Zitat von Marchaber immerhin ist es noch besser wenn sich alle, auch ohne gesetzliche Grundlage, für das gleiche Ziel einsetzen anstatt gleich zu sagen - nein, offen gibt es nicht - es gibt nur inkognito
Da hast Du völlig recht, aber Du weißt sicher auch aus Erfahrung, dass immer problematisch ist, wenn im Falle von auftretenden Schwierigkeiten keine dokumentierte Regelung vorhanden ist. Ohne Schrierigkeiten wird so eine sensible Sache aber nur selten ablaufen. Ich ziehe jedenfalls den Hut vor allen, die das schaffen! Da stelle ich mir sehr schwierig vor.
auch wenn ich voll und ganz dahinter stehe - ich hab einen riesen Respekt vor der Zeit die vor uns liegt. Aber es geht ja nicht um mich sondern um meine Kinder
Also ich glaube, dass das mit dem scheinbaren Drohen auch einen anderen Grund haben könnte. Ich finde, dass Adoptivbewerber, die vorab rigoros ablehnen, halboffene oder offene Adoption jemals zu praktizieren, noch nicht am richtigen Punkt angekommen sind. Es hängt von der einzelnen Situation ab, aber wenn sich jemand überhaupt nicht vorstellen kann, jemals eine offenere Form zu praktizieren, der hat irgendwas noch nicht verstanden. Vielleicht hat das die SB gemeint, denn da hat man den Eindruck, dass der Bewerber noch nicht verstanden hat, dass man die Herkunftsseite nicht einfach ausblenden kann. Nur so eine Vermutung... Ansonsten schließe ich mich biliboy an. Ich habe sowas weder selbst erlebt, noch von anderen gehört.
Zitat von Marchauch wenn ich voll und ganz dahinter stehe - ich hab einen riesen Respekt vor der Zeit die vor uns liegt. Aber es geht ja nicht um mich sondern um meine Kinder
Es ist sicher nicht einfach, nicht für "euch", nicht für "uns" und schon gar nicht für die Adoptierten. Wenn aber jeder ein bisschen an die jeweils anderen Parteien denkt, wird es schon klappen
ZitatAmi schrieb: Hinzu kommt noch der Geburtsbericht aus dem Krankenhaus (in dem Falle natürlich nur, bei einer "Babyadoption" ) und da steht Name, Geb., Addresse der Kindesmutter automatisch drin.
Den Begriff "Geburtsbericht" lese ich hier zum erstenmal. Wir haben keinen erhalten, obwohl wir einen Säugling aus dem Krankenhaus bekamen. Lediglich die Geburtsurkunde mit dem Namen der Mutter (ohne weitere Angaben) bekamen wir, als wir mit dem Kind ins Ausland fahren wollten. Zwar sollten wir die wieder zurückgeben, was aber dann unterblieb. Daher hat sie mein Sohn heute noch (hoffentlich?).
hallo, Freunde haben das Baby auch direkt aus dem Krankenhaus mit nach Hause genommen. Normalerweise bekommt man den Bericht nicht ausghändigt. Bei denen hat der Arzt es ausversehen mit ausgehändigt.
Glück gehabt.
Ich habe da noch eine Frage zur Aufklärung des Kindes: wenn es eine halboffene/offene Ado ist, hat man ja einige Infos über die H-Famile. Wie klärt man sein Kind vernünftig auf, wenn es ein Findel-oder Klappenkind war? Freue mich über jede Antwort.
Bei Findel- und Klappenkinder ist eben nichts bekannt und wird auch nichts bekannt, deshalb sind sie ja so umstritten. Was denke ich immer richtig ist, die leibliche Mutter zu würdigen, ihren Schritt respektvoll betrachten (mir fehlen gerade die Worte, ich will sagen, man soll Respekt vor ihrem Leben und ihren Entscheidungen haben und klarstellen, dass niemand leichtfertig ein Kind weggibt) und vielleicht gemeinsam mit dem Kind zu überlegen, was Eltern dazu bewegen kann, einen solchen Schritt zu unternehmen.
da gebe ich dir vollkommen Recht. Ich habe am Anfang meiner Posts schon gesagt, dass ich sehr grossen Respekt vor den H-Müttern (Eltern) habe. Und das meine ich auch wirklich so. Wir haben uns am Anfang des Eignungsverfahrens die Fragen gestellt, wir würden wir denken wenn wir abgebende wären. Was würden wir wissen wollen?
Je mehr wir versucht haben uns gedanklich in die andere Seite zu versetzen (H-Eltern und Kind), desto sicherer wurden wir in dem Entschluss "halboffen" zu wählen.
Zitat von ChakimausBei Findel- und Klappenkinder ist eben nichts bekannt und wird auch nichts bekannt, deshalb sind sie ja so umstritten. Was denke ich immer richtig ist, die leibliche Mutter zu würdigen, ihren Schritt respektvoll betrachten (mir fehlen gerade die Worte, ich will sagen, man soll Respekt vor ihrem Leben und ihren Entscheidungen haben und klarstellen, dass niemand leichtfertig ein Kind weggibt) und vielleicht gemeinsam mit dem Kind zu überlegen, was Eltern dazu bewegen kann, einen solchen Schritt zu unternehmen.
Bei diesen Überlegungen drängen sich mir Fragen auf:
Wenn man nichts weiß, woher weiß man dann, dass es die Mutter war, die das Kind dort geparkt hat? Es kann auch der Bruder einer jungen Muslima gewesen sein, oder der Zuhälter der Ostblock-Hure, oder die Mutter der 15-jährigen Tochter aus "gutem Haus", oder der Partner, der seine bessere Hälfte immer blau schlägt, sobald sie den Mund aufmacht, oder ...
Warum soll man vor jemandem Respekt haben, der sein Kind in der Klappe entsorgt, es an der Krankenhaustür ablegt oder nach der anonymen Geburt verschwindet und ihm so jegliche Möglichkeit auf das Wissen um seine Herkunft nimmt? Weil man annimmt, das Kind wäre sonst erwürgt und in eine Tonne geklopft worden? Wenn eine Mutter/ein Vater so überlegt handeln kann, dann könnte man eigentlich auch noch den Gang zum Jugendamt antreten. Sich (s)eines Kindes auf diese Art zu entledigen, ist juristisch höchst umstritten.
ZitatDen Begriff "Geburtsbericht" lese ich hier zum erstenmal. Wir haben keinen erhalten, obwohl wir einen Säugling aus dem Krankenhaus bekamen
Das kann natürlich nun auch mein Denkfehler sein....sorry Ich dachte, dass wird automatisch so gehandhabt. Wir haben den Bericht aus der Geburtsklinik von den damaligen Bereitschaftspflegeeltern bekommen.
Allerdings frage ich mich, wenn man diesen Bericht nicht bekommt, wie wir dann hätten erfahren sollen, dass wir regelmäßig mit unserer Tochter zum Kardiologen, zwecks Kontrolluntersuchungen müssen, sie hatte einen kleinen Vorhofseptumdefekt, außerdem auch noch etwas anderes was einer Kontrolle bedurfte. Beides Sachen die ein Kinderarzt nicht einfach so, bei einer normalen Vorsorge hätte feststellen können.
Jetzt fällt mir gerade etwas ein.............so habe gerade mal nachgeschaut................der Klinikbericht, war an die damaligen Kinderärzte geschickt worden, dann gehe ich mal davon aus, dass er vom Kinderarzt angefordert wurde, demzufolge könnte das also jeder weiterbehandelnde Kinderarzt, man muss nur wissen in welcher Klinik das Kind geboren wurde.Die Pflegeeltern haben dann sicher nach einer Kopie gefragt und sie augenscheinlich auch erhalten, wahrscheinlich ist das des Rätsels Lösung.
Also, für alle zukünftigen Adoeltern, ein kleiner Tipp, um an mehr Informationen zu kommen.
Achja apropo "Tip" ein kleiner tip an H-Eltern, wenn ihr die Adresse eures zur Adoption freigegeben Kindes habt, könnt ihr auch übers Gericht Umgang einklagen.....................wers nicht glaubt................ist uns passiert. Ob ihr euch damit allerdings wirklich einen Gefallen tut, sei mal dahingestellt. LG Antje
Zitat von MarchChristine Swientek sagte bei ihrem Vortrag: Eine Mutter die ihr Kind töten möchte wird es auch tun wenn 20 Meter entfernt eine Babyklappe ist
Das sagen fast alle, die den Zweck dieser Art der Kinderentsorgung anzweifeln, deren einziger Daseinsgrund ja explizit das Verhindern von Kindstötungen sein soll. Gibt es diesen Nutzen nicht, müssten die Klappen-Benutzer strafrechtlich verfolgt werden.
ZitatChristine Swientek sagte bei ihrem Vortrag: Eine Mutter die ihr Kind töten möchte wird es auch tun wenn 20 Meter entfernt eine Babyklappe ist
Das glaube ich auch! Denn so eine Handlung entsteht aus dem Affekt heraus, vorausgegangen ist sicher noch eine verdrängte Schwangerschaft, dass Kind wird bei der Geburt nicht als lebendes Wesen gesehen, sondern nur als etwas was man unbedingt loswerden muss. Wenn jemand da an die 20 m entfernte Babyklappe denken könnte, wäre es auch kein Affekt mehr. Es würde sich ja widersprechen. LG Ami
Zitat von AmiAchja apropo "Tip" ein kleiner tip an H-Eltern, wenn ihr die Adresse eures zur Adoption freigegeben Kindes habt, könnt ihr auch übers Gericht Umgang einklagen.....................wers nicht glaubt................ist uns passiert. Ob ihr euch damit allerdings wirklich einen Gefallen tut, sei mal dahingestellt.
Da kann man nur den Kopf schütteln! Mich würde interessieeren ob die Klage überhaupt angenommen wurde. Wenn ja, muss man, bei der Rechtslage bei Adoption, gleich noch einmal den Kopf schütteln. Und wie ist es ausgegangen?
ZitatBei diesen Überlegungen drängen sich mir Fragen auf:
Wenn man nichts weiß, woher weiß man dann, dass es die Mutter war, die das Kind dort geparkt hat? Es kann auch der Bruder einer jungen Muslima gewesen sein, oder der Zuhälter der Ostblock-Hure, oder die Mutter der 15-jährigen Tochter aus "gutem Haus", oder der Partner, der seine bessere Hälfte immer blau schlägt, sobald sie den Mund aufmacht, oder ...
Warum soll man vor jemandem Respekt haben, der sein Kind in der Klappe entsorgt, es an der Krankenhaustür ablegt oder nach der anonymen Geburt verschwindet und ihm so jegliche Möglichkeit auf das Wissen um seine Herkunft nimmt? Weil man annimmt, das Kind wäre sonst erwürgt und in eine Tonne geklopft worden? Wenn eine Mutter/ein Vater so überlegt handeln kann, dann könnte man eigentlich auch noch den Gang zum Jugendamt antreten. Sich (s)eines Kindes auf diese Art zu entledigen, ist juristisch höchst umstritten.
Cornelia
Hallo Cornelia,
deshalb ist es ja so schwierig, ein solches Kind aufzunehmen und deshalb wird auch gefragt, ob sich Eltern diese Aufgabe zutrauen. Man muss dem Kind Selbstbewusstsein geben und es stärken, obwohl es weiß, dass die Mutter es "entsorgt" hat. Hier wurde immer wieder geschrieben, dass Adoptiveltern, die die Herkunft ablehnen, damit auch das Kind ablehnen. Das gilt natürlich umso mehr auch bei diesen Kindern. Sie fühlen sich "weggeschmissen" und sind es vielleicht auch und man muss es irgendwie schaffen, dass sie trotzdem zu starken und selbstbewussten Menschen werden. Was man aber auch nicht tun sollte ist es, ein positives Mutter- oder Vaterbild zu kreieren, indem man irgendwelche Geschichten rund um die Abgabe erfindet. Wenn das Kind dann später doch irgendwie erfährt, was wirklich passiert ist, trägt das wohl kaum zu einem vertrauensvollen Umgang mit den A-Eltern bei. Wertschätzung kann man der Mutter zum Beispiel entgegenbringen, wenn das Kind gesundheitlich in gutem Zustand war und gut versorgt war. Dann kann man sagen, dass sie sich trotz allem gekümmert hat und das Kind ihr nicht egal war. In so einer Situation ist man froh über jeden Mini-Aspekt, den man dem Kind erzählen kann. Gruß englandfan