Zitat von najiEgal, wie amüsiert ich seit der letzten Stunde bin, ich verabschiede mich für heute und wende mich den wirklich wichtigen Dingen des Lebens zu! Ich verspüre nämlich gerade echte Liebe bei dem Gedanken daran, dass ich mich gleich mit meinem Mann treffe, bei dem es übrigens Liebe auf den 1. Blick war! In freudiger Erwartung auf das, was ich dann später nachlesen kann, verbleibe ich mit lieben Grüßen naji
"Ich pers. habe auch viel die Erfahrung gemacht, dass viele Adokinder sehr hochnäsig und geradezu arrogant sind und selbstverliebt."
Sherry da muss ich dir leider recht geben mit dieser Aussage. Aber es wird ihnen ja auch immer sugeriert das man sie ausgesucht hat und sie etwas besonderes sind. Da kann man ihnen keinen Vorwurf machen.
Wenn ich kleine adoptierte Kinder sehe, stimmt es mich sehr nachdenklich. Und ich kann es mir halt einfach nicht vorstellen, das ein Leben als Adoptierte, geborgen und liebenswert sein kann.
Und wiederum, ob und wie man ein kleines total fremdes Kind lieben kann. Ich kann nur aufgrund von meinem Leben sprechen oder empfinden. Ich hätte glaub ich eine Wut oder Abneigung auf das Adoptivkind. Oder ich würde fast gar nichts empfinden. Es ist nicht einfach dies in Worte zu fassen.
Maus, ich denke, das kommt bei jedem Einzelnen auf die Gesamtumstände an.
Wenn man z.B. mal so sieht, wie manche Menschen aus absoluten Katastrophen vergleichsweise gesund rausgehen, andere Menschen wiederum bei relativ gesehen Kleinigkeiten völlig traumatisiert sind - man kann nichts verallgemeinern.
Mag sein, dass du eine Wut hättest, weil das Adoptivkind eine (neue) Chance hat, die dir nie eingeräumt wurde. Weil dir das Leben nicht liebenswert und geborgen gemacht wurde oder gemacht werden konnte. Und du das nicht nachholen kannst.
"Ich pers. habe auch viel die Erfahrung gemacht, dass viele Adokinder sehr hochnäsig und geradezu arrogant sind und selbstverliebt."
Sherry da muss ich dir leider recht geben mit dieser Aussage. Aber es wird ihnen ja auch immer sugeriert das man sie ausgesucht hat und sie etwas besonderes sind. Da kann man ihnen keinen Vorwurf machen.
Mit Adoptivkinder, ich meine, ich asoziere das mit extremer Abneigung und Feindlichkeit gefühlsmässig. Ich würde für das Kind sowieso fast keine Perspektiven sehen. Und es würde mir schwer fallen neutrale Gefühle ihm gegenüber zu empfinden.
Wenn ich auslandsadoptierte kleine Kinder sehe, so leid es mir tut, aber ich finde das nicht herzig oder toll. Ich empfinde es eher als Bedrängung, irgendwie als verstörend, innerlich vorallem.
Ich finde leibliche Kinder schon liebenswert. Aber wenn sie adoptiert werden... ich finde dann verliert ihr Leben drastisch an Gefühlen, Perspektiven und irgendwie auch an einen gewissen Daseinssinn.
Zitat von MausIch melde mich auch wieder zu Wort. das ist schön, danke.
Wenn ich kleine adoptierte Kinder sehe, stimmt es mich sehr nachdenklich. Und ich kann es mir halt einfach nicht vorstellen, das ein Leben als Adoptierte, geborgen und liebenswert sein kann. Die gibt es tatsächlich. Ich kenne einige. Gott sei dank muss ich sagen, denn hätte ich schon vorab hier gelesen.... wie unglücklich manche sind, wie verhärtet die Fronten sein können und welch schlechtes Bild die Adoeltern hier haben und welch schlechte Aussichten einem (u.U. wirklich bedrohlich) aufgezeigt werden... hätte das mich sehr verunsichert.
Und wiederum, ob und wie man ein kleines total fremdes Kind lieben kann. Ich kann nur aufgrund von meinem Leben sprechen oder empfinden. Ich hätte glaub ich eine Wut oder Abneigung auf das Adoptivkind. Oder ich würde fast gar nichts empfinden. Es ist nicht einfach dies in Worte zu fassen.
Wut auf das fremde Akind, das du siehst? Das tut mir leid. Es tut mir wirklich im Herzen weh, das du eine schlechte Kindheit und keine dich liebende Person hattest. Ich weiss es ändert nichts und meine Worte sind nichts hier im www. Dennoch macht es mich traurig. Leider weiss ich nichts von dir. Ich weiss auch nicht wie man hier sowas abrufen und nachlesen kann. Aber jetzt wo du mehr durchblicken lässt verstehe ich auch deine Aussagen.
Die Kinder sind erstmal fremd, da hast du recht. Die Herkunftsfamilie kennt man in den meisten Fällen nicht persönlich. Und sie spielt dann auch erstmal keine Rolle für uns bei dem annehmen dieses Kindes. Ich sehe meine Kinder wie sie sind, ich bemühe mich um ihretwillen (richtig geschrieben?) Ich denke, das jedes Kind bei seinen leiblichen Eltern aufwachsen sollte! Aber es gibt euch nunmal... aus welchem Grund auch immer. Und Ja, das Unglück der Hfamilie ist unser Glück. In der Hinsicht das ich Familie leben darf, das ich mich an Kinderlachen und leuchtende Augen und sich wunderbar anfühlenden Kinderarmen erfreuen darf, die sich um meinen Hals legen. Und Ja, wir sind nur Ersatzfamilie, das ist mir auch bewusst.
Vielleicht können wir dir auch helfen dich wertvoll zu fühlen. Du bist es! Du bist kein Mensch 2.Klasse nur weil du adoptiert bist!
Wenn ich kleine adoptierte Kinder sehe, stimmt es mich sehr nachdenklich. Und ich kann es mir halt einfach nicht vorstellen, das ein Leben als Adoptierte, geborgen und liebenswert sein kann.
Und wiederum, ob und wie man ein kleines total fremdes Kind lieben kann. Ich kann nur aufgrund von meinem Leben sprechen oder empfinden. Ich hätte glaub ich eine Wut oder Abneigung auf das Adoptivkind. Oder ich würde fast gar nichts empfinden. Es ist nicht einfach dies in Worte zu fassen.
Aber es ist dir gut gelungen. Ich habe jedenfalls verstanden, was du ausdrücken willst. Könntest du dir vorstellen, dass es anderen anders geht? Du schreibst ja oben selbst, dass du über das sprechen und das empfinden kannst, was dein eigenes Leben betrifft. Ich denke, dass Gefühle immer stark von der eigenen Geschichte abhängen. Z.B.Wer immer kritisiert und bevormundet wurde, wird selten viel Selbstvertrauen entwickeln. Ich kann ja auch nur von mir sprechen, wenn ich eine andere Position vertrete als du. Aber ich freue mich, dass wir uns darüber sachlich austauschen können, denn nur so kann man den anderen verstehen lernen.
Und mats hat Recht, du bist ein wertvoller Mensch.
Zitat von MausWas für Chancen?? Kann ich nicht verstehen... Eines Tages sterben wir alle, auch die adoptierten Menschen.
Ich meine, was soll aus so einem Kind werden?
Das es die Chance hat, geliebt, gefördert, angenommen zu werden so wie es ist. Das es mit seinen Eigenheiten gefördert wird, ohne die Wurzeln zu verlieren. Dass aus "so einem Kind" ein liebenswürdiger, liebevoller Mensch werden kann.
Und dass dir die Chance nicht gegeben wurde. Dir wurden die Wurzeln UND die Äste gekappt, so dass du dich zu keiner Richtung entwickeln konntest. Und auch keinen Fixpunkt hast, um dich selber zu finden.
Aber so sind deine zeitweiligen "Rundumschläge" nachzuvollziehen. Nun gehst du aber auf uns andere zu und wir können dir jetzt entgegenkommen. Das ist doch viel angenehmer, finde ich.
als wir das erste Bild von unserer Tochter gesehen haben, war das ein umwerfendes Gefühl für uns. Ich mochte sie sofort. Als wir unsere Tochter abgeholt haben, mussten wir uns erst einmal aneinander gewöhnen. Die Zeit war hart, auch die Umstellung Mutter zu sein und die alleinige Liebe meines Mannes teilen zu müssen.
Wir haben für unsere Tochter starke Gefühle. Sie fehlt mir, wenn sie nicht bei mir ist, ich habe sie gerne um mich, ich schmuse unheimlich gerne mit ihr und ich gehe auch sehr gerne mit ihr spazieren. Ob das Liebe, Verliebtheit, Zuneigung, Mögen,... ist, kann jeder für sich definieren. Mir ist in dem Zusammenhang das Wort Liebe nicht so wichtig. Aber wir sagen zu jeder Tageszeit ein überzeugtes "ja" zu unserer Tochter.
Das Leben mit uns besteht aus Regeln, die wir setzen und auch alle einhalten wollen. Aber das Leben besteht auch aus vielen Angeboten, gerade was die körperliche Nähe angeht. Heute nimmt unsere Tochter diese Angebote an. Was in ein paar Jahren ist, weiß ich nicht. Aber natürlich haben Adokinder auf der einen Seite Ablehnung erfahren durch die Herkunftsseite, auf der anderen Seite sind sie bewusst auserwählt worden, indem die Adobewerber dem Kindervorschlag zugestimmt haben. Das führt vielleicht zu dem von dir beschriebenen Selbstbild. (Vielleicht hat es aber auch SherrySt beschrieben)
Warum man einen Menschen mag und einen anderen nicht, weiß ich nicht. Ich mag auch nicht jedes kleine Kind. Von daher finde ich, sollte man wirklich nur einem Kindervorschlag zustimmen, wenn der Funke überspringt. Mir ist es aber egal, wie das Gefühl heißt, dass man seinen Adokindern entgegenbringt, solange es positiv und bejahend ist. Ich glaube, dass viele Adoeltern heute ihren Kindern positive Gefühle entgegenbringen, möglicherweise auch deshalb, weil heute mehr ein Kinderwunsch dahintersteckt als vor 20 oder 30 Jahren, wo es wahrscheinlich um andere Motive ging.
Natürlich sterben wir alle irgendwann. Die Frage ist aber doch, wieviel Jahre wir haben und unter welchen Bedingungen. Genauso wenig wie leibliche Eltern fragen Adoeltern die Kinder, ob sie das denn auch wollen. Aber Adotpivkinder sind ab Weggabe oder Tod der Eltern sowieso benachteiligt, da kann man doch versuchen, den Nachteil möglichst klein zu halten.
Ich spreche nur für mich, bin aber davon überzeugt, dass die meisten Adoeltern ihren Kindern echte positive Gefühle entgegenbringen egal wie man dieses Gefühl benennt. Die Fremdheit gegenüber dem Kind gibt sich häufig ziemlich schnell.