Zitat von Maxi89sie war aber dann doch sehr erstaunt, als ich ihr erzählte, er habe meinen 2. Sohn nach meinem Motiv seiner Hergabe gefragt.
Verstehe ich das richtig, dass er Kontakt zu seinem Bruder hat?
Hast Du schon mal überlegt, dass das dann vielleicht ein gewaltiges Missverständnis sein könnte (Unter der Prämisse, dass die Adoptiveltern von dem Kontakt zwischen euch nichts weitergegeben haben)? In dem Sinne: Jeder weiß, wo der andere zu finden ist und wartet darauf, dass der sich meldet
was das Wort "müssen" betrifft, bin ich nicht Deiner Meinung, Lalena. Meine Meinung ist, dass sie die moralische Pflicht haben, dem Kind niemals Steine in den Weg zu legen, weder verbal noch nonverbal. Mit nonverbal meine ich, dass sie nichts unternehmen was die Wurzelsuche behindert (wie in meinem Fall offensichtlich geschehen) noch mit den Worten: deine leibliche Mutter ist eine wunderbare Frau und sie hat Dich uns aus Liebe gegeben und durch ihre Körpersprache signalisieren: aber-sprechen-wir-nicht-länger-darüber-denn-es-macht-mir-Angst. An die Hand MÜSSEN sie es niemals nehmen und brauchen es auch nicht, wenn sie aufmerksam sind und dem Kind nur von der Mutter erzählen -und zwar ohne Vorbehalte- wenn es etwas wissen will. Man kann ein Kind auch nerven damit und erreicht das Gegenteil von dem, was man gutmeinend erreichen möchte.
Dieser ganze Zirkus ist von Anfang an vermeidbar, wenn die Adoption offen ist und auch offen bleibt! Das ist auch bei einer Auslandsadoption möglich, wenn die A-Eltern alle erfahrbaren Daten sammeln und alles tun, um den Kontakt auch über Ländergrenzen hinweg zu pflegen. Sie sollten den A-Vermittlern diese Verantwortung nicht überlassen, denn für sie ist der Fall in der Regel mit dem Vertrag abgeschlossen.
Apropos Missverständnis: Ich verstehe den Sinn nicht, die A-eltern wissen zwar, dass meine beiden Söhne ihren Halbbruder kennen, und ich weiss es auch, was hätten sie weitergeben sollen?
Zitat von Maxi89Man kann ein Kind auch nerven damit und erreicht das Gegenteil von dem, was man gutmeinend erreichen möchte.
Ich finde zwischen an die Hand nehmen und nerven gibt es schon einen graduellen Unterschied. Natürlich würde ich nicht immer wieder und wieder davon anfangen, wenn ich merke, dass das Kind nicht will. Aber deutlich sagen, dass ich ihm ein Kennenlernen anrate und es gerne dabei unterstützen möchte, halte ich für angezeigt. Umso mehr, wenn wie in deinem Fall Kontakt zwischen den Elternteilen besteht und der Kontaktwunsch der leiblichen Mutter bekannt ist. Die hat nämlich zumindest eine klare Rückmeldung verdient.
Alles andere beinhaltet das Risiko vertaner Chancen.
ZitatDieser ganze Zirkus ist von Anfang an vermeidbar, wenn die Adoption offen ist und auch offen bleibt!
Dazu kann ich die leibliche Mutter meines Kindes aber nunmal nicht zwingen.
Zitat Apropos Missverständnis: Ich verstehe den Sinn nicht, die A-eltern wissen zwar, dass meine beiden Söhne ihren Halbbruder kennen, und ich weiss es auch, was hätten sie weitergeben sollen?
Ich habe dich so verstanden, dass du deinen Kontaktwunsch bisher nur den Adoptiveltern gegenüber geäußert hattest. Wenn das nun nicht weitergegeben wurde besteht doch die Möglichkeit eines Missverständnisses: Dass jeder in seiner Ecke sitzt und auf den ersten Schritt des anderen wartet.
Die klare Rückmeldung kam deshalb nicht, weil ich für die Adoeltern immer noch eine gewisse Bedrohung darstelle. Es ist ihnen sicherlich bewusst, dass sie mit der Abholung der Briefe und Fotos, die ich beim JA für meinen Sohn hinterlegt habe, illegal (zumindest im moralischen Sinn) gehandelt haben.
Zu einer offenen Adoption kannst Du natürlich keine H-Mutter zwingen. Deshalb betone ich immer wieder ausdrücklich (und habe es hier im Forum auch getan) wenn es möglich ist. Es gibt aber Vermittler, die von dieser Form wenig bis gar nichts halten und dementsprechend agieren, d.h. diese Option gegenüber H-Eltern nicht erwähnen und A-Bewerber davon abraten. Da gibt es viele Möglichkeiten.
Nein, die Adoptivmutter glaubt, dass der Kontaktwunsch bei mir besteht und vertröstet mich immer wieder mit den Worten, dass er schon noch auf mich zukommen wird. Das heisst im Klartext: warte bis ER auf dich zukommt (vielleicht bis zum Sankt-Nimmerleinstag)
Ihm gegenüber habe ich den Kontaktwunsch letzte Woche geäussert und warte auf Antwort. Davon wissen seine Adoeltern nichts und werden es von mir nicht erfahren. Oder denkst Du, ich möchte wieder mal das Schreckgespenst darstellen, das ich damals für sie war?
Wenn du dir die Mühe machst, diesen Faden von Anfang an zu lesen, wirst du besser verstehen um was es mir geht.
Zitat von Maxi89Davon wissen seine Adoeltern nichts und werden es von mir nicht erfahren. Oder denkst Du, ich möchte wieder mal das Schreckgespenst darstellen, das ich damals für sie war?
Nö, würd ich auch nicht tun. Er ist erwachsen und kann bzw. sollte für sich selbst entscheiden.
Oh mein Gott! Sie haben mein Kind adoptiert um Ihre Ehe zu retten. Sie sagten, dass sie durch ein Kind wieder zueinander finden werden. Ich habe keine Schuldgefühle, aber es tut so verdammt weh.
Sie sagten immer, es geht ihm gut.
Ich durfte mich nie persönlich davon überzeugen und musste ihnen glauben.
Was hätte es auch genutzt, wenn ich sein Elend, immer zwischen den Beiden zu stehen, gesehen hätte?
Ich hätte ihm nicht mal helfen können! Den seelischen Missbrauch hat ihm niemand angesehen.
Jetzt kann ich nur noch für Ihn weinen, weinen, weinen...............
Sie sind immer noch zusammen aber zueinander gefunden haben sie nicht...
Das ist furchtbar! Ich hoffe Dein Sohn projiziert das nicht auf Dich! Von wegen: "Wenn Du mich nicht abgegeben hättest, wäre ich nicht in dieser Lage..etc" Alles Gute für Euch und vor allem für Deinen Sohn!
Zitat von Maxi89Oh mein Gott! Sie haben mein Kind adoptiert um Ihre Ehe zu retten. Sie sagten, dass sie durch ein Kind wieder zueinander finden werden.
Womit wir wieder bei den ehrenhaften Gründen für die Annahme eines fremden Kindes wären.
(K)eine normale Familie Der Beitrag hat zwar nichts mit Eheproblemen zu tun, aber mit dem oft wegdiskutierten Unterschied von Adoptiv- und bio-Familien. Der Ethik-Blog ist in meinen Augen eine sehr gute Seite, denn die reden sich Auslandsadoptionen, oder Adoptionsprobleme generell, nicht einfach nur schön, sondern gehen teilweise selbst sehr kritisch mit diesem Thema um.
ZitatIch habe keine Schuldgefühle, aber es tut so verdammt weh.
Dann gehörst Du zu den Aussnahmen. Ich habe mir auch immer diese unsinnigen Vorwürfe gemacht. Das hörte kurzzeitig auf, als ich anfangs Kontakt zu meiner Tochter hatte, denn ich habe ihr die (auffallend häufig wiederholte) Beteuerung geglaubt, dass sie glücklich damit ist, dass "es damals so gelaufen ist". Erst jetzt, nachdem der Kontakt abgebrochen ist, und ich Informationen über die Familie habe, ahne ich, dass es doch nicht das Gelbe vom Ei war und ist. Da kommen dann die alten Ängste und Schuldgefühle wieder hoch.
Das Einzige, was man dann noch tun kann, ist die Tür offen zu halten, falls der persönliche Kontakt doch geschünscht ist.
In Tanja Hildebrands Diplomarbeit "Das Adoptionsdreieck" findet man auf Seite 31 folgendes Zitat von Claudia Hennig aus einer Studie über Adoption aus 1994: "Der Wunsch zur Rettung der eigenen Ehe kann auch hinter dem Wunsch nach einem Adoptivkind stehen. Diese meist unbewusste Adoptionsmotivation ist als sehr kritisch anzusehen, da ein problembelastetes Kind nicht dazu geeignet ist, die Probleme des Paares zu lösen. Ein solches Adoptivverhältnis ist meist schon zum Scheitern verurteilt ..."
Es ist schon lange bekannt, dass auch das ein Grund zur Annahme eines fremden Kindes ist.
Zudem hätte die Tante beim JA (Gott hab sie selig) diesen Grund wissen müssen, da sie mit den Adoeltern sehr befreundet war. Jetzt weiss ich auch, warum sie mich immer an eine KZ-Aufseherin erinnerte (nach dem Notarvertrag!) Kein Unrechtsbewusstsein.
bevor ich frage: ich will nicht provozieren oder sonst etwas , sondern es interessiert mich wirklich (und falls ich überlesen habe, entschuldige bitte), woher wusstest du, wer die Adoptiveltern deines Sohne sind? Ich dachte immer, das ist anonym?
Ich spürte instinktiv, dass er in dem Ort sein könnte, auch die Färbung des Dialektes der Adomutter wies darauf hin. Also fragte ich,dh. nicht ich, sondern ein guter Freund, jemanden, der in der Nähe dieses Ortes wohnte, die Adoeltern aber nicht persönlich kannte ob er von einem Ehepaar weiss, das kürzlich ein Neugebores adoptiert hatten. Dieser hörte sich um und informierte 1 Woche später meinen Freund, wie diese Leute heissen und wo genau sie wohnen. Es ist ein schicker Kurort, wo jeder jeden kennt und der Name steht im Telefonbuch.
Dann noch ein Anruf "entschuldigung-ich-habe-mich-verwählt" dieses Freundes, ich erkannte sofort die Stimme der Adomutter.
wir hatten eine halboffene Form, die mir gnädigerweise während der Schwangerschaft gewährt wurde, nachdem ich die Adoeltern kennenlernen wollte. Wenn ich damals gewusst hätte, das eine offene Form auch existiert, hätte ich auf persönlichem Kontakt bestanden.
Sie schrieb mir Briefe an meine Adresse und rief mich an. Für mich war der Kontakt nur via Zensur des JA möglich.