Zitat von MaggieMaeDa ist sie, die Diskussion ob eine frühe Fremdbetreuung einem Kind schadet oder nicht. Hierzu gibt es verschiedene Einstellungen, und ich nehme an wir kommen hier nicht auf einen gemeinsamen Nenner. Ich will eure Fragen dennoch beantworten.
persönliche Motivation: - wir brauchen das Geld. Ich weiß nicht was ihr für Vorstellungen von finanziellen Polstern in Adoptivfamilien habt. Wir können leider auf Dauer nicht von einem Gehalt leben. Das war auch schon zum Zeitpunkt der Bewerbung so. - ich möchte wieder arbeiten gehen. Nein, ich bin keine Karrierefrau sondern habe einen gewöhnlichen Job. Ich freue mich darauf wieder einer anderen Aufgabe nachzugehen. Priorität bleiben Kind und Familie, aber ich will nicht 3 Jahre aus dem Arbeitsleben raus. Es wäre etwas anderes, wenn das Kind Integrationsprobleme usw hat; natürlich muss man flexibel bleiben und bei Bedarf die Fremdbetreuung wieder dezimieren.
meine Meinung über Eltern die ihr Kind < 3 Jahren nicht in Fremdbetreuung geben - ich bewundere Eltern, die die 3 Jahre abwechslungsreich gestalten können. Ich denke, dass Kinder von anderen Kindern viel lernen können und man ihnen eine gweisse Selbständigkeit auch zutrauen kann - herzlichen Glückwunsch, wer sich das leisten kann
Kenntnis JA zum Thema Krippe - Dass das Kind jetzt in die Krippe kommt, ist seit einem knappen Jahr sowohl dem JA als auch dem Vormund bekannt. Die mussten die Anmeldung in der Kita zur Kenntnis nehmen. - das JA hat zum Zeitpunkt der Bewerbung gesagt dass wenigstens 1 Jahr mit dem Kind daheim verbracht werden sollte. Das sehe ich auch so.
Ich habe keine Bedenken, dass mein Kind Schaden nimmt. Sebst wenn ich es mir finanziell leisten könnte, würde ich stundenweise arbeiten gehen und mein Kind in dieser Zeit in Fremdbetreuung geben. o.k., vielleicht ein halbes Jahr später, aber mit Sicherheit nicht erst mit 3. Das hat nichts mit Distanz wahren zu tun; ich habe mich nicht mit vorherrschenden Meinungen und Trends befasst; es ist eine Notwendigkeit und sorry, ich habe keine Bauchschmerzen damit.
Ich hab mal eine Frage an euch: ich bin in Elternzeit und nutze gerade die Mittagspause fürs Forum Seid ihr daheim oder schreibt ihr im Büro im Forum? Ich frage, weil ich nicht glaube dass ihr in der beneidenswerten Lage seid nicht arbeiten zu müssen und daher davon ausgeht, dass das so üblich ist.
eine verwunderte Maggie
1000 x:
Wenn die Bindung zwischen euch und dem Kind in Ordnung ist, alles "normal" läuft, bin ich der Meinung, dass man als Eltern seinem Kind nicht besseres angedeihen lassen kann, als ein frühzeitiger Start in der KKrippe oder im Kindergarten! Wenn die Eltern ausgeglichen sind, spürt ein Kind das und die familiäre Gesamtsituation, -stimmung ist sehr viel entspannter. Nicht zu vergessen ist auch, dass Kinder Zeit unter ihresgleichen verbringen müssen, um frühzeitig soziale Kompetenzen zu erlernen, wobei ein ausgebildetes Sprachvermögen völlig ohne Bedeutung ist. Ich wiederhole, natürlich nur da, wo eine gesunde, normale Eltern-Kind- Beziehung vorhanden ist.
Ich schreibe hier während meiner Arbeitszeit. Da ich ZÄrztin in eigener Praxis bin, habe ich zwischendurch immer Leerlauf. Anstatt mich mit Bürokratensch... rumzuärgern, lenke ich mich gerne hier ab. Arbeiten mußte ich jedoch auch immer, schon als mein Sohn sehr klein war. Heute ist er ein sehr selbstbewußter und selbstständiger junger Mann, dem niemand ein X für ein U vormachen kann. Außerdem hat er immer von meiner Berufstätigkeit profitiert, besonders in unseren vielen Urlauben, in denen wir die Zeit miteinander in vollen Zügen und unbeschwert genießen konnten ud es bis heute auch noch so machen. Alles andere hier halte ich für Schaumschlägerei!
Im Grunde finde ich es besser die ersten drei Jahre des Kindes zu Hause zu bleiben, geht es aber nicht anders - wie bei Maggie der Fall - finde ich es auch in Ordnung. Meine Eltern waren auch beide berufstätig, eigene Bäckerei, und wir haben eine schon oft auf die Probe gestellte aber niemals gefallene Bindung zueinander, die nie schwächer sondern immer nur stärker wurde.
naji, 1000Dank für deine Zustimmung! Gut zu wissen, dass ich auch hier im Forum mit dieser Einstellung nicht allein bin. In meinem Umfeld handhaben das die meisten Mütter so.
Guilia, ich bin auch aus einem Haushalt voll berufstätiger Eltern. Dieser Umstand allein tut m.E. einer positiven Eltern-Kind-Beziehung keinen Abbruch.
Zitat von GuiliaIm Grunde finde ich es besser die ersten drei Jahre des Kindes zu Hause zu bleiben, geht es aber nicht anders - wie bei Maggie der Fall - finde ich es auch in Ordnung. Meine Eltern waren auch beide berufstätig, eigene Bäckerei, und wir haben eine schon oft auf die Probe gestellte aber niemals gefallene Bindung zueinander, die nie schwächer sondern immer nur stärker wurde.
Das ist ja auch von Familie zu Familie anders. Meine Mutter hat nach meiner Geburt nie wieder gearbeitet und ihre ständige Präsenz hat mich phasenweise, besonders später in der Pubertät, geradezu erdrückt und ich wäre froh gewesen, eine berufstätige Mutter zu haben. Mein Sohn hat immer, wenn ich ihn gefragt habe, gesagt, er sei froh, dass ich arbeite, so könne er wenigstens immer bis zum Schluß im Hort bleiben und mit seinen Freuden zu Ende spielen. Aber wenn ich ihn dann abgeholt habe, gehörte ihm bis zum ins Bett gehen meine ganze Aufmerksamkeit. In den ersten Jahren habe ich allerdings auch nur halbtags in einer Praxis mitgearbeitet und erst später mit eigener Praxis wieder voll. In einer Adofamilie kann das aber völlig anders aussehen, da ist es vieleicht oft besser, wenn einer der beiden Elternteile erst mal zu Hause bleibt.
Zitat von MaggieMaenaji, 1000Dank für deine Zustimmung! Gut zu wissen, dass ich auch hier im Forum mit dieser Einstellung nicht allein bin. In meinem Umfeld handhaben das die meisten Mütter so.
Guilia, ich bin auch aus einem Haushalt voll berufstätiger Eltern. Dieser Umstand allein tut m.E. einer positiven Eltern-Kind-Beziehung keinen Abbruch.
Ich bin/war in der glücklichen Lage mit beiden Kindern 3 Jahre zu hause bleiben zu können. Das erste Jahr finde ich schon sehr wichtig. Allerdings habe ich ziemlich schnell (nach 4 Monaten, die kleine war da 11Monate) auf Stundenbasis 1mal die Woche ausgeholfen....
Vielleicht hat dieser Luxus mir meinen Job gekostet.... bin nämlich nach meiner Elternzeit gekündigt worden
Zitat von mats4Ich bin/war in der glücklichen Lage mit beiden Kindern 3 Jahre zu hause bleiben zu können. Das erste Jahr finde ich schon sehr wichtig. Allerdings habe ich ziemlich schnell (nach 4 Monaten, die kleine war da 11Monate) auf Stundenbasis 1mal die Woche ausgeholfen....
Vielleicht hat dieser Luxus mir meinen Job gekostet.... bin nämlich nach meiner Elternzeit gekündigt worden
mats
Im ersten Jahr wollte ich auch gar nicht getrennt von meinem Kind sein. Als ich wieder arbeiten ging, haben sich die Großeltern abgewechselt mit dem Aufpassen. Aber - ich rede ja auch von meinem leibl. Kind. Wenn ich adoptiert hätte weiß ich nicht, ob ich dann auch so früh wieder gegangen wäre. Und , war´s es denn Wert, Deinen Job zu verlieren? Ich denke schon, oder!
puh.... also sagen wir mal so: ich möchte die Zeit nicht missen!!! Und ich bin ja nicht davon ausgegangen... Alles ist gut so wie es ist
Aber man sollte schon realistisch sein. Ich werde auf jeden Fall wieder arbeiten (bin noch beurlaubt). Ich mache meinen Job gern und lebe meinen Kindern auch vor, das Arbeit Spass macht aber auch notwendig ist. Die Tage, die ich dann arbeiten war haben mir ebenso gut getan und mich ausgeglichener gemacht. Demzufolge kann ich durchaus verstehen, das Frau nicht zuu lange aus dem Job raus sein darf.
In anderen Ländern, um nicht all zu weit weg zu gehen: Holland, ist es so, das Frau nach 8 Wochen wieder in ihren Job zurück muss.
Was heisst "in ihren Job zurück muss"? Wer oder was zwingt sie, ausser vielleicht die finanzielle Situation oder die Angst, keine Karriere machen zu können?
Zitat von Maxi89Was heisst "in ihren Job zurück muss"? Wer oder was zwingt sie, ausser vielleicht die finanzielle Situation oder die Angst, keine Karriere machen zu können?
Arbeiten zu gehen heisst doch nicht gleich Karriere zu machen. Ich arbeite im Handwerk als Angestellte. und mit in ihren Job zurück muss meine ich schlicht nur: das die meisten Frauen ja an ihren alten Arbeitsplatz zurürkehren (wollen) und da kann man halt nicht beliebig lange weg bleiben. Und was heisst schon finanzielle Situation.... vielleicht möchte Frau auch einfach weiter arbeiten (heisst ja nicht gleich Vollzeit) und da gilt das gleiche s.o. Und... ich habe zwei Töchter denen lebe ich nicht das uralt Modell - Mann arbeitet, Frau zuhause - vor. Völlig wertfrei ob manch andere das gerne tut.
Arbeitest du nicht?
P.S. oder meintest du die Holländer? Wenn die nicht nach 8 Wochen zurückkehren verlieren sie ihren Job. Ganz einfach.
Tatsache ist, ein Kind das adoptiert ist braucht Distanziertheit. Es muss in den ersten Jahren, zuerst mal einigermassen klarkommen mit dem Adoptivstatus.
Meine Adoptivmutter hat, als ich zu ihnen kam, nicht wieder auswärts gearbeitet. Damit war sie die meiste Zeit um mich.
Demnach ist diesen Frauen ihr (egoistischer) Wunsch wichtiger als die ersten 3 Lebensjahre ihres Kindes zu Hause zu bleiben (ich rede hier nicht von einer stundenweisen Beschäftigung wenn das Kind dafür NICHT in einer Krippe geparkt wird, eine Tante, Freundin oder Oma/Opa tun da die besseren Dienste)
Ich habe meinen erlernten Beruf nach 5 Jahren nicht mehr aufnehmen können, habe eben etwas Neues angefangen. Da bleibt man flexibel. Mir waren meine Kinder einfach wichtiger, d.h. ihnen eine gesunde Basis zu vermitteln.
Annalis
Maus ist dazwischen "gerutscht". Meine Antwort gilt dem Beitrag von mats.
Wenn ich gearbeitet habe, dann so, daß mein Mann eher von der Arbeit kam oder ich am Wochenende arbeiten ging.
Persönlich finde ich eine Krippe jeden Tag mit 1,5 Jahren zu früh. Damit möchte ich aber keinen kritisieren, der es macht. Nur richtig verstehen kann ich es nicht.
Wir haben mit knapp 2 Jahren 1-2 Mal/Woche vormittags mit einer befreundeten Tagesmutter angefangen, die wir auch privat viel besucht haben. Dort waren dann Kinder aus der Nachbarschaft und nie mehr als 4 Stück. Meine Kinder haben sich dort sehr wohlgefühlt und sind heute noch häufig dort.