Tiefen gegeben hat, aber für mich erschließt sich noch nicht wo bei Dir die Schmerzgrenze ist. Was ist für Dich und Deine Familie das no go? Ab wann bist Du bereit ein Kind abzugeben, weil Dein eigenes Leid zu groß ist. Und aus diesem Antrieb kommt auch ein Satz von Hashimoto in dem sie Dir wünscht, dass Dein Sohn keine Probleme macht. Muss er aufmüpfig werden, als Teenager Drogen nehmen, Alkohol trinken, oder nach einem Unfall querschnittsgelähmt oder geistig behindert sein, damit er sein Recht auf Leben in Eurer Familie verwirkt.
Coccinelle, ich habe zwei Söhne. Ja, es sind leibliche Kinder, aber ich schwöre Dir, was auch immer passiert, egal wie sie sich entwickeln, egal was passiert, ich werde immer für sie da sein, denn ich habe Verantwortung für sie übernommen.
"Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen. Aber du darfst sie nicht vergessen. Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast. Du bist für deine Rose verantwortlich..." aus Antoine de Saint-Exupery, Der kleine Prinz
@ Coccinelle Leider hast du nicht dazu geschrieben, welche Sätze für dich zynisch rüber kommen und wen du meinst sonst könnte man ja falsch verstandenes nochmal erklären, du schreibst ja selbst, das Dinge "falsch interpretiert werden", es ist immer hilfreich, wenn man merkt, dass man falsch verstanden worden ist, nochmal nachzuhaken, so lassen sich dann Mißvertändnisse eher ausräumen. Ich z.B. habe versucht dir zu antworten und nichts davon war zynisch gemeint. Wenn jemand , aber Fragen stellt, in der Hoffnung, dass er nur die Antworten bekommt, die er hören möchte, dann sollte man allgemein, keinen anderen fragen als sich selbst.
@Hashimoto Du fragst was eine 4,5 jährige so schlimmes machen kann, dass eine 7,5 jährige zusammen bricht. Ich weiß, das es verdammt schwer ist sich das vorzustellen, aber wenn man selbst einiges erlebt hat, weiß man das es durchaus vorstellbar ist. Aber ich verstehe jeden der dies nicht kann, ich hätte es vor 20 Jahren und einiges Erlebtes auch nicht gekonnt. ;-) LG Ami