wir kommen aus unseren geburtsstaatsbürgerschaften nicht raus - in beiden ländern gibt es keine möglichkeit, sie zurückzugeben, und jetzt hab' ich mich dran gewöhnt. allerdings ruht die 2. momentan, aber wenn die kinder in ihre länder zurückgehen sollten, können sie sie - so wie mir das seinerzeit erklärt wurde - nach einer bestimmten zeit wieder aktivieren.
@pingsdorf ich verstehe es nicht so ganz, eines meiner Kinder ist z.B. im Europäischen Ausland geboren, beide Eltern sind Deutsch, und zwar nur Deutsch. Uns wurde gesagt, wir hätten eine doppelte Staatsbürgerschaft für das Kind beantragen können, aber als Erwachsener kann es das auch noch selber tun. Bei einem Auslamdsadoptierzen müsste das doh viel leichter gehen. lieben Gruß Pino
für uns auslandsadoptierte Menschen müsste es nüchtern betrachtet einfach funktionieren. Wir sind ja immer die Ausländer im "fremden" Land. Ich denke man wird auch nicht mit einem Pass oder Identitätskarte zu einem Schweizer etc. Sondern es hat mit dem Inneren des Menschen zu tun. Und eigentlich nur bedingt mit äusseren Umständen wie zum Beispiel einer Auslandsadoption. Wenn ich mich nicht wirklich wohl fühle in diesem Land dann sehe ich auch nicht viel Sinn darin, dass ich jetzt unfreiwillig in diesem Land gelandet bin. Und deshalb funktioniert auch die Integration, ich meine besonders die Innere, nur begrenzt. Geschweige denn das ich es fair finde.
Ich finde, man kann einfach nicht von auslandsadoptierten Personen verlangen oder erwarten, dass sie sich erstens gut integrieren können und zweitens, dass sie sich möglichst vollumfänglich bemühen. Und sowieso sollte man bedenken, dass wir nicht freiwillig ins Ausland gingen. Dementsprechend ensteht ein Zwang für mich als adoptierte Person und unter Zwang in einem "fremden" Land zu funktionieren, ist meiner Meinung nach sehr schwierig und irgendwie teilweise auch perspektivlos.
Liebe Maus, ich sehe es genau so wie du. Allein deshalb machen mir Auslandsadoptionen große Bauchschmerzen. Die Familienwurzeln zu verlieren ist schon schlimm genug, aber wenn ein Kind dann in ein völlig fremdes Land gebracht wird, verliert es noch weit mehr, es verliert im Grunde seine gesamte Integrität. Es gibt ein Buch von Henning Mankell, der nicht nur Krimis schreibt, sondern ganz besonders auch Afrikaromane. Da geht es um einen Jungen, der aus Mitleid von einem schwedischen Mann aus Afrika mitgenommen wird nach Schweden. das Ganze spielt glaube ich um die Jahrhundertwende, aber an den Gefühlen des Jungen ändert das Jahrhundert in meinen Augen wenig.
Natürlich fragt man sich, was würde aus manchen Kindern in ihren Herkunftsländern, wenn sie nicht adoptiert würden, könnten sie überleben? Ein echter und ehrlicher Humanismus setzt aber für mich ganz woanders an, als das seltsame Mitleid, das Menschen dazu treibt, Kinder aus ihrem Lebensraum zu entfremden. Es gibt in meinen Augen zwei Arten von Mitleid.
1: das Mitleid, das in die eigene Sentimentalität verliebt ist und nur auf die eigene gute Tat sieht. 2. das Mitleid, das nüchtern erwägt, was für die Betroffenen das sinnvollste und hilfreichste ist.
Das erste ist son Pfadfindermitleid, wo die blinde alte Frau über die Straße gebracht wird, ob wohl sie gar nicht rüber wollte, einfach um ne gute Tat zu tun und toll vor sich selber da zu stehn. Das zweite halte ich für echten praktizierten Humanismus, der Gesellschaften verändern kann.
Adoptiveltern leben eigentlich keines von beiden. Sie haben ein eigenes Interesse, nämlich ein Kind. Mit dem Gedanken, dass dieses Interesse ja genutzt werden kann, um einem Kind zu helfen , rechtfertigen sie, dass ihr Adoptionsantrag dazu beiträgt, ein Kind nicht im eigenen Land und/ oder bei der eigenen Mutter zu lassen.
Im Grunde spüren wir alle, dass es das Natürlichste auf der Welt ist, in der eigenen leiblichen Familie aufzuwachsen.
Es gibt wunderbare Adoptiveltern, wie man auch hier im Forum sehen kann. Ich empfinde wirklich mit ihnen und manches Kind findet bei ihnen weit bessere Bedingungen, als in der Herkunftsfamilie, selbst wenn der leiblichen Mutter geholfen würde. In vielen Fällen läuft die Adoption auch für das Kind einigermaßen gut oder optimal ab.
Aber, es gibt Pflanzen, die man aus SüdostAsien oder von sonst wo hierher holen und ansiedeln kann, und sie überleben, und es gibt solche, die eingehen.
Von denen, die nicht eingehen, sondern sich im fremden Lebensraum halten können, blüht vielleicht keine Einzige so schön, so stark und so selbstverständlich wie Zuhause.
demzufolge müßte man dann die auslands-ados komplett abschaffen.
der vergleich mit den blumen, die daheim am schönsten blühen, der gefällt mir.
zum glück gibt es auch vereine von a-eltern, die kinder aus dem ausland adoptiert haben, die projekte in den herkunftsländern unterstützen und sich regelmäßig zu einem fam.wochenende treffen. da sind dann die kinder meist unter sich und die eltern, für die läuft dann immer ein interessantes programm, das zum austausch und nachdenken anregt (von diesen treffen nehme ich immer viel für mich mit). die kinder (die buben) hocken dann beieinander, spielen, plaudern - und in diesem kreis fühlt sich mein sohn sehr wohl (im alter meiner tochter gibt's leider keine kinder), und es tut ihm gut, unter5 seinesgleichen - und endlich ienmal in der mehrheit - zu sein.
natürlich kann ich ihm die wurzeln nicht ersetzten, und es tut mir leid, aber ich kann zumindest dafür sorgen, daß er kontakt zu kindern in derselben situation hat, mit denen er sich ggfs. austauschen kann. und man darf die herkunft vor allem nicht tabuisieren.
neulich brauchte mein sohn ein paßwort. wir haben gemeinsam überlegt und schließlich habe ich ihm eines vorgeschlagen (seinen ursprüngl. namen), er war nicht so angetan, weil man dann so viel schreiben muß, aber abgesehen davon, fand er die idee gar nicht schlecht.
ich denke, wenn man ihn sich selber sein läßt und die 2. seite seiner identität zuläßt, dann geht man bestimmt nicht in die falsche richtung.
aber ich kann hier immer wieder betonen: für die gesellschaftliche situation in seinem land kann man uns nicht verantwortlich machen. in seinem land gehören dienstmädchen leider nur zum inventar, sie haben, wie ein kühlschrank oder ein staubsauger zu funktionieren, und wenn sie das nicht tun, dann fliegen sie raus und können - so brutal es klingt - auf der straße verrecken. da ist ein kind hinderlich, so bleibt ihnen keine andere möglichkeit, als es auszusetzen, was ich grausam finde, aber da muß die gesellschaft dort umdenken, und seit sie einen indigenen präsidenten haben, scheint sich wenigstens so viel zu tun, daß dunkelhäutige kinder eben auch im inland vermittelt werden (können), früher - so erzählten uns die einheimischen, adoptierten sie nur blonde hellhäutige und kinder wie unser sohn hatten einfach keine chance. wer gibt den leuten das recht, zu denken, die weißen seien besser als die farbigen, und wer gibt den weißen das recht zu so einer denkweise??
Liebe pingsdorf ich denke tatsächlich oft, dass man Auslandsadoptionen abschaffen sollte, aber auch ich sehe die Gefahr für das Leben von Kindern. Es ist eine tragische Zwickmühle. Du beschreibst das, was man tun kann, wenn die Adoption bereits stattgefunden hat. Du musst ja nun mit dem umgehen, was ist. Was könnte passieren. wenn es keine Auslandsados mehr gäbe? Wir müssen schon lange umdenken. Hier und in anderen "reichen" Ländern leben einige wenige auf Kosten der Menschen in armen Ländern. Ihr adoptionswilligen werdet eigentlich benutzt, um das schlechte Gewissen, gegenüber Kindern dieser Länder zu deckeln. Man tut ja etwas. Dazu tragen auch die mittlerweile oft umstrittenen Hilfsorganisationen bei. Das alles kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass von den wahren Verantwortlichen in Wirtschaft und Regierungen nix unternommen wird. Auf welchem Globalisierungsgipfel war die Verbesserung von Lebensbedingungen der armen Menschen in diesen Ländern ein ernsthaftes Thema?
das sehe ich wie du, ich glaube auf keinem einzigen wirtschaftsgipfel ging es um die lebensbedingungen der armen und unterprivilegierten. und letzten endes ist es doch so, daß jeder machthaber im grunde nur am eigenen wohlergehen interessiert ist.
im übrigen bin ich (immer mehr) der meinung, gehört die entwicklungshilfe, wie sie momentan geleistet wird, abgeschafft. geld in die sog. 3.welt-länder zu pumpen halte ich für sehr gefährlich, weil die nur auf den warmen regen warten und selber nicht tätig werden. meiner ansicht nach muß entwicklungshilfe hilfe durch selbsthilfe sein. also man sollte schon fachkundiges personal hinschicken, aber eben leute, die sich die denkweise der dortigen bevölkerung aneignen, mit ihnen leben und aus diesem zus.leben heraus die nötigen verbesserungen angehen, das braucht zeit, ist arbeitsintensiv, aber wenn solche "trupps" in verschiedene orte überall im land ausgesendet werden, dann könnte langfristig was passieren, ein umdenken einsetzen.
aber wer von den reg.bossen macht sich da schon die mühe? unsereins vielleicht, und unsereins hat nichts zu sagen bzw. nicht so viel macht.
im übrigen fühle ich mich nicht benutzt. damals standen wir sozusagen am scheideweg, gehe ich in diese richtung oder in die? und wir haben uns sagen wir mal für den weg nach rechts entschieden.
lg, pingsdorf
(p.s.: mit dir diskutiere ich seeeeeeeeehr gerne!! )
Hm, das soll jetzt keine Werbung werden, aber ich habe Patenkinder über World Vision. Und da kann ich sagen, dass sie natürlich Hilfe zur Selbsthilfe geben. Meine Patenkinder leben zusammen mit ihren Eltern und Familien in einer Dorfgemeinschaft. Die Eltern gehen ihrer Arbeit nach und die Kinder helfen nach der Schule so gut sie können. Natürlich sehen die "Berufe" da anders aus. Da gibt es Holzsammler und Beerenpflückerinnen. Mit meinem monatlichen Beitrag trage ich dazu bei, dass diese Kinder Schulmaterial bekommen und der Dorfgemeinschaft geholfen wird! Ich sehe das als Hilfe zur Selbsthilfe!!!
Und so ist es doch bei den meisten Entwicklungshilfsorganisationen!!!
Oder gibt es spezielle Organisationen wo das anders ist?
Wir haben dort auch ein Patenkind. Wir haben einen Jungen, der am selben Tag geboren ist, wie mein Sohn. Das ist sogar noche eine wertvolle Initiative aus der ich Nutzen für meinen Jungen ziehe. Die Kinder verbindet mittlerweile eine schöne Brieffreundschaft, was die Bildung und Verständnis auch sicher von beiden fördert.
wir haben seit jahren zwei patenschaften und finden diese form der zwischenmenschlichen hilfe sehr wichtig. unsere kinder haben dadurch auch ein wenig gelernt über den eigegen tellerand zu schauen, was meiner meinung sehr wichtig in der erziehung ist. dadurch lernten sie schon sehr früh, dass das leben im "luxus" und gesundheit nicht alltag für kinder in ärmeren ländern ist.
zum einen unterstützen wir einen HIV infizierten jungen, der kleine mann lebt in einem kinderheim, das geld wird dort hauptsächlich für medikamente gebraucht. dann unterstützen wir noch ein gesundes mädchen, sie lebt bei ihren eltern, durch unsere patenschaft kann sie eine schule besuchen.
ich war eine Zeit lang nicht hier anwesend. Wegen gesundheitlichen Gründen. Deshalb werde ich hier erscheinen wenn es mir danach ist und ich wirklich möchte.
Zum Thema Auslandsadoption und Adoption sage ich einfach, dass ich mich nicht rechtfertigen muss. Und ich finde es sehr demütigend, dass die Regierung nicht auf uns hört. Sind wir denen egal? Warum merkt die Gesellschaft und Regierung nicht wie wir leiden...
Ich finde diese Gesellschaft ist im Bereich Adoption nicht wirklich offen. Und wenn man auch hört wie über ausländische Personen geredet wird, finde ich, dass passt mit Auslandsadoption nicht zusammen. Das geht einfach nicht auf. Es kann nicht sein, dass andere Ausländer negativ angesehen werden und wir, die genauso ausländisch sind, besser oder unkomplizierter angesehen werden! Was bitte, an uns Auslandsadoptierten ist denn weniger ausländisch, weniger negativ oder weniger kompliziert?!? Und ich finde es genauso daneben, wenn man alle anderen Ausländer bevorzugt behandelt, uns jedoch in gewisser Weise ignoriert, stigmatisiert und uns unsere Geburtsnamen unter mühsamen Bedingungen wieder teilweise `gibt`. Ich frage die Regierung: Warum läuft es so wie ihr es wollt? Warum nicht so, damit es uns zumindest teilweise besser geht? Warum geht es nach eurem Willen? Warum fragt ihr uns nicht, wie es uns denn damit geht? Wir sind nicht freiwillig in dieses Land gekommen. Und gerade deshalb solltet ihr uns helfen und unterstützen. Helft und unterstützt uns so, dass es uns besser geht. Dass unsere Wurzeln, unsere Herkunft und unsere Abstammung geachtet, gepflegt und geehrt werden. Hört auf uns. Sonst geht diese Gesellschaft und dieses Land kaputt.
Was mich selber auch aufgerüttelt hat, ist die Tatsache, dass sozusagen wir Auslandsadoptierten das Land unbewusst und unbeabsichtigt das Adoptivland mit Folgen und Problemen `überschwemmen`. Extrem gesehen und ausgedrückt, `wir fressen diese Nation auf`. So gesehen Stück für Stück. Teil für Teil. Wir können nichts dafür!
Besonders das Gesetz mit dem Namen ärgert mich zurzeit. Man muss eine gewisse Anzahl adressierter Couverts, Postkarten oder ähnliches beim Amt vorlegen.Sozusagen als Beweis, dass der Name wirklich angewendet wird. Aber ich denke, wieso müssen wir das beweisen? Wenn es für uns klar ist, dass wir diesen Namen führen möchten. Auch rechtlich gesehen. Wir können nichts dafür, dass unsere Namen geändert wurden. Wieso kann man nicht einfach der adoptierten Person den Namen wieder `geben`? Ganz einfach und ohne lange Prozeduren. Es verletzt mich als adoptierte Person. Wir brauchen auch Anerkennung und Ehre.
Hallo zusammen, mein Vater kommt aus Westafrika, ich habe seit einiger Zeit, viel Kontakte in Westafrika, habe auch über Auslandsadoptionen nach gedacht. Doch mit den 10 Jahren regelmäßigen Kontakts, habe ich für mich entschieden, das es besser ist einer Familie vor Ort zu helfen, als einem Kind die Identität, die Sprache und die Kultur zu nehmen. Es ist süß, sie sehen so niedlich aus, in Deutschland schaut man sich nach ihnenen um.Aber sie werden größer, sind nicht mehr süß und das was vorher süß war , wird zum Problem. Sie werden irgend wann ihre Wurzeln suchen und werden, von ihren eigenen Leuten (Ausland ) missverstanden, da sie eigentlich auch dort nicht mehr dazu gehören. Es ist sehr komplex und eigentlich müßten die A.Eltern, jedes Jahr dort Urlaub machen, damit das Kind wenigstens etwas behält, von ihrenm eigenem ICH.
Wenn man sich für ein Kinde entscheidet im Ausland, sollte man am besten dort Leben, wo das Kind zu Hause ist.
Ich denke das, ohne zu verletzen, sondern mehr, um begreiflich zu machen, das eine Auslandsadoption noch mehr Feingefühl benötigt. PilcherI
Zitatmein Vater kommt aus Westafrika, ich habe seit einiger Zeit, viel Kontakte in Westafrika,
um ein etwas genaueres Bild zu haben und um Deine wirklich interessanten Ausführungen über Auslandsadoption noch besser verstehen zu können, wäre die Information von Dir interessant, woher Deine Mutter stammt, ob Du per gezielter Auslandsadoption nach Deutschland kamst, oder ob Du hier geboren wurdest. Siehst Du West-Afrika als Deine eigentliche Herkunftsheimat an (weil Du von intensiven Beziehungen dorthin schreibst) und warst Du schon einmal dort? Wenn ja, wie haben Dich die Leute dort aufgenommen?
An anderer Stelle bezeichnetest Du die Beziehung zu Deinem Vater als 'oberflächlich, aber gut'. Könnte in dieser Form der Beziehung auch ein wenig die Heimat-Kultur Deines Vaters zum Ausdruck kommen und weniger seine eigene Persönlichkeit?
Natürlich brauchst Du nicht zu antworten, wenn Dir die Fragen zu persönlich sind; dann teile mir das kurz mit, damit ich mich bei Dir entschuldigen kann. Auf keinen Fall möchte ich Dir irgendeine unangenehme Stimmung erzeugen.
Hallo, ich bin in D. geboren. Bin seit 10 Jahren regelmäßig in Westafrika. Um den Vater etwas zu verstehen, muss man der Kultur erst etwas näher kommen. Dazu kommt, das auch einige Halbschwestern dazu gehören. Für mich ist es eine Bereicherung. Meine H.M. ist Deutsche.
Es ist nur das Gefühl, was ich habe , wenn ich an Auslandsadoptionen denke, denn je bunter sie aussehen, um so mehr stehn sie im Mittelpunkt (ungewollt)