Zitat von mausi51Aus der Sicht betrachtet, interessiert es definitiv kaum jemanden, dass immer mehr Kinder aus nicht funktionierenden Familien wegadoptiert werden, zumal dem gegenüber eine ebenfalls ständig anwachsende Zahl an unfreiwillig Kinderlosen, deren Alter auch immer weiter sinkt, auf diese Kinder wartet.
Das suggeriert ein "immer mehr" an Adoptionen. Dabei sinkt die Zahl seit Jahren und mehr als die Hälfte sind Stiefkindadoptionen, also kein "Wegadoptieren" aus der bestehenden Familienkonstellation. Zahlenmäßig betrachtet ist Adoption doch mittlerweile eine echte Randerscheinung.
Du solltest meine Zeilen aufmerksamer lesen. Ich habe nicht von der absoluten Zahl gesprochen, sondern von "Kindern aus nicht funktionierenden Familien"! Dass die absolute Zahl sinkt ist Fakt, aber das liegt daran, dass Verhüten besser praktiziert wird oder, dass viele ungeplante Kinder nicht wegen Schande etc.weggeben werden müssen etc. Die Abgabegründe haben sich gewandelt!
Dafür, dass die Zahl der Adoptionswilligen rückläufig ist, liefert das Internet genug Fakten.
Adoption ist heute alles andere als eine "Randerscheinung", denn die Beschaffung der Adoptivkinder erfolgt heute aus anderen Quellen, als aus dem Inland. Registriert werden nur die Auslandsadoptionen, die über deutsche Jugendämter laufen; alle anderen sind unbekannt und das dürften mindestens ebenso viele sein. Die Dunkelziffer ist offenbar nicht gering. Darüber hinaus nutzen heute auch viele Wunscheltern/Wunschmütter/Wunschväter ganz andere Wege zu dem eigenen Kind zu kommen, als den komplizierten Weg über ein reguläres Adoptionsverfahren; sehr beliebt sind anonyme Samenspende, Eispende, Embryospende, Leihmütter (in der Reihenfolge).
All das gehört dazu, wenn man mit den amtlich bestätigten, rückläufigen Adoptionszahlen hausieren geht.
Zitat von mausi51All das gehört dazu, wenn man mit den amtlich bestätigten, rückläufigen Adoptionszahlen hausieren geht.
Cornelia
Eine (z.B.) Samenspende ist keine Adoption und hat damit in diesem Zusammenhang nichts zu suchen. Die absolute Zahl von Kindern, die aus "nicht funktionierenden Familien" in Deutschland und nicht von einem Stiefelternteil adoptiert werden, ist nunmal für ein 80 Mio-Völkchen alles andere als beeindruckend.
"Hausieren" ... aha, dann ist ja mal wieder klar wo der Hase hinlaufen soll.
Zitat von nancySchwangere haben ihr ungeborenes Kind natürlich schon bei sich. Eine dem Bewerbungsverfahren identische Eignungsprüfung ist deshalb wie im Fall von Stiefkindadoptionen hinlänglich.
Kleine Korrektur: ich meinte hier natürlich "hinfällig". Was, davon gehe ich wegen der Reaktion aus, nicht verstanden wurde, ist, dass das ein Gegenbeweis im Denkmodell sein soll. Ich möchte betonen, dass ich eine tatsächliche Umsetzung, beispielsweise in Form einer Verfassungsklage, nicht gut finden würde, weil das eine Stärkung des Adoptionsrechts bedeuten würde. Es war nur ein Denkanstoß und die spontane Antwort, dass so etwas im Sinne der Kinder wäre, bestätigt wie bewusst den Adoptionsbefürwortern ist, dass beim herrschenden System mit der Rücksicht auf das Kindeswohl extrem lax, ich möchte sagen, vollkommen willkürlich umgegangen wird.
Zitat von mausi51Darüber hinaus nutzen heute auch viele Wunscheltern/Wunschmütter/Wunschväter ganz andere Wege zu dem eigenen Kind zu kommen, als den komplizierten Weg über ein reguläres Adoptionsverfahren; sehr beliebt sind anonyme Samenspende, Eispende, Embryospende, Leihmütter (in der Reihenfolge).
All das gehört dazu, wenn man mit den amtlich bestätigten, rückläufigen Adoptionszahlen hausieren geht.
Zitat von Lalena
Zitat von mausi51All das gehört dazu, wenn man mit den amtlich bestätigten, rückläufigen Adoptionszahlen hausieren geht.
Eine (z.B.) Samenspende ist keine Adoption und hat damit in diesem Zusammenhang nichts zu suchen.
Meine Kleine hat in der 2 Klasse einen Film über Schwangerschaft und Geburt gesehen. Wie früh soll Aufklärung stattfinden?
Wer nicht darüber nachdenkt das, aus dem was er tut, Folgen entstehen können für sich selbst, soll darüber nachdenken was für Andere daraus an Folgen entstehen können, Jahrzehnte später?
Nur weil man aus schwierigen Verhältnissen kommt ist man doch nicht Gehirnlos oder der Eigenverantwortung entbunden.
Zitat von mausi51Wer genau liest, ist klar im Vorteil.
Cornelia
Danke für die wiederholte Gratis-Einschätzung meiner Lesekompetenz.
Hast Du denn jetzt einen Beleg dafür, dass trotz signifikant gesunkener Gesamtzahl von inländischen Fremdadoptionen/Jahr "immer mehr Kinder aus nicht funktionierenden Familien wegadoptiert werden" oder nicht ?
Zitat von nancyEs war nur ein Denkanstoß und die spontane Antwort, dass so etwas im Sinne der Kinder wäre, bestätigt wie bewusst den Adoptionsbefürwortern ist, dass beim herrschenden System mit der Rücksicht auf das Kindeswohl extrem lax, ich möchte sagen, vollkommen willkürlich umgegangen wird.
Vgl dazu Paragraph 1761 Abs 2 BGB:
ZitatDas Annahmeverhältnis darf nicht aufgehoben werden, wenn dadurch das Wohl des Kindes erheblich gefährdet würde, es sei denn, dass überwiegende Interessen des Annehmenden die Aufhebung erfordern.
Das ist Fahrlässigkeit pur. Eltern mag es gestattet werden, ihre Verantwortung vertraglich abzutreten. Bewusst gewollte Kindeswohlgefährdung ist für sie aber mitunter strafbar. Die Vorschriften für Annahmeverhältnisse sind schon wegen solch bizarren Details deutlich schlechter als die bestehenden Vorschriften für Familien. Ich bin mal gespannt, was die Kausalitätsspezialisten hier dazu zu sagen haben.
Hinsichtlich der Frage, ob im Zeitablauf mehr Adoptionen aus armen Familien stattfinden: 2007 vs. 2012: Ersetzung der Einwilligung und Adoptionen durch Nicht-Verwandte (nicht beide Kriterien zugleich) bei vorheriger Unterbringung Pflegefamilie 82 -> 73 | 515 -> 416 Heim 35 -> 9 | 622 -> 305 Krankenhaus 19 -> 21 | 637 -> 633 https://www.destatis.de/DE/Publikationen...Adoptionen.html Tab 5, S. 13 und S. 10 Während die Adoption von Neugeborenen mit Ersetzung der Einwilligung bzw. durch Nicht-Verwandte auf gleichem Niveu geblieben ist, haben sich die Ersetzungen bei und Adoptionen von älteren Kinder verringert. Eine Zeitreihe habe ich jetzt nicht gebaut.
Cornelia, die Zahlen unterstützen Deine These nicht wirklich. Dass in absoluter Anzahl mehr Adoptionen oder Langzeitpflegen aus ärmeren Familien stattfinden, wäre auch nicht verwunderlich, da emotionale Armut oder gar Gewalttätigkeit sich oftmals auch auf die Kompetenzen am Arbeitsmarkt negativ auswirken dürften. Deine Wahrnehmung kann daher auf eine Scheinkorrelation hindeuten, weil Eltern mit kindesfeindlichem Charakter eher auch wirtschaftlich arm sind.
Zitat von mausi51 Interessant finde ich, dass man den biologischen Eltern/Frauen, die ihr ungeplant geborenes Kind ganz bewußt in andere Hände entlassen, auch noch bescheinigt, besonders verantwortungsvoll zu handeln, denn im Grunde handeln die nicht weniger egoistisch als die, die sich einfach nicht genug um ihre Kinder kümmern. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Letztere auch noch kriminell sind, wenn sie Kinder verwahrlosen lassen. Cornelia
Ich würde hier eine andere Meinung vertreten, Cornelia. Ob eine Mutter das Neugeborene behält oder abgibt, sind beides von Egoismus geprägte Entscheidungen, und das ist auch gut so. Würde eine Mutter aus Altruismus, aber gegen ihren Egoistmus, das Kind behalten, wäre die Erziehungskatastrophe schon vorgeplant. In einem anderen Faden gab es das Beispiel einer Vergewaltigung unter KO-Tropfen. Wenn die Mutter nicht darüber hinwegkommt, ihr Vergewaltigungstrauma auf das Kind zu projizieren, mag die Adoption dem Kindeswohl besser gerecht werden. Sofern diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen wird (und vor der Geburt dürfte in den allermeisten Fällen leichtfertig sein), kann der Mutter m.E. kein Vorwurf gemacht werden.
Zitat von nancyAus Zeitgründen erlaube ich mir, meinen Gegenbeweis nur skizzenhaft vorzustellen. Sei jeder vor dem Gesetz gleich. Dann gelten für Eltern die gleichen Vorschriften, wie für Annehmende. Da Annehmenden nicht mit der Inobhutnahme gedroht werden darf und sie auch dann nicht vor dem Gesetz als Versager deklariert werden, wenn Angenommene Misshandlungen nachweisen können, bzw solche während ihrer Minderjährigkeit dem Jugendamt bekannt waren, sind Zwangsadoptionen verfassungswidrig, sofern sie Blutsverwandte betreffen. Insbesondere sind strengere Kindeswohlkriterien für natürliche Familien im Vergleich zu Annahmeverhältnissen verfassungswidrig. Die Kriterien, nach denen Kindeswohlprüfungen hinsichtlich einer Eignung für die Pflege eines Kindes und seine Aufnahme in den Haushalt vorgenommen werden, müssen demnach flächendeckend an die Kriterien im standardisierten Adoptionsbewerbungsverfahren angeglichen sein, die da wären: ein Mindestalter, ein polizeiliches Führungszeugnis, die Offenlegung der wirtschaftlichen Verhältnisse, ein einmaliges Präsentieren der Wohnung und ein mit der Unterstützung von fördernden Beratern verfasster Lebensbericht - oder für den Fall, dass das Kind bereits in dem Haushalt lebt und mehrere Monate gepflegt, bzw. finanziell unterhalten wird, ausschließlich ein notariell beurkundeter Antrag auf lebenslange Elternschaft zum Kind.
Mein Intellekt reicht leider nicht, Deine Skizzen zu begreifen. Keine Ahnung, wovon hier die Rede ist.
Zitat von ThomasKölnWürde eine Mutter aus Altruismus, aber gegen ihren Egoistmus, das Kind behalten, wäre die Erziehungskatastrophe schon vorgeplant. In einem anderen Faden gab es das Beispiel einer Vergewaltigung unter KO-Tropfen. Wenn die Mutter nicht darüber hinwegkommt, ihr Vergewaltigungstrauma auf das Kind zu projizieren, mag die Adoption dem Kindeswohl besser gerecht werden.
Wage es nicht, deine Voreingenommenheit gegenüber der minderjährigen Userin tanja in weiteren Fäden zu verbreiten und manifestieren. Eine Projektion ist in diesem Fall frei erfunden. Das unterstellst du ihr nur hinter ihrem Rücken. Ziemlich verschlagen eine so vernichtende Diagnose von jemandem, der nichteinmal einen Psychologen von einem Schwangerschaftsberater unterscheiden kann. Es gibt deiner Meinung nach eine vorgeplante Erziehungskatastrophe, wenn eine Mutter sich aus Altruismus um ihr Kind kümmert? Würdest du das näher erläutern?
Zitat von nancy Wage es nicht, deine Voreingenommenheit gegenüber der minderjährigen Userin tanja in weiteren Fäden zu verbreiten und manifestieren. Eine Projektion ist in diesem Fall frei erfunden. Das unterstellst du ihr nur hinter ihrem Rücken. Ziemlich verschlagen eine so vernichtende Diagnose von jemandem, der nichteinmal einen Psychologen von einem Schwangerschaftsberater unterscheiden kann. Es gibt deiner Meinung nach eine vorgeplante Erziehungskatastrophe, wenn eine Mutter sich aus Altruismus um ihr Kind kümmert? Würdest du das näher erläutern?
Wieder im "agressive mode", nancy?
Um mal wieder bei der Wahrheit zu bleiben: Psychologen sind in der Schwangerschaftsberatung tätig, aber nicht jeder Psychologe ist Schwangerschaftsberater.
Ich wüsste nicht, was daran eine vernichtende Diagnose sein soll. Warum sollte denn sonst eine Mutter ihr aus einer Vergewaltigung hervorgegangenes Kind nicht mehr wollen? Im Übrigen kann man mit Hilfe insb. von Psychologen diese Traumata überwinden, damit die Liebe zum Kinde die Oberhand gewinnt.
Gerne erläutere ich es Dir, damit Du wieder eine Kerbe findest. Wieder liest Du nur halbe Sätze, denn es steht dort, dass sich die Mutter nicht gegen ihre eigenen Interessen/Gefühle handeln sollte, nur in diesem Falle wäre eine Katastrophe vorgezeichnet, und zwar dann, wenn die Gefahr besteht, dass sie die Vergewaltigung stetig mit dem Kinde assoziiert. Deshalb sollten Altruismus und Egoismus hier gleichgerichtet sein. Und wenn dies nicht der Fall ist, würde die Mutter eine Adoption zu Recht in Betracht ziehen. Wenn sie sich hingegen unsicher ist, sollte sie es nicht tun und die Annahme des Kindes mit aller Kraft versuchen.
Aber dies war auch nur ein Beispiel für eine Situation, wo ich eine Mutter total verstehen kann, wenn sie die Adoption wählt, denn sie verhält sich verantwortungsvoll gegenüber dem Kinde.
Zitat von ThomasKölnWährend die Adoption von Neugeborenen mit Ersetzung der Einwilligung bzw. durch Nicht-Verwandte auf gleichem Niveu geblieben ist, haben sich die Ersetzungen bei und Adoptionen von älteren Kinder verringert.
Man kann diese Zahlen leider zu nichts gebrauchen, da der Hintergrund dazu fehlt. Dass sich die Ersetzungen bei älterne Kindern verringert haben, heißt leider nicht, dass keine nötig wären; sie finden nicht statt. Diese Kinder kommen in Pflegefamilien oder in entsprechende Heime und werden nur selten adoptiert. Dass das so ist, haben wir hier schon mehrfach gehört, warum das so ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Hier sagte einmal eine Userin, deren Verwandte eine SOS-Kinderdorfmutter ist, dass bei Geschwistern nur Säuglinge adoptiert werden; die älteren Geschwister bleiben im Dorf. Es gibt auch Aussagen von JA-Mitarbeitern, dass grundsätzlich nur Säuglinge zur Adoption vermittelt werden. Dazu passt, dass laut den neueren Zahlen von knapp 1000 Kindern unter 3 Jahren fast 500 direkt aus dem Krankenhaus wegadoptiert werden. Da stand also schon vor der Geburt fest, dass sie höchstwahrscheinlich adoptiert werden.
Damit sind wir wieder am Anfang deines Fadens und den Heimkindern.
ZitatCornelia, die Zahlen unterstützen Deine These nicht wirklich. Dass in absoluter Anzahl mehr Adoptionen oder Langzeitpflegen aus ärmeren Familien stattfinden, wäre auch nicht verwunderlich, da emotionale Armut oder gar Gewalttätigkeit sich oftmals auch auf die Kompetenzen am Arbeitsmarkt negativ auswirken dürften. Deine Wahrnehmung kann daher auf eine Scheinkorrelation hindeuten, weil Eltern mit kindesfeindlichem Charakter eher auch wirtschaftlich arm sind.
Das war früher aber anders, denn da kamen viele der Adoptivkinder der Schande wegen (unehelich) zur Adoption und das aus allen Schichten.