Meiner Ansicht nach kommt das Kind so oder so nicht ohne Schaden aus der Geschichte.
Und offen gesagt, wenn ich mir das alles ruhig ansehe, muss ich wieder zum Ergebnis kommen, dass man nur strikt gegen Adoptionen sein kann. Wie soll das mit dem zukuenftigen Adoptionskind geschehen? Was fuer eine Situation ist das fuer ihn?
Welche Motive sind da eigentlich zuhause sich so "kurz" hintereinander unbedingt Kinder zuzulegen?
Ich muss in diesem Fall Martina zustimmen - es muss dringend eien Loesung her. Und die beste waere noch immer, das Kind sorgsam aber recht bald in eine andere Familie unterzubringen. Weil dort, wo es ist, werden die Schwierigkeiten meiner Ansicht nach nur noch groesser. Leider kann man das ganze nur etwas fassungslos anschauen und hoffen....es macht schon bitter sich das "anhoeren" zu "muessen".
ZitatHans schrieb: Und offen gesagt, wenn ich mir das alles ruhig ansehe, muss ich wieder zum Ergebnis kommen, dass man nur strikt gegen Adoptionen sein kann. Wie soll das mit dem zukuenftigen Adoptionskind geschehen? Was fuer eine Situation ist das fuer ihn?
Das Kind ist ein Pflegekind, kein Adoptiertes! Es steht auch nicht zur Adoption. Mit diesem Fall hat die Adoptionsmaschinerie überhaupt nichts zu tun.
Zitat von MartinaDas Kind ist ein Pflegekind, kein Adoptiertes! Es steht auch nicht zur Adoption. Mit diesem Fall hat die Adoptionsmaschinerie überhaupt nichts zu tun.
Ob die Pflegetochter je zur Adoption stand, hat man uns nicht gesagt, deswegen kann es durchaus sein, dass es auch bei ihr so war wie bei dem ein Jahr später angekommenen Jungen der Fall war. Man hatte uns zunächst auch nicht gesagt, dass es 2010 diese Probleme gab, sondern letzten August eine tolle Familie vorgespielt, die es so nicht gab. Warum sollte man bezüglich PK 1 also nicht auch ein kleines Detail weggelassen haben?
Das mit den beiden Pflegekindern, die nacheinander in die Familie geholt wurden, kann man auch anders interpretieren. Mich würde z. B. sehr interessieren, warum man überhaupt bei dem handsamen Pflegesohn über Adoption nachdachte, obwohl es mit der zuerst angekommenen Pflegetochter offenbar von Anfang an Probleme oder gar Katastrophen gab (wenn die Story überhaupt so stimmt wie wir sie gelesen haben)?
Die Familie war zum Zeitpunkt der Ankunft von PK 2 am Zusammenbrechen und trotzdem nahm man den neugeborenen Jungen auf - mit Option auf Adoption.
letztendlich ist das Adoverfahren ein Bewerberverfahren. Die Jugendämter und Vermittlungsstellen haben ihre Vorgaben, anhand derer das Verfahren abgearbeitet wird. Meistens glaube ich, haben die entsprechenden Stellen ein gutes Gefühl hinsichtlich der Eignung. Man kann auch die Bewerber noch mehr prüfen, m. E. werden Adoeltern aber jetzt schon zu sehr geprüft, denn eine Gleichstellung zu leiblichen Kindern ist etwas anderes.
Aber auch eine noch gründlichere Prüfung schützt niemals vor Missbrauch und Umgehungen, wenn es denn hier so gewesen wäre. Denn das ist reine Spekulation. Aber ich halte es für möglich, dass im Rahmen des Bewerbungsverfahrens einiges beschönigt wurde. Es ändert aber nichts daran, dass jetzt das Kind im Brunnen ist und eine schnelle Lösung mit kleinem Schaden gefunden werden muss.
Zitat von golfi?..Man kann auch die Bewerber noch mehr prüfen, m. E. werden Adoeltern aber jetzt schon zu sehr geprüft, denn eine Gleichstellung zu leiblichen Kindern ist etwas anderes... Golfi
Das seh ich nicht so, dass Adoeltern jetzt schon zu sehr geprüft werden. Die Gleichstellung zu leiblichen Kindern ist rechtlich vielleicht inzwischen gegeben, tatsächlich wird ein Adoptivkind niemals einem leiblichen Kind gleichgestellt sein. Kann es auch gar nicht, da die Kinder eine völlig andere Biographie erleben (das gilt letztendlich doch auch für die geglückten Adoptionen).
Zitat von golfiletztendlich ist das Adoverfahren ein Bewerberverfahren. Die Jugendämter und Vermittlungsstellen haben ihre Vorgaben, anhand derer das Verfahren abgearbeitet wird. Meistens glaube ich, haben die entsprechenden Stellen ein gutes Gefühl hinsichtlich der Eignung. Man kann auch die Bewerber noch mehr prüfen, m. E. werden Adoeltern aber jetzt schon zu sehr geprüft, denn eine Gleichstellung zu leiblichen Kindern ist etwas anderes.
Wir sprechen hier aber über ein Verfahren, das wir nicht kennen, denn coccinelle lebt in der Schweiz. Es kann also durchaus sein, dass die Sozialarbeiter/innen, die Pflege bearbeiten, nicht dieselben sind, die Adoptionen durchführen.
Zitat von golfi... ....Es ändert aber nichts daran, dass jetzt das Kind im Brunnen ist und eine schnelle Lösung mit kleinem Schaden gefunden werden muss. Golfi
Ich weiß nicht, ob es in solch einem Fall unbedingt eine schnelle Lösung sein muss. Ein Kind mit 3/4 Jahren bekommt unglaublich viel mit und wird jede Veränderung (auch den bevorstehenden Bindungsabbruch) bewusst erleben.
Das Kind war wenige Monate alt, als es in die Familie kam. Auch trotz Kontakten zur Herkunftsseite kann man da doch davon ausgehen, dass es die Pflegefamilie als einzige im Alltag bestehende Familie kennt und dort integriert ist (wie auch immer).
Ich weiß nicht, welche Entscheidung für das kleine Mädchen gut ist. Die erneute Weggabe hat sicher weitreichende Folgen. Das Verbleiben in der Familie mit der festgefahrenen emotionalen Abwendung von diesem Kind ebenso. Egal welche Entscheidung es sein wird, kann man von "kleinem Schaden" aber nicht sprechen.
Ich würde cocinelle gerne Raten, eine Lösung mit dem Jugendamt zu finden. Z. B. Nach dem Kindergarten mittags eine Art Tagespflegeplatz zu finden um allen etwas Abstand zu ermöglichen, gleichzeitig aber der kleinen Maus ihre Familie zu erhalten. Evtl. In einem hierauf spezialisierten Zentrum feststellen zu lassen, ob eine Entwicklungsverzögerung oder leichte Behinderung vorliegt, oder eben ein Trauma, weshalb die Kleine sich anderen Kindern gegenüber so verhält und sie ggf. Eine Förderung benötigt. Aber für all solche Vorschläge, hat cocinelle hier zu wenig geschrieben, was schon versucht wurde und eigentlich liest es sich eben schon so, als sei die Weggabe aus der Familie schon entschieden.
Zitat von VanteraIch weiß nicht, welche Entscheidung für das kleine Mädchen gut ist. Die erneute Weggabe hat sicher weitreichende Folgen. Das Verbleiben in der Familie mit der festgefahrenen emotionalen Abwendung von diesem Kind ebenso. Egal welche Entscheidung es sein wird, kann man von "kleinem Schaden" aber nicht sprechen.
Ich würde cocinelle gerne Raten, eine Lösung mit dem Jugendamt zu finden. Z. B. Nach dem Kindergarten mittags eine Art Tagespflegeplatz zu finden um allen etwas Abstand zu ermöglichen, gleichzeitig aber der kleinen Maus ihre Familie zu erhalten. Evtl. In einem hierauf spezialisierten Zentrum feststellen zu lassen, ob eine Entwicklungsverzögerung oder leichte Behinderung vorliegt, oder eben ein Trauma, weshalb die Kleine sich anderen Kindern gegenüber so verhält und sie ggf. Eine Förderung benötigt. Aber für all solche Vorschläge, hat cocinelle hier zu wenig geschrieben, was schon versucht wurde und eigentlich liest es sich eben schon so, als sei die Weggabe aus der Familie schon entschieden.
Deine Ansicht kann ich nur zu gut nachvollziehen, aber bedenke, dass die Pflegetochter seit drei Jahren von der leiblichen Tochter abgelehnt wird und das vermutlich nicht nur von dieser.
Der Übergang sollte fließend sein, aber ein dauerhafter Verbleib in dieser Familie wird sie vermutlich nicht glücklich machen. So hat sie wenigstens eine Chance darauf, dass es nun besser für sie wird. Wenn die Familie nicht hinter dem Kind steht ist das manchmal die Hölle.
Zitat von Vantera Aber für all solche Vorschläge, hat cocinelle hier zu wenig geschrieben, was schon versucht wurde und eigentlich liest es sich eben schon so, als sei die Weggabe aus der Familie schon entschieden.
Sie hat am Freitag ganz klar geschrieben, dass die Entscheidung zur Weggabe feststeht! Ich bin sicher, nichts und niemand wird sie in ihrer Entscheidung noch umstimmen können, denn auch das hat sie ganz klar geschrieben! Und ich finde, diese Entscheidung müssen wir alle, ob es uns gefällt oder nicht, akzeptieren.
von Gesetzes wegen sind Adokinder gleichgestellt. Nichts anderes habe ich gemeint
Zu dem Umfang des Adoverfahrens möchte ich dir einmal darlegen, was wir vorgelegt haben und ich finde, das ist zu viel: - 2 x Führungszeugnis (Bewerberverfahren, Dokumente für Haiti) - 2x Gesundheitszeugnis, Test nur großes Blutbild (also keine Risikofaktoren wie Cholesterin, Herz- Kreislauf, Zucker) - 2x Geburtsurkunden -2x Heiratsurkunde - Vermögensstatus (aber nur Bargeld, nicht sonstige Vermögenswerte), d.h. sämtliche Kontoauszüge - Steuerbescheid - 2 Referenzen - psychologisches Gutachten - Sozialbericht, einschließlich Hausbesuch jeweils beglaubigt, überbeglaubigt, übersetzt, legalisiert
die anderen Dokumente sind mir entfallen. Aber auch diese ganzen Dokumente schützen nicht vor Missbrauch.
Cornelia,
du hast recht, ich weiß nicht, wie Adoption und Pflege in der Schweiz geregelt werden. Vielleicht ist es dort alles viel einfacher als hier.
Zitat von Vantera Aber für all solche Vorschläge, hat cocinelle hier zu wenig geschrieben, was schon versucht wurde und eigentlich liest es sich eben schon so, als sei die Weggabe aus der Familie schon entschieden.
Sie hat am Freitag ganz klar geschrieben, dass die Entscheidung zur Weggabe feststeht! Ich bin sicher, nichts und niemand wird sie in ihrer Entscheidung noch umstimmen können, denn auch das hat sie ganz klar geschrieben! Und ich finde, diese Entscheidung müssen wir alle, ob es uns gefällt oder nicht, akzeptieren.
Das tue ich, wie wohl auch alle anderen. Das ändert aber nichts daran, dass trotz aller Akzeptanz ein sehr bitterer Nachgeschmack bleibt.
Letztlich bleibt zu hoffen, dass eine geeignete Pflegestelle gefunden wird, die der Kleinen eine neue Chance bietet.
Was genau ist an dem, was ihr vorlegen müsstet, zu viel? Eines ist der formularkram, dann ein psych. Gutachten und ein Sozialbericht (beides Dinge die man m. M. Nach nicht weglassen sollte)?
Was willst du mir mit deinem anderen Text sagen. Natürlich sind Adokinder und leibl. Kinder rechtl. Gleichgestellt. Und natürlich lebt man im Alltag sein Leben mit einem Adoptivkind wie jede andere Familie und liebt sein Kind ( zumindest sollte es so sein).
Das ändert aber nichts daran, dass ein Adoptivkind immer, lebenslang mit seiner Geschichte konfrontiert ist. Das ist natürlich jeder Mensch, auch derjenige, welcher als leibl. Kind keine bilderbuchkindheit hatte, aber ein Adoptivkind bleibt sich immer dessen bewusst, einen Bindungsabbruch erlitten zu haben und eine zweite Familie zu haben.
Ich wollte dich auch gar nicht angreifen, mit dem, was ich schrieb.
es waren nachher um 30 Dokumente, das ist viel. Ich halte auch eine Verdienstbescheinigung von beiden Eheleuten für fragwürdig, wenn erwartet wird, das mind. ein Partner mit Kind nicht mehr arbeitet.
Referenzen zu besorgen, von ehrwürdigen Respektpersonen, die beide Personen gleichermaßen gut kennen sollen, halte ich ebenfalls für fragwürdig. Mit Respektpersonen sind Lehrer, Pastor, Rechtsanwalt, ... gemeint. Häufig kennen diese Personen nur eine Person gut.
Ich halte die Anzahl der Formalien, die nur so und nicht anders vorgelegt werden müssen für zuviel und z.T. für sinnlos. Meinethalben können mehr Gespräche stattfinden, um die Bewerber besser kennenzulernen, aber das reine Vorlegen von irgendwelchen Bescheinigungen, finde ich z.T. sinnlos.
Den Rest des Textes habe ich der Einfachheit halber gelöscht
es waren nachher um 30 Dokumente, das ist viel. Ich halte auch eine Verdienstbescheinigung von beiden Eheleuten für fragwürdig, wenn erwartet wird, das mind. ein Partner mit Kind nicht mehr arbeitet.
Referenzen zu besorgen, von ehrwürdigen Respektpersonen, die beide Personen gleichermaßen gut kennen sollen, halte ich ebenfalls für fragwürdig. Mit Respektpersonen sind Lehrer, Pastor, Rechtsanwalt, ... gemeint. Häufig kennen diese Personen nur eine Person gut.
Ich halte die Anzahl der Formalien, die nur so und nicht anders vorgelegt werden müssen für zuviel und z.T. für sinnlos. Meinethalben können mehr Gespräche stattfinden, um die Bewerber besser kennenzulernen, aber das reine Vorlegen von irgendwelchen Bescheinigungen, finde ich z.T. sinnlos.
Den Rest des Textes habe ich der Einfachheit halber gelöscht
Golfi
...aber deutsche Behörden lieben Formulare, dass kannst Du ihnen nicht nehmen