Zitat Dein Beitrag an Sherry beweist, dass man Dir nicht erklären kann, dass auch falsch sein kann, was Du für richtig hältst.
Ist es nicht eher andersrum? Das man manchen nicht erklären kann, dass Adoption auch richtig sein kann, obwohl sie es grundsätzlich -aufgrund ihrer eigenen Geschichte- für falsch halten?
Ich muss zugeben, ich habe mich hier im Forum angemeldet, um über das Thema Adoption zu diskutieren und Meinungen auszutauschen. Dass es öfter mal zu Konflikten kommt, wenn verschiedene Meinungen aufeinander prallen, ist denk ich mal ganz klar. Aber ich habe leider irgendwie das Gefühl, dass man hier sofort abgestempelt ist, wenn man sich als Adoptions-Bewerber / -interessierter zu erkennen gibt. Ich verstehe schon, dass man dem ganzen Adoptions-Thema gegenüber sehr skeptisch und negativ eingestellt ist, wenn man selbst schlimme Erfahrungen damit gemacht hat. Aber sollte man denn deswegen alles gleich verteufeln? Sollte man sich nicht für die Kinder freuen, wenn andere Ado-Eltern nicht die gleichen Fehler machen, wie es die eigenen gemacht haben? Sollte man nicht versuchen, auch die "andere Seite" zu verstehen?
mariposa, adoption ist immer der äußerste notfall, für eltern, adoptierte und a-eltern, für alle beteiligten eine notlösung. und wenn du genauer hinschaust wirst du feststellen 'man tut schon was man sollte', nämlich adoption aus allen möglichen perspektiven beleuchten, nicht nur die rosinen.
Zitat von bonniemariposa, adoption ist immer der äußerste notfall, für eltern, adoptierte und a-eltern, für alle beteiligten eine notlösung.
bonnie wenn du meinst, dass eine Adoption für Adoptiveltern ein äußerster Notfall oder eine Notlösung ist, hast du die meisten Adoptiveltern hier aus dem Forum wohl nicht verstanden (somit wahrscheinlich auch nicht die anerkannten Adoptivbewerberpaare). LG Bilyboy
Hallo glücklicher Mann, die "Zurechtweisung" kam nur, weil Du das Forum als solches angegriffen hast. Da mußte ich dann eben "eingreifen", weil Du es als etwas anderes siehst, als es ist. Hier gilt, dass jeder seine Meinung vertreten darf und Mods erst eingreifen wenn Beiträge gemeldet werden. Ich schreibe hier ja in erster Linie auch nur als Betroffene. Ich halte mich für relativ neutral und versuche schon mich in die anderen hinein zu versetzen. Hier sind einige Adoptierte, Adoptiveltern und Herkunftseltern, die ich sehr schätze, auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind. Ich kann dann auf die Beiträge eingehen, oder ich ignoriere sie, wenn ich merke, dass es nichts bringt.
Natürlich ist Heimat immer da, wo man sich geborgen fühlt. Ich zweifel auch nicht daran, dass viele Ausländer und Auslandsadoptierte hier glücklich sind. Ich möchte auch niemanden seine Ado schlecht machen oder ausreden. Ich verurteile Adobewerber nicht. Ich denke nur, dass man sehr aufpassen muß und sich vor allem in die Lage der Kinder hineinversetzen muß. Denn sie sind das Wichtigste bei der Geschichte. Klar ändert sich für die Erwachsenen auch vieles. Ich bin auch interessiert daran, wie es um die Emotionen von Bewerbern steht. Selbstverständlich glaube ich Euch Eure Ängste. Das ist kein leichter Schritt.
ZitatIch bedaure auch die Überheblichkeit einiger Forenten hier gegenüber kinderlosen Paaren. Kinderlose Paare betrachten Kinder ebensowenig wie ein käufliches Besitzgut, wie das natürliche Eltern mit ihren Kindern tun. Das zu unterstellen und zu verlangen, Kinderlose sollten ihre Kinderlosigkeit akzeptieren, die Klappe halten und sich andere Hobbys suchen, ist eine Unverfrorenheit. Auch da, liebe Bianka, hätte ich mir mal Unterstützung z. B. von Dir gewünscht. Da kommt aber auch nichts.
Wenn Du mir zeigst an welcher Stelle Du Unterstützung gewünscht hättest schau ich mir das gerne noch mal an. Ich kann mir vorstellen was ein Kinderwunsch bedeutet und mußte leider schon miterleben wie es einen Menschen auffressen kann. Nimm es bitte nicht persönlich, denn es ist nicht an Dich gerichtet, aber wir hatten hier wirklich schon Adobewerber denen ich am liebsten geschrieben hätte, dass sie sich doch besser einen Hund zulegen sollten.
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So ist es also, dass man als kinderloser Bewerber in einem Auslandsadoptionsverfahren stigmatisiert wird als vom Leben gelangweilter Käufer eines Kindes, der rücksichtslos und aus rein egoistischen Motiven Unglück und Elend über eine Kinderseele bringt. Soll ich das fröhlich lächelnd akzeptieren?
Naja, wenn mal wieder Herkunftsmütter als drogensüchtige Huren ohne Herz und Verstand stigmatisiert werden kann ich das auch nicht akzeptieren. Aber ich habe gelernt darüber zu lächeln und mich damit abzufinden, dass es immer Leute gibt, die eine andere Meinung haben. Vielleicht aus ihren eigenen Erfahrungen heraus. Letztendlich gibt es ja auch solch negativ benannte. Aber den Schuh muß ich mir ja nicht anziehen.
ZitatEs ist ein Unterschied, ob wir über eine Änderung der Gesetze reden oder über das, was hier verlangt worden ist: generelles Verbot aller Adotptionen. Auf den Vorschlag, Gesetze humaner zu gestalten, würde ich nicht so reagieren. Ich bin allerdings auch der Meinung, dass die Gesetze nicht nur für Kinder und Herkunftseltern Härten parat halten, sondern auch für Adoptiveltern.
Natürlich auch für Adoptiveltern. Ich habe sie in diesen Gedankengängen nicht ausgeschlossen! Adoption ist nun mal ein rechtlicher Akt. Den Adoptionsgegnern oder Kritikern hier geht es doch nicht darum, den Adoeltern ihr Glück zu nehmen oder Kinder unter allen Umständen in der Herkunftsfamilie zu lassen. Das wird wohl manchmal falsch verstanden. Wir alle hier wollen doch, dass es den Kindern so gut wie möglich geht. Dir hat niemand gesagt, dass Du lieber Dein zukünftiges Kind im Kinderheim seine Wurzeln genießen lassen sollst, oder?
Zitat von Glücklicher_Mann
Zitat von BibiBlocksteinSorry, Mariposa, ich vergaß das es ja in ganz Brasilien (oder war es ganz Südamerika, oder doch nur Afrika...?) so schlimme Zustände gibt, dass man dort nirgendwo glücklich werden kann. Womit Du allerdings wirklich Recht hast, ist Deine Aussage, dass solch ein Vorschlag total realitätsfremd ist. Wieso sollten die Erwachsenen in ein anderes, fremdes Land ziehen, wo es doch so viel einfacher ist ein Kind von dort zu holen.
Wobei mich echt interessieren würde ob es überhaupt Auslandsadobewerber gibt, die in das Land ihres zu adoptierenden Kindes ziehen würden, wenn es nicht die Möglichkeit gäbe dass die kinder ausreisen und hier leben dürften.
Vielleicht könnte man auch auf die Idee kommen, dass es klüger ist, ein Kind in ein Land zu holen, in dem seine Adoptiveltern einen sicheren Job haben, womöglich ein Haus, ein soziales Netz, das wiederum auch das Kind auffängt? Vielleicht wäre es nicht ganz so klug, das alles aufzugeben, in eine vollkommen fremde Umgebung zu ziehen und dann, während man gerade dabei ist, sein ganzes bisheriges Leben aufzugeben, auch noch einem Kind zuzumuten, diese Unsicherheit zu teilen?
Das ist doch eine richtig gute Antwort! Danke! Ich komme noch mal darauf zurück. Heute ist es mir zu spät geworden. War ein langer Tag.
Natürlich habe ich nur meine Erfahrungen und Geschichte. Adoptiveltern haben ja auch ihre Geschichte und ihre Wünsche.
Man sollte einfach die Wünsche der Adoptivkinder mehr respektieren und unterstützen. Ich denke dann ist es schon einfacher im Umgang mit der Adoption.
Aber eben das Kind muss in seinam H-Land aufwachsen. Denn sonst verliert es ja doch die Sprache. Und das gibt psychische Probleme unter anderem. Ich will ja Niemand erschrecken doch die Adoption zerstört so vieles. Zum Beispiel ist die MUTTERsprache sehr wichtig.
Und ja noch etwas von wegen Menschentypen, wenn man aus dem Ausland adoptiert muss es ja nicht um die halbe Welt sein, man kann als Deutscher ja auch aus dem Nachbarland adoptieren. Nur so als Denkanstoss, aber zum Arbeiten ist die Schweiz ja auch wieder recht...
Ja eben, von wegen Suche, ich denke die Probleme werden einfach oft unterschätzt. kannst du mir mal erklären, warum Namen geändert werden von A-Kinder??? Ich meine ich erzähle von Namen die man total verschwinden liess. Ich kenne bis Heute keinen Grund der es wirklich wert ist, der ganze Namen zu ändern. Ein Bekannter meinte zu meiner Schwester, dein richtiger Name passt viel besser zu dir.
Am schlimmsten finde ich dieses Nach- Problem, wieso soll ich das alles wieder hinbiegen, wenn ich doch nichts verändert habe??? Kannst du mir das sagen? Ich könnte weinen, das alles so endgültig war und ist! Aber eben in dieser Gesellschaft wird man blöd angestarrt, wenn man öffentlich von seinen Adoptionsproblemen erzählt. Ich habe das schon oft gemacht, ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten.
Noch etwas was würdest du denn in meinem Fall tun, um die Probleme zu beseitigen? Es darf einfach nichts Kosten. Ich habe nicht so viel Geld. Und andere Personen die damals mitgemacht haben bei der Ado, sollen auch mal den Finger rühren. Das sind die Bedingungen.
Zitat von SherrySt Für mich bleibt es so, es ist okay wenn Adoptiveltern hier schreiben bis zu einem gewissen Grad.....
Was heißt das denn immer, "bis zu einem gewissen Grad"?
Was heisst das , ganz einfach , man nimmt sich einfach zuvie heraus, aber um den Faden nicht ins "verhasste" zu ziehen , weil man sich als "Kind" einmischt beende ich diese Gesprächsreihe einfach mal eben so. Weil irgendwie verstehst du nicht so ganz , und siehst nur deinen eigenen Standpunkt , und anderes "scheint" egal zu sein. Bis zu einem gewissen Punkt heisst nunmal, dass man die Grenzen auch nicht überschreitet, was "adokindern" hier wehtun könnte.. Einfach human und menschlich kind- pro denken.. und nur ans Kind ...
Zitat von Glücklicher_MannIch möchte aber noch einmal sagen: wenn Adoptionen schief gehen, liegt das meistens an den Eltern, die Fehler machen - nicht daran, dass es die Adoptionen überhaupt gibt. Könnten wir uns darauf verständigen, könnte man viel Druck aus dieser Diskussion ablassen.
Wenn ichs ein wenig ummodifizeren darf, könnt ichs für mich so stehen lassen
liegt das meistens an den Eltern, die Fehler machen UND am Gesetz, den Jugendämtern und all den anderen Dienststellen, die involviert sind und oft falsch handeln
Zitat von Glücklicher_MannIch möchte aber noch einmal sagen: wenn Adoptionen schief gehen, liegt das meistens an den Eltern, die Fehler machen - nicht daran, dass es die Adoptionen überhaupt gibt. Könnten wir uns darauf verständigen, könnte man viel Druck aus dieser Diskussion ablassen.
Wenn ichs ein wenig ummodifizeren darf, könnt ichs für mich so stehen lassen
liegt das meistens an den Eltern, die Fehler machen UND am Gesetz, den Jugendämtern und all den anderen Dienststellen, die involviert sind und oft falsch handeln
Hallo Mariposa, wir können den Satz hin und her drehen wie wir wollen - es bringt nichts. Was für den einen gut und richtig ist, kann für den anderen total falsch und schlimm sein. Ich glaube nicht, dass man als Adoptionsbewerber hier direkt abgestempelt wird. Mir ist allerdings aufgefallen, dass kritische Nachfragen oft als Angriff aufgefasst werden. Woher kommt das? Wer hat denn bitte was verteufelt? Kritik kommt ja nicht nur von Adoptierten und Herkunftseltern, sondern durchaus auch von Adoptiveltern. Kritik ist ja nicht unbedingt etwas negatives. Sie regt ja auch zum Nachdenken an. Hier gibt es übrigens auch viele Beiträge in denen sich Mitglieder freuen und die A.Eltern loben.
Liebe Grüße, Bianka
Zitatadoption ist immer der äußerste notfall, für eltern, adoptierte und a-eltern, für alle beteiligten eine notlösung.
Sehe ich auch so! Klar ist es auch für alle eine Chance! Aber bevor es zur Chance wird war doch erst mal der Notfall da. Da waren Eltern, die ihr Kind hergeben mußten. Da war das Kind, das verlassen wurde. Da war das Päärchen, welches auf biologischem Wege keine Kinder bekommen konnte. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.
Ja weisst du, ich habe bereits psychologische Hilfe in Anspruch genommen. (Nja, die Krankenkasse zahlt alles bis auf 10%, aber egal.)
Aber ich finde es nicht fair wenn man mit dem Finger auf mich zeigt. Das eigentliche Problem liegt bei den Gesetzgebern und den Mitschuldigen die damals mitgeholfen haben. Mann kann die Krankheit, oder anders gesagt, die Schuld nicht bei den Adoptierten suchen. Sondern im System liegt der grobe Fehler, sozusagen.
es wäre ebenso unverfroren und unfair, kinderwünsche als etwas krankhaftes abzutun und a-bewerbern zu empfehlen, sich psychologische unterstützung und hilfe zu holen um vom kw befreit sich wieder anderen dingen im leben zuwenden zu können - selbstverständlich kostenlos, übernimmt die krankenkasse, unberührt von a-gesetzgebung und a-system. wie hört sich das für sie an?
stimmt, das "System" im Ganzen ist das Problem. Wobei ich den Eindruck habe, dass es "besser" wird, sofern man da von besser sprechen kann.
Zu meiner Zeit wurde den A-Eltern vom Jugendamt eingehämmert, dem Kind bloss nicht zu erzählen, dass es adoptiert ist. Meiner LM wurde gesagt, ich könne sie NIEMALS finden - das wäre alles geregelt. Blöd nur, dass sie keine 5 Minuten von mir wegwohnt und unser "Dorf" quasi ein Dorf ist *lach* Als ich ihren Namen das erste Mal in der Abstammungsurkunde las, kam der mir schon bekannt vor.
Der ganze Ablauf war also mehr als dämlich.
Heutzutage gibt es zumindest die halboffenen oder offenen Ados. Zumindest ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, was die Herkunftsverbindung angeht.
Zitat von bonniees wäre ebenso unverfroren und unfair, kinderwünsche als etwas krankhaftes abzutun und a-bewerbern zu empfehlen, sich psychologische unterstützung und hilfe zu holen um vom kw befreit sich wieder anderen dingen im leben zuwenden zu können - selbstverständlich kostenlos, übernimmt die krankenkasse, unberührt von a-gesetzgebung und a-system. wie hört sich das für sie an?
hier anwortet mal ein "sie": Das hört sich sehr gut an, da gerade auch bei Paaren mit unerfüllten Kinderwunsch es zu "krankhaften" Verhalten und Einstellungen kommen kann. Ich würde sogar fordern, dass jede reproduktionsmedizinsiche Behandlung psychotherapeutisch begleitet werden muss!! Wer jetzt überlegt, ob Ihr/seine eigenen Kinderwunschvorstellungen aus der Norm fallen, kann ja gerne einen psychologischen Test machen - ja den den gibt es (Ach ja, psychoTHERAPEUTHISCHE Behandlungen werden wenn überhaupt finanziert nicht psychologische - also bei Bedarf zum Psychotherapeuten nicht zum Psychologen )
By the way: Bei unserem Verfahren zu Anerkennung ist vorgesehen, dass ein Seminar von eine Psychotherapeutin besucht wird, wo der eigene Kinderwunsch reflektiert wird.